Faraway hat geschrieben:HAllo zusammen,
Die Ger-Gastgeber hatten oft extra für uns gekocht. Viel Fleisch war in den Gerichten meist sowieso nicht, und wenn die Vegetarier dann mit Ekel reagierten und sich ihr eigenes Süppchen kochten fand ich das schon... na ja.
Die anhand des Phrasebooks vorgebrachten Fragen nach fleischloser Kost wurden meist nicht verstanden - weder sprachlich noch inhaltlich, und sorgten nur für Verwirrung.
Gruß Faraway
man muß hier mal drei Situationen unterscheiden:
1.) man läuft in Ulan Bataar rum und geht in ein Restaurant. Dort wird man etwa das kriegen, was man will und wird hier und dort auch verstanden.
2.) man ist auf einer organisierten Tour. Hier ist es nicht die Gastfreundschaft sondern halt eher Routine, schließlich kriegen die Leute dafür Geld. Allerdings halt ich das bei den Familien, die WIRKLICH ganz weit draußen leben, beispielsweise an der Hongoriin Els, schon etwas befremdlich. Aber auch hier gibts Vegetarisches - die braunen Knöllchen, auch Boortsog genannt.
---------------------------------------------------------
Hier ist das zuende, was einem auf einer organisierten Tour oder in einer Stadt passieren kann. Was jetzt kommt, darauf muß man sich mental nur dann einstellen, wenn man Trecking auf eigene Faust macht und im Nirgendwo bei Mongolen zu Gast ist. Das "Nirgendwo" heißt dort "Khödöö" und es leben eine ganze Menge liebe und nette Menschen dort.
---------------------------------------------------------
3.) man macht sich auf eigene Faust auf den Weg und nimmt die Gastfreundschaft der Mongolen an. Hier ISST man einfach alles, und TRINKT auch alles was auf dem Tisch steht.... 5 Liter Milchtee gehören genauso dazu wie mindestens drei Gläschen Wodka.
Als Gast kriegt man alle 3 Minuten zu hören: Khool id, Tsai uuuu. Iß was, trink Tee.
Wer auf diese Art und Weise reist, der beleidigt die Gastgeber, aber sie werden es sich nicht anmerken lassen wenn man das Fleisch nicht anrührt. Nur kommt dann auch keine wahre Freude auf - aber der gebildete Mongole wird wird wissen, daß die Brauchtümer des Landes eher unbekannt sind und wird einem den einen oder anderen Fauxpas verzeihen wenn man denn nun selbst gerad mal 10 mongolische Wörter über die Lippen bringt.
Ich reise, also bin ich. Am liebsten reise ich in die Mongolei, was ich bis dato 6 mal gemacht hab.