Nepal- Trekking: Wie fit muss man körperlich sein?

[markusw]

Hallo,

Ich spiele mit dem Gedanken auf meiner 5 Monatigen Reise nach Asien nächstes Jahr auch im Nepal trekken zu gehen ( Mai oder Juni )
Nun frage ich mich aber wieviel Körperliche Fitness für Trekkingtouren in Nepal notwendig ist.
Ich bin 30 und nicht extra sportlich, vor allem weiss ich mangels Erfahrung nicht wie ich mit großen Höhen zurechtkomme.

Sollte ich unter den Umständen so eine Tour überahaupt planen, bzw. gibt es Angebote die sich an weniger sportlichem Klientel orientieren, und wo man trotzdem in die Natur kommt?

Siehe bitte auch meine Frage zur Ausrüstung unter: -> http://www.reise-forum.weltreiseforum.d ... hp?t=29058 .

danke,

lg Markus

[MArtin]

Hallo Markus,

Die Höhenadaptation ist oft gar nicht mal so sehr eine Frage der körperlichen Fitness, sondern der Zeit, die man seinem Körper gibt, sich auf die Höhe einzustellen.
Dazu findet eine WRF-Suche nach "höhenkran*" schon etliche Infos, die wichtigsten vielleicht unter Höhenkrankheit - Tips & Erfahrungen.

Du hast lange genug Zeit, deshalb gehe es einfach langsam an. Dein Körper wird sich langsam den Erfordernissen anpassen, hinterher wirst Du fitter sein als vorher.

Körperliche Fitness kann man u.U. vor einer Reise trainieren wollen, siehe z.B. Vorbereitungstraining für Rucksackreise.
Die wichtigsten Eckpfeiler dabei sind: Bei Übergewicht ein paar Kilos abnehmen (der Verlust zusätzlichen Ballasts steigert allgemein die Belastungsfähigkeit) und ein Training derjenigen Muskeln, die man im Alltag weniger, aber auf der Reise mehr zu belasten gedenkt (für Trekking also Wanderungen, Bergsteigen, evtl. mit leichtem Gepäck).

Damit hat man m.E. alles an sinnvoller Vorbereitung getan.

Dann kommt es beim Reisen nur noch darauf an, sich nicht zu übernehmen:
- mit kürzeren Trekkingrouten beginnen
- es gibt immer eine Auswahl leichterer und schwierigerer Trekkingrouten -> anfangs weniger belastende Spaziergänge mit geringeren Höhenunterschieden wählen.
- peer pressure vermeiden
- bei Wandergruppen Führer befragen, körperliche Fitness und Alter anderer Teilnehmer mit der eigenen vergleichen und bei offensichtlicher Diskrepanz nichts Erzwingen wollen
u.s.w.

Oftmals ist es nicht die eigene Fitness, sondern kleinere Wehwehchen, die einem unterwegs zu schaffen machen. Also auf gut eingewanderte Schuhe achten und Pflaster mitnehmen.
[Siehe z.B. auch: -> Trekking in Nepal / Tibet: Welche Schuhe sind die richtigen?]

Außerdem: Eigenen Wasserbedarf bewußt großzügig decken (vgl. Trinkwasser auf Reisen) und immer mehr als genug zum Trinken mitführen!

Soweit erstmal von mir, bestimmt kommen auch noch Nepal- Erprobte zu Wort.


LG

[Jamie77]

Hallo Markus

Lustigerweise sitz ich gerade eben in Nepal...na was fuer ein Zufall....

also...

hinsichtlich Höhenkrankheit schließe ich mich mal Martin an.
Wichtig ist vor allem nicht zu schnell zu hoch zu steigen...
Passend sind 300-400 Meter Hoehenunterschied von Schlafstelle zu Schlafstelle...du kannst aber am Tag auch höher hinaufsteigen, und wieder auf eine entsprechende Höhe absteigen um dort zu übernachten.
Auf den gängigen Treks ist das kein Problem, da es immer wieder Dörfer zwischendurch gibt mit Guesthouses oder Tea Houses in denen man problemlos übernachten kann.
Höhenkrankheit tritt darüber hinaus erst ab einer Höhe ab 2500 Meter auf.
Das wichtigste ist jedenfalls seeeehr viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Auch hier kein Problem....
Auf den gängigen Trekking Routen erhält man in jedem Dorf Wasserflaschen zu kaufen,...diese sind allerdings natürlich eine Umweltbelastung, weswegen sich die Mitnahme von Wassertbletten (zB Micropur) empfiehlt [vgl. Workshop Trinkwasserversorgung].
Am Annapurnatrek gibt es darüber hinaus auch einige Wasserstationen die sauberes Wasser zum Kauf anbieten (hier empfiehlt sich eine eigene Flasche oder etwa ein Camelbak)

Wir haben den Flüssigkeitsbedarf vor allem durch jede Menge Teepausen in den am Wegesrand gelegenen TeaHouses abgedeckt.
Der Tip den Guides und die Mediziner in den Notfallstationen geben,.... trinke soviel, dass dein Urin glasklar ist, dann hast du genug Flüssigkeit getrunken um einer Höhenkrankheit vorzubeugen.

Auf den Treks epfiehlt es sich weiters ab 3500 Meter einen Ruhetag einzulegen um eine Akklimatisierung zu ermöglichen. Bei Kopfweh und Unwohlsein warten obs besser wird,..wird es das nicht oder sogar schlechter, jedenfalls Absteigen es könnte sonst gefährlich werden (bis zum Tod)
Am Anapurnatrek kann man in Manang (vor der Überquerung des Passes von 5416m, Manang liegt auf ca 3500 m) die Sauerstoffsättigung in der Erste Hilfe Station messen lassen: Alles unter 80% bedeutet weiteren Akklimatisierungstag einlegen.

[s.a.: -> Höhenkrankheit - Tips & Erfahrungen]

[Jamie77]

hinsichtlich Fitness und alternativen Treks:

Der bekannteste Trek ist der Annapurna Trek (12 bis 20 Tage)
rd. 220 Kilometer und rd 8800 Höhenmeter inkl. Gegensteigung (bei der vollen Runde.
Man kann mittlerweile schon recht weit hinauffahren und den Annapurna Trek dadurch recht kurz halten. Nachteil dabei ist eine geringe Akklimatisation und eben die Fitness. Denn wenn man den Trek von Anfang an geht (von Besis Sahar aus) "hangelt" man sich quasi in die Höhe, was zu einer guten Akklimatisierung führt UND über die Tage (5-6) bis Manang natürlich auch die Fitness stärkt.
Die Fitness braucht man spätestens bei der Überquerung des Passes,.. denn da gehts von Thourung Phedi erst mal rund 1000 Meter in die Höhe.
Lässt man sich Zeit, geht es gemütlich und eben die volle Runde, ...gewöhnt sich der Körper an die Belastung.
Tagesetappen liegen dann zwischen 4 bis 6,5 Stunden.
Siehe auch
-> Nepal: Annapurna-Trekking.

Hinsichtlich der einzelnen Etappen und um auch abschätzen zu können wie lange und wie steil das wird, empfehle ich den
Annapurnatreks - Rother Wanderführer, neueste Ausgabe
(wobei wir die Routen teilweise zusammengelegt haben, da teilweise die Tagesetappen doch sehr kurz sind)
Siehe auch
-> Nepal Trekking Führer - LP vs. Trekking in Nepal Himalaya

Am Annapurnatrek kann man in Manang (vor der Überwuerung des Passes von 5416m,...Manang lieg auf ca 3500 m) die Sauerstoffsättigung in der Erste Hilfe Station messen lassen,....alles unter 80% bedeutet,...weiteren Akklimatisierungstag einlegen.

Wer den Annapurnatrek noch um ein Highlight ausbauen will, für den empfehle ich den 2-3 tägigen Abstecher zum Tilicho Lake (ebenfalls im Rother Wanderführer beschrieben)

Kleinere Annapurna-Treks sind:
Annapurna Base Camp rd. 12 Tage
Poon Hill Trek 3-6 Tage

Größere Treks oder Treks mit speziellen Permits:
Manaslu Trek (mind. 2 Teilnehmer, Guide notwendig)
Upper Mustang (da wirds vom Permit her sehr teuer und kann nur mit Guide und mindestens 2 Teilnehmern gemacht werden))
Sidetrek vom Anapurna - Nar Phu Trek (3-5 Tage), erfordert sehr gute Fitness, Guide, Porter, u.U. Zelt


Hoffe ich konnte einen ersten Eindruck geben, Wie gesagt, Annapurna die volle Runde ist kein Problem, das machen auch sehr unsportliche Reisegruppen. Man muss sich nur Zeit nehmen, dann geht das schon.

GLG Matthias

[markusw]

Hallo,

danke für die Antworten, ich werde mit die Sache überlegen, es ist sicher ein einmaliges Erlebnis.

[paukipaul]

fit wirste von alleine
auch so eine gute eigenschaft des körpers

[jot]

Ich bin den schon genannten Annapurna Circuit gelaufen und war vorher auch nicht sonderlich fit, wichtig ist halt es langsam angehen zu lassen und wenn Anzeichen der Höhenkrankheit einsetzen nicht weiter Höhe zu machen sondern im Zweifelsfall einen Tag länger rasten. Mich hat's damals in Manang (etwa 3500 Meter hoch) erwischt, dort wird sowieso min. 1 Pausentag empfohlen, außerdem hält dort die Himalayan Doctors Association Gratis-Vorträge über die Höhenkrankheit und bietet gegen geringe Spende kleinere Checks (z.B. Sauerstoffsättigung im Blut) an. Wir sind dann halt direkt 2 Tage geblieben

[marianne_r]

Ihr Lieben,

ich bin noch ganz am Anfang meiner Planung für die Trekkingroute Annapurna. Ich bin schon etwas älter, aber immer noch fit.
Die Route sollte in etwa so wie hier verlaufen:

Von Freiburg mit dem Zug nach Frankfurt. Von Frankfurt fliegen nach Amsterdam,Von Amsterdam nach Kathmandu. 2 Tage Aufenthalt dann mit dem Bus nach BesiSahar, beginn unserer Runde. Nach Tal,Oharapani ,Chame ,Pisang, Manang,3500m 1 Tag ausruhen, zum Pass Thorung Pedi/4441mPedi/Thorong La Pass 5416m , abstieg nachMuktinath 3760m,Kagbeni,Jomson,Marpha,Kalopani,Tatopani,Ghorepan / Boon Hill Abzweigung Uhrwaldgebiet,Gandrung,Landrung,Dhampus,Phedi Ende der Runde Pokkara

Hat die Strecke jemand von euch vielleicht schon mal gemacht und kann mir Tipps zur Planung geben bzw. sagen, was ich in meinem Alter besonders zu beachten habe?



Vielen Dank im Voraus

MArianne

[Peter7]

....sagen, was ich in meinem Alter besonders zu beachten habe?

Dein Alter verschweigst du ja gerade!

@Marianne: wer mit der Annapurna in Beruehrung kommen will, der muss absolut ehrlich sein! Die Annapurna ist exakt 8091 Meter hoch. Und wie alt exakt bist du?


[diesen und den vorangegangenen Beitrag in passendes Thema verschoben - Astrid ]