Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Das Europa Forum im Weltreiseforum. Europäische Länder in und außerhalb der europäischen Union, inkl. Türkei und Zypern.
Forumsregeln
Europa-Infopool: Hier zu europäischen Orten bitte streng einzelthematisch fragen und auch nur direkt titelbezogen informativ auf den Thementitel bezogen antworten!
Bitte vermeide nicht direkt zum Titel gehörende Suchworte (z.B. Ländernamen oder themenfremde Zusatzfragen). Bitte helft, die Suche im Europa-Infopool für alle effektiv zu erhalten.
Keksi
Aktives WRF-Mitglied
Beiträge: 75
Registriert: 29 Mär 10 18:02

Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Ungelesener Beitrag von Keksi »

War auch gerade ein Wochenende in Griechenland (Kavala). Wirklich absolut kein Problem, die Griechen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Der einzige Kommentar, den wir gehört haben war: 'Merkel?! Kaputt!!!!!' was aber eher lustig als aggressiv gemeint war ;)
MalerGuide
Kiebitz
Beiträge: 8
Registriert: 07 Jun 13 9:58

Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Ungelesener Beitrag von MalerGuide »

Ich hätte auch ehrlich gesagt nicht gedacht, dass die Griechen nicht zwischen der Regierung und den Menschen unterscheiden können. Ich würde auch, wenn ich das nötige Kleingeld hätte, nach Griechenland fahren. Besonders Athen muss alleine wegen der Kultur schon unglaublich sein :)
Lucy M.
Kiebitz
Beiträge: 6
Registriert: 02 Mai 13 10:38

Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Ungelesener Beitrag von Lucy M. »

Meine Woche auf Rhodos war sehr schön :-)
Die Leute dort waren alle sehr nett, ich habe wirklich nichts mitbekommen, dass man als Deutscher nicht willkommen wäre.
Aber ich war ja auch in einer Urlaubsregion, also wie es in den großen Städten ist, weiß ich nicht. Kann mir schon vorstellen, dass es da vermutlich auch anders sein kann.
Benutzeravatar
VinceVega
WRF-Mitglied
Beiträge: 15
Registriert: 07 Jun 13 15:35
Wohnort: Niedersachsen

Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Ungelesener Beitrag von VinceVega »

Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Aus meinem Bekanntenkreis waren jetzt einige in den letzten Wochen auf Kreta und haben nichts negatives berichtet.
bb-martha
Aktives WRF-Mitglied
Beiträge: 39
Registriert: 07 Dez 12 13:15
Wohnort: wechselfaft :-)

Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Ungelesener Beitrag von bb-martha »

Bekannte von mir waren auch gerade 2 Wochen in Griechenland, da habe ich auch nichts negatives vernommen.

Bin mir nicht sicher, ob das Gehabe und das, was man so im TV sieht, wirklich repräsentativ für Griechenland ist, denke mal, dass sich viele Griechen freuen, wenn Touristen kommen, egal woher.

Zudem glaube ich, dass ein Großteil der Griechen weiß, dass nicht die Deutschen an dem ursprünglichen Schlamassel schuld sind, sondern jetzt halt als Sündenbock herhalten müssen.
Sumsal
Aktives WRF-Mitglied
Beiträge: 41
Registriert: 24 Feb 14 17:31

Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Ungelesener Beitrag von Sumsal »

Hallihallo!

Eine Deutsche, die Griechenland als Transitland benutzt, um weiter in die T ürkei zu reisen. Dieses Faktum hat für den griechischen Durchschnittsbürger gleich drei Haken:
1. Eine Deutsche! – (Das ist Aussage genug!)
2. Griechenland gleich Transit-land. – Ein Widerspruch in sich.
3. Weiterreise in die T ürkei! – Wer zur Hölle will denn freiwillig in die T ürkei (und dafür Griechenland verlassen)!!? Den jahrhundertelangen Usurpator besucht man nicht! Und schon gar nicht freiwillig!!

Ganz so dramatisch wurde mir zum Glück nicht begegnet. Und ich will es gleich vorwegnehmen: Die Griechen auf meinem Weg haben mich mit einer überbordenden Gastfreundschaft begrüßt, auch nachdem ich mich als Deutsche entpuppt habe. Nach dem „Coming-out“ wurde das Gespräch jedoch nicht selten auf die politische Schiene geleitet.

Man ärgert sich über einen politischen Vertreter des Landes, der die Schuld an der Krise auf sich nimmt (soweit noch in Ordnung) und im selben Atemzug vor dem Rest der EU und der Welt verkündet, die Griechen seien faul. Man ist empört und sprachlos über einen Landesführer, der von Politikern der EU eingesetzt wurde. (So jedenfalls in der allgemeinen Wahrnehmung.) Wie ist es in einem demokratischen Land möglich, dass die Griechen (wenn auch nur für eine kurze Zeit) von jemandem regiert wurden, den sie nie gewählt haben? Man ist bemüht darum, das Bild der Griechen gerade zu rücken und vor allem: Man macht aus der Situation keinen Hehl.

Und die Situation in Griechenland ist schlecht. Sehr schlecht.

Mein Gastgeber in Patras, Yorgos, arbeitet in einer Bar, die er mit zwei Freunden ins Leben gerufen hat. Inzwischen, nach zwei Jahren, sind sie 11 Leute und arbeiten offiziell als Verein. So gibt es keinen Arbeitgeber, der seine Angestellten versichern muss. Dafür reicht das Geld nämlich nicht. Yorgos ist nicht krankenversichert. Er und seine Leute verdienen im Monat ca. 400 Euro bei einer Dreitagewoche. Die Bar kann nur überleben, weil bei der Steuer gemauschelt wird. Würde man rechtschaffend Steuern zahlen, wäre das der Ruin – und die erneute Arbeitslosigkeit für 11 Menschen. So geht es vielen Gastgewerben. Die Steuern sind im Allgemeinen hoch, während die Elite des Landes verschont bleibt.

Auf einer Parkbank komme ich mit meinem Nebensitzer in Gespräch. Er ist 43 Jahre alt und arbeitet Vollzeit als Radiologieassistent. Sein Gehalt wurde kürzlich von 900 Euro auf 700 Euro gekürzt. Er wohnt wieder im Haus seiner Mutter. Es geht nicht anders. Das Leben ist hier mitnichten günstiger als in Deutschland. Sein Chef erzählt ihm, es gehe ihm trotzdem gut. Und damit hat er sogar Recht. Die meisten seiner Freunde seien in den letzten 5 Jahren arbeitslos geworden. Einer wohnt ebenso wieder bei seiner Mutter und lebt vom Taschengeld, dass sein Vater von seiner Rente abknappst.

Wird man arbeitslos, so erhält man vom Staat für maximal ein Jahr ca. 360 Euro/Monat. Danach ist Schicht im Schacht. Nada. Niente. Das Sozialversicherungssystem heißt Familie. Wer keine Familie hat, landet auf der Straße. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Mein Gastgeber in Athen, Theodor, ist momentan arbeitslos. Er ist 38 Jahre alt und hat sich in den letzten 10 Jahren von einem Job zum nächsten gehangelt. Davor hat er 10 Jahre in E ngland gelebt, bis er zurückgekommen ist, um seine Wehrpflicht abzuleisten. In E ngland hat er VWL studiert und anschließend in seinem Beruf gearbeitet. Die Hoffnung, in seiner Heimat qualifizierte Arbeit zu finden, hat er schon lange aufgegeben. Er geht trotzdem positiv durchs Leben – von einem Saisonjob zum Nächsten, für die er allesamt überqualifiziert ist. Auch er wohnt vorübergehend bei seinen Eltern. Bis er den nächsten Job bekommen wird…
Momentan denkt er daran, Griechenland wieder zu verlassen, um woanders richtiges Geld zu verdienen. Doch eigentlich will er aus seiner Heimat nicht weg.

Ich habe zwei Wochen in ein Land geschnuppert, in das ich unbedingt mit mehr Zeit zurückkehren möchte...

Für jeden, den es interessiert hier Teil 2 meines Reiseberichts.
Liebe Grüße, Lisa :)


[Beitrag für alle aus Lisas Vorstellungsthread gefischt und in passendem Thema gepostet - vielen Dank für Deinen "Erfahrungsbericht" Lisa :) - Astrid]
willi44
WRF-Mitglied
Beiträge: 23
Registriert: 01 Jun 14 5:59
Wohnort: Hannover

Griechenland: Touristen aus Deutschland noch willkommen?

Ungelesener Beitrag von willi44 »

Hallo!
Natürlich sind Touristen aus Deutschland willkommen. Ich habe 1 Woche Athen und die vorgelagerte Insel Hydra besucht und war völlig zufrieden dort und war überall willkommen.
Es grüßt Willi
  • Ähnliche Themen -> Suchen & dort Nachfragen wenn passend
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Europa“