Pakistan: Sicherheitslage für Selbstfahrer (Polizei Eskorte)

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sigihh
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Pakistan: Sicherheitslage für Selbstfahrer (Polizei Eskorte)

Ungelesener Beitrag von sigihh »

hi zusammen.

Die Sicherheitslage vom iranisch- pakistanischen Grenzübergang Baluchistan bis Quetta war ok und gut.

Es scheint so zu sein, dass Auto- Touristen in Pakistan derzeit staendig von Polizei begleitet werden . Dies soll hoch bis in den Punjab gehen, evtll. gar KKH-Highway.

Dieser Eskorten-Situation in Pakistan zu entfliehen, ist kaum moeglich. Selbst sehr schnelle Motorräder werden das nicht schaffen, da sie immer wieder eingefangen werden.

Selbst Schlafplaetze in Hotels werden rund um die Uhr von Milizen bewacht. Einkaufen nur mit Bodyguard und Military Police.

Das ist so gar nicht was ich hier in Pakistan will.
Der Kontakt zur Bevoelkerung wird unterbunden, teilweise mit rabiaten Mitteln. Das erinnert mich doch stark an der alten EX = DDR. muss nicht sein.

Wir hatten anfangs hatten wir einfach Glueck, da Holiday war und die Police noch nicht richtig da und wach um uns zu eskortieren.

Dann hatten wir in Pakistan Police-Begleitung über Multan hinaus bis Faizalabad bis zur Autobahn. Danach ließ man uns frei fahren. Autobahngebuehr fuer 1 Kleinbus 175 PRps.

Das Befahren des KKH soll gut und ohne persoenliche Betreuung der Police moeglich sein. wir werden es austesten und kurz berichten.

Das Land Pakistan kann meiner Einschaetzung z.zt. am besten mit Rucksack und Oeffentlichen Verkehrsmitteln bereist werden. Am besten gleich einen Paki-Dress kaufen (gibts ab 200 Rps), damit man nicht so schnell auffaellt.

Strassenzustand in Pakistan:
Die Strassen in Pakistan sind ab Provinz. Sindh wie vor 20 Jahren. die Staedte und Menschen sind kaum modernisiert, das Erscheinungsbild voll Orient.

Es wuerde mich mal interessieren, wie der Begleitschutz fuer Fahrrad - Reisende aussieht - Police auch auf Bikes ? ;)
-> Sicherheitslage Pakistan (für Fahrraddurchquerung) ?


Allzeit gute Fahrt durch Pakistan!
sigihh
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Gast

Pakistan für Selbstfahrer: Auto - Escorte durch Polizei

Ungelesener Beitrag von Gast »

Unsere aktuelle Selbstfahrer-Erfahrung aus Pakistan:
Juni 2010:
Uns begegnete in Pakistan ein Radler, dessen Fagrrad auf einem Moped von der Polizei begleitet wurde.

Polizei-Eskorte bis Lahore. Die Behörden haben die Befürchtung, dass ein paar Sp...er uns etwas antun...
Es gäbe wiedermal ein schlechtes Image für Pakistan, wenn uns etwas zustössen würde.
Europäer sind für einige pakistanische Gruppen eine gute Beute, um eigene Interessen durchzusetzten.

Hier in Pakistan gingen die Eskortenwechsel meisst völlig reibungslos, das eine Fahrzeug hält an, wir fuhren weiter... und ...schwups war der nächste Aufpasser vor oder hinter uns.
In den Städten Pakistans haben die Jungs ganze Arbeit geleistet und uns schnell an einen "sicheren" Platz gebracht... meistens leider eine Polizei Station oder Headquater etc.

Andere Länder andere Sitten... die Alternative, kein V isum für Pakistan zu bekommen hätte uns noch weniger gefallen.

LG
Stefan

Reiseberichte:
www.tvware.eu
orangetrotter
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Pakistan: In eigenem Auto nur mit Eskorte

Ungelesener Beitrag von orangetrotter »

Hallo Celia,
celiawagner [url=http://www.reise-forum.weltreiseforum.de/viewtopic.php?p=81292#81292]hier[/url] hat geschrieben:Ich habe gehoert, dass man von der Polizei, oder mind. einem Reisefuehrer, der von der Polizei gestellt wird... durch Pakistan begleitet wird!
Die Selbstfahrer-Situation in Pakistan kann man keineswegs pauschalisieren.
Alles ist Möglich: Mit und ohne Eskorte, Teilstrecken, ganze Strecke...
Von allem haben wir das nach unserer Durchquerung gehört.
Auch dass mann sich mit Erfolg gegen die Eskortierung wehren kann. (mit Gefühl) und...
scheinbar weg von der Hauptstrecke kann man "frei" reisen, und rel. sicher?
Ich will nicht romantisieren, aber alle die wir getroffen haben, die nach uns Pakistan bereist haben, wissen nur Unproblematisches zu berichten.

Wie gesagt Pakistan ist ein Land mit vielen Problemen, und man sollte das auf keinen Fall unterschätzen.
Jetzt, nach der Flutkatastrophe, herrscht in Pakistan noch einmal eine besondere Situation, siehe http://en.wikipedia.org/wiki/2010_Pakistan_floods .

Uns selbst geht es so, dass wir die Eindrücke von Pakistan ob der Eskorte nicht wirklich aufnehmen konnten, und dass finden wir sehr schade!
Ob ich mich, Stand heute, noch einmal zu einer Durchquerung von Pakistan im Wagen entschließen würde? Keine Ahnung! Die Verlockung ist groß.

Schöne Grüße aus ingapur
Jürgen Orangetrotter
jot
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Pakistan: In eigenem Auto nur mit Eskorte

Ungelesener Beitrag von jot »

Ich habe auch schon gelesen, dass die pakistanische Polizei mit einer Eskorte Touristen-Autos seit JAhren so gut wie immer begleitet (fahren sogar Fahrradfahrern langsam hinterher, siehe Sicherheitslage Pakistan (für Fahrraddurchquerung)? ;) ).
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fahrender fab

Pakistan: In eigenem Auto nur mit Eskorte

Ungelesener Beitrag von fahrender fab »

Da Autofahren durch Pakistan immer wieder interessiert:

Ich bin gerade in 2 Wochen mit dem VW-Bus durch Pakistan durch.
Ich hatte eine Eskorte von Bam (Iran) bis Jacobabad (im Industal).
Auf dieser Strecke bin ich insgesamt vielleicht mal zehn Kilometer ohne Eskorte gefahren.
Die Maenner sind zwar meistens ganz nette Jungs, aber sie wollen die Verantwortung fuer den Touristen spuerbar an die naechste Eskorte weiterschieben, d.h. in der Praxis: In Pakistan selten Fahrpausen, sondern Fahren, Fahren, Fahren.
Ich musste manchmal laut werden, damit ich was essen und ein Nickerchen machen durfte. Auch bei Dunkelheit sollte ich immer weiterfahren, bis ich irgendwann gestreikt habe.
Es gab einen Zwischenfall, als kurz vor mir zwei NATO-Tanklaster in Brand geschossen wurden (keine Verletzten).

Wer weitere Streckeninfos zu Pakistan will, bitte fragen.
Siehe auch http://www.fabianpickel.de/#24

Gruesse aus I ndien,
Fabian
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Bakunin83
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Pakistan: In eigenem Auto nur mit Eskorte

Ungelesener Beitrag von Bakunin83 »

Hallo Zusammen

Ein lang gehegter Traum mit dem eigenen Camper auch durch Pakistan soll in Erfüllung gehen -> siehe bitte auch mein Mitreisegesuch .

Wir sind auch sehr an Informationen bezüglich Pakistan interessiert die möglichst Zeitnah sind. Denn die dortige Sicherheitslage macht besonders meiner Freundin starke Sorgen.
Evtl. fährt ja jemand mit seinem Fahrzeug in den nächsten Monaten durch Pakistan und kann detailliert die Erlebnisse Schildern?

Grüsse Christian und Uta


[Frage aus Mitreisebörse ins passende Thema verschoben, wodurch die Vorposter leider nicht benachrichtigt werden. Schon deshalb Fragen besser gleich im richtigen Thema posten - Astrid :)]
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MArtin
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Pakistan: Aktuelle Sicherheitslage

Ungelesener Beitrag von MArtin »

Im Vorfeld der Wahlen in Pakistan, die am 11.5.2013 stattfinden ( http://en.wikipedia.org/wiki/Pakistani_ ... tion,_2013 ), heizt sich die politische Lage auf und es ist verschiedentlich zu Gewalttätigkeiten mit Dutzenden Toten gekommen ( http://www.aljazeera.com/news/asia/2013 ... 58515.html - http://www.voanews.com/content/militant ... 51148.html ).
Die Taliban trachten die Wahlen zu behindern und Bomben, bei denen auch Unbeteiligte Schaden nehmen, waren auch schon in der Vergangenheit ein probates Mittel.
Dass sich Alt-Präsident President Pervez Musharraf vor Gericht verantworten muss und sich lebenslang nicht mehr für politische Ämter zur Wahl stellen darf, polarisiert zusätzlich.
Besonders im unsicheren Süden und Nordwesten Pakistans sind mindestens für die nächsten Wochen weitere Attentate wahrscheinlich.

Allen, die mit dem Gedanken spielen, in Kürze nach oder durch Pakistan zu reisen tun m.E. gut daran, die Sicherheitshinweise und Warnungen nicht nur des auswärtigen Amtes, sondern auch entsprechende Institutionen anderer größerer Länder ( siehe Weltreise-Links ) sowie die nationalen pakistanischen ( http://www.onlinenewspapers.com/pakistan.htm ) und internationalen Medien zur Sicherheitslage in Pakistan zu verfolgen.
Landesspezifische Sicherheitshinweise / Teilreisewarnung des AA hat geschrieben:Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA)und nach Belutschistanwird gewarnt.

Landesweit besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten. Westliche Reisende sollten vor und während der Reise nach Pakistan ortskundigen Rat zur Sicherheitslage in den ins Auge gefassten Reisezielen einholen. Außerdem sollte bei den pakistanischen Behörden oder Reisebüros nachgefragt werden, welche Gegenden für Touristen gesperrt sind. Grundsätzlich sollten Reisende sich von Einrichtungen von Armee und Sicherheitskräften, größeren Menschenansammlungen, politischen Demonstrationen, bekannten Treffpunkten westlicher Ausländer und - insbesondere freitags und an hohen moslemischen Feiertagen - von religiösen Stätten, Prozessionen und Feierlichkeiten fernhalten. Beim Besuch von Einrichtungen mit internationalem Publikumsverkehr wird zu besonderer Vorsicht geraten. Die Sicherheitsvorkehrungen in vielen Städten und öffentlichen Gebäuden sind seit 2008 deutlich verschärft worden, Reisende müssen daher mit regelmäßigen Kontrollen, gelegentlich auch mit kurzfristig anberaumten Reisebeschränkungen rechnen.

In Belutschistan und Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz), insbesondere in der Provinzhauptstadt Peshawar, besteht ein erhöhtes Entführungsrisiko. Anfang Juli 2011 wurde ein schweizer Ehepaar entführt, das mit einem Auto in Belutschistan unterwegs war. Das Ehepaar konnte erst am 17. März 2012 in die Schweiz zurückkehren. Ein Anfang Januar 2012 entführter britischer Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes in Quetta wurde am 29. April 2012 ermordet aufgefunden. Am 13. März 2013 wurden in Belutschistan zwei tschechische Touristinnen, die von Iran aus nach Pakistan auf dem Landweg eingereist waren, entführt. Auch in anderen Landesteilen ist es zu Entführungen von Ausländern gekommen: am 13. August 2011 wurde ein US-Bürger in Lahore, am 19. Januar 2012 ein deutscher und ein italienischer Staatsangehöriger in Multan (Südpunjab) verschleppt.

Terrorismus

Die Gefährdung durch terroristische Anschläge, insbesondere Sprengstoffanschläge und Selbstmordattentate, bleibt in Pakistan hoch. Solange die militärischen Auseinandersetzungen zwischen der pakistanischen Armee und den Taleban in Khyber-Pakhtunkhwa und den Stammesgebieten (FATA) andauern, muss mit weiteren Terroranschlägen gerechnet werden. Daneben besteht weiterhin die Gefahr religiös motivierter Terroranschläge durch radikale Gruppierungen. Der regionale Schwerpunkt terroristischer Anschläge liegt sehr deutlich in Khyber-Pakhtunkhwa, den Stammesgebieten FATA und in Belutschistan; dort sind auch die meisten Opfer zu beklagen

Die Anschläge richten sich vor allem gegen:

Streitkräfte (u. a. Kommandoangriffe auf einen pakistanischen Marinestützpunkt in Karachi sowie den Luftwaffenstützpunkt Kamra am 16. August 2012)
Sicherheitsdienste und Polizei (u. a. Angriff auf ein Hotel in Lahore, in dem Polizei-Auszubildende untergebracht waren, am 12. Juli 2012, Selbstmordanschlag auf eine Polizeistation in Bannu/Khyber-Pakhtunkhwa am 10. Dezember 2012),
Veranstaltungen politischer Parteien (u. a. Ermordung eines Ministers der Provinzregierung Khyber-Pakhtunkhwas durch einen Selbstmordattentäter am 22. Dezember 2012). Die pakistanischen Taliban haben im Vorfeld der Parlamentswahlen am 11. Mai 2013 Anschläge auf Wahlveranstaltungen angedroht,
religiöse Stätten und Moscheen (u. a. am 28. Mai 2012 in der Khyber Agency/FATA und am 2. Februar 2013 in Hangu/Khyber-Pakhtunkhwa) bzw. Prozessionen (am 21. November 2012 in Rawalpindi). Die meisten Anschläge richten sich dabei gegen die schiitischen Bevölkerungsgruppen.

Gelegentlich kommt es auch zu Anschlägen auf Märkten, (beispielsweise in Peshawar am 31. August 2012), oder Infrastruktureinrichtungen (z. B. Bombenanschlag am 24. April 2012 auf dem Bahnhof in Lahore Kommandoangriff auf den Flughafen Peshawar am 15. Dezember 2012).

Daneben können auch solche Orte zu Anschlagszielen werden, die symbolisch für westliche Interessen stehen. 2008 war ein internationales Hotel in Islamabad, 2009 in Peshawar das Ziel von Bombenanschlägen. In Islamabad sprengte sich 2009 ein Selbstmordattentäter im Bürogebäude des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen in die Luft. Am 5. April 2010 wurde das amerikanische Generalkonsulat in Peschawar von einem Terrorkommando angegriffen, am 20. Mai 2011 und am 3. September 2012 waren jeweils PKWs des US-Generalkonsulats in Peschawar Ziele von Anschlägen.

Reisen über Land

Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz NWFP), insbesondere in das Swat-Tal, sowie in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA), wird gewarnt. Die pakistanischen Streitkräfte führten 2009 groß angelegte Operationen gegen militante Gruppen im Swat-Tal und in Süd-Wasiristan (FATA) durch. Es kommt dort und auch in den übrigen Regionen der FATA immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und militanten Gruppen. Weite Teile dieser Gebiete sind für Ausländer gesperrt.

In Gilgit-Baltistan, den früheren Northern Areas, führen latente Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten gelegentlich zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Westliche Ausländer sind bislang nicht Ziel der streitenden Gruppen, sie können aber bei Ausschreitungen gefährdet werden. Am 3. April 2012 wurde in der Stadt Gilgit durch das pakistanische Militär eine Ausgangssperre verhängt, um religiös motivierte Unruhen, die zuvor 14 Tote und über 50 Verletzte gefordert hatten, einzudämmen. Zudem wurde das Mobilfunknetz in Gilgit abgeschaltet und der Karakorum Highway gesperrt; die pakistanische Fluglinie PIA stellte ihre regulären Flüge nach Gilgit ein. Als Vorsichtsmaßnahme flog die pakistanische Luftwaffe ca. 120 ausländische Touristen am 8. April nach Islamabad aus. Am 29. April 2012 konnten die Ausgangssperre und die übrigen Sicherheitsmaßnahmen wieder aufgehoben werden.

Reisen dorthin sollten bevorzugt auf dem Luftweg (Flughäfen Gilgit und Skardu) durchgeführt werden; allerdings können die Flugverbindungen kurzfristig wetterbedingt, z. T. über mehrere Tage, ausfallen. Der Karakorum Highway erlaubt, insbesondere wegen laufender Bauarbeiten, Erdrutsche nach Monsunregenfällen, in weiten Abschnitten nur eine geringe Reisegeschwindigkeit; kriminelle Übergriffe auf Touristen sind in den vergangenen Monaten nicht bekannt geworden, wohl aber religiös motivierte Angriffe auf Schiiten, die auf dem Karakorum Highway unterwegs waren.

Durch einen Erdrutsch am 4. Januar 2010 bei Attaabad im oberen Hunza-Tal (Gilgit-Baltistan, ehemals „Northern Areas“) wurde der Hunza-Fluss aufgestaut und bildete einen See von ca. 20 km Länge Der Damm hat sich bisher als sehr stabil erwiesen. Die pakistanischen Behörden und die Armee, bemühen sich dennoch, mittels Sprengungen den Wasserspiegel kontrolliert zu verringern, um somit das Risiko eines unkontrollierten Ablaufs zu verringern. Es wird daher empfohlen, vor Reisen in diese Gegend sich bei Reiseunternehmen und pakistanischen Behörden zur aktuellen Lage zu informieren.

Durch diesen See ist der Karakorum Highway streckenweise überflutet worden, wodurch die Straßenverbindung zum nördlich gelegenen Gojal-Distrikt und zur Grenze zu China unterbrochen wurde. Der Gojal-Distrikt kann derzeit nur mit Hubschraubern oder Fährbooten erreicht werden. Wann der Karakorum Highway in diesem Bereich – und damit die Straßenverbindung nach China – wieder befahrbar sein wird, ist derzeit nicht absehbar.

Es wird vor Reisen nach Belutschistan gewarnt. Unzufriedene Stammesgruppen und separatistische Kräfte greifen regelmäßig Infrastruktureinrichtungen und Armeekräfte an und verüben Sprengstoffanschläge. Armee und Luftwaffe gehen gegen die Aufständischen vor. Daneben kommt es auch zu religiös motivierten Anschlägen, denen v. a. Schiiten zum Opfer fallen. In Quetta richten sich die Anschläge, zuletzt am 10. Januar 2013 und am 16. Februar 2013, gegen die Volksgruppe der Hazaras.

In den letzten Jahren kam es in Karachi häufig zu innenpolitisch, religiös und ethnisch motivierten Auseinandersetzungen bis hin zu bewaffneten Straßenschlachten, bei denen Dutzende von Todesopfern und zahlreiche Verletzte zu beklagen waren. Am 28. Dezember 2009 und am 5. Februar 2010 wurden bei Bombenanschlägen auf Prozessionen der Shia-Muslimminderheit in der Innenstadt zahlreiche Menschen getötet und verletzt. Zuletzt kam es in Reaktion auf die Tötung Osama Bin Ladens zu mehreren Terroranschlägen in Karachi, zuletzt auf eine Marinebasis im Norden der Stadt am 22. Mai 2011. Für Besucher empfiehlt sich, eine enge Abstimmung der Reisepläne mit den Partnern bzw. dem deutschen Generalkonsulat vor Ort zu suchen.

Die Grenzgebiete zu Afghanistan, Iran und Indien sind nicht bzw. nur mit offizieller Genehmigung zugänglich. Dies gilt auch für den von Pakistan verwalteten Teil Kaschmirs („Azad Jammu and Kashmir“) entlang der Waffenstillstandslinie (Line of Control, LoC). Für Afghanistan besteht eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts.

Der Grenzübergang nach Indien (Wagah/Atari zwischen Lahore und Amritsar) ist offen, ebenso wie die direkte Transitstrecke dorthin. Die Mitnahme eines Kfz bei der Grenzüberquerung erfordert meist eine gesonderte Genehmigung.

Wegen der Entführungsgefahr im iranisch-pakistanischen Grenzgebiet und wegen der Reisewarnung für die Provinz Belutschistan werden von der Botschaft Islamabad keine Empfehlungsschreiben zur Erlangung eines iranischen Visums erteilt.

Kriminalität

In Karachi sollte wegen der allgemein angespannten Sicherheitslage und der hohen Kriminalitätsrate vom Besuch abgelegener Stadtbezirke abgesehen werden. Vor Stadterkundungen sollte ortskundiger Rat eingeholt werden. Auch das innere Sindh ist durch hohe Kriminalität, insbesondere Entführungen, gefährdet.

Blasphemie (Gotteslästerung) und Drogendelikte werden mit harten Gefängnisstrafen, unter Umständen mit der Todesstrafe geahndet (siehe auch strafrechtliche Bestimmungen).

Für weitere Informationen steht die Deutsche Botschaft in Islamabad bzw. das Deutsche Generalkonsulat in Karachi zur Verfügung.


LG
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bluffgoesbluff
Kiebitz
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Wohnort: Rum, Tirol

Pakistan: Sicherheitslage (für Selbstfahrer Polizei Eskorte)

Ungelesener Beitrag von bluffgoesbluff »

Wir sind vor 5 Tagen mit eigenem Fahrzeug über die pakistanisch-indische Grenze gereist.

Pakistan ist seit dem Vorfall am Nanga Parbat [vgl. http://www.tagesschau.de/ausland/nanga-parbat100.html ] sehr anstrengend zu bereisen.
Ab der iranisch-pakistanischen Grenze hat man bis Sindh 24 Stunden am Tag Polizeibewachung. Man darf auch das Hotel nicht ohne Polizeischutz verlassen und nach 18 Uhr gar nicht mehr.
Leider sind die Polizisten und die sogenannten Levies leider sehr, sehr schlecht organisiert, weshalb wir 2 Wochen in Pakistan bleiben mussten. Außerdem fällt man auf wie ein bunter Hund wenn man ständig von schwerbewaffneten Rambos begleitet wird. Und zudem schlafen sie vor den Hotelzimmertüren am Boden. Sehr unangenehm die ganze Sache...

Ab Sukkur ist es dann schon wieder etwas besser. Bis Multan hat man dann immer wieder Polizeibegleitung, aber nicht mehr so extrem bewaffnet. In Punjab ist man dann auf sich selbst gestellt.

Nördlich von Islamabad ist dann ganz aus - man kommt derzeit einfach nicht rauf. Allerdings denke ich, dass sich das ganz schnell ändern kann und dass der Karakorum wieder für Reisende freigegeben wird [s.a.: -> Pakistan Nord und Karakorum Highway - Strassenverhältnisse] .

LG Regina.
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