Langzeitreise: Malaria Prophylaxe oder Stand-By-Medikation?

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MArtin
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Langzeitreise: Malaria Prophylaxe oder Stand-By-Medikation?

Ungelesener Beitrag von MArtin »

Hallo :)

da ist einiges an Richtigem, nicht so ganz Richtigem und fast Fahrlaessigem zusammen gekommen. :)

Um die Spreu vom Weizen zu trennen, empfehle ich erneut die mit medizinischem Sachverstand ausgesuchten Gesundheitslinks der Weltreise-Links, besonders die Abteilung Malaria-Links, die jeden verantwortungsvoll Interessierten schnell aus dem Sumpf laienhaften Halbwissens ans Licht moderner medizinischen Erkenntnisse bringt. ;)

Vieles ist auch redundant zu hier bereits einzelthematisch(!) Besprochenem, deshalb nur kurz im Einzelnen:

Bei Langzeitreisenden muss das Risiko zwischen medikamentoesen Nebenwirkungen einer Langzeiteinnahme von Malariaprophylaktika und den jeweils vor Reiseort herrschenden Malariarisiken besonders kritisch und individuell abgewogen werden, weshalb Hallygallies Arzt ihm als Langzeitreisendem beim jetzigen Stand seiner Langzeitreisevorbereitungen als einzig richtige Empfehlung "Stand-By" gegeben hat und von Chemoprophylaxe abriet (obwohl ich nicht glaube, dass "bei Anzeichen von Fieber mit unklarer Herkunft auf jeden Fall einnehmen" den genauen Wortlaut wirklich trifft - und fuer alle Gebiete galt).
Jedenfalls war diese Empfehlung eine auf Hallygally und seine Reisesituation zugeschnittene Individualberatung, ihr Ergebnis nicht dazu gedacht, auf Andere bezogen zu werden.
...Ein Standby-Mittel ist nur für den äußersten Notfall gedacht, d.h. wenn man sich weitab jeglicher medizinischer Versorgung befindet und innerhalb von 48 h keinen Arzt aufsuchen kann...
und
Bitte NIEMALS eine Eigendiagnose stellen und einfach auf Verdacht das Standby-Mittel einnehmen!! IMMER vorher einen Bluttest von einem Arzt durchführen lassen...
schliessen sich gegenseitig aus und werden in Rastlos' Folgebeitrag wohltuend relativiert.
Erstgesagtes ist sicher richtig; eine Eigenmedikation mit einem Stand-By-Antimalarikum bei Erreichbarkeit aerztl. Hilfe waere eine ziemliche Dummheit.
Eine bei Malariaverdacht durch Stand-By-Eigenmedikation erreichte Symptomfreiheit entbindet in eigenem Interesse auch nicht von einem baldigsten Arztbesuch.
(OT, aber wissenswert: Der Nachweis einer neu-akuten Malaria "am dicken Tropfen" ist nur waehrend eines Malariaanfalls moeglich, aber nicht im symptomlosen Intervall!)

Fieber an sich ist tatsaechlich ein sehr unspezifisches Symptom mit wenig Diagnose weisender Potenz.
Die bei Malaria bzw. Dengue neben Fieber spuerbaren Symptome (sie koennen, ebenso wie Medikamentennebenwirkungen entweder in o.g. Links nachgelesen, alternativ im WRF gesucht aber gerne auch einzelthematisch befragt und so beantwortet werden) sind allerdings gemeinhin schon so verschieden, dass bereits an Hand der nachlesbaren klinischen Symptomatik eine ziemlich sichere Unterscheidung zwischen beiden getroffen werden kann.
Eine Erschwerung der Denguediagnose als Virenerkrankung durch Einnahme eines Antiprotozoikums ist eher nicht zu erwarten.


Squais "sogen. homoeopathische Schutzimpfung" ist keine.
Irgendeine Wirksamkeit der von Squai angesprochenen ""homöopathischen Schutzimpfung" ist im Gegensatz zu den anderen Medikamenten nicht nachgewiesen!
Da es sich bei Malaria um eine potentiell toedl. Erkrankung handelt, ist die Empfehlung eines nicht nachweislich wirksamen Schutzes auch durch keine noch so positive Einzelerfahrung oder Hinweis auf indische Fach-Gurus zu rechtfertigen.
Da braucht es keine "Exotenkenntnisse", gesunder Menschenverstand sollte reichen (nichts Persoenliches gegen Squai!).
Mit vergleichbarer Relevanz könnte jemand zur Malariaprophylaxe auch empfehlen, drei mal am Tag zu beten: (Neben-) wirkungsfrei und billig - aber manchen dürfe man nicht damit kommen, es sei denn, sie seien schon Jesus begegnet. :roll:

Simons Beitrag beschreibt m.E. eine ideale reisemedizinische Beratung mit entsprechend nachvollziehbar guten Tipps.
Wer sich ueber die Gesundheit-Links selbst ein bisschen auf seine Impfberatung vorbereitet, sodass der beratende Arzt bei seinen Erklaerungen nicht ganz bei Null anfangen muss (das wuerde jeden machbaren Zeitrahmen sprengen), wird meiner Meinung nach, besonders bei Tropenmedizinern und in Tropeninstituten, in der Regel eine gute individuelle reisemedizinische Impfberatung bekommen.
Diese ist insbesondere Langzeitreisenden sehr zu empfehlen, denn Malarone soll z.B. nur in Ausnahmefällen über einen Zeitraum von 28 Tagen hinweg "am Stück" eingenommen werden.
Nicht vergessen:
Der gesamte Thread hier handelt ganz speziell von Malaria Prophylaxe vs. StandBy bei Langzeitreisen in Malariagebieten :!:

Mehr zum Thema Malaria auch unter Malaria: Diagnose? Handeln? u.ä.

Liebe Gruesse, bleibt gesund :)




Die letzten Beitraege wurden als themenfremd aus einem nur auf Myanmar bezogenen Titelthema hierher abgesplittet.
SimonH
WRF-Mitglied
Beiträge: 16
Registriert: 23 Aug 08 14:49

Langzeitreise: Malaria Prophylaxe oder Stand-By-Medikation?

Ungelesener Beitrag von SimonH »

Hallo,

ist hier o.T, aber schaut mal meinen Verbesserungsvorschlag Reisemediziner-Datenbank und sagt dort, was Ihr davon haltet.

Viele Gruesse

Simon
  • Ähnliche Themen -> Suchen & dort Nachfragen wenn passend
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