Facebook: Für & Wider - ein Dilemma?

"Software": Wie man auf Reisen von unterwegs in Kontakt bleiben und Daten (Schrift, Bilder, Töne ...) abrufbar machen und austauschen kann.
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LoFi
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Facebook: Für & Wider - ein Dilemma?

Ungelesener Beitrag von LoFi »

Hallo Zusammen!

Ich habe mit der Suchfunktion nichts gefunden und nun will ich auch mal einen Thread zu einem Thema eröffnen, welches immer aktueller wird.
(Ich hoffe die Rubrik passt :wink: )

Wer kennt nicht dieses "Social-Network", das sich Facebook nennt und innerhalb der letzten Jahre weltweit den Alltag erobert hat. Jeden Tag schließen sich Tausende von Menschen dieser Onlineplattform an, um mit Bekannten aus der ganzen Welt zu kommunizieren. Gerade in letzter Zeit werde ich auf Reisen immer öfters gefragt "Do you have Facebook?" und musste immer verneinen. Nun gut, eine Mitgliedschaft kostet nichts und die Vorteile sind mir ohnehin klar, aber irgendetwas in mir widersträubt sich diesem neuen Trend.

Ergibt sich in Facebook nicht zwangsläufig ein Feilen an der eigenen Darstellung, einem Profil, welches mich nach außen so darstellt, wie ich gesehen werden will, es vielleicht aber gar nicht bin? Und nimmt das nicht täglich viel Zeit in Anspruch um mit seinem Profil und den Kontakten/Gästebucheinträgen/Nachrichten up-to-date zu bleiben? Wird die Konversation auf eine andere, vielleicht oberflächlichere Basis verlagert, als es z.b. mit einem persönlichen Brief, Telefonat oder einer email der Fall wäre? Nicht zuletzt ist es doch auch schön sich an alte Zeiten zu erinnern und die Zeit als Vergangenheit zu betrachten, welche in mir ruht und nicht täglich durch Facebook eingeholt wird?

Oder sind diese Fragen lediglich leere Worte des Misstrauens?

Rückblickend muss ich für mich feststellen, dass ich mit verhältnismäßig wenig Bekanntschaften aus meinen Reisen noch in Verbindung stehe, dafür jedoch umso intensiver. Wer weis ob dies durch Facebook, aufgrund der Fülle von Informationen, Kontaktaufnahmen und Chats überhaupt möglich wäre?

Für mich ist Facebook weder Schwarz noch Weiss, wie aber definiert ihr eueren Standpunkt gegenüber Facebook (StudiVz & Co..)?

Liebe Grüße
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Lohas
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Ungelesener Beitrag von Lohas »

Hallo LoFi,

vorab, hier antwortet ein Kommunikations-Junkie ;)
Ergibt sich in Facebook nicht zwangsläufig ein Feilen an der eigenen Darstellung, einem Profil, welches mich nach außen so darstellt, wie ich gesehen werden will, es vielleicht aber gar nicht bin?
Bei vielen sicherlich, aber nicht zwangsweise. Natürlich entscheidest Du, welches Profilbild Du wählst, was Du schreibst, ob Du Kommentare von Freunden löschst, die Dir nicht passen oder Foto-Tags löschst, die unvorteilhaft für Dich sind. Ist das verwerflich? Hmm.... :roll: Ich sag's mal so, die Leute, mit denen ich bei Facebook verlinkt sind, kennen mich zu 95% ohne Make-up, auch mal betrunken, dummes Zeug redend und schlecht gelaunt, die wissen, das mein FB-Profil nicht meine gesamte Persönlichkeit wiederspiegelt und ich mir dessen auch bei anderen bewusst. Wer sich aber übertrieben anders darstellt, hat meiner Meinung nach ein generelles Problem und nicht FB ist das Problem.
Und nimmt das nicht täglich viel Zeit in Anspruch um mit seinem Profil und den Kontakten/Gästebucheinträgen/Nachrichten up-to-date zu bleiben?
Das liegt bei Dir. Ja, ich hatte zeitweise Kommunikationsstress auf meiner Reise, aber irgendwie war es schon toll, zu sehen, wo andere gerade sind, welche Fotos sie hochgeladen oder welche Kommentare sie hinterlassen haben.
Ich habe allerdings auch Freunde, die keine Pinnwand auf ihrem Profil haben und es als reine Email-Plattform nutzen. Wie up-to-date Du sein willst, entscheidest ja immer noch Du.
Wird die Konversation auf eine andere, vielleicht oberflächlichere Basis verlagert, als es z.b. mit einem persönlichen Brief, Telefonat oder einer email der Fall wäre?
Definitives ja. Natürlich bekommen meine nahestehenden Freunde immer noch romanlange Mails (eben via FB) von mir, aber das meiste sind kleine Kommunikationshappen.
Unpersönlicher? Klares ja. Schlechter? Nein, solange man unterscheidet. Es mag dazu verführen auch enge Freunde nur mal so im vorbeigehen anzustupsen oder in einem 2-Minuten-Chat nach dem Wohlergehen zu fragen, aber für enge Freunde sind Telefon, lange Mails und Treffen immer noch eine Selbstverständlichkeit.
Aber ist es nicht schön, dass man eben auch locker Kontakt halten kann? Mit der Spanierin, mit der man nur eine Nacht das Zimmer geteilt hat, mit dem Australier, den man auf der Fähre getroffen hat? Was soll man denen in langen Mails denn schreiben? Aber ein Anstupsen und ein kurzes "Hey, ich bin gerade in der Nähe. Noch mal Lust auf einen Café? kann manchmal doch zu lustigen Wiedersehen führen und eben in Schritt 2 zur Freundschaft (oder halt nie...)
Facebook-"Freunde" sind meist Bekannte oder Kontakte. Solange man den Unterschied kennt, ist es meine Meinung nach ok.
Achja, trotz massivem FB-Konsum an fast jedem Tag meiner Reise habe ich über 50 Postkarten geschrieben. Es geht also auch beides
:wink:
Nicht zuletzt ist es doch auch schön sich an alte Zeiten zu erinnern und die Zeit als Vergangenheit zu betrachten, welche in mir ruht und nicht täglich durch Facebook eingeholt wird?
Ist Ansichtssache. Klar ist ein Karton mit Fotos was anderes, als wenn es nur einen Klick bedarf, alles Revue passieren zu lassen. Derzeit finde ich die Reminder noch angenehm...
Oder sind diese Fragen lediglich leere Worte des Misstrauens?
Hmm, ich kenne viele, die Deine Meinung teilen.
Ich denke, jeder muss selbst entscheiden, ob und wie er social networks nutzen möchte. Es gibt Chancen und Risiken, aber in der Entscheidung ist man ja doch frei.
Gerade für die Reise ist es einfach praktisch, aber es gibt ein Leben außerhalb von Netzwerken.
Das Misstrauen ist meist ja auch im Bereich Datenschutz begründet. Aber auch hier muss man eben entscheiden, wie weit man selbst gehen möchte...
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jot
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Ungelesener Beitrag von jot »

Ich finde Facebook ideal, um mit Leuten lose in Kontakt zu bleiben und einfach zu schauen, was sie treiben... E-Mail oder Telefonnummer ist dann schon was sehr persönliches, außerdem ist man bei einer direkten Ansprache über was für ein Medium auch immer in gewisser Weise gezwungen zu reagieren - bei Facebook postet einfach jemand von wegen "ich bin gerade daundda und mache dasunddas" an alle gerichtet (niemanden persönlich adressiert) und man kann bei Gelegenheit einen kleinen Kommentar/Daumen hoch drunter setzen... oder auch nicht ;)

Eine gesunde Skepsis ist auch die Grundvorraussetzung um mit Facebook richtig umzugehen, denn letztendlich veröffentlicht man ja mehr oder weniger Auszüge aus seinem Privatleben. Natürlich poste ich nicht alles bei Facebook und durch die gezielte Filterung stelle ich mich nach außen hin (in Facebook) etwas anders dar, als ich eigentlich bin - aber verlangt jemand etwas anderes?
dieSteffi
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Ungelesener Beitrag von dieSteffi »

Hallo!

Also, letzt, da war ich ja mal neugierig und habe mir dieses Facebook mal angesehen. Vor- und vorallem Nachteil eines öffentlichen Leben im Netz sind mir klar und ich weiß, dass man seine privaten und persönlichen Daten und Angelegenheite schützen sollte.

Im "Profil" muss ich außer meinem Namen und meinem Geburtsdatum, dass ich verstecken kann, nichts eingeben, alles freiwillig. Da sehe ich also keine Gefahr, oder?

Was mir allerdings nicht klar ist: Wozu ist dieses Facebook eigentlich gedacht? Es gibt da "Neuigkeiten", wo man hinschreiben kann, wo man gerade ist und was man gerade macht. Warum?

Kann ich mit Freunden und Bekannten irgendwie besser in Kontakt bleiben, als per E-Mail?

Wie funtioniert dieser Kontakt über Facebook? Ist daran irgendetwas anders, als an den "konservativen" Wegen, wie Telefon und E-Mail?

Was ist das besondere an Facebook?
Was kann Facebook, was andere Kommunikationskanäle nicht abdecken.

Und, ist es nicht nur noch ein weiterer Kanal, auf dem ich dann erreichbar bin, bzw. den ich abdecken muss und führt dieses nicht zu Stress, weil ich noch ein weiteres Fenster öffnen muss, zusätzlic zum Mailprogramm, Skype, etc.?

etwasRatlos
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jot
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Ungelesener Beitrag von jot »

Grob erklärt funktioniert Facebook so, dass man einfach sämtliche Menschen mit denen man irgendwann mal Kontakt hatte (Abi-Jahrgang, ehem. Arbeitskollegen, Sandkastenliebe, ... oder eben Reisebekanntschaften) als "Freunde" hinzufügt. Durch das Hinzufügen von Leuten stolpert man normalerweise unweigerlich über noch mehr Leute, die man von irgendwo her kennt und auch "adden" kann. So baut man erstmal sein "Netzwerk" auf (denn ohne Leute macht es nicht viel Sinn da überhaupt was zu schreiben ;)). Kann man natürlich auch etwas einschränken und nur die wirklichen Freunde und Verwandten hinzufügen.
Wenn man nun irgendwas mitteilen möchte, dass durchaus mehrere Leute interessieren könnte, hätte man nun entweder die Wahl an alle potentiellen Interessenten eine E-Mail zu schreiben (man muss sie also direkt persönlich anschreiben) oder man posted die Sache halt bei Facebook und jeder der will, kann sie lesen. Es wird niemand gezielt angesprochen, aber jeder hat die Möglichkeit das zur Kenntnis zu nehmen und seinen Senf dazu abzugeben (sehr viel unverbindlicher). Das kann man als Vor- oder als Nachteil sehen, aber Facebook schließt andere Kommunikationsformen ja nicht aus, es ist lediglich eine weitere.

Wegen weiterem Fenster, dass man öffnen müsste: in gewisser Hinsicht besteht natürlich schon die Gefahr, dass man bei all den Diensten irgendwann die Übersicht verliert. Es wird aber insofern entschärft, dass wenn man eine private (direkte) Nachricht in Facebook erhält oder jemand die eigenen Mitteilungen und Fotos kommentiert, bekommt man von Facebook auch zusätzlich eine E-Mail mit einem Hinweis. Wenn man also Facebook erstmal nur als Ergänzung nutzt und gar nicht weiß, wie es bei den Freunden ankommt, muss man es nicht jedesmal öffnen um zu sehen ob man gezielt bei irgendwas angesprochen wurde.
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Ullerich
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Ungelesener Beitrag von Ullerich »

Das Thema Facebook im Speziellen und sozialen Netzwerken im Internet im Allgemeinen wird ja schon seit längerer Zeit stark diskutiert. Erst neulich hatte ich mit einer guten Freundin eine hitzige Auseinandersetzung wegen Facebook. Sie war bei mir zu besuch und da ich kein Internet bei mir privat habe sind wir uns Büro gegangen um schnell nach Bahnverbindungen zu schauen. Letztendlich saß sie dann aber eine halbe Stunde vor ihrem Facebook Account und hat sinnfreie Nachrichten wie "In einer halben Stunde Feierabend" kommentiert. Wenn ich sie nicht weggezogen hätte würde sie da wohl heute noch sitzen.
Anderes Beispiel: Vor ein paar Jahren hatte ich mit meiner Tante regen Email Kontakt. Wir schrieben uns mindestens alle zwei Wochen eine lange Mail in welcher wir uns sehr ausführlich ausdrückten. Irgendwann gab es ICQ und wir sind darauf umgestiegen. Da wurde der Kontakt schon weniger und oberflächlicher. Allerdings wurde das alles noch vom bitteren Ende im StudiVZ (deutsches Gegenstück zu Facebook) übertroffen. Da wurden aus den sowieso schon spärlichen und inhaltslosen Nachrichten, noch spärlichere und seltenere Nachrichten. Typische Floskeln halt. (Wie gehts dir - Ja mir gehts gut und dir - Keine Antwort)

Soviel zur Einleitung.

Gestern habe ich einen Artikel in der Zeit gelesen (der sich eigentlich um Google Street View drehte), darin wurde mal wieder erwähnt, dass Marc Zuckerberg (der 25jährige Gründer von Facebook) sich durch seine Plattform mehr Offenheit und Ehrlichkeit in der Gesellschaft wünscht. Und zwar dadurch, dass man sich auf seiner Seite völlig bloßstellt. Man soll gar nicht mehr die Möglichkeit haben mehrere Identitäten zu genießen (das sieht er tatsächlich als Vorteil), man ist wer man ist und dazu muss man stehen. Man kann auf Arbeit nicht mehr der ernstzunehmende Chef, oder Mitarbeiter sein. Denn auf Facebook gibt man alles von sich preis und JEDER kann es sehen. Und man stellt (unwillkürlich?) alles von sich, für jeden zugänglich, ins Internet.
Das ist ein System, welches nur zur Verwahrlosung von Kontakten führen kann. Denn was man sich da im Facebook mitteilt ist, kurzum, Nonsens.
"Bist du auf der Party heute Abend", "War gerade ganz doll kacken", "Uhhhh, ganz fetter Kater von der Party gestern, weis gar nicht was für ein Tag heute ist… x( “
Geht man auf eine Party und weis schon wer anwesend sein wird, kann man, per Facebook, schon vorher ausfindig machen was das für ein Mensch ist und sich überlegen mit wem man redet und mit wem nicht.

Natürlich ist das nicht alles was so geschrieben wird, wahrscheinlich stimmen die Geschichten, dass sich schon das ein oder andere glückliche Paar über Facebook gefunden hat wirklich, aber das sind Ausnahmen.
Natürlich kann man sich längere Texte schreiben und sehr gut in Kontakt bleiben, aber wieso muss es deshalb Facebook sein und warum reicht da nicht eine Email?

Für wen bewirtschaften die Leute bei Facebook ihr Profil und stellen stündlich Updates ihrer psychischen und physischen Verfassung zur Schau? Wessen Aufmerksamkeit wollen sie damit erreichen und fühlen sie sich dann dadurch besser? Die Aufmerksamkeit, welche man durch solche Kommentare erhält ist doch…. ein Witz.
Leute die einmal dabei sind, lassen sich aber nicht vom Gegenteil überzeugen, die verschwenden ihre Lebenszeit damit Bilder hochzuladen auf, ihren Beziehungsstatus zu aktualisieren und gleich auch noch die sexuellen Vorlieben preiszugeben.
Alles in Maßen nicht weiter schlimm, aber einmal im Strudel gehts da nicht mehr raus. Und für diejenigen die sich wirklich abmelden wollen ist gar nicht so einfach, denn das wird, wie die Ausgänge in einem Casino, schön unkenntlich gehalten, dann kommen beim letzen Klick noch einmal alle guten Freunde mit traurigen Gesichtern und bejammern den Auszug.

„Wer wissen möchte wie das Wetter heute ist, der schaue bitte aus dem Fenster“ hat Max Goldt einmal gesagt und wer neue Freunde finden will, der gehe bitte auf die Straße.
Wer Kontakt mit ihnen halten will, der schreibe sich Briefe oder Emails.
Facebook ist so nützlich wie ein Pferd mit drei Beinen.


Es gibt da ja diesen Spruch „Wir haben so viele Freunde bei Facebook und StudiVZ, dass wir einen neuen Namen für die wirklichen Freunde brauchen“.
Leider stimmt das nicht ganz, denn eigentlich bräuchte man einen neuen Begriff für die Leute in den sozialen Netzwerken, denn Freunde sollten ebendiese bleiben und nicht durch Internetprofile ersetzt werden.
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Lohas
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Ungelesener Beitrag von Lohas »

Denn auf Facebook gibt man alles von sich preis und JEDER kann es sehen. Und man stellt (unwillkürlich?) alles von sich, für jeden zugänglich, ins Internet.
Klares NEIN dazu. Auch wenn die Privateinstellungen sicherlich nicht ganz einfach und intuitiv zu bedienen sind, jeder entscheidet selbst.
"Bist du auf der Party heute Abend", "War gerade ganz doll kacken", "Uhhhh, ganz fetter Kater von der Party gestern, weis gar nicht was für ein Tag heute ist… x( “
Hmm, kommt eben ganz drauf an, welchen Umgang Du pflegst. Von meinen Kontakten schreibt keiner über seine Darmentleerung und auch sonst ist der Hype der stündlichen Status-Updates schon lange vorbei.
Alles in Maßen nicht weiter schlimm, aber einmal im Strudel gehts da nicht mehr raus.
Echt? Ist das eine Sekte?



Ich finde Deine Meinung durchaus ok, aber doch etwas zu extrem.
Natürlich gibt es haufenweise Heavy-User, aber doch eben auch den ganzen normalen Durchschnittsbürger...

Nichts für ungut :wink:
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Ungelesener Beitrag von Ullerich »

Lohas hat geschrieben:Echt? Ist das eine Sekte?
Wer redet denn von einer Sekte?
Ich kenne einige, die sich "mal eben" bei Facebook angemeldet haben um "nur mal reinzuschaun" und jetzt immernoch da hängen und eben ihr Leben da reinstellen. Irgendwann werden die Profile einfach immer genauer.

So wie ich das sehe unterliegen die "ganz normalen Durchschnittsuser" ganz klar. Denn denen reicht meistens eine Mail, oder ähnliches. Facebook vereinfacht lediglich die Übersicht über die Kontakte. (Wenn man es so nutzen will wie du es angibst) Weiter ist es zu nichts nutze, als kurze Nachrichten zu hinterlassen.

Was die Privatsphäre betrifft.... ist es eigentlich fast schon lächerlich davon im Internet zu sprechen. Vielleicht hast du den Skandal mitbekommen in dem es darum ging, dass Mark Zuckerberg die Daten der Benutzer an Dritte verkaufte. Man wurde nicht gewarnt, sondern die Einstellung war automatisch aktiviert. Sie auszuschalten war, wie alle Einstellungen die der "privatsphäre" dienen, schwer zu finden.

Googlemail scannt deine Mails und checkt deinen Kalender.
(Google Street View finde ich verhältnissmäßig harmlos)
Aber das ist erst der Anfang, da gibt es die Geotags an Fotos und ein schönes neues Program mit welchem man eine Person einfach nur Fotografieren braucht und das entsprechende Program gibt dir dann auch direkt alles zu dieser Person an was man so wissen möchte.

(Sorry falls ich dieses Zitat schonmal angegebenhabe...)
Zitat aus der ZEIT (sinngemäß) "Wenn sie ihre Privatsphäre wirklich für sich haben möchten, vergessen sie es. Das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein"
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Lohas
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Ungelesener Beitrag von Lohas »

Hmm.... :roll:
So wie ich das sehe unterliegen die "ganz normalen Durchschnittsuser" ganz klar.
Das lasse ich nun mal so dahin gestellt. Oder hast Du Daten, die den Aktivitätsindex deutscher User definieren?

Ich arbeite im Bereich Onlinemarketing und bin u.a. für zielgruppengenaue Werbung im Internet verantwortlich (somit bin ich durchaus informiert, was die Branche angeht).
Dass das kritisch gesehen wird, ist mir klar. Allerdings neigen (leider) viele Medien zu aufgebauschten Berichterstattung im Land der Datenschützer.
Es ist richtig, dass Facebook, studivz & Co. massive Fehler in der Kommunikation mit ihren Usern im Bereich Privatsphäre-Einstellungen gemacht haben. Social Media ist ein neues Terrain und die Gesetzgebung hinkt ein wenig hinten nach. Nichtsdestotrotz hat sich nach dem großen Aufschrei doch einiges getan (aber es herrscht sicherlich noch Verbesserungsbedarf).

Das Verkaufen der Daten an Dritte bezieht sich auf die Werbung und klingt wesentlich böser, als es ist.
Klick Dich doch mal durch die Werbemöglichkeiten auf den kritisierten Seiten und bilde Dir eine fundierte Meinung.

Natürlich kann man dagegen sein, dass persönliche Angaben für Werbezwecke benutzt werden. Wieviel man angibt, ist aber - ob Du es glaubst oder nicht - jedem selbst überlassen.

Und eins vergessen leider immer noch viele:
Ohne Werbung gäbe es werde kostenlose Mail-Services, Zeitschriften für 2,90 Euro, TV-Programm for free (abgesehen von GEZ und Kabel bzw. Sat-Gebühr) oder zig andere frei verfügbare Medien.

Alles kritisch zu betrachten finde ich völlig ok und bei diesem Thema und den Entwicklungen absolut gerechtfertigt, allerdings sollte man doch die Kirche im Dorf lassen. :wink:

Ich bin bei drei social networks und zwei business networks mit Echtnamen registriert und in jeweils einem sehr aktiv.
Googelt man meinen Namen, findet man nur von mir freigegeben Ergebnisse und Bilder. Zugriff auf meine Profile von Nicht-Kontakten sind nicht möglich, bzw. im Business Netzwerk von mir persönlich eingeschränkt.
Es geht also auch so :wink:
Memento mori - In omnia paratus.

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