Nicaragua: Backpacker-geeignet

[andreass]

Hallo,

Wer als Backpacker unterwegs ist, dem möchte ich unbedingt noch Nicaragua ans Herz legen! Nicaragua ist sehr gut fürRucksackreisende geeignet, dafür gibt es mehrere Gründe:
- Nicaragua ist ca 1/3 billiger als C osta R ica
- Nicaragua ist mindestens genauso sicher wie CR
- die Nicas sind wahnsinnig nett und herzlich
- Nicaragua ist noch viel untouristischer als CR
- je nachdem was du machen möchtest, hast du in Nicaragua ziemlich die gleichen Möglichkeiten wie auch in CR.

gruss
andreass



[Diesen und die folgenden 2 Beiträge einzelthematisiert aus diesem Thread - Astrid ]

[Cocco]

Nicaragua war im Vergleich zu C osta R ica - da kann ich den anderen Reisenden nur beipflichten - sehr schön.
Die Bewohner von Nicaragua sind unglaublich nett, Granada hat viel Flair und die Insel Ometepe bietet Vulkane, Kaffeeplantagen und Süßwasserhaie (haben wir leider - oder glücklicherweise? - nicht gesehen).

Viel Spaß wünsche ich!

[markusw]

Nicaragua ist ganz anders als C osta R ica, es gibt weniger Natur (da viel mehr zerstört wurde) dafür aber schöne alte Kolonialstädte wie Granada oder Leon. Man fühlt sich dort mehr in Lateinamerika.

[oneway]

Hi,

war jemand in letzter Zeit mit Rucksack in Nicaragua und möchte noch mehr Backpacker- Vorteile von dort berichten?

Danke

[Pat77]

In letzter Zeit nicht (ist fast acht Jahre), aber Nicaragua hat mir schon damals deutlich besser gefallen als C osta R ica. Die Nicaraguaner sind viel herzlicher und das Reisen ist sicherer als bei den Ticos.

[pilzkind]

Hey,
ich habe jetzt 5 Monate in Granada, Nicaragua gelebt und bin am Wochenende / zwischendurch viel als Backpacker gereist.

Im Vergleich zu C osta R ica ist das Nicaragua teils 50% billiger, man wird sehr selten (z.B. in Monteverde jedoch CR extremst) aufdringlich zum kaufen gedrängt oder halb in Hotels geschleppt. Dies empfand ich als sehr angenehm.

Es gibt wunderschöne Nationalparks wie z.B. auf Ometepe, um Matagalpa und Esteli, Canon de Somoto,...

Mir ist in den 5 Monaten nichts passiert, (und ich muss leider zugeben, dass ich keinesfalls irgendwie besonders vorsichtig war, trampen,... )

Jedoch muss man ebenfalls sagen, dass ich ein paar Leute getroffen habe, denen wohl etwas geklaut wurde (Kamera, Fahrrad,..). Dies geschah allerdings jeweils nach Einbruch der Dunkelheit, wo man sich eben besser nicht mehr viel draußen aufhält.

Die Bevölkerung in Nicaragua ist freundlich und hifsbereit. Bei z.B. WEgangaben sollte man jedoch immer mehrere Leute fragen - es wäre unhöflich, keine Angwort zu geben --> teilw. Schrott. Busfahrer, Nationalparkwächter, Marktverkäufer,... lassen sich von einem gringo/chele (weißen) gerne mal einen höheren Preis bezahlen.

Saludos!

[Pat77]

Noch eine kleine Anekdote zum Thema Gringos, die zwar nicht direkt mit Backpackern zu tun hat, aber einen kleinen Eindruck geben soll, wie die Nicaraguaner ticken: Ich war damals (2004) mit dem eigenen Auto (Schweizer Kennzeichen) unterwegs. Beim Rahmen des Dachzeltaufbaus war ein Metallteil gebrochen, also suchte ich in Grenada nach Hilfe und man schickte mich in eine Hinterhof-Werkstatt. Der Chef dort empfing mich wohl freundlich, gab mir aber nach einer ersten Inspektion des Schadens deutlich zu verstehen, dass die Reparatur dauern würde und er im Moment keine Zeit habe. Ich soll doch in ein paar Tagen wieder kommen. Ich blieb hartnäckig, bis er nochmals das Auto umrundete, das Nummernschild zum x-ten Mal musterte und mich leicht misstrauisch fragte: "Amerikaner, oder?" Mein "Nein, Schweizer" wirkte Wunder. Er lachte, rief seinen Angestellten herbei, montierte den Aufbau ab und in 20 Minuten war das Teil neu geschweisst. Fazit: Gringo ist nicht gleich Gringo.

[andreass]

Ähnliches ist uns in einem Kaff am Cosigüina passiert.

Wir hatten für die Tour einen Guide, der hat uns zu diesem ummauerten Naturpool in Potosí gebracht, da waren jede Menge einheimische Kinder und auch Señores am Baden. Gleichzeitig war das die Tränke für alle Kühe des Dorfes (entsprechend hat es rundherum ausgesehen...).
Jedenfalls, das Getuschel war groß und alle Leute im Pool sind von uns weg wie Fettaugen wenn man Spüli dazukippt.
Nach einiger Zeit haben sich einige zum Guide gewagt und wollten ihn über uns vermeintliche Gringos ausfragen.
Der - ganz Weltmann, immerhin kam er aus der Stadt - klärte die Leute auf, dass wir aus Europa kämen und mit den USA nichts am Hut haben.

Und keine Minute später waren wir umringt von Nicas aller Altersklassen, wurden ausgefragt und mit Tipps und Infos rund um ihr Dörfchen versorgt (während uns die älteren unser mitgebrachtes Bier weggesoffen haben ).

Später, in C osta R ica haben wir dann erfahren dass sich ganz viele amerikanische Touristen in Mittelamerika als Kanadier ausgeben (inklusive Ahornblatt-Sticker am Rucksack), weil es für sie die Sache einfacher macht.

lg
andreass