! Wie sag ich's meinem Chef? Argumentationshilfe Sabbatical

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Goldi
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Ungelesener Beitrag von Goldi »

Hallo Asia,

ich habe diesen Schritt gerade hinter mir. Ich habe mir wirklich monatelang Gedanken zu dem Thema gemacht (siehe Vorstellungsthread) und hinterher gings völlig locker von der Bühne. Dabei ist meine Situation mit Deiner in etwa vergleichbar. Konservative Geschäftführung und zielmlich genau 8 Jahre Betriebszugehörigkeit. Die Frage was der Betrieb davon hat ist aus dem gesagten für mich nicht zu beantworten. Aber wer gegenargumentiert, Warum sind sie jetzt nicht motiviert ist ist ja ein K.O. Argument (Du könntest antworten weil mich die ganze quatsch hier nur noch akotzt oder was auch immer). Ich würde mich da vielleicht eher so drauf vorbereiten, dass ich genau auf dem Kasten habe, was alles in den letzten 8 Jahren passiert, wieviele Veränderungen Du über Dich ergehen lassen hast, was Du alles geleistet hast und dann sagen, dass Deine Prvatleben sehr auf der Strecke geblieben ist, was zu Erschöpfungszuständen führt, was wiederum Deine Leistungsfähigkeit beeinflusst, dass Du aber dennoch gerne weiter in dem etrieb arbeiten möchtest. Ein Vorteil für den Arbeitgeber kann auch sein, dass er eine Vertretung einstellen kann, die frischen Wind in die Sache bringt, vielleicht sogar eine Gehaltsstufe unter Dir.

Übrigens glaube ich, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Anfrage garnicht so verkehrt sein muss. In Zeiten wo Firmen zu Kurzarbeit greifen müssen um die Personalkosten zu reduzieren, kann es für den Arbeitgeber geradezu willkommen sein, wenn ein MA mal aussteigen möchte. Wichtig, die Argumente müssen auf Dich und Deinen Betrieb ausgerichtet sein. Da bist Du gefragt. Möglicherweise ist es auch möglich Deinen Chef einzuspannen (ich habe es bereut, da ich eher den Eindruck gehabt habe, dass er meine Argumente benutzt um gegen mich zu arbeiten).

Ich denke, wichtig ist, dass man den Schritt überhaupt macht. Eigentlich hast Du nichts zu verlieren. Kündigen kannst Du immernoch und mehr als nein sagen kann die Geschäftsfühung nicht.

Vielleicht ist es auch wichtig auf das Gegenarument vorbereitet zu sein: Wenn da jetzt jeder kommt. Mein Argument war, da kommt längst nicht jeder, weil man zuviel auf sich nimmt. Wichtig auch, seih Verhandlungsbereit. Das heisst, dass Du auch Kompromisse eigehen musst (z.B. bei der Terminierung der Auszeit) oder auch, dass Du schon konkret bennennen kannst wie die Einarbeitung der Vertretung aussehen kann.

Bei Fragen, Kummer oder Sorgen nicht zögern und einfach nachfragen. Leider habe ich den Thread hier ein wenig aus dem Auge verloren, nach dem ich eine Marschrichtung gefunden habe. Bei mir ist ja auch nur das Okay da, eine klare und schriftliche Zusage habe ich auch nicht, ich habe aber noch ein wenig Zeit. Ich werde auch am Wochenende mal unsere Fußballturnier nutzen meinen Fachbereichsleiter in informeller Runde anzusprechen. Bei mir idt die Kuh inzwischem vom Eis.

Gutes Gelingen bei der Verhandlung

Gruß vom Goldi
layla
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Ungelesener Beitrag von layla »

nein bei mir stellt sich die frage garnicht. da mein job derzeit nur übergang war und ich froh bin das nicht weiter machen zu müssen. ich kündige fix.

mein freund hatte sozusagen heute so ein gespräch sein chef hat ihm sogar eine art freistellung angeboten aber er hat es nicht angenommen da er nach der Reise sowieso wo anders arbeiten möchte. sollte er nichts finden könnte er wohl wieder dorthin zurück.
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Asia
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Ungelesener Beitrag von Asia »

vielen Dank für Eure Unterstützung und tollen Argumente die ich in das Gespräch einbringen kann!

Goldi, Du bringst es auf den Punkt!
Mein Chef hat mir auch gesagt das ich mich darauf vorbereiten soll das die Geschäftsleitung meine Bitte ablehnen wird mit der Begründung: "Wenn wir das bei Ihnen genehmigen dann müssen wir das bei jedem und wo kommen wir denn dahin wenn das dann jeder machen will".

Ich bin schon extrem nervös deswegen....
und von Haus aus schon schnell zu verunsichern aber hoffe das es mir mit Eurer Unterstützung und guten Argumenten jetzt leichter fällt....

Vielen Dank fürs Daumen*drücken!!!
Goldi
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Ungelesener Beitrag von Goldi »

Hallo Layla,

bei Euch beiden sieht die Sache wohla nders aus als bei Asia und mir und sicherlich vielen anderen.

Wenn Dein Freund bereit ist zu kündigen, schön und gut. Aber vielen ist es wichtig nach der Reise wieder wissen wo man seine Brötchen verdient. Einfach davon aszugehen, dass der Chef einen wieder einstellt ohne etwas festes (schriftliches) vereinbart zu haben ist mutig. Aber im zweifelsfall hat man dann nichts. Okay, man hat dann die Chance grundsätzlich was zu ändern. Kündigen kann man auch während man unterwegs ist.


Hallo Asia,

nur Mut, Dir wird schon keiner den Kopf abreissen. Ich würde vielleicht auch noch eine weitere Variante mit ins Gespräch bringen. Nämlich, dass es sich dabei um einen langersehnten Wunsch handelt. Auch Geschäftsführer siund Menschen. Vielleicht ist sogar gerade die persönliche Basis der Schlüssel. Ich denke das ist es im Endeffekt bei mir gewesen. Mein Fachbereichsleiter meinte sogar, er würde es sofort genauso machen wie ich, wenn er die Möglichkeit hätte. In dem Moment hatte ich fast ein wenig das Gefühl ihn trösten zu müssen. So ein Anliegen ist ja auch immer ein hochpersönliches Anliegen. Wenn Du zu sehr in die Richtung arumentierst, ich mache dass nicht, weil ich es will, sondern um dem Betrieb von besserem Nutzen zu sein ist das schlichtweg Heuchelei. Ich bin bin als Sozialarbeiter im Bereich interkultureller Arbeit tätig, da hätte ich wirklich gute Argumente gehabt, meine Langzeitreise als Fortbildung zu verkaufen. Meinem Abteilungsleiter gegenüber habe ich auch ganz klipp und klar gesagt. Du kannst es wie ne Fortbildung betrachten, aber ich will in dieser Zeit eigentlich an alles denken außer an Arbeit.

Ich kann Dir nur meine Vorgehensweise und meine Gedanken schildern. Letzlich musst Du Deinen eigenen Weg finden. Zu unterschiedlich sind die Vorraussetzungen unter denen man sowas erbittet.

An Euch beide und alle anderen.

Ein weiterhin gutes gelingen.

Gruß vom Goldi
layla
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Ungelesener Beitrag von layla »

Ich hab auch nicht gesagt das sies es so machen soll. Sie hat ja gefragt ob ich gerade in der Situation war.
Wenn man sowieso vorhatte sich beruflich zu verändern kann man ja praktisch davor noch seiner auszeit nehmen.
ich denke nicht das er große probleme hat einen job zu finden und mir is es ziemlich egal mach eh fast alles.
dachte zuerst auch immer (als ich schon vor jahren die idee hatte mit weltreise) dann steht man wieder auf der straße und hat nix und so. aber ich war grad 6 monate arbeitslos und habs überlebt. is zwar nicht angenehm aber es geht schon irgendwie. kommt auch drauf an wie anspruchsvoll ist bezüglich neuen jobs ob man dann einfach irgendwas annehmen würde(putzen gehen) hauptsache man hat wieder was nach der reise oder wieder etwas in der selben position wie früher.

Der Chef meines Freundes hats eigentlich sehr locker aufgenommen und fand das ganze sogar gut und meinte er würd selber wenn er zeit hätte sowas gern machen. vielleicht hast du ja glück und die oberbosse sehen es bei dir auch so.
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Asia
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Ungelesener Beitrag von Asia »

Hallo zusammen,

ich wollte Euch von meinem Ergebnis berichten das sich ganz aktuell ergeben hat:

Vor ca. 3 Wochen hatte ich den Mut endlich gefasst meinen Chef um die Erlaubnis meiner 3 Monaten Freistellung zu bitten, der, ganz entgegen meiner Erwartung, dem direkt zugestimmt hat.

Zusammen haben wir meine Bitte bei seinem Chef vorgetragen der auch nix dagegen hatte und sein Chef wiederum auch nicht.
Die Aussichten schienen also nicht schlecht...
Die letzte Stelle sollte nun der Personalchef sein, wo schon die Schwierigkeit war einen Termin zu bekommen.
Nach wochenlangem warten wurde lediglich meinem Chef mitgeteilt das man meiner Bitte nicht nachkommen kann da man keine Welle auslösen möchte, d.h. wenn mir eine Freistellung genehmigt wird, dann will das ja die ganze Firma und dem könnte man ja offensichtlich nicht zustimmen.

Also kein wirklich gutes Argument von der Gegenseite...
Da fragt man sich wirklich warum es so viele Vorgesetzte gibt wenn die keine Entscheidungskraft haben. Lächerlich!

Ich bin ganz schön gefrustet!!!!

Aber meine Entscheidung steht fest:
Ich werde kündigen, möchte mein Lebensglück nicht von einer Stelle abhängig machen die auf Dauer eh ein Magengeschwür mit sich bringt.

Ich bin aber stolz auf mich das ich überhaupt den Mut hatte danach zu fragen, denn da gehört eine Menge Mut zu!
caseyjones
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Ungelesener Beitrag von caseyjones »

Hi,

ich bin 27, FH-Absolvent und fange zum 01.11. meinen ersten unbefristeten Job an. Ich möchte jedoch gerne möglichst bald 3-4 Monate vom Job freigestellt werden, um zu reisen.

Was denkt ihr, ob und wie das am besten möglicgh ist. Ich werde für einen US-Konzern schaffen. Von daher ist schon die Frage, wie viel der einzelne Chef da überhaupt zu melden hat. Da ist ja fast alles über Richtlinien und Verordnungen in so nem Laden reglementiert. Das Unternehmen wächst auch ziemlich stark, deshalb ist es wohl nicht wie bei manch anderer Firma oder zu anderen Zeiten, dass die ganz froh sind, wenn man mal ein paar Monate kein Gehalt bezieht, denke ich.

Grüße
Der Bienenmann
jot
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Ungelesener Beitrag von jot »

Ich würde nicht direkt zu Anfang, zumindest nicht während der Probezeit, damit rausplatzen (außer es war zu deinen Einstellungsverhandlungen schon ein Thema?), sondern erstmal ein Jährchen einarbeiten und so.
Dir werden zu Anfang sicherlich neue Aufgabenbereiche übertragen, in denen du dich erstmal beweisen musst, aber vielleicht bis zu einem gewissen Punkt auch Vorbereitungen treffen kannst, dass du mal für längere Zeit abtauchen kannst, dich gleichzeitig aber nicht entbehrlich machst (sonst würde dich das Unternehmen ja direkt wieder entlassen ;)). Da würde es jedenfalls absolut nicht passen, wenn du nach ein paar Monaten direkt eine längere Auszeit nimmst. Auch wenn du einen Hochschul-Abschluss hast, die erste Zeit kann man im Betrieb sicher auch als "Ausbildung" werten, da das Arbeitsleben halt doch immer etwas anders als die Uni-Theorie ausschaut ;)

Zeitgleich kannst du natürlich mal die Ohren offen halten, wie das Unternehmen auf längere Freistellungen reagiert - ein Indiz ist z.B. Mutter- bzw. Vaterschaftsurlaub (wird das begrüßt oder eher Steine in den Weg gelegt? Bietet das Unternehmen von sich aus Fördermöglichkeiten oder Verlängerungen an?), aber gerade in den USA sind "Sabbaticals" und andere unkonventionelle HR-Instrumente glaube ich eher verbreitet. Das würde ich also nicht als Nachteil sehen, wenn du für ein amerikanisches Unternehmen arbeitest... kommt natürlich immer aufs Unternehmen an, beim Walmart läuft das sicher anders als bei Google ;)

Je nach Unternehmenskultur (deinen Andeutungen entnehme ich, dass es sich eher um einen größeren Konzern handelt) bekommst du sicherlich nach 6, spätestens 12 Monaten einen festen Gesprächstermin mit deinem Vorgesetzten. Falls das Gespräch halbjährlich oder quartalsweise stattfindet, würde ich mir erstmal anhören, wie deine Arbeit beurteilt wird und wo dein Chef Verbesserungspotential sieht. Solange sich nicht die überraschende Gelegenheit ergibt, ein Sabbatical zur Sprache zu bringen (z.B. unerwarteter, befristeter Leerlauf in der Abteilung), würde ich aber wiegesagt erstmal 1 Jahr abwarten.
jot
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Ungelesener Beitrag von jot »

Eine Möglichkeit gibt es vielleicht noch: evtl. ergibt sich die Gelegenheit den Jahresurlaub zusammen mit Überstunden und etwas Sonderurlaub zu einem langen Urlaub zu kombinieren. So hatte ich 2009 eine >2-monatige Auszeit zusammenbekommen. 2010 wollte mein Chef leider nicht mitspielen und ich musste kündigen ;)
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