Ein paar gute Reise-Argumente für die Eltern

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Tanja7582
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Ein paar gute Reise-Argumente für die Eltern

Ungelesener Beitrag von Tanja7582 »

Hallo Ihr Lieben Reisenden,

für mich geht es nächstes Jahr im Sommer los auf Reise, so ca. für 2 Jahre. Für mich persönlich steht alles soweit schon fest und Bedenken wegen dem Job oder ähnlichem habe ich eigentlich nicht (da Ihr das ja auch alle irgendwie schafft :D ). Mein Problem ist, dass meine Eltern total dagegen sind und ich leider nicht mehr weiter weiss. Ich habe versucht alle Argumente die mir eingefallen sind irgendwie vorzutragen, aber leider ohne Erfolg.
Es ist nicht so, dass ich die Einwilligung brauche, ich bin alt genug und werde die Reise auch alleine finanzieren, aber irgendwie, ich weiss nicht warum, würde ich mit einem besseren Gefühl losfahren, wenn ich wüsste das meine Eltern auch dafür sind und das irgendwie unterstützen.
Ich weiss nicht, ob Ihr das Problem auch hattet, aber ich wäre für jeden Tipp wirklich dankbar.

Viele Grüße
Tanja
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Petra
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Eltern und Reise - gutes Thema

Ungelesener Beitrag von Petra »

Hallo Tanja,

die lieben Eltern können oft nicht verstehen, was man da macht.
Besonders wenn man noch seinen sicheren Job kündigt und nicht genau weiss, wann man wieder zurück kommt.
Meine Eltern wissen noch nichts von ihrem Glück, dass ihre Tochter für unbestimmte MOnate in die weite Welt fährt. Aber ich muss zugeben, dass ich auch ein bisschen Angst vor ihrer Reaktion und vor ihren Bedenken habe.
Aber letztendlich sind wir ja alt genug und müssen unsere eigenen Entscheidungen treffen. Unsere Eltern haben früher sicher auch Dinge gemacht, die ihre Eltern nicht gut fanden.
Wenn es darum geht, dass sie sich Sorgen machen, dann kann ich sie beruhigen und verspreche auch mich jede Woche per Email zu melden und wenn das nicht möglich ist, dann kündige ich es vorher an.

Meine Eltern haben während meiner Reise mehr von mir gehört als jetzt.

Leider habe ich nicht den ultimativen Tip für dich, ausser dass man für sich selbst verantwortlich ist und nicht mehr die Eltern.

Grüsse
Petra
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Astrid & MArtin
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Der Segen der Eltern zum Reisen

Ungelesener Beitrag von Astrid & MArtin »

Liebe Tanja - willkommen an Board
Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber auch uns (mit immerhin Mitte 30 und Mitte 40) fällt es schwerer ohne den Segen der Eltern.
Den bekommt man leider auch nicht durch stichhaltige Argumentation, da die elterliche Skepsis überwiegend emotionaler Natur ist.
Hilfreicher ist es da oft, die beidseits darunter liegenden Gefühle (meist Sorgen, Ängste etc.) direkt und als etwas Gemeinsames anzusprechen.
Auch Du hast sicher welche - und die kommen natürlich zu kurz, wenn Du Dich ganz auf die Verteidigung Deiner Reisepläne konzentrieren musst.

Wenn Du schreibst, schon alle Argumente versucht zu haben - vielleicht kannst Du uns und anderen auch selbst ein paar davon nennen?

Wie bei Petra hat sich dann auch bei uns herausgestellt, dass wir von unterwegs per Mail häufiger Kontakt zur Familie hatten als vorher.
Dennoch sind Ängste vor Reisen verständlich und manchmal leider auch berechtigt - das haben wir leider selbst erfahren (z.B. hier ).
Wie so oft passt auch hier der Spruch, der häufig auf Beton-LKW steht:
Es kommt drauf an, was man daraus macht.

Liebe Grüße
Astrid & MArtin
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Feuereule
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Eltern zur Reiseerlaubnis motivieren

Ungelesener Beitrag von Feuereule »

Hi Ho,

kurz vor meiner großen Reise kann ich zu diesem leidigen Thema wirklich was beitragen. :D

Erst einmal ist jeder für sich und sein Leben selbst verantwortlich.
Aber mit meinen Eltern bin ich das Ganze langfristig vorbereitend angegangen.
Nachdem sie in jungen Jahren immer dachten, dass sie meine Ankündigungen nicht so recht ernst nehmen müssen, hat sich das dann nach einigen Reisen geändert 8) so daß mein Vater vor drei Jahren nach Beginn meines damaligen Spanisch Kurses ängstlich fragte: " Was hast Du vor?" :wink: .

Ne, mal im Ernst, Du musst das nach und nach und stückchenweise machen.
Den Eltern klar machen, wie wichtig das für einen selbst ist, und dass "wahrscheinlich" demnächst mal wieder ein längerer Aufenthalt ansteht...
Außerdem ist die Welt nicht schwarz und weiß, sondern zwischen Lügen und Notlügen besteht auch noch ein Unterschied. Irgendwie sowas.....nach dem Motto, das Unternehmen lies mir keine Wahl oder so, ich werde sonst mein Leben lang unglücklich usw.
In der Reisevorbereitung habe ich meinen Eltern dann keine Chance gelassen zu verdrängen, sondern sie bewußt immer wieder mit Reiseführern, Katalogen usw. konfrontiert.
Mittlerweile akzeptieren sie das auch ganz gut, und freuen sich mit mir, sie wissen wie wichtig mir reisen ist.

Und noch ein Tipp, die Verwandten (Geschwister, Tanten?) vorher heimlich einweihen und auf die eigene Seite ziehen.
Denn nachdem Deine Eltern von Deinen Reiseplänen erfahren, werden sie es garantiert reflektieren wollen, sich mit anderen darüber austauschen :wink: .

Take it easy, viel Glück!
Gruß, Axel
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MArtin
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Eltern zur Reiseerlaubnis motivieren

Ungelesener Beitrag von MArtin »

Feuereule hat geschrieben:Und noch ein Tipp, die Verwandten (Geschwister, Tanten?) vorher heimlich einweihen und auf die eigene Seite ziehen.
Denn nachdem Deine Eltern von Deinen Reiseplänen erfahren, werden sie es garantiert reflektieren wollen, sich mit anderen darüber austauschen :wink: .
Ja, die taktische Einbindung auch anderer Familienmitglieder in die eigenen Reisepläne, ggf. noch vor den Eltern selbst, halte ich auch für einen guten Tipp.
Schon damit man selbst nicht von Anfang an nur auf "Verteidigung seiner Reisepläne" programmiert ist, sondern sich selbst die Chance gibt, in wohlwollenderem Umfeld auch die eigenen Bedenken zur Reise bewusst zu machen.

Und: Je genauer man einschätzen kann, wo die wirklichen Bedenken / Sorgen der Eltern liegen, umso spezifischer kann man auf sie eingehen.
Deshalb erstmal gut und ruhig zuhören - und das Thema vor einer möglichen sofortigen Verhärtung der Fronten lieber vertagen, also wie Feuereule langfristig arbeiten.

LG :)
Claudschi
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Ein paar gute Reise-Argumente für die Eltern

Ungelesener Beitrag von Claudschi »

Hey...

Hm, dann hab ichs wohl falsch gemacht, hab den Flug nach BKK gebucht und meine Eltern erst nachher eingeweiht :D
Allerdings eher aus Angst, dass sie mir das ausreden könnten, jetzt kann ich allerdings nicht mehr zurück und sie müssen sich wohl oder übel damit anfreunden...
Meine Eltern sind ein bisschen zwiespältig - ich rede seit Jahren davon, dass ich mal länger weg will, sie verstehn das auch, aber "warum muss es gerade Asien sein??"... obwohl ich mir ja fast sicher bin, dass es das bei all meinen favorisierten Reisezielen geheißen hätte :D
Ich finde, sie sollten froh sein, dass ich nicht Südamerika genommen habe, so wie ursprünglich geplant :D

Lg
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Rayban
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Ein paar gute Reise-Argumente für die Eltern

Ungelesener Beitrag von Rayban »

Es ist interessant wie unterschiedlich Eltern doch sind.
Mein Eltern sind geschieden und ich wohne bei meinem Dad und er weiß, wie gerne ich reise und neue Leute/sprachen/Kulturen etc. kennen lerne. Und ich ahbe ihm dann erzählt, dass ich eine Weltreise unternehmen werde, einerseits weil ich hier wo ich jetzt wohne einfach nicht mehr glücklich bin, andererseits, weil wir nach Amerika ziehen wollen, das will ich auch und ich will auch dort wohnen, wenn ich zurück bin, da ich dort Fotografie studieren will, aber ich brauche nach den vielen Jahren Schule einfach mal eine Pause. Ausserdem gibt es fast nichts besseres als eine Weltreise zu machen, da ich sicher viele Fotos machen werde und sich so quasi mein Portfolio für die Uni von alleine macht. Er hat mir heute, rund 2 Wochen nachdem ich ihm von meiner Weltreise erzählt hat, schon gesagt, dass er etwas geschockt war und auch traurig, aber dass er wusste dass der Tag kommt, an dem ich mein eigenes Ding durchziehen werde und wir uns nichtmehr alle 1-2 Tage sehen werden. Aber andererseits freut er sich total für mich, dass ich die Chance habe und dass ich das durchziehe, weil er beißt sich jetzt immer noch in den Arsch, dass er damals so etwas nicht gemacht hat. Und er hofft halt, dass ich lebend zurückkomme, da ich immerhin vorhabe bis auf Europa jeden Kontinent in den 2 Jahren zu bereisen. Aber ja er ist gespannt und freut sich schon mit mir und vor allem auf die Pakete die ich ihm schicken werde sei es mit Gewürzen aus I ndien oder sonstigen besonderen Dingen^^.

Naja und meine Mutter weiss noch nichts davon, sie war nur überhaupt nicht begeistert, dass ich in Amerika wohnen werde und dort studieren werde aber naja ich bin Volljährig, mein Dad steht immer hinter mir und deswegen ist mir auch relativ egal, was sie davon hält. Ich werde es ihr schon erzählen, das nächste mal wenn ich sie sehe, aber abhalten kann sie mich nicht. Weder emotional noch finanziell noch sonst irgendwie.

Lg :wink:
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Monkeyinme
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Ein paar gute Reise-Argumente für die Eltern

Ungelesener Beitrag von Monkeyinme »

Moin,

es gibt auch unschlagbare Argumente von Elternseite...

Als ich meinen Eltern erzählte, das ich mit ein wenig Zeit und Geld erst mal verreisen will, so 6 Monate ungefähr, kam postwendend die Antwort: "Du denkst daran, das wir im ... G oldene H ochzeit haben?" Na klar, da habe ich immer dran gedacht... :roll:
Letztendlich habe ich meine Reise deswegen verkürzt und anders gestaltet, da ich weiß, wie wichtig meinen Eltern ein solcher Event ist. Rechtzeitiges informieren hat also auch was für sich, Mütter haben ein gutes Gedächtnis für wichtige Termine.

;-)

Ich habe es gern gemacht. Ich finde, ein wenig Rücksicht darf auch gegenüber den Familienmitgliedern sein, wenn man schon länger weg fährt.

Ciao
Monkey
Wir essen jetzt Opa.
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sphaera
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Ein paar gute Reise-Argumente für die Eltern

Ungelesener Beitrag von sphaera »

Also, was Argumente meinen Eltern gegenüber angeht, habe ich einen total geilen tricky Trick auf Lager, nämlich:

Seit ich geboren wurde, während der Pubertät, davor, dazwischen und danach habe ich jeweils so gehandelt und gelebt, dass meine Eltern mittlerweile gar nichts wundert :D

Und dazu war es nicht einmal nötig wie ein Punk auszusehen oder anderweitig zu rebellieren.. im Gegenteil... es ist noch niemals nie vorgekommen, dass ich randalierend und besoffen nach Hause kam oder irgendwo wegen irgendwas erwischt worden war. Niemals. Es kam aber durchaus dann und wann vor dass ich einfach so für ein paar Tage verschwand, danach aber artig und in geordneter Garderobe auch wieder auftauchte. :lol:


Nein, ernsthaft... als ich ihnen ein paar Tage nachdem ich es plötzlich selber wußte dass ich eine große Reise machen werde die Sache mittteilte, da kam nur so ein "ah.." aus deren Mund. Die waren in etwa so beeindruckt als hätte ich ihnen erzählt, dass ich am Wochenende mit ein paar Freunden grillen gehe, lach. Dass sie mir ein Vorhaben nicht ausreden können, das dürfte ihnen spätestens seit meiner sogar von ihnen als recht harmonisch empfundenen Pubertät klar gewesen sein, also wurde wie üblich Ruhe bewahrt im Nest.


Meiner Meinung nach ist das beste Argument dasjenige, in einem hohen Maß "berechenbar" für deine Eltern zu sein (andauernd die krassesten Dinge zu machen ist ja auch ein Verhaltensmuster, an welches sich andere gewöhnen können). Obwohl ich damals gelegentlich verschwand, tauchte ich auch wohlbehalten wieder auf und bewies schon in sehr jungen Jahren (12... 13 Jahre), dass ich ganz gut auf mich selber aufpassen konnte. Fakt ist ja, dass einem auch im Stammland was passieren kann und als ich nach Asien loszog, da war ich längst von zu Hause ausgeflogen und lebte lang genug alleine.

Als mir einfiel dass ich jetzt gern einen Motorradführerschein machen wolle, schüttelte mein Vater nur den Kopf und meinte vor sich hin murmelnd "was haben wir nur für Kinder...", als ich meine ersten Flugstunden nahm, gabs wieder nur so ein lahmes "ah..".

Irgendwann wird ihm schon aufgefallen sein dass ich nicht auf der Welt bin um seinem Weltbild zu entsprechen und ich glaube, er hat damit seinen Frieden geschlossen und alles ist fluffig. Zumindest beschwert er sich nicht darüber oder macht mir Vorwürfe jeglicher Art.

Ich denke, du kannst den oben veschriebenen Verlässlichkeitszustand sehr gut imitieren, indem du bestmöglich und umfassend planst, dich vorbereitest und die Ellies mit diesen Details bombardierst bis auch dem letzten Skeptiker klar ist, dass es einfach unmöglich ist, sich noch besser vorzubereiten ;-). Denke schon, dass eine nüchterne Reiseplanung besorgte Eltern beruhigen kann.


Gruß
sphaera
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