Mit Schulkindern auf Langzeitreise - Schulbildung wie ?

... und was Dir sonst noch als ortsübergreifendes Spezialthema einfällt, das nirgends sonst hinpasst.
killerloop23
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Mit Schulkindern auf Langzeitreise - Schulbildung wie ?

Ungelesener Beitrag von killerloop23 »

Hallo!

Ich interessiere mich sehr für das Thema Weltreise mit Schulkind.

Mich würde vor allem interessieren, wie das wirklich machbar ist mit der Schulbildung der Kinder. Muss man Lehrer sein oder Seid Ihr Lehrer oder wie schafft man es, die Kinder aus dem Schulsystem herauszukriegen? Und: Werden Sie früher oder später einen ( international ) anerkannten Abschluss haben, damit sie ihr Leben (falls gewünscht) in geregelten Bahnen mit Studium etc führen können?

Die Thematik Schulbildung auf Reisen beschaeftigt mich sehr, bitte schreibt doch mehr darüber, bin sehr neugierig!

Liebe Grüße
DonWilfredo
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Mit Schulkindern auf Langzeitreise - Schulbildung wie ?

Ungelesener Beitrag von DonWilfredo »

Hallo, zum Thema Schulpflicht habe ich jetzt was unter "Mit Schulkind auf Langzeitreise / Weltreise ergänzt.

Ich schreib dir hier mal wie wir auf unserem Boot Unterricht gemacht haben. Als wir dann in Südamerika mit öffentlichen Bussen unterwegs waren und in Hostals übernachtet haben, haben wir es so ähnlich gemacht (öfter aber auch in Internetcafes gearbeitet). Wir waren vier Jahre unterwegs, unsere Kinder waren in dieser Zeit in der ersten bis zur fünften Klasse.

Unsere Bordschule beginnt mit einem Morgenspruch oder einem kurzen Gedicht; manchmal ist es etwas Klassisches wie „Wie alles sich zum Ganzen webt…“ (Goethe) , manchmal etwas Witziges wie „Wenn die Möpse Schnäpse trinken…“ (James Krüss). Alle zwei bis vier Wochen suchen wir gemeinsam einen neuen Text. Danach singen wir eines unserer Familienlieblingslieder. Dann beginnt der eigentliche Unterricht: Deutsch, Mathematik, Englisch. Die Lehrbücher haben wir von der Grundschule zu Hause mitbekommen. Zwei Stunden Bordunterricht täglich in den Hauptfächern reichen, damit unsere Kinder mit ihren Klassenkameraden mithalten können. Allerdings gibt’s im Hafen oder vor Anker keine Ferien und Feiertage, nur der Sonntag ist schulfrei. In der Bordschule ist der Schüler ständig dran, die Aufmerksamkeit der Lehrerin ist ungeteilt. Lernen mit dieser Intensität ist zwar effektiv, aber auch sehr anstrengend, sowohl für die Kinder als auch für Ute, die den größten Teil des Unterrichts übernimmt.
In Sachkunde wird Erlebtes aufgearbeitet: Themen wie „Wale und Delfine“, „Wind und Wetter“, „Vulkane“ liegen auf der Hand. Jenni und Jannes interessieren sich auch für historische Themen wie „Entdeckung Amerikas“, „Piraten“, „Inkas“, „Indianer“. Intensität und Flexibilität des Lernens sowie die unmittelbare Anschaulichkeit sind einige der unschlagbaren Vorteile der Bordschule. Als Abschluss der Bordschulstunden lesen wir eine Geschichte, ein Märchen oder eine Fabel vor. Damit die Kinder sich auf die Geschichte einlassen können, wird sie für ungefähr vierzehn Tage beibehalten.
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