Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

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slurmel
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Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

Ungelesener Beitrag von slurmel »

Ich habe es mal geschafft nach 4-5 Stunden warten um 18 Uhr in Frankfurt aM meinen ersten Ride auf die Autobahn zu bekommen um dann gegen 2 oder 3 Nachts in der Mitte zwischen S chweiz und O esterreich zu landen wo ich hin wollte.

- Daumen oder das Schild haben bis heute bei mir garnix gebracht
- Ansprechen am besten an den Tanken vor der Autobahnauffahrt oder schauen wie man auf eine Autoraste kommt hitchwiki.org (da gibt es auch alle anderen Infos die man so braucht)
- man kann die Richtung auf grossen Rasten wechseln indem man den Tunnel oder die Bruecke die beide Seiten verbinden benutzt. Wenn es ne Bruecke ist kommen schon mal 5km laufen zu stande :/
- Es ist leider verhaeltnissmaessig schwer geworden heutzutage. Aber manchmal wird man gefragt "wohin kann ich dich mitnehmen?" bevor man den Mund aufmachen kann. Dann ist selbst der schlechteste Tag gerettet :)
~~~Weltenradler. ZZ in der Naehe von Goa auf dem Weg nach Sueden. Wer ın der Naehe ıst kann sıch gerne mal melden.
Krucki
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Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

Ungelesener Beitrag von Krucki »

Hi,

hab schon oefter in Deutschland, Oesterreich, Schweiz getrampt.

Meistens mit einem Schild auf dem ich eine groessere Stadt stehen hatte, die ca. 100-150 km in meine Richtung lag. Wenn mich dann jemand mitgenommen hat, hab ich gefragt ob die Person weiterfaehrt und dann gefragt ob sie mich auch weiter mitnimmt. Funktioniert eigentlich immer ;-))

Im Extremfall bin ich mal 3 Stunden an einer bloeden Stelle in Regensburg gestanden. Sonst hab ich kaum laenger als 10 - 60 Minuten gewartet.
Mitm Leute ansprechen hab ichs nicht so, da hatte ich oft das Gefuehl, die Leute fuehlen sich genoetigt und dementsprechend ungemuetlich ist es dann auch im Auto. Wenns wo mal gar nicht gegangen ist, hab ich dann schon gefragt und dann nimmt einen meistens auch gleich mal wer mit.

Gruesse, Krucki
Das Leben ist eine Art Waldspaziergang...
man muß nur ein bisschen auf den Weg achten und kann ansonsten bedenkenlos die Schönheit genießen.
Andre_D
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Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

Ungelesener Beitrag von Andre_D »

Krucki hat geschrieben: Mitm Leute ansprechen hab ichs nicht so, da hatte ich oft das Gefuehl, die Leute fuehlen sich genoetigt und dementsprechend ungemuetlich ist es dann auch im Auto.
Diese Erfahrung kann ich absolut nicht teilen - ich muss sagen, dass das Leute ansprechen für beide Seiten die beste Möglichkeit ist.

- Der Tramper sieht den Fahrer vorher.
- Der Fahrer kann darüber nachdenken und muss nicht innerhalb von Sekunden entscheiden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man die Leute freundlich an ner Tanke fragt und sie noch ein bisschen Zeit zum nachdenken haben (also am besten fragen bevor sie zum bezahlen in den Tankstellenshop reingehn), das Mitnehmpotential am größten ist - vor allem von Leuten die man überhaupt nicht als Tramperfreundlich eingeschätzt hätte.

So ist es einem Kollegen und mir neulich ergangen; Wir haben an der polnischen Grenze gestanden und von einem relativ edel angezogenen Geschäftsmann eine Mitfahrt bis R iga bekommen - in einem Rutsch!

Ingesamt war es am angenehmsten wenn man vorher mit den Leuten ins Gespräch kam; so bekommen diese einen Eindruck vom potentiellen Mitfahrer und wissen worauf sie sich einlassen.
slurmel hat geschrieben: - Daumen oder das Schild haben bis heute bei mir garnix gebracht
Diese Erfahrung kann ich auch nicht so ganz teilen.
Bei unserem letzten Trip durch Nordosteuropa (waren zu zweit unterwegs und haben in gut 3 Wochen - wobei wir davon maximal 6 Tage auf der Straße waren - knapp 5000km zurückgelegt) haben wir etwa folgende "Quoten" gehabt:

- 60% Leute ansprechen
- 35% Schild
- 5% Daumen

Insgesamt ist es in Deutschland - vorausgesetzt man ist auf der Autobahn - absolut einfach in kürzester Zeit eine verdammt weite Strecke zu kommen.

Gruß
Das Leben ist wie ein Buch, und wer nicht reist, liest nur ein wenig davon!
Jean Paul (1763 - 1825)
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Riceman

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Ungelesener Beitrag von Riceman »

Nachdem ich (leider nur) 2 Wochen lang in Irland über 1200 km weitestgehend per Anhalter gereist bin und so viele wunderbare Menschen getroffen habe, fand ich es zu langweilig vom Flughafen in Berlin einfach die nächste Bahn zurück in meinen Heimatort zu nehmen. Ein Freund hat mich an der nächsten größeren Autobahn-Tankstelle abgesetzt und musste dann in eine andere Richtung weiter. War danach ca. 5 Stunden unterwegs und wurde dabei von 2 Anhaltern an Tankstellen mitgenommen. Das erste Mal habe ich ca. 40 min gewartet, das zweite Mal nur 5 min. Beide Male mit Schild. Habe mir dafür jeweils die nächste größere Stadt an einem nennenswerten Autobahnkreuz rausgesucht. Berlin-Potsdam-Magdeburg-Braunschweig-usw. Ist dann aber die Strecke über Halle geworden. Man sollte sich unbedingt auch Ausweichrouten überlegen, falls man keine Karte dabei hat. Auf die Geografiekenntnisse der Fahrer kann man dabei nicht setzen. Übrigens sind in der Wartezeit haufenweise LKW an mir vorbei gefahren, von denen die meisten mit Sicherheit noch eine Weile in die gleiche Richtung unterwegs waren. Da ging rein garnichts - ich glaube die Arbeitgeber verbieten das vielen Brummifahrern wegen der Versicherung der Ladung... Kann man ja auch leider verstehen. Der zweite Fahrer hat geraucht - äußerst unangenehm!

Vielleicht liest das ja auch der eine oder andere, der öfters Hitchhikers mitnimmt. Natürlich ist es euer Auto, und ihr könnt da tun und lassen, was ihr wollt, aber es wäre wirklich nett und eigentlich auch selbstverständlich, wenn ihr nicht einfach davon ausgeht, dass es normale Leute nicht stört, wenn ihr sie vollqualmt. Und nein, auf ein "Es stört dich doch nicht, ....?!" kann man von jemandem, dem man gerade einen großen Gefallen erweist, wirklich keine ehrliche Antwort erwarten! Bitte garnicht erst fragen, seid lieb und lasst es einfach.

Der zweite Fahrer hatte mir angeboten mich in die nächste größere Stadt mitzunehmen (er war anscheinend nicht bereit einen kleinen Umweg zu einer größeren Tankstelle zu fahren, aber man bittet natürlich nicht darum...), aber ich wollte es wissen und hab mich gegen 18 Uhr an einem kleinen Rastplatz absetzen lassen. Da stand ich dann eine Stunde, und es kamen nur LKW zum Übernachten. Mittlerweile war es übrigens stockdunkel. Für alleinreisende Frauen wäre es in dieser Situation sicher ziemlich ungemütlich geworden.
Ich hab mir dann ein Herz gefasst und bin in die ca. 2 km entfernte Stadt Richtung Bahnhof aufgebrochen und hätte mir nie vorgestellt, was das für ein Akt werden würde. Erstmal ein Loch im Zaun finden, der die Autofahrer gegen Tiere schützt. Dann 1km über matschiges Feld, dann einen weiteren Zaun umlaufen. Schließlich trennte mich von der Stadt ein ca. 5m breiter Fluss, an dem ich kilometerweit langgelaufen bin, bis ich schließlich mitten in einer Art Wasserschutzanlage stand. Weit und breit keine Brücke, und dank Google Maps konnte ich sehen, dass es auch tatsächlich keine gab. Überall nur eingezäunte Felder abgetrennt durch eben jenen Fluss, die Autobahn sowie weitere Autobahnen aus anderen Richtungen. Also bin ich dann doch noch durch den Fluss gewatet, der zum Glück maximal hüfttief war. Die Trekkingstöcke und die Neoprenschuhe, die ich wegen der angekündigten Hochwasser in Dublin mitgenommen hatte, haben sich da bezahlt gemacht^^ Danach ging es dann zum Bahnhof, und nachts um 1 war ich zuhause und hatte ca. 35 Euro gespart. Ich würde es jederzeit wieder machen (besonders wenn man am nächsten Tag schon wieder vom Chef erwartet wird und keine Wahl hat), aber hätte es mir in einer vertrauten Umgebung nicht so abenteuerlich vorgestellt.
oneway
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Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

Ungelesener Beitrag von oneway »

Hi,

lieber Gast Riceman, das nenne ich mal ne wirklich dreiste Ansage:
Riceman hat geschrieben:Vielleicht liest das ja auch der eine oder andere, der öfters Hitchhikers mitnimmt. Natürlich ist es euer Auto, und ihr könnt da tun und lassen, was ihr wollt, aber es wäre wirklich nett und eigentlich auch selbstverständlich, wenn ihr nicht einfach davon ausgeht, dass es normale Leute nicht stört, wenn ihr sie vollqualmt. Und nein, auf ein "Es stört dich doch nicht, ....?!" kann man von jemandem, dem man gerade einen großen Gefallen erweist, wirklich keine ehrliche Antwort erwarten! Bitte garnicht erst fragen, seid lieb und lasst es einfach.
Ich rauche auch in meinem Bus und habe schon etliche Tramper mitgenommen - aber mit meiner Kippe muss man dann eben klarkommen. Ansonsten kurze Ansage - bitte lass mich am nächsten Rastplatz raus und gut ist. Bin ja kein kostenloses Taxi. Dann könnte man ja auch alle Fahrer bitten keine Heavy Metal Musik mehr zu hören, sobald ein Tramper einsteigt - es könnte ihn ja stören.
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Riceman

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Ungelesener Beitrag von Riceman »

Hi oneway,

bitte nicht falsch verstehen, ich hab es nur ganz genau so gemeint, wie ich es geschrieben habe. Du hast natürlich jegliches Recht in deinem eigenen Auto, und es ist überhaupt eine tolle Sache, dass du Anhalter mitnimmst. Es ist ok, wenn du in deinem Auto rauchst und kannst das jederzeit machen. Aber man möchte ja auch gern nett sein, aus diesem Grund fährt man ja auch mal einen kleinen Umweg um einem Anhalter zu helfen. Und ebenso nett wäre es, in der Zeit aufs Rauchen zu verzichten oder vielleicht eine kleine Pause dafür einzulegen. Einfach nur nett, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn mich jemand mitnimmt, kann er meinetwegen auch Volksmusik hören, da hab ich überhauptkein Problem mit, obwohl ich mit der Musik schon ein Problem habe ;-) Er wäre aber z.B. selbstverständlich, dass man egal welche Musik nicht so laut dreht, dass gesunden Ohren das Trommelfell platzt (es geht nur um Extreme). Da würde man ohne zu fragen einfach davon ausgehen, dass die eigene Vorliebe vielleicht der Gesundheit des Mitfahrers schadet und es ein wenig leiser lassen. Ebenso extrem ist es auf einem Kubikmeter Luftraum irgendwelches Kraut und karzinogene Substanzen zu verbrennen, und für Leute, die diesen "Genuss" nicht teilen, ist es einfach eine Qual. Eine neutrale Frage wäre, ob der Mitfahrer Raucher ist. Falls nicht, weißt du automatisch, was er vom Rauchen hält, und dann ist es deine Entscheidung, ob du nett sein oder von deinen Rechten voll und ganz Gebrauch machen möchtest.

Wenn ich jemanden in meinem Auto mitnehme, unterlasse ich es übrigens auch zu furzen. Wenn ich alleine unterwegs bin, mache ich das ganz gerne. Ich frage meine Mitfahrer auch nicht, ob sie was dagegen haben, dass ich das mache. Ich lasse es einfach. Man will ja nett sein.
Andre_D
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Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

Ungelesener Beitrag von Andre_D »

Riceman hat geschrieben:Falls nicht, weißt du automatisch, was er vom Rauchen hält, und dann ist es deine Entscheidung, ob du nett sein oder von deinen Rechten voll und ganz Gebrauch machen möchtest.
äh nein?
Wieso sollte jemand der nicht raucht automatisch das Rauchen verurteilen?
Dem Gedankengegang kann ich jetzt nicht ganz folgen.

Das mit dem Fragen von Seiten des Fahrers wäre natürlich nett, meiner Ansicht nach muss man sich als Mitfahrer aber dem Fahrer anpassen und da würde mich sowas nicht jucken.

Gruß
Das Leben ist wie ein Buch, und wer nicht reist, liest nur ein wenig davon!
Jean Paul (1763 - 1825)
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Riceman

Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

Ungelesener Beitrag von Riceman »

Mein Kommentar sollte eigentlich keinen Glaubenskrieg entfesseln...

Ich will garnix verurteilen, jeder nimmt doch ab und zu Substanzen zu sich, die seinem Körper schaden. Jeder soll machen, was er will. Darum geht's auch garnicht.
Ok, man soll nicht von sich auf andere schließen, aber ich bin sicher nicht der einzige Nichtraucher, der es bevorzugt, wenn seine Kleidung nicht nach Zigaretten stinkt. Dass Rauchgestank im Vergleich zu Schweiß und Verdauungsgasen als wesentlich weniger abstoßend empfunden wird, obwohl letztere doch völlig natürlich sind, ist ein Relikt aus glücklicherweise fast vergangenen Tagen. (Solange, bis uns die Werbung wieder irgendeinen anderen Dreck als erstrebenswert verkauft.) Man bemüht sich doch normalerweise nicht zu stinken, und da soll es jetzt auf einmal gesellschaftlich akzeptiertes Verhalten sein, seinen Sitznachbarn ungefragt vollzuqualmen, noch dazu wo jeder weiß, dass es gesundheitsschädlich ist?

Ich hab ja in solchen Situationen auch nix gesagt, weil ich mich zu benehmen weiß. Anscheinend müssen das ein paar Raucher erst noch lernen, die denken, so ein Verhalten wäre normal. Das ist es nicht. Stellt euch doch wirklich mal vor, es würde um irgendwas anderes gehen als Zigaretten. Weihrauch z.B., Blähungen, der Geruch von irgendwas verfaultem unter dem Sitz, Räucherkerzen oder extremer Mundgeruch. Nicht alles lässt sich immer vermeiden, manches davon mag man vielleicht sogar selbst. Der Punkt ist, sowas findet man erstmal seltsam, möglicherweise belästigend. Und als Autofahrer würde man erstmal davon ausgehen, dass der Fahrgast das auch befremdlich und vielleicht eklig findet. Man würde ernsthaft fragen, ob es ihn nicht stört oder sich dafür entschuldigen. Aber Rauchen soll ganz normal sein, so als würde man beim Fahren mal in ne Stulle beißen? Da stimmt doch was nicht...

Wäre ich selbst Raucher, würde ich es hoffentlich für einen Ausdruck normaler Umgangsformen halten, es zu lassen, wenn andere Personen direkt neben mir sitzen. Damit Trampen in Deutschland für alle Beteiligten zu einer durchweg positiven Erfahrung wird.

Und da das ganze langsam ziemlich Off-topic ist, schreibe ich jetzt lieber erstmal nichts mehr dazu.
dieSteffi
WRF-Moderator
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Wohnort: unterwegs

Trampen in Deutschland - Erfahrungen, Tipps

Ungelesener Beitrag von dieSteffi »

Und da das ganze langsam ziemlich Off-topic ist, schreibe ich jetzt lieber erstmal nichts mehr dazu.
Danke, Riceman :)

Falls jemand zu diesem Thema (rauchen, wenn mam Anhalter mitnimmt) doch noch gerne etwas schreiben möchte, bitte einen neuen Thread aufmachen...

bunteGrüße
eureSteffi
Wir wollen nicht mehr mitschwimmen, wir wollen aber auch nicht gegen den Strom schwimmen, wir wollen einen ganz anderen Fluss!
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