Israel - Palästina: Westbank-Tour-Anbieter Empfehlung?

[maria19]

Liebe Leute,

kann mir vielleicht jemand einen Anbieter für eine Tour durch die Westbank empfehlen?
Gerne etwas alternatives....gibt es z.B. NGOs, die Touren durchs Westjordanland anbieten?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

Maria

[Ralph]

Soviel ich weiß, gibt es keine "Anbieter" die Touren in Palästinensergebiete durchführen. Du mußt Dir vor Ort jemanden suchen, der dort rein darf, oder selber hin fahren und dann dort nach einem Guide fragen.

Happy Trails,

Ralph

[nachtigall]

hmmm, also ich weiss ja nich, dir ist schon bewusst, dass die westbank nicht gerade der sicherste ort ist um eine touristen tour durchzuführen?? aber natürlich ist es interessant mal dahin zu kommen um sich selber ein bild zu machen..... glaube das du in jerusalem am damaskus tor (östliches tor der altstadt) einen persönlichen reiseführer engagieren kannst, also einen taxi fahrer oder so.... das könnte ich mir vorstellen. was auch geht sind christliche pilgerfahrten nach betlehem, ist ja auch in der westbank. zum rest der westbank fahren meines wissens nach keine reiseunternehmen, warum auch, es ist halt alles in allem nicht soooo sicher dort (letztens wurde erst ein siedler in seinem auto abgeknallt) und wirklich was zu sehen gibt es dort ja auch nicht, also touristische highlights liegen dort kaum.

bedenke, dass es in westbanks überall straßensperren gibt an denen sehr streng kontrolliert wird, einzelne straßen können ohne vorwahrnung gesperrt werden, nachts kann es zu razzien durch die armee kommen.
wenn du jedoch trotz allem unbedingt dort hin möchtest wirst du in jerusalem leute finden die dir bei einer reise in die westbank helfen werden.

israelische und deutsche behörden raten jedoch von einer reise in diesen teil des nahen ostens ab und ich persönlich auch..... ist eine gefahr der man sich nicht unbedingt aussetzen muss.

[der Bär]

N' abend,

es ist zwar schon eine halbe Ewigkeit her, dass ich in Israel war (auch eine selbstorganisierte Rucksackreise), aber:

times are obviously not changing too fast in the holy land!

Habe damals auch im arabischen Viertel der Altstadt von Jerusalem gewohnt und auch am Damaskustor einen Guide aufgetrieben. Also ein Taxifahrer - damals war es ein Sherut-Taxi - der solche Westbank-Touren angeboten hat. Er hat sein Taxi ganz frühmorgens voll gepackt, jeder hat nen Festpreis gezahlt (keine Ahnung, wie viel das damals war) und dann gings los.

Es war gefährlich und daran hat sich mit Sicherheit nix geändert.

Aber: es hat sich gelohnt. Denn in der Westbank - zumindest in dem Gebiet, was dort allgemein so bezeichnet wird - liegen schon ein paar Sehenswürdigkeiten, die man sich bei einer Israel-Reise nicht entgehen lassen sollte.

Ich bin bei der Tour frühmorgens im Dunkeln auf Massada geklettert und hab dort den Sonnenaufgang erlebt (der Klassiker halt). Es geht ja durch die Negev-Wüste und Massada liegt mitten drin. War am Mount of Temptation wo Jesus mit dem Teufel gekämpft hat und so
in En Gedi, eine Art Oase mit Nationalpark und bin im Toten Meer gebadet.

Fazit: "Westbank" haben sich gelohnt. Damals gabs aber die "fence" also die Mauer noch nicht, es gab schon zahlreiche Checkpoints und Kontrollen, war aber alles ziemlich unproblematisch. Ich weiß nicht, wie das inzwischen mit dieser Mauer ist. Ob man da so problemlos reisen kann, keine Ahnung.

Liebe Gruesse
der Bär

[nachtigall]

masada und ein gedi (ein tolles kibbutz) liegen nicht in der westbank sondern in der negev am toten meer, da kann man auch bequem mit dem egged bus von jerusalem oder tel aviv hinfahren für ein paar euro. westbank ist die englische bezeichnung für das westjordanland. http://de.wikipedia.org/wiki/Westjordanland im westjordanland liegen städte wie nablus oder betlehem, einige dieser orte stehen unter der verwaltung der palästinensischen autonomiebehörde, es existieren dort flüchtlingslager und der "reiz" einer reise ins westjordanland/westbank liegt wohl eher darin, dass palästinensische flüchtlingsproblem mit eigenen augen zu sehen und zu erfahren. reisen nach ein gedi und masada sind "ungefährlich" da die genannten ziele in einem gebiet liegen das unter israelischer kontrolle steht. dort leben vor allem muslimische bedouinen die mit dem staat israel kaum probleme haben. auf dem weg dorthin passiert man zumindest von jerusalem aus den südzipfel der westbank, das ist aber eher unspektakulär. um die westbank kennenzulernen, wenn man sich das denn wirklich zutraut, sollten städte wie nablus oder betlehem besucht werden.

[nachtigall]

sorry, aber scheint ja doch so zu sein das masada und ein gedi in der westbank liegen. allerdings nicht in dem teil wo große arabische städte liegen also verkehren da auch egged busse und es ist kein problem mit einem israelischen kennzeichen dort herumzufahren. war mir damals garnicht bewusst das dieser teil israels auch zur westbank gehört. ich assoziere damit eher städte wie jenin oder hebron, aber laut der karten in dem wiki artikel ist masada und ein gedi auch teil der westbank!! also wenn du vorhast in arabische städte zu fahren und dich da unter die leute zu mischen dann würde ich das mit einem guide vom damaskus tor aus machen, wenn du aber solche atraktionen wie masada und ein gedi besichtigen möchtest geht das auch mit dem egged bus! man lernt nie aus, dann war ich ja doch in der westbank =) wenn das meine mutter wüsste!!!

[eliane_9]

Einige Infos zur Westbank oder genauer zu Orten die zur palastinensischer Autoritaet gehoeren :
Nablus , Bethlehem , Jericho

als Tourist kann man ohne Schwierigkeiten oder grosse Kontrollen den Checkpoint durchqueren - in Jericho ist seit kurzem gar keine Sperre mehr . Man muss nur seinen Pass mitnehmen !
Es ist auch NICHT gefaehrlich , Touristen werden gerne gesehen . Aus Sicherheitsgruenden erlaubt die israelische Regierung ihren Buergern NICHT dorthin zu fahren .
Fast alle Gruppenreisen fahren fuer mindestens einen halben Tag nach Bethlehem oder Jericho oder beides . Manche uebernachten auch dort , die Hotels sind guenstiger als in Jerusalem . Das gleiche gilt fuer Einzelpersonen . Man kann also alleine rumreisen und besichtigen oder man engagiert einen Guide , ich kenne auch einige deutschsprachige - wer interesiert ist kann mich anmailen und ich gebe Infos dann weiter , ich will hier keine Werbung machen .
Es gibt auch organisierte Touren , allerdings in Englisch - hier der link :

www.toursinenglish.com

wer weitere Fragen hat , ich antworte gerne

Eliane

[der Bär]

Guten Morgen und shalom

nachtigall schrieb:

also wenn du vorhast in arabische städte zu fahren und dich da unter die leute zu mischen dann würde ich das mit einem guide vom damaskus tor aus machen, wenn du aber solche atraktionen wie masada und ein gedi besichtigen möchtest geht das auch mit dem egged bus!

Ich weiß nicht, ob man einfach so nach Nablus oder Hebron reinkommt. Das hängt immer von der aktuellen politischen Lage ab, glaub ich zumindest. Auch nach Bethlehem kann man nicht so problemlos reisen. Da würde ich mich schon vorher informieren. Ich war damals in Hebron und Nablus und auch in Betlehem - aber, wie bereits erwähnt: da gabs noch keine "Mauer".

Zu "Egged Bus":
ich würde für eine Tour nach Masada, En Gedi und zum Toten Meer von den Bussen abraten. Es bedeutet, man muss sich das selbst organisieren und es dauert einfach zu lang. Alle Sehenswürdigkeiten sind normalerweise "relativ schnell" abgehandelt. Also, ich meine z. B., man klettert zum Sonnenaufgang auf Masada rauf und verbringt da Zeit und dann gehts weiter. Es sind keine Sights, wo man den ganzen Tag abhängt (ist ja auch mitten in der Wüste). Deshalb ist es mit einem Touranbieter (Taxifahrer) vom Damaskus-Tor ganz gut. Da macht man die Tour in 1 Tag, ist nachts wieder in Jerusalem und gut.

Es gibt meines Wissens (es sei denn, das hat sich seither geändert) auch garkeine Übernachtungsmöglichkeiten bei dem Berg Masada oder bei En Gedi.

Fazit: mein Rat ist, das an einem Tag zu machen.

Egged Bus: dachte grad, das sind und waren schon damals (bin auch damit durch die Westbank runter zum Roten Meer - unser Bus hatte Einschusslöcher) die, die immer in die Luft gebombt werden. Aber ich les grad, dass die inzwischen "für gefährliche Strecken über gepanzerte Busse verfügen" - times are changing...

@nachtigall: dann war ich ja doch in der westbank =) wenn das meine mutter wüsste!!!
-> MEINE wusste es damals....und ich kann dir sagen: besser, sie weiß es nicht!


safe and happy trip
der Bär

[der Bär]

huch, ich hab das Posting von eliane jetzt erst gelesen und bin ein bißchen erstaunt über diesen Satz hier:

Es ist auch NICHT gefaehrlich , Touristen werden gerne gesehen . Aus Sicherheitsgruenden erlaubt die israelische Regierung ihren Buergern NICHT dorthin zu fahren .

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich frage, wie die Aussage "es ist nicht gefährlich" zustande kommt -

ist es ein Paradox.

Ich meine, es ist nicht gefährlich, Touristen werden gern gesehen, aber
Einheimischen wirds aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt???


Was ist DAS denn?

Natürlich ist die israelische Regierung bestrebt, dass weiter Touristen in ihr Land kommen. Wenn sie aber selbst Reisewarnungen für bestimmte Gebiete ausspricht, was hat das wohl für einen Effekt?

Also, meine ganz persönliche Meinung aufgrund meiner Reise-Erfahrung und aufgrund dessen, was ich über das Land weiß (ein Freund von mir kommt außerdem grad von einem Israel-Trip zurück):

es IST gefährlich, in der Westbank unterwegs zu sein. Und zwar, siehe oben, nicht nur für israelische Staatsbürger.

(sorry, kommt mir grad vor wie eine Szene aus "Life of Brian": Die Attentäter fragen: Sind da Touristen im Bus? Nein? Na dann können wir ihn ja in die Luft bomben )


liebe Grüße
vom Bär