Indonesien, Java: Aktuelle Trekking-Lage am Vulkan Merapi?

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Dirk R
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Indonesien, Java: Aktuelle Trekking-Lage am Vulkan Merapi?

Ungelesener Beitrag von Dirk R »

Hallo
So wie ich mitbekommen habe ist der Vulkan Merapi letztens ausgebrochen und soll wohl einige Schäden verursacht haben. Wie sieht die derzeitige Lage am Merapi aus? Kann man im Gebiet um den Merapi wieder Trekking-Touren planen?

Freu mich über eure Antworten
Dirk
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MArtin
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Indonesien, Java: Aktuelle Lage am Vulkan Merapi?

Ungelesener Beitrag von MArtin »

Hallo Dirk,

der Vulkan Merapi ist der aktivste Strato-Vulkan Indonesiens und hat in Oktober / November 2010 mehrere Ausbrüche gehabt, die insgesamt zu ca. 360 Todesopfern, Evakuation von über 300.000 Menschen im Umfeld von Erapi und wiederholt zu Flugverkehrseinschränkungen geführt haben.

Während dieser Zeit wurde Vulkan Merapi auf die höchste indonesische Vulkanwarnstufe 4 gesetzt und eine Sicherheitszone im 20km-Umkreis von Merapi eingerichtet.

Anfang Dezember 2010 wurde die Warnstufe auf 3 und der No-Go-Bereich auf 2,5km rund um Vulkan Merapi reduziert.

Meines Wissens hat sich bis dato daran nichts geändert und die Gegend um den Vulkan Merapi ist noch Meter hoch von Vulkanasche bedeckt.

Die Vulkanausbrüche von Mount Merapi sind schwer vorhersagbar, die Sicherheitslage am Merapi kann sich sehr kurzfristig ändern, daher ist vor Annäherung immer aktuelle Info vor Ort ein zu holen.
Dazu bietet sich in normalen Zeiten neben Yogyakarta die Ortschaft Selo an, es ist die letzte Ansiedlung vor Merapi, wo es auch mehrere Vulkanführer-Organisationen gibt.
Selo ist von Yogyakarta aus per (bezahltem) Autostop, Taxi oder per Mietroller zu erreichen.
Eine Merapi-Besteigung dauert von Selo aus etwa 4 Std., Rückweg nicht eingeschlossen.

Zur Besuchs-Situation der Tempelanlagen Borobudur und Prambanan sowie der Stadt Yogyakarta nach dem Merapi-Ausbruch siehe
-> Yogyakarta, Borobudur und Prambanan nach Vulkanausbruch.

Liebe Grüße
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Karolin
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Indonesien, Java: Aktuelle Trekking-Lage am Vulkan Merapi?

Ungelesener Beitrag von Karolin »

Wir waren ganz aktuell am Merapi, nicht oben, denn das darf man nicht da Warnstufe 1 herrscht, aber zumindest bis in die gesperrte Zone.
Das war möglich durch einen Guide mit Genehmigung.
So standen wir zumindest relativ nah dran und hatten einen guten Blick in den eingebrochenen Krater.


[aus Karolins Vorstellungsthread gefischt und als Update in passendem Thema gepostet - Astrid :)]
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Fahrradflo
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Indonesien, Java: Aktuelle Trekking-Lage am Vulkan Merapi?

Ungelesener Beitrag von Fahrradflo »

Ich war auch vor ein paar Tagen auf dem Merapi, ganz ohne guide oder Genehmigung. von Selo aus gibt es nur eine Route, es ist schwer sich zu verlaufen. Auch ist es nicht so dass man von irgendjemandem aufgehalten wird der sagt "Halt - weitergehen verboten!"

Merapi ist unberechenbar und kann ohne Vorwarnung ausbrechen, jeder sollte also selber das Risiko abwägen ob er bis zum Kraterrand klettert oder lieber nicht ganz so weit.

Wenn eine Erruption oder ein Ausbruch absehbar ist (was wohl meistens nicht gesagt werden kann) wird man das in Selo beim Basecamp erfahren.

Ein paar französische Vulkanologen vor Ort tragen alle Helme, klettern nie bis zum Kraterrand und schlafen nicht in unmittelbarer nähe des kraters.

Die meisten Trekker, ob mit oder ohne guide, klettern jedoch bis ganz oben. Für viele ist es ja genau der Reiz auf einem der gefährlichsten und aktivsten Vulkan der Welt ganz oben gestanden zu haben.

Es gibt auch eine südliche route von Kaliurang aus. Diese ist länger und schwieriger, zudem risikoreicher da bei den letzten ausbrüchen die lava und steine größtenteils auf der süd- und westseite des berges runterkamen.
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Karolin
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Indonesien, Java: Aktuelle Trekking-Lage am Vulkan Merapi?

Ungelesener Beitrag von Karolin »

Hallo Fahrradflo,

Natürlich wird man nicht aufgehalten, das ist so ja garnicht möglich.

Es mag sein, dass man von Solo aus ungehindert hoch laufen kann, ich würde aber ganz deutlich davon abraten!

Als wir dort waren hat sich die Situation an der Spitze innerhalb von ca. 30 min massiv verändert und der Ascheausstoß wurde ziemlich massiv.

Dieses Risiko kann von einem Laien absolut nicht eingeschätzt werden.

Abgesehen davon wird man nach spätestens 2 Tagen durchaus gesucht ... so geschehen mit einem Russen im März, der ohne jeden Plan Richtung Gipfel stiefelte.

Was man in solchen Situationen immer beachten sollte ist, dass man nicht nur sich selbst in eine unkalkulierbare Gefahr begibt, sondern auch die Menschen die einen dann aus der S**** wieder raus holen dürfen.

Beim Ausbruch 2010 sind ca. 300 Menschen gestorben weil sie dachten es sei sicher ... war ein großer Irrtum.

Es mag also gut sein, dass man nicht aufgehalten wird wenn man da hoch will, das heißt aber noch lange nicht, dass man es tun muss ...

Alles eine Sache des gesunden Menschenverstandes ...

Ich empfehle dringend sich vorher Bilder im Internet anzuschauen, wie die Opfer die noch gefunden wurden so aussehen ... dann kann man ja nochmal darüber nachdenken.

Ich kann nur empfehlen sich an die einheimischen Profis zu halten, nachdem die tunlichst die oberen Regionen meiden, ist das mit Sicherheit eine Einstellung die man nachahmen sollte.
Am Grab der meisten Menschen steht, tief verschleiert, das Leben das sie nie gelebt haben.
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