Hallo liebe digital Mitreisende,
Wir sind mittlerweile in Can Tho im Mekongdelta.
Zu Can Tho muss man sagen, dass diese Stadt zu geschätzten 90% nur von Touri-Gruppen besucht wird. Diese in S aigon buchbaren Touren beinhaltet meist einen Tag/ Nacht Aufenthalt, Essen am Mekong und schon gehts wieder weiter. Wir sind, so zumindest die Aussage des Hotels und den Menschen, die wir mittlerweile kennengelernt haben, mit einer der ersten der letzten Wochen, die mal länger als eine Nacht da bleiben.
Gleich am ersten Tag wurden wir von Ha, einer recht geschäftstüchtigen Dame, angesprochen, ob wir denn nicht mit ihrer Schwester eine Tour auf dem Mekong machen wollten. Logisch wollten wir, vor allem weil der Preis von 20 US-$ für eine Tour von 8h mehr als fein war.
Tray und unser Boot
Der Haken an der Sache: Die Tour beginnt um 5.30 Uhr am Morgen, damit wir rechtzeitig an den schwimmenden Märkten sind.....5.30 Uhr....das ist schon recht früh. Nichtsdestotrotz, haben wir eingeschlagen, im Vorfeld bezahlt und wurden tatsächlich um 5.30Uhr von einer Dame im typischen Schlaf-/ Jogginganzug abgeholt.
Tray, unsere Bootsführerin, ist eine Fischerin, die einen sehr netten Charme hatte. Sehr nett, sehr aufmerksam und sehr humorvoll. Weiter hatte sie sehr beeindruckendes Wissen über den Mekong und Natur, das sie sehr eindrucksvoll bewiesen hat.
Wer schon auf dem Mekong war, der weiss, wie beeindruckend, teilweise aber auch sehr bedrückend eine Fahrt darauf sein kann, wenn man in den kleinen Kanälen die Lebensumstände der Familien sieht.
Die Fahrt an sich war klassisch:
Die Fahrt zu den beiden schwimmenden Märkten: War insoweit spannend, da wir mit unserer "Nussschale" ja mitten rein konnten, statt nur vorbei zu fahren.
Der Markt an sich....naja, es ist eben ein Markt und nach meiner Meinung ok, aber jetzt nicht der Brüller. Man sieht eben das Umladen von Obst, Gemüse und anderen Waren von einem Boot ins andere. Ist jetzt recht grob beschrieben, aber trifft wohl den Kern das Ganzen ganz gut.
Die Highlights waren dann eher das Befahren der engen und engsten Kanäle...da mussen wir auch aussteigen und am Ufer an den Reisfeldern entlang laufen, da nicht genug Wasser im Kanal war. Über ne Brücke, die sehr, sehr wacklig war. Wir haben wild wachsendes Zitronengras, Papaya, Mangos gesehen, gelacht und versucht das Boot selbst zu rudern. Das schaut so einfach aus....ist es aber nicht. Den Ananas-Schäl-Contest habe ich auch verloren, obwohl ich gut mit dem Messer umgehen kann. Super lecker das Obst, dass wir von den Bäumen gepflückt haben. Höchst bewundernswert auch die Fingerfertigkeit, die die Bootsführer haben: Tray hat uns Blumen, Ohrringe für Mia, Heuschrecken usw. mal so neben dem Lenken des Boots geflochten...Unglaublich.
Nebenarm des Mekong
Das Klackern des Motors bleibt im Ohr und sorgt für ein unvergleichliches Reiseerlebnis. Gehts nicht mehr weiter, dann wird gerudert, gehts nicht mehr weiter, wird das Boot gezogen. Ist der Arbeitstag geschafft, wird auf den Booten gegessen, geschlafen, gelebt.
Dank Tray sind wir auf Nebenarmen des Mekong gefahren, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Wir waren bei Reisbauern, die noch in Hütten aus geflochtenem Bambus gewohnt haben. Es waren Kinder am Uferrand, die uns wie wild gewunken haben. Es ist einfach anders, als in den von Touristen recht bevölkerten Gegenden N ha T rang, H ue, H oi An und S aigon. Ich kann hier nur unbedingt und dringend empfehlen, eben keine Tour aus S aigon aus zu buchen, sondern eben her zu kommen und das alles selbst zu erkunden.
Die Tour auf dem Mekong - 40 Jahre zurück in der Zeit.
Viele Grüsse
AL und MI
[Beitrag aus Alex' Vorstellungsbereich, wo noch viel mehr zu seiner Reise durch Vietnam steht, in passendem Thema gepostet - Astrid ]