Russland: Verkehrskontrollen

[curlyisme]

Polizei in Russland
Um von der Polizei nicht abgezockt zu werden hier eine Tabelle zu Geschwindigkeitsüberschreitungen und deren Preise, habe mich bei fachkundigen einheimischen informiert:
Bei vorgeschriebenen 60 km/h bzw 90 km/h
- 20 km/h zu schnell = 100 Rub
- 40 km/h zu schnell = 400 Rub
- 60 km/h zu schnell = 1500 Rub
Eine Überschreitung von über 30 km/h würde ich nicht empfehlen, Russland hat etwa alle 150 km eine Polizeistation direkt an den Hauptverkehrsstrassen und an jeder Ecke Polizisten mit Radarpistole, die sich mit Touristen ihr schlechtes Gehalt aufbessern wollen. Unbedingt abzuraten ist vom Überholen im Überholverbot, da wird mit Führerschein Entzug gedroht. Ich empfehle stehts den Internationalen Führerschein vorzuzeigen und am besten ein zweites Exemplar mitnehmen(stellt die Führerscheinstelle problemlos aus), bzw eine gute Farbkopie evtl einlaminiert zu erstellen.
Bei korrupter Polizei eine Quittung oder besser noch auf eine Fahrt zum Polizeirevier bestehen um alles ordentlich abzuwickeln, worauf man meist gebeten wird ohne Zahlung weiterzufahren.

[dropsman]

Moin,

ich war jetzt gerade das 3. Mal in Russland. Diesmal von Murmansk bis zum Ladogasee runter (knapp 1000 km). Keine Probleme mit der Polizei. in 2008 war ich etwas über 20 km/h zu schnell. Auch hier lief alles völlig korrekt. Es gab ein ausgefülltes Formular mit welchem ich in einer Sperbankfiliale umgerechnt 5 € bezahlen musste. Klar ist die Polizei in Osteuropa teilweise korrupt aber ich habe es bisher noch nicht erlebt. Wenn die Polizei mich erwischt hat, lief alles ohne Probleme egal ob in Russland oder auf dem
B alkan.

Gruß Thomas

[curlyisme]

Hallo Thomas,

unhöflich waren die Polizisten nie, aber wenn du an einen verloren Aussenposten gelangst, das ist ein wenig wie in einer Anarchie, da gibt es keine Ordnung, mit Flip Flopps, Kaugummi und der Kalaschnikov im Anschlag werden Papiere kontrolliert, die Jungs wollten zum Zeitvertreib auch mein Motorrad fahren, und haben es nach mehrfachen drängen geschafft. Ist gut gegangen und so musste ich nicht aus Sibirien zurücklaufen.
Die Jungen Polizisten sind meist die Heissporne die einen anhalten, dann kommt ein alter dazu, es wird gegrummelt und der alte winkt einen daraufhin durch . Motorradreisende wie wir haben immer korrekte Papiere und sind zäh im verhandeln, das wissen die Jungs auch.

Stimmt doch, oder. Gruss Dennis

[günni]

Hallo in die Runde.
Dieses Jahr Moskau-Baikal. Wenige Kontrollen, in der Nähe Moskau haben sie es versucht. Es war berechtigt, (zu schnell unterwegs), aber nach ein paar freundlichen Worten in deutsch, man würde doch nix verstehen, haben sie uns ziehen lassen.
Letztes Jahr weiter im Süden bis Astrachan, lauerten sie wie die Tagediebe und haben oft versucht abzuzocken. Das ging bis zu Handgreiflichkeiten von übereifrigen Polizisten, die dann von anderen Polizisten gottseidank gebremst wurden.
Es scheint besser zu werden, in Russland.
Aber Radarpistolen haben sie alle, damit kommen sie wohl auf die Welt.
kleine Geschichten auch dazu unter
www.guenthersleben.de
Grüsse aktuell aus Ostc hina,
demnächst aus der M ongolei,
und dann wieder aus --> Russland.
Günther

[Eliane]

Grundsätzlich sollten die Verkehrspolizisten einen ernsten Grund haben, um einen anzuhalten.

Die Radarfallen funktionieren (zumindest der allgemeinen Erfahrung nach) erst ab 70km/h

Wenn man denn angehalten wird und tatsächlich sündigen soll - es darf kein Bargeld angenommen werden. Es muss immer eine Quittung geben, die nur auf einer Bank bezahlt werden kann.
Theoretisch kann man also auch eine Strafe anfechten.

Meiner Erfahrung nach lohnt es sich - selbst bei mangelnden Sprachkenntnissen - mit den "GAIschniki" zu diskutieren.

Ich habe bislang nur (2x) was bezahlt, wenn ich keinen Bock auf Diskussionen hatte, sonst haben sie mich immer laufen lassen. Ich bin dabei auch oft etwas flapsig, wenn man sie zum Lachen bringt, dann hat man gewonnen.

[JensOnTour]

Hi,

ich bin mit nen 2006er Audi A4 Avant durch Russland gefahren....

Polizei war sehr präsent, aber die haben mich jetzt nicht gezielt rausgezogen. Einmal war ich zu schnell und mangels Russischkenntnissen meinerseits und nicht vorhandenen Englishkenntnissen seinerseits lies er mich fahren. Nur am letzten Tag in einer der "gefährlichen" Provinzen, hab ich einen korrupten Polizisten erwischt, der mir ganz klar zu verstehen gab, dass das große Problem (43km/h zu schnell) mit "good money (€/$)" ganz schnell gelöst werden kann. Mit meinem "letzten" 10€-Schein erkaufte ich mir dann seine Freundschaft und alle Probleme waren beseitigt. Aber das war wie gesagt in einer der Republiken wo Moskau nicht so richtig die Kontrolle drüber hat. Von St. Petersburg bus Pjatigorsk hatte ich eher das Gefühl, das versuchte Korruption ein Schuss nach hinten werden könnte.

Wer schon mal von W arschau nach R iga gefahren ist, kennt den Fahrstil, der auch in Russland gilt. Auf Landstraßen macht sich ein durchzugstarker Motor gut, da man öfter mal überholen muss. Generell gilt dort das Recht des stärkeren. Ich hatte da mit Audi und Xenonlicht keine Probleme. Wer mit nen 50PS VW-Bus von 1976 da rumtuckelt, zieht halt öfter mal den kürzeren. Es wird mehr gehupt, generell zu schnell gefahren, aber irgendwie funktioniert es trotztdem. In Russland gibt es Cameras ohne Blitz. Bisher hab ich weder hier noch da Post bekommen. Könnte aber auch am Ö im Kennzeichen liegen oder bei erneuter V isabeantragung noch zur Sprache kommen.

[s.a. verwandtes Thema: Russland: Verkehrskontrolle und Bußgeld - wie verhalten?]

Viele Grüße Jens