Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

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Tristan
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von Tristan »

Hallo,

ich kann mir kaum vorstellen, dass es das Thema noch nie gab, aber ich habe es nicht gefunden.
Wieso empfehlen fast alle für eine Reise Trekkingrucksäcke?
Ich hatte die bislang auch immer dabei und mich eingentlich jedes mal geärgert, dass man die Sachen so schlecht findet, bzw. Hemden nicht mehr tragbar rausgezogen werden. Alle, die ich getroffen habe, die Trekkingrucksacke hatten, hatten das gleiche Problem. Die mit Reisetaschen in dieser Beziehung keins, dafür ätzende Schlepperei.
Die modernen Kofferrucksäcke habe doch schon ganz passables Tragesysteme und wenn ich ehrlich bin benutze ich, wenn ich nicht speziell auf Trekkingtour gehe, den Trekkingrucksack zu 80-90% als Reisetasche.
(Ich habe mir jetzt übrigends einen Kofferrucksack gekauft und warte auf die nächste Reise, wenn er sich bewährt nehme ich ihn dann zur Weltreise mit)

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht/ wieso werden fast nie Kofferrucksäcke empfohlen?

Gruß, Tristan
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_philipp_
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von _philipp_ »

Ob Trekkingrucksack oder Kofferrucksack ist immer ein Kompromiss zwischen Tragekomfort und "Wie packe ich meinen Rucksack".

Den Trekkingrucksack kann ich auch mal bequem durch die halbe Stadt tragen, beim Kofferrucksack sehe ich das eher problematisch an. Muss aber gestehen das ich noch keine Kofferrucksack getestet habe.

Das andere ist aber eher das Thema: "Wie packe ich meinen Rucksack".

Mitlerweile kann ich auch meine Hemden im Rucksack so verstauen das ich sie tragbar wieder herausholen kann. Dabei haben sich die Kompressorbeutel (z.B. von Globetrotter die "Eagle Creek Pack-It Compressor" ) bestens bewert.

Ich habe immer einen großen und einen mittleren Beutel dabei.
In den mittleren(Medium) kommen T-Shirts und Hemden, in den großen(Large) Pullover und Hosen.

Durch die Komprimierung des Inhalts kann ich dann diese Beutel wunderbar in meinen Rucksack reinstellen. Auch habe ich dabei bei meinen Hemden keine Probleme wegen Verknitterung etc.
Mit den beiden Beuteln kleide ich sozusagen die Wand meines Rucksacks aus, in die Mitte, die damit gegen Stöße etc. geschützt ist, kommt dann mein Waschsachen und alles was empflindlich auf Stöße reagiert.
Oben drauf dann noch irgendwelcher Krimskram und dann mein Handtuch.

Die beiden Beutel habe ich auf meinen beiden letzten Tripps immer dabei gehabt, Verschleiserscheinungen kann ich an beiden nicht feststellen.

Hier auch ein Auszug von einer Webseite zum Thema "Wie packe ich meinen Rucksack"
http://www.trekkingguide.de/ausruest.htm
Wie packe ich meinen Rucksack? Schwere Sachen gehören nah an den Rücken und möglichst weit nach oben, um den Schwerpunkt des Rucksacks nahe an oder über den Körperschwerpunkt zu bringen. Den Schlafsack also am besten nach unten. Die Verbindung zwischen Schlafsackfach und Hauptfach ist bei mir immer auf. Dann lässt es sich leichter packen. Dann die Kleidung, das ist meist der geringste Teil. Schwerer Proviant und Kocher kommen nahe an den Rücken, während weitere Kleidung, Zelt, Apotheke und so vom Rücken weg untergebracht werden. Je höher ich den Rucksack packe, desto eher bekomme ich den Schwerpunkt über meine Körpermitte. Ggf. den Schlafsack sehr locker packen, damit die schweren Sachen auf Höhe der Schulterblätter oder des Kopfes liegen können. So variieren kann man aber nur, wenn der Rucksach groß genug ist.
Der große Vorteil eines Kofferrucksack's ist aber selbstverständlich der einfache und schnelle Zugriff.
Dies kann man bei einem Treckingrucksack dank Zugriff von unten oder von vorne und durch geschicktes Packen kompensieren.

Als ich das erstemal auf Achse war habe ich auch die Traveller mit Ihren Kofferrucksäcken beneidet aber ich habe dafür lieber einen angenehmen Tragekomfort, denn mein Rücken muss noch ein paar Järchen aushalten.

Ein Negativpunkt fällt mir aber noch im Bezug auf Trekkingrucksäcke ein und zwar das Aufgeben als Fluggepäck. Beim Kofferrucksack hat man es relativ einfach, dadurch das man das Tragesystem meistnes in Taschen verstauen kann. Beim Trekkingrucksack dagegen hat man so eine Möglichkeit meistens nicht, allerdings habe ich dafür immer einen großen Packsack für meinen Rucksack dabei. Auch dieser Packsack ist von Globetrotter
und hat bereits die letzten Flugreisen sehr gut überstanden.

Welcher der richtige Rucksack für einen ist muss jeder für sich entscheiden. Ich habe mich mit meinem Rucksack mitlerweile arangiert und schätzen gelernt, da ich nun weis wo die schwächen aber auch die Stärken liegen.

Achso wie schaut das eigentlich bei Kofferrucksäcke mit dem Oberflächematerial aus? Ist das genauso robust wie das von einem Trekkingrucksack? Ich habe bis jetzt nur Kofferrucksäcke aus so einer Art Stoff gesehen.
mahon
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von mahon »

hallo tristan,
ich habe mir vor ein paar jahren die selbe frage gestellt und mich schließlich für einen kofferrucksack von tatonka entschieden: http://reise-forum.weltreiseforum.de/vi ... php?t=5587
ich muß aber vorwegschicken, daß ich kein treckingtyp bin und den rucksack eher für den transport von a nach b brauche.
für mich hat sich der rucksack als geeignet erwiesen. das tragesysthem ist für mich trotz bandscheibenproblemen bequem und ausreichend!
liebe grüße aus münchen mahon
zum virtuellen Mitreisen :-) www.mahonunterwegs.blogspot.com
Tristan
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von Tristan »

Hi und danke für die Antworten! (mahon, dein Link ist aber falsch)

Das mit dem Packen des Rucksacks war mir prinzipiell schon klar, ich komme eigentlich vom reinen Trekking langsam zu reisen und Land und Leute kennenlernen, mit kleineren Trekkingtouren / Wanderungen.
So ein Packsack hat bei mir leidern nicht geholfen, der war total zerrissen als ich den Rucksack wiederbekam und eine Schnalle war ebenfalls zerbrochen.
Das abdeckbare Tragesystem war auch eine meiner Überlegungen als ich mir jetzt den Rucksack gekauft habe (ich warte noch drauf, musste ihn bestellen).
Die Materialien sind in etwa die selben und das Tragesystem entspricht, so wie ich das verstehe, auch dem der mittleren bis großen Trekkingrucksäcke (z.B. bei Deuter Traveller 70l: "Das abdeckbare Rückentragesystem mit Vari-Quick, X-Frame und anatomischem Hüftgurt erlaubt komfortables Tragen schwerer Lasten."(deuter))
Von diesen Kompressionsbeuteln habe ich allerdings noch nichts gewusst, ich habe immer gerollt oder gestopft, die Idee ist gut.

Gruß, Tristan
Joh-Horst
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von Joh-Horst »

Huhu,

ich weiß auch, dass es irgendwo einen thread mit dem thema gab. aber wo? Mal schaun, ob ich ihn finde.

hm, hier steht was dazu, speziell auf australien bezogen, was bei dir, tristan, doch auch im plan war, oder? Der konsens ist hier er gegen kofferrucksäcke mit rollen.

oh, ich glaub, da ist was über kombi-rucksäcke. die hier geposteten beiträge sind demgegenüber schon positiver.

dann gibt's noch den rollkoffer thread

also ich persönlich glaube, es kommt sehr darauf an, was man vorhat. mit der richtigen organisation - siehe auch hier auf worldtrip klappt das mit dem ordentlich packen ganz gut. wenn man eine trekkingtour über mehrere tage macht, braucht man den rucksack auf jeden fall. bei kurzen strecken tuts vielleicht ein gutes daypack.
wandert man weniger und steigt hauptsächlich zwischen bussen hin und her, ist man mit variablem kombigerät wahrscheinlich gut bedient, denn man bleibt nirgendwo mit schnallen etc. hängen und kann auch besser in einer nobleren unterkunft absteigen. :roll:

schwierige entscheidung, wenn man nicht genau weiß was auf einen zukommt. ich würd dann, im zweifelsfall, trotzdem eher wie die meisten reisenden auf einen trekkingrucksack setzen.

übrigends:
für lasten von etwa 15-18 kilo stehen rucksäcke der mittleren preislage(100-130 Euro) kaum hinter teureren zurück. spürbare unterschiede gibt's erst in der preisgruppe von 80 euro abwärts. die teureren modelle über 150 oder 200 euro spielen ihre vorteile erst bei schweren lasten aus.
aus rainer höh "wildnis-backpacking" beim reise know-how verlag

Lieben Gruß,
Joh
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Tristan
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von Tristan »

Ja, diese Kombi-Rucksack Diskussion habe ich gesucht, nur bin ich nicht auf den Begriff Kombi Rucksack gekommen, ich kannte nur die Ausdrücke Kofferrucksack bzw. Traveller Rucksack.
Mit Rädern drunter kann ich mir auch schlecht vorstellen, die finde ich ja schon immer hier bei einem normalen Koffer zu klein, man bleibt an jeder kleinen Kante hängen. Dafür will ich sie dann nicht mitschleppen, es gibt ja auch noch welche ohne Räder.
Diesen Sommer werde ich wohl eine Kanutour machen und eine Woche in den Alpen sein und dort verschiedene Tagesetappen durchführen, ich nehme einfach mal den Kombi Rucksack dazu mit und berichte anschließend mal.

Gruß, Tristan
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TropicHeat
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von TropicHeat »

Also: die Rucksäcke mit eingebautem Rollgestänge (die ich bislang gesehen/ausprobiert habe) sind echt fürchterlich zu tragen, selbst von a nach b...

Ich habe seit Jahren (fast 2 Jahrzehnte!) einen sogenannten Kofferrucksack von FINNMARK, und bin absolut zufrieden, mal abgesehen davon, daß der inzwischen kein bischen wasserabweisend ist (die Gummibeschichtung hat tropisches Klima nicht überstanden). Aber alle Reissverschlüsse funtionieren noch, und die Aussenhaut ist nur leicht angescheuert an einigen Kanten.
Was Tragekomfort angeht: ich finde ihn auch für 5-8 Kilometer o.k., lange Trecks (Nepal, etc.) habe ich nie gemacht. Was ich aber immer wieder mag ist das einfache Be- und Entpacken, und daß die Klamotten ordentlich rauskommen. Und im Flieger/Bus/Taxi/Bemo habe ich keine Probleme mit den Tragegurten.
Im Camper unterwegs durch Amerika von 03/06 bis 05/09: http://dare2go.com
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Konstanze
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von Konstanze »

Hallo,

diese Frage hat mich letztes Jahr auch gequält - ich habe mir letzten Sommer dann den Tatonka Barrel gekauft. Die Pluspunkte: wenig Eigengewicht, wasserdicht (bis auf die Reißverschlüsse, die sind aber gut abgedeckt) aber trotzdem mit Rucksackgurten versehen, die man in einer Seitentasche für den Flug verschwinden lassen kann. Dazu dann die netten Pack-It-Kompressoren und mein Gepäck war gut sortiert.
Der Barrel ist mit Sicherheit nicht für langes Trekken geeignet, aber um das Gepäck das ein oder andere Stündchen rumzuschleppen war´s völlig o.k.
15 Flüge + diverse Bootstransporte hat das gute Stück bisher klaglos überstanden - ich bin mit der Wahl echt zufrieden.

Viele Grüße,
Konstanze
Tristan
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Kofferrucksack gegen Trekkingrucksack

Ungelesener Beitrag von Tristan »

Hallo,

ich melde mich nach langer Zeit mal wieder und bringe ein kleines Update.
Ich habe mir den Deuter Traveller 70l gekauft und bin zufrieden.
Trekking:
Trekkingtouren mit 18-20kg über 20-30km am Tag waren kein Problem, sogar erträglicher als mit meinem alten Trekkingrucksack. Allerdings ist es etwas unpraktisch ohne Deckelfach und äußere Befestigungsmöglichkeiten, aber möglich.
Reise:
Die "Fächer" im Rucksackinneren sind nicht genial durchdacht, aber man muss sie ja auch nicht alle benutzten. Ansonsten ist der Rucksack echt Top, man findet alles ziemlich schnell und das Tragesystem lässt sich leicht abdecken.

Gruß, Tristan

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