Tropenreise mit Kleinkind - Erfahrungen

[danomi]

HALLO IHR WELTREISEINDEN,

NÄCHSTES JAHR WOLLEN AUCH WIR ZU DRITT LOS! UNSERE DANN 18 MONATE ALTE TOCHTER SOLL NATÜRLICH AUCH MIT. WIR WOLLEN ERST NACH AUSTRALIEN UND DANN NACH ASIEN;(EVTL AUCH SÜDSEE.)

WOHIN GENAU WISSEN WIR NOCH NICHT -WERDEN WIR DANN SEHEN. HAT JEMAND ERFAHRUNG MIT REISEN UND KLEINKIND?
IST ES ÜBERHAUPT EMPFEHLENSWERT MIT DER KLEINEN SCHON IN TROPISCHE LÄNDER ZU REISEN? WIE VERTRAGEN SIE DIE LUFTFEUSCHTIGKEIT;HITZE UND ESSEN ETC?

WIR FREUEN UNS ECHT TOTAL; HABEN ABER IRGENDWIE ANGST; DASS DAS FÜR DIE KLEINE ZU VIEL SEIN KÖNNTE:DAS IST HALT ECHT MEINE EINZIGE SORGE!!!!

BITTE BITTE SCHREIBT MIR UND BERICHTET!

VIELE GRÜ?E
NORA;DANIEL MIT MIA[/quote]

[MArtin]

Liebe Nora,
wir haben zwar keine Erfahrung mit Kleinkindern auf Reisen, aber es scheint sich leider (noch) niemand berufen zu fühlen, Eure Frage aus eigener Erfahrung zu beantworten
Allerdings haben wir schon etliche Traveller auch mit kleinen Kindern getroffen und die waren ganz überwiegend überrascht, wie unkompliziert das Reisen mit Kleinkind ist, wie gut sich die Kleinen adaptieren und welch postiven Effekt das Leben in den Tropen auf die motorische Entwicklung der Kinder hat. Die meisten Familien mit Kleinkindern, die wir getroffen und zu denen wir noch Kontakt haben, sind englischsprechend. Wenn Du die Frage nochmal auf Englisch unten in der English Corner postest, mailen wir ihnen den Link - vielleicht antworten sie.
Unsere Meinung dazu:
18 Monate ist zwar tatsächlich ziemlich jung, aber trotzdem durchaus machbar, denn auch in den Tropen werden (weiße) Kinder geboren und aufgezogen
Die Hauptprobleme scheinen uns die UV- Strahlung (Australien), die hygienischen Verhältnisse (in dem Alter wandert ja alles in den Mund) und längere Transportzeiten zu sein.
Alles andere, auch die Ernährung sollte keine größeren Probleme bereiten und wenn Ihr erstmal in Strandnähe lebt, braucht Ihr auch kein Spielzeug mehr für die kleine Mia.
Habt Ihr schon den Thread Thailand mit Kleinkind gelesen?

Habt Ihr denn nochmal woanders nach Rat gesucht - und gefunden?

[Thomas]

Hallo aus Franken

Nun, wir waren mit unserer Tochter (damals 3 Monate )1995 zwar nicht auf Weltreise, aber immerhin 3 Monate in Wales. Meine Frau war zwar grundsätzlich dagegen, aber trotzdem sind wir gereist. Ging ganz prima !

Gruss

Thomas

P.S. : Vor der Reise meinte meine Frau noch "Na, da sind wir sicherlich die einzigen mit so einem Baby. Unterwegs habe wir dann aber etliche reisende Briten auch mit Kleinkind getroffen !

[Gast]

Liebe Nora, wenn noch Bedarf besteht, kann ich Euch einiges erzählen.
Wir haben alles probieren müssen da ich als selbstständiger Berater in Libyen und in Indien unterwegs war. Momentan habe ich allerdings keine Zeit ( Termindruck) . Melde mich aber in Kürze zurück.

Als vorab Info
Mein Sohn ist in der libyschen Wüste größer geworden. (Mit 6 Monaten kam er dort an ( Deutschland 20 Grad Libyen 40 Grad )

Meine Tochter ist in Indien aufgewachsen und in Libyen zur Schule gegangen. Das Problem liegt generell in unserer europäischen Sicht von Hygiene und unserer falschen Einstellung " Es wir schon gut gehen ".

Uns ist körperlich nichts passiert ! Meine Kinder waren auf unseren Reisen immer gesund ( abgesehen von Kleinigkeiten natürlich), allerdings manchmal genauso schmutzig wie ihre Spielgefährten und das ist wichtig - davon später-. Wir haben viel Elend kennen gelernt, weil die Europäer,
europäisch gegessen, geschlafen und sich und Ihre Lieben desinfiziert haben.

Unterwegs waren wir mit Bus, Bahn und Flugzeug.
Gewohnt haben wir in Hotels, privat und im Auto.

Soweit für diesen Moment.
Wenn Ihr es richtig abwickelt kann man gut mit Kleinkindern unterwegs
sein. Ein Risiko bleibt und ist es allerdings. Das sollte man nicht verdrängen. Im falschen Moment, am falschen Ort, die richtige Infektion eingefangen kann schlimme Folgen haben, die so in Deutschland nicht
eingetreten währen.

Als Mutmacher:
Mit dem Tage der Geburt ist jeder Tag absolut lebensgefährlich ! Wir wissen nähmlich ( zum Glück ) nicht, ob wir Morgen noch atmen, essen und trinken können. Mit diesem Bewußtsein kann ich verantworlich handeln, andere verstehen, manchmal glücklich machen und auch Leid tragen.

Liebe Grüße sendet
Bernd

[Gast]

Liebe Nora,
ich möchte wie versprochen, meinen Erfahrungsbericht von gestern mit praktischen Tips fortsetzen.
Ich zähle einfach mal auf was uns passiert ist, und wie wir bestimmte Situationen gelöst haben. Wenn Du zu bestimmten Dingen Detailierteres
wissen möchtest sende eine e-mail.
Unsere Grundeinstellung:
Beide Partner tragen die getroffenen Entscheidungen einstimmung !
Wenn das nicht zu erreichen ist, findet die Aktion nicht statt !
Probleme, Ängste und eventuelle Folgen müssen im Vorfeld zugelassen und Präventievmaßnahmen angedacht werden (worst case Situationen).
Wir kennen einige Leute, die sich nicht mehr in die Augen schauen können, weil passier ist, was nicht passieren durfte. Tut Euch das und Eurem Kind nicht an. Nun zu den Tips. - Erfahrungsland Indien -

Essen:
Ulrike hat unsere Kinder immer gestillt ( ca. bis zum 3. Lebensjahr - bis sie einfach nicht mehr wollten ).
Damit war das Problem der Hygiene des Kindes gelöst (nicht der Mutter).

In tropischen Ländern gibt es genug Früchte in geschlossenen Schalen
( z.B Bananen, und ideal die Kokusnuss - reife = Fruchtfleisch - unreife = ca. 1Liter absolut sauberes Wasser. Achtung keine aufgeschnittenen
Früchte kaufen. Diese sind oft mit verseuchtem Wasser etc. abgewaschen worden.
Dazu kann Pfladenbrot welches über offenem Feuer gebacken wurde ohne
bedenken gegessen werden. Die Hitze des Feuers sorgt in der Regel für Keimfreiheit. Keine Salate essen, auch nicht in Hotels !
Reis in Kokosmilch gekocht ist auch absolut sauber.
Fleisch haben wir auch nur gegessen, wenn wir lange genug an einem Ort
waren und uns die Zubereitung und das Umfeld bekannt waren.

Dazu eine Anmerkung:
Je sauberer um so vorsichtiger muß man sein, da die angebliche
Sauberkeit oft mit schmutziegem Wasser, Abwaschlappen oder chemisch durch Gifte erzeugt wird. Als Berater habe ich erfahren können, wie hinter den Kulissen für die Sauberkeit gesorgt wird die der europäische Gast wünscht.

Klima ( Hitze ): Wir haben immer die Kleidung der Anwohner getragen.
So sorgt z.B. der Sarie (Seide, nicht Kunststoff) für eine
wesentlich bessere Belüftung des Körpers (Vergrößerung
der Verdunstungsoberfläche als das je ein europäisches
Kleidungsstück erreichen kann.
Kopf und Körper immer bedecken ( Schutz vor UV-
Strahlung und vor Insekten (Moskitos).

Unser Mädchen ist im Wassereimer gereist. Wir haben ihr ein Baumwollhemd angezogen und sie in einen 20 Liter Wassereimer hinter den Beifahrersitz in unserem VW-Bus plaziert ( natürlich nicht den ganzen Tag ) Sie hat sich immer wohl gefühlt, geplanscht und durch die Verdunstung des Wassers über das Baumwollhemd die Außentemperaturen gut überstanden. Jedenfalls hatten wir immer ein fröhliches Kind.

Eingewöhnungszeit vor Ort, Umstellungszeit: 2-3 Monate

Nach unserer Erfahrung stellt sich der Körper auf die Umfeldbedingungen ein, wenn mann es zuläßt. Auch die Darmflora scheint sich ernährungsbedingt umzustellen. Später hatten wir Probleme in Deutschland, nicht in Indien.
Infektionen und Krankheiten ( Magenverstimmung, Durchfall, Unwohlsein halt das übliche hatten wir in der Regel schnell im Griff weil wir kontrolliert bewußt unsere Hygiene Vorstellungen auf die jeweilige Situation angepaßt haben. Fragt Euch, Was ist wirklich gefährlich ? Sand und kleine Steinchen im Pfladenbrot weil der Teig auf der glatten Asphaltstraße ausgerollt wurde schaden nur den Zähnen, wenn man zu fest drauf beißt.
Limonade dagegen mit Eiswürfeln kann zu einem Problem werden, wenn das Wasser aus dem Brunnen hinten im Hof kommt. Eiswürfel waren in Indien ein Tabu für uns. Limonade wird übrigens gerne mit Wasser gemixt um den Profit zu erhöhen. Also immer geschlossene Flaschen bringen lassen und kontrollieren ob der Kronenkorken noch jungfräulich ist.

Kind als Handelsware:

Weiße Kinder sind in bestimmten Bereichen zu vielerlei zu benutzen.
Paßt auf euer Kind auf !
Nicht immer sind böse Absichten dahinter. Mütter aller Hautfarben mögen halt kleine Kinder und knutteln sie gerne. Da kann schon mal passieren das es von Hand zu Hand gereicht wird und jeder es abknutscht. Das muß man mit Fingerspietzengefühl umgehen. Wer da den falschen Ton anschlägt weckt Emutionen die schwer einzuschätzen sind. Hier kann ich keinen guten Rat geben. Hier ist Einfühlsamkeit und Menschenkenntnis von Nöten und die kann man leider nur bekommen, wenn ihr das tut was ihr vorhabt.

Damit schließe ich mal. Kinder halten mehr aus, als wir uns das manchmal vorstellen können. Wenn wir die Fähigkeit trainieren uns in unser Kind hineinzuversetzen dessen Bedürfnisse und Gefühle verstehen und achten lernen, tuen wir in der Regel das Richtige.Allerdings braucht es Mut und "Querdenke" weil, wer anders ist immer mit Kritik belegt wird.

Alles gute für Eure Reisevorbereitung wünscht
Bernd

[tanja]

Liebe Nora!

Ich kann dem was Bernd gesagt hat nur zustimmen.
Unsere Tochter war einmal mit 2 1/2 , ( 8 Monate Afrika und einmal mit 5, 13 Monate in Südamerika mit uns unterwegs.

Nachdem Bernd das so toll beschrieben hat, kann ich eigendlich nicht viel hinzufügen.

Ich denke, wenn man nur entsprechend auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht und die ganze Sache etwas lockerer angehen läßt, kann eine Reise mit Kind unproblematisch werden.

Man muß sich natürlich wie Bernd schon sagte, auch der Risiken bewußt sein, aber



"Als Mutmacher:
Mit dem Tage der Geburt ist jeder Tag absolut lebensgefährlich ! Wir wissen nähmlich ( zum Glück ) nicht, ob wir Morgen noch atmen, essen und trinken können. Mit diesem Bewußtsein kann ich verantworlich handeln, andere verstehen, manchmal glücklich machen und auch Leid tragen. "

das kann ich nur unterstreichen.


Fahrt, wenn ihr es für Richtig haltet, laßt Euch nicht von den ganzen Leuten verückt machen, die euch für wahnsinnig halten.
Lebt Euren Traum.

Reisen mit Kind ist wunderschön!

Viel Glück Tanja

[danomi]

Sorry, dass ich mich so spät erst wieder melde.
erst mal danke, dass ihr euch so viel zeit genommen habt, mir zu antworten.
so lange ist es nicht mehr bis es bei uns los geht und umso näher der termin rückt umso unsicherer werde ich mir, ob es das richtige für mein kind ist.
es ist halt mein absoluter traum....
inzwischen haben wir unsere reiseländer auf australien und thailand beschränkt.ich denke wir werden ja sehen wie es läuft und dann können wir immernoch weitersehen.
ich denke in australien muss ich mir keine großen sorgen um die hygiene machen-es ist wohl vergleichbar mit deutschland.aber da muß ich echt ein auge auf die kleine haben...die ganzen viecher die da rumkriechen und krabbeln!!!!das ist echt mein horror.aber wenn wir da sind werde ich wahrscheinlich sehen, dass das mit den kriechtieren alles nicht so wild ist und das man die in freier wildbahn als " tourist" eher seltener zu gesicht bekommt.
melde mich bald wieder.muss morgen früh raus.
aber danke nochmal!!!
nora

[MArtin]

Liebe Nora,
da ist ja schon viel Berufenes zusammen gekommen!
Hört sich doch ganz ermutigend an. Ganz toll finde ich (allerdings als Mann) den Still- Tipp von Bernd!
Unsere Träume (und Sorgen) machen wir uns zwar selbst - aber den Traum von Sonne, Wärme und Meer wird Dein Töchterlein sicher lebensfroh mit Dir teilen.
Hoffentlich nicht auch Deinen Horror vor den Krabbeltierchen. Die wollen doch auch nur Teil der Nahrungskette bleiben und sind nicht gefährlich
Mehr Aufmerksamkeit könnten aufgekratzte Stiche (oder jeder andere kleine Kratzer) erfordern. Die infizieren sich in (sub-) tropischem Klima (Thailand!) besonders leicht. Deshalb konsequent desinfizieren, abdecken und möglichst trocken sauber halten.

Liebe Grüße

P.S. läuft sie schon?

[mosquita]

Liebe Nora,

habt ihr die Reise damals gemacht? wie sind deine Erfahrungen? Wir sind nämlich gerade in der gleichen Situation und überlegen hin und her....