Kanada : Wildnisreise mit Kanu und Zelt - Erfahrungen?

Das Nordamerika Forum im Weltreiseforum: Spezielles für Kanada und USA - alle vereinigten Staaten - inklusive Hawaii
Forumsregeln
Nordamerika-Infopool für USA & Kanada Hier bitte nur gem. 1F-1T fragen bzw. antworten!
Bitte vermeide unamerikanische Suchworte (z.B. Ländernamen oder themenfremde Zusatzfragen).
Wir legen im WRF großen Wert darauf, dass Themen im Nordamerikaforum nicht titelfremd tot geredet werden, bis die Suchfunktion in jedem Thema ALLES findet. Bitte hilf, die Suche hier allgemeindienlich effektiv zu erhalten. Danke
RifRaf
Kiebitz
Beiträge: 3
Registriert: 27 Apr 06 11:04
Wohnort: nähe Steyr, Oberösterreich

Kanada : Wildnisreise mit Kanu und Zelt - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von RifRaf »

Hallo.

Mit der freundlichen Bitte um Hilfe...

Ich möchte gerne (mit einem noch nicht vorhandenem Reisekollegen/in)
in Canada mein Zelt aufschlagen.

Konkret stelle ich mir vor mit einem Boot ca. 1 Monat vernab der Zivilisation
Flussabwärts zu fahren und immer wieder kleinere Stops einzubauen und die Gegend rundum zu Fuß zu erkunden.

Reisezeit Spätsommer/Herbst

Hat wer Erfahrung in diesem Bereich?


Herzlichen Dank im Vorraus!
albatross02
WRF-Spezialist
Beiträge: 498
Registriert: 20 Sep 04 13:08

Kanada : Wildnisreise mit Kanu und Zelt - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von albatross02 »

Hallo Kanada, kenne nur per Leihwagen und Zelt.
Der Yukon ist ziemlich abgeschieden und hat sehr lohnenswerte Natur.
Sobald es vom Alaska Highway weg geht wird es absolut menschenleer.
Der Yukon River soll recht einfach befahrbar sein, kenne ich aber persönlich nicht.
Östlich von Juneau liegt der Atlin ( Canadische Schweiz ), das ist ein langer See, umgeben mit steilen Bergen. Nach Juneau hin ist ein riesiger Gletscher. Die Gegend ist recht ruhig aber gut zu erreichen.
Schreibe mal den kanadischen Fremdenverkehrsverband an, die geben gut Infos.
Nunavut ist sicherlich wesentlich ursprünglichen, aber viel schwerieger erreichbar.

Gruss
Dieter
Fritz
Reise-Geburts-Helfer
Beiträge: 210
Registriert: 19 Jan 06 18:08

Kanada : Wildnisreise mit Kanu und Zelt - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von Fritz »

Hallo!

Es gibt relativ viele Reiseveranstalter für solche Touren, mehr auf den Nebenflüssen des Yukons als auf ihm selber. Diese Routen sind ein guter Hinweis auch für eigene Touren. Boost-Transportprobleme mut du aber lösen, auch Lebensmittelversorgung.

Fritz
Smoky63
Kiebitz
Beiträge: 9
Registriert: 28 Feb 12 17:01
Wohnort: Staufenberg

Kanada : Wildnisreise mit Kanu und Zelt - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von Smoky63 »

Also ich war öfter mit einem Freund in Kanada / Alaska unterwegs.
Wir fuhren auf Seen und Flüssen mit dem Kanu. Ritten mit Packpferd durch die Coast Mountains und verirrten uns im Busch. Kurz gesagt. wir waren wochenlang in der Wildnis unterwegs.
Doch Bären haben wir nur gesehen,wenn wir mit dem Wagen unterwegs waren.
Glück oder Unglück?
Ich als V ideofilmer, hätte gerne mal längere Zeit Bären beobachtet.
Doch draußen im Busch beim zelten, war ich froh, keinem zu begegnen.

Immer wieder werde ich gefragt, was wir getan hätten,wäre uns in der Wildnis etwas zugestoßen.
Was wir getan HÄTTEN, ist im Voraus immer schwer zu sagen.
Als wir unsere erste Reise nach Kanada planten,- und wir wussten ja schon,was wir vorhatten,- haben wir uns selbstverständlich intensiv darauf vorbereitet. Denn die Gefahren der Wildnis,soll man nicht unterschätzen
Wir waren ja auch keine Anfänger in Sachen Outdoor, K anutouren und Wandern.
Doch in der Wildnis Kanadas ist alles ein wenig anders, als bei uns hier in D eutschland.
Wenn man sich im S chwarzwald oder auf der M ecklenburgischen Seenplatte ein Bein bricht, ist der nächste Arzt oder ein Krankenhaus nicht weit.
Anders in Kanada.
Die endlosen Weiten der Wildnis,-besonders im hohen Norden,- erfordern ein gewisses Maß an Fantasielosigkeit.
Man darf nicht dauernd daran denken, was könnte, was würde passieren wenn...
Wir haben uns vor unseren Reisen über gewisse Gebiete informiert. Haben Bücher darüber gewälzt und alle Eventualitäten geistig durchgespielt.

Zu Bären (und anderen Wildtieren) in Alaska / Kanada:
-> Bären in Kanada / Alaska: Richtiges Verhalten? Erfahrungen?

Zum Abenteuer Wildnis in Kanada / Alaska:
Es ist meistens Selbstverschuldung, wenn man in eine prekäre Lage kommt.
Sei es durch Leichtsinn, oder Überschätzung seiner Fähigkeiten.
Mit einem Kanu auf einem unbekannten Fluss zu paddeln, wie dem Yukon, der ja noch zu den ruhigen Gewässern zählt,-ist etwas anderes, als auf der L ahn, der W erra oder den Seenplatten herum zu schippern.

Auch im Sommer sind die Flüsse und Seen in Nordamerika eiskalt. Und wenn man kentert muss man sehen, so schnell wie möglich an Land zu kommen.
Meistens ist dann auch die Ausrüstung im wahrsten Sinne des Wortes „den Bach runter“.

Und Telefone gibt’s in der Wildnis keine. Deshalb heißt es immer. Die Ausrüstung im Boot festzurren, so das sie nicht verloren geht.
Und dann erst einmal mal Feuer machen und trockene Kleidung anziehen.
Aus diesem Grunde ist alles in wasserdichten Tonnen verpackt.

Mir als Leichtgewicht wäre die Kälte sofort bis auf die Knochen durchgeschlagen, während mein Freund genug Isolierung besaß. Der badete sogar dann noch, wenn ich schon dicke Jacken trug.
Mein Kumpel ist ein Schwergewicht von 90 Kg.
Ich mit meinen 65 Kg. Hätte ihn nie und nimmer weit schleppen können,-hätte er sich was gebrochen.
Also würde es heißen. Ich müsste alleine los und Hilfe holen.

Er hätte es sich inzwischen gemütlich gemacht. Wir waren ja fit darin, uns ein Camp mit allem „Komfort“ zu errichten.
Sogar Sitzgelegenheiten bastelten wir uns zurecht.

Deshalb ist es auch wichtig irgendwo zu hinterlassen, welche Kanutour man genau vorhat und wohin.
Sei es bei einer Polizeistation oder einer privaten Person. Meistens reicht es ja, wenn man seinem Ausrüster Bescheid gibt. Die wissen sowieso, wohin man will.
Man muss ja schließlich auch irgendwo wieder abgeholt werden.

Übrigens. Bei nicht Erscheinen am festgelegten Treffpunkt, wird nicht gleich die Polizei oder das Militär alarmiert. Man kann in Kanada damit rechnen, erst nach drei Tagen gesucht zu werden.

Man muss schon einigen Respekt mitbringen. Respekt vor der Natur und dem Wetter,das schnell mal umschlagen kann.

In der Wildnis ist man nur geduldeter Besucher und man muss sich den Gegebenheiten anpassen.

Die richtige Kleidung ist dabei genauso wichtig, wie die sonstige Ausrüstung. Je nach dem, was man vorhat.
Wenn man Mitte Oktober den „Indian Summer“ erleben will, muss man auch damit rechnen, die ersten Schneeschauer zu erleben.

Wie es bei uns war, könnt Ihr in diesem Thema: Kanada: campen / zelten - Erfahrungen mit dem Wetter? nachlesen.

Doch all das macht ein Abenteuer in Kanada eben aus. Man weiß nie, was einem am nächsten Tag erwartet.
Und gerade darum hat es mich und meinen Freund öfter nach Kanada gezogen. Dort kann man noch die ursprüngliche und grenzenlose Freiheit genießen.
So was nennt man wohl „Kanada Virus“.
Der "Tagish Lake" im Yukon

Ps. Wir sind in Kanada auf keinem Fluss oder See jemals gekentert. Auch nicht bei hohem Wellengang und starkem Wind.
Das ist uns erst passiert, als wir übermütig im Sommer auf dem nordhessischen E dersee herum alberten.


[Toller Erfahrungsbericht, den ich in ein passenderes Thema verschoben habe - trotzdem Herzlichen Dank dafür :D - LG Astrid]
  • Ähnliche Themen -> Suchen & dort Nachfragen wenn passend
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Nordamerika - USA - Kanada“