Indien, Goa: Palolem - ein Ort der Sehnsucht

Foren zu Süd- und Südostasien: Osttimor, Indonesien, Singapur, Malaysia, Brunei, Philippinen, Kambodscha, Vietnam, Thailand, Laos, Myanmar (Burma), Bangladesh, Bhutan, Nepal, Indien, Tibet, Sri Lanka, Malediven
Forumsregeln
Südostasien-Infopool: Reisefragen und Infos hier bitte streng einzelthematisch posten und auch nur direkt auf den Thementitel bezogen antworten!
Bitte vermeide nicht direkt zum Titel gehörende Suchworte (z.B. Ländernamen oder themenfremde Zusatzfragen).
Wir legen im WRF großen Wert darauf, dass Themen hier nicht titelfremd tot geredet werden, bis die Suchfunktion in jedem Thema ALLES findet. Bitte helft durch Euer Postingverhalten, die Suche im Info-Pool allgemeindienlich effektiv zu erhalten.
Benutzeravatar
Samuel
Aktives WRF-Mitglied
Beiträge: 58
Registriert: 07 Mär 07 18:29
Wohnort: Karlsruhe

Indien, Goa: Palolem - ein Ort der Sehnsucht

Ungelesener Beitrag von Samuel »

Ursel in 2008 hat geschrieben:Palolem hat den besten Strand, ist aber jetzt total überlaufen.
Mein Eindruck von 2012:
Der Palolem, immer noch Hort der Sehnsüchte zivilisationsgeplagter Aussteiger, Backpacker und nun natürlich auch der heute so angesagten Tatoofans. Selbst 70-jährige mit eingestochenem Jing-Jang Kringel auf dem Bauch sind heftig dabei, wenn die Szene sich feiert. Auch wir werden 70 und wissen dann zumindest, wohin...
Babylonisches Sprachengewirr, fast scheint es, nur die indischen Gäste unterhalten sich untereinander in Englisch. Kein Wunder auch, wo es hier doch viele Hauptsprachen und hunderte von Dialekte gibt. Und, da als schönster Strand von Indien anerkannt, kommen sie herbei, vor allem um halbnackte westliche Hippibräute, Yogaasketinnen und sonstige Sinnsucherinnen im knappen Bikini meist nur platonisch zu begrabschen und im Geiste restlich auszuziehen. Permament wollen sie mit ihrer Beute am Strand fotografiert werden, um dann Zuhause stolz ihre Trophäen von hellem Fleisch präsentieren zu können.

Cuba, Nirwana & Co., wie die Strandbars so alle heißen, bekochen die Gästeschar meist mehr schlecht wie recht. Um die Preise niedrig zu halten, so ein typisch indisches Chicken Masalla mit Nan kostet konstant so um die 3,- Euro, wird halt an der Qualität gespart.
Nur der Preis für eine frischzisches Kingfisher Flaschenbier, mit reichlichen 0,66 Litern Inhalt bei der Hitze auch richtig durstlöschend, kostet seit Jahren unverändert um die 1,5 Euro. Und das nicht nur im Supermarkt, sondern direkt in den angesagtesten Beachbars.

Da schlägt das Aussteigerherz doch höher, nach ein zwei Joints dann noch zwei drei Bier, die obligatorische Goan Trance Musik immer direkt ins Ohr, der weite Weg nach „Indien“ war für die Freaks hier offensichtlich echt lohnend.

Erste Massentouristen, sicherlich aus N ovosibirsk, laufen über den Strand, eine 150 kg Frau, die die anderen Olga rufen, stampft pinkgewandet und grell geschminkt wie ein Schlachtross vorneweg, die anderen mit Goldketten und Hawaiihemden hinterher. Oh, nun auch hier, diese Besucherwende war auch in vielen anderen Traumzielen das Ende der Heimstatt von Travellern.

Und dann kommt der Samstag und mit dem die lokalen Wochenendurlauber für eine Nacht. Unsere Bungalowanlage ist plötzlich ausgebucht, wir ahnen immer noch nichts. Umso heftiger überrascht uns dann der Sturm der Nacht. Diese trinkfeste Burschen sitzen wie angenagelt vor den Hütten, selbst noch morgens um fünf. Der Sprit macht sie aggressiv, Stunde um Stunde wird ihr nächtliches Geschrei und Gehabe lauter und lauter. Eine Eskalation naht, Nachbarn brüllen zurück. Der klügere gibt nach, ein Streit gegen Besoffene ist nie zu gewinnen. Um die Mittagszeit am Sonntag ist es dann vorbei mit den Rabauken, check out und runter dann zum Strand. Während die einen dort noch weiter ihren Rausch ausschlafen, tanken die anderen schon wieder ihren mitgebrachten Billigfusel nach. Den Müll, die Flaschen und auch Scherben lassen sie dann am Strand zurück, der Spuk ist nun aber endgültig vorbei, der Stand gehört wieder den Freaks, der nächste Samstag ist weit.

Unsere ausgedehnten Spaziergänge auch über die Klippen am nördlichen und am südlichen Strandende verdeutlichen die einmalige Schönheit des Palolem, die Kamera klickt und klickt. A yurveda, Y oga, M assagen, überall Schilder und Einladungen, überall Trance Musik und betörend süßer Räucherstäbchenduft. Dazu Strandhändler der angenehmeren Sorte, die gleich nach einem Abwinken dankend weitergehen.

Und immer wieder rein ins Nass der klaren Wellen, einfach herrlich. Und Abends dann durchs Village direkt hinter dem Strand, wo unzählige Buden und Restaurants auf Kundschaft warten....

Ein wunderbarer Einstieg in unsere diesjährige Indienreise. Drei Nächte reichen uns hier am Palolem, um in Indien anzukommen und einzustimmen...

Zu meiner Reportage mit Fotos hier klicken:
http://www.samueldegen.de/index.php?opt ... &Itemid=47
Zu meiner Fotogalerie hier klicken:
http://www.reisefoto.net/galerie/catego ... cat_id=369


[Text editiert - Erfahrung zu Palolem aus Samuels Reportage aus Indien gefischt und für alle im Info-Pool gepostet - Astrid :)]
Dax
Aktives WRF-Mitglied
Beiträge: 54
Registriert: 09 Mai 14 9:38

Indien, Goa: Palolem - ein Ort der Sehnsucht

Ungelesener Beitrag von Dax »

Danke für die Eindrücke in Wort und Bild! :)
  • Ähnliche Themen -> Suchen & dort Nachfragen wenn passend
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Asien-Forum 1: Südasien - Südostasien“