Meine Anti-Covid-19 Strategien - und Deine Coronavirus- Abwehrtaktik?

Tips, Strategien und Überlegungen, um einer Coronavirus Infektion mit COVID-19 vorzubeugen, bzw. ihre Folgen abzumildern

COVID-19: Info- und Erfahrungsaustausch zum Neuen Coronavirus-Ausbruch 2019-nCoV nicht nur für Reisende und Expats auf allen Kontinenten
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MArtin
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Meine Anti-Covid-19 Strategien - und Deine Coronavirus- Abwehrtaktik?

Ungelesener Beitrag von MArtin »

Die Mutation des vorbekannten Coronavirus zum neuen n-CoV und seine als COVID-19 bekannte Ausbreitung unter Menschen ändert gerade unsere Welt und zwingt dazu, unser menschliches Sozialverhalten und andere eingefahren- reflexhafte Verhaltensweisen aus mikrobiologischer Sicht und mit kühlem Kopf zu überdenken und bewusst zu verändern, wenn wir das COVID-19 Ansteckungsrisiko für uns und andere, sowie seine weitere Ausbreitung verringern wollen.
Mit unserem momentanen Verhaltensweisen steckt ein Covid-Patient im Schnitt noch mehr als 2 neue Personen an, was eine steile Neuerkrankungskurve erwarten lässt.

Für effektiv Infektion vermeidendes Verhalten ist Kenntnis der WHO-Hygiene- und Verhaltens-Richtlinien [Übersetzung] zum neuen Coronavirus zwar unverzichtbare Voraussetzung, aber nicht genug, wenn man sie nicht "verinnerlicht" hat.
So hat mich Astrid gestern dabei erwischt, wie ich instinktiv, aber unnötiger Weise und gegen besseren Wissens unbewusst die Handführung einer Rolltreppe ergriffen habe. Sowas wollten wir, ebenso wie die häufig unbewussten Gesichtsberührungen (inkl. Nasepopeln in unbeobachteten Momenten) zukünftig eigentlich vermeiden.

Deshalb soll es hier um die praktische Umsetzung in typische Alltagssituationen gehen.
Oder um vielleicht erst auf den zweiten Blick resultierende Konsequenzen, persönliche Schlussfolgerungen, die anderen evtl. helfen könnten.
Oder um vorausschauende und sozial verantwortbare Vorbereitungstipps (kein Horten!), die in n-CoV-betroffenen Gebieten bereits gesehene und als typisch erkannte Engpässen oder Notlagen vorbeugend begegnen (z.B. meine hier bereits vor einem Monat geschriebene Empfehlung zu Gesichtsmasken).

Wer weiß / beachtet beispielsweise, dass bei der Empfehlung zu häufigem Händewaschen ein fast "chirurgisches", mindestens 20 Sekunden langes Händewaschen unter Einbeziehung der Handgelenke bis mindestens Unterarmmitte gemeint ist und dass angelassene Schmuckstücke oder Uhren den erhofften Entkeimungsprozess wesentlich beeinträchtigen?
Oder dass weniger Toilettensitze, sondern vielmehr Türgriffe, Lichtschalter, Keyboardtastaturen und Handys zu den am meisten keimverseuchten Gegenständen im Haushalt zählen?

Wir sehen Bilder aus China mit völlig überlasteten Behelfskrankenhallen, verkehrsfreien Straßen oder leer gefegten Geschäften und es fällt uns schwer, die Umstände, die dazu geführt haben, im Detail auch auf unsere gewohnte Heimat / Expat-Umgebung zu projizieren. Aber wir sollten es jetzt, ohne Panik, aber allen Ernstes versuchen zu tun.
Was würde passieren, wenn... und wie kann ich mich heute schon darauf vorbereiten?

Selbstverständlich hat ein gesunder deutscher Teenager mit quasi null-prozentigem Risiko für Leib und Leben eine andere Perspektive zum Thema Infektionsvermeidung, als ältere Reiseplaner oder 60+ jährige Expats in Drittweltländern (siehe Thema zur Demographie des Coronavirus).
Sei also bitte tolerant, wenn hier ganz unterschiedliche Meinungen und Betrachtungsweisen zu Wort kommen.

So, das war eine lange, aber m.E. nötige "Anmoderation" zur Erklärung, wozu hier Antworten gesucht werden.
Jetzt stichwortartiger ein paar lockere Gedanken dazu, die nicht den Anspruch erheben, für jeden zu passen:
  • Man erkennt potentielle Virenüberträger nicht. ->
    Im Umkehrschluss kann in Epidemie- oder Pandemie- Zeiten JEDER, also auch die besten Freunde und auch Du selbst Ansteckungsgefahr bedeuten -> stets Abstand (1,80m) und Hygiene einhalten und erklärend um Verständnis bitten
  • Hände kontrollieren oder schützen und häufig waschen ->
    Unsere von Natur aus sehr kontaktfreudigen Hände sind die Hauptüberträger von Schmierinfektionen, Mund & Nase, die im Schnitt ca. 3000 mal am Tag von den eigenen Händen berührt werden, nehmen das Coronavirus in den Körper auf. Also Hände bewusster kontrollieren, häufiger Waschen und ggf. Handschuhe anziehen.
  • Atemtechnik ->
    Die Ausbreitung der infektiösen Partikel einer Tröpfcheninfektion folgt streng nur dem Luftstrom und der Schwerkraft. Irgendwie habe ich mir seit Jugend angewöhnt, bewusst auszuatmen im Moment, wo mir die Ausatemluft eines Anderen zu nahe kommt, z.B. in einer engen bevölkerten Supermarktreihe. Windrichtung, erhöhter Standort...
  • Exposition verringern, z.B. Einkaufsfrequenz, Massentransport, Kirche u.a. verzichtbare Massenveranstaltungen
  • Der frühe Montagsvogel.., ->
    Geschätzte plus minus 48 Std. erhalten in droplets oder Schmier verpackte Coronaviren ihre Infektiosität. Das macht den Montagmorgen zur perfekten Einkaufszeit für Virenbewusste, die im Rahmen der Risiko teilenden Nachbarschaftshilfe gerade mit Einkaufen dran sind.
  • Mit verschriebenen Medikamenten eindecken, denn die Produktionsreihen könnten umgestellt oder vorübergehend eingestellt werden.
  • Körperkontakt vermeiden oder verlagern ->
    Man kann sich in gegenseitigem Einverständnis auch ohne Körperkontakt begrüßen, bzw. wenigstens Gesichts- und Handflächenkontakt vermeiden.
    Ein Hinterteil kann Türen aufdrücken, eine Schuhspitze kann sie offen halten, ein Ellenbogen kann Aufzugsknöpfe drücken...- nur an's Gesicht kommen sie hinterher nicht.
  • Tiefkühltruhe mit Elementarem gefüllt halten, ohne egoistisch zu horten
  • Keine Umarmungen mehr ->
    Als ärztliche Psychotherapeuten sind wir es gewohnt, großzügig warmherzige und hoffentlich Kraft spendende Umarmungen zu "verteilen". Vorsichtshalber haben wir mit Freunden und Klienten jetzt vereinbart, nur noch verbale Umarmungen zu geben.
  • Mit kühlem Kopf Probe- Katastrophisieren und sich darüber austauschen
    Sich stressige Situationen detailliert vorzustellen (nicht: Grübeln!) und dafür Schlachtpläne zu entwickeln hilft im Ernstfall adäquat zu reagieren und Panik zu vermeiden. Besser noch, wenn man sich darüber im engeren (Familien-, Nachbar- Straßen-) Umfeld austauscht und gemeinsam brainstormt.
  • Versuchen, sich mit dem Unvermeidlichen zu verbünden und auch das Schlimmste akzeptieren zu können
    Man kann nicht mehr, als sein Bestes zu geben. Irgendwann ist man am Ende seiner Weisheit oder Kräfte und dann ist es gut, wenn man auch Frieden mit dem Unvermeidlichen schließen und sich zuversichtlich dem Universum anvertrauen kann.
  • Und immer wieder: Hände Waschen und auch andere un-nervig daran erinnern
  • Improvisationsfreude entwickeln und außerhalb der Box denken ->
    In Notsituationen, wenn gewohnte Ressourcen knapp werden, gilt es, erfindungsreich zu werden. Ich denke dabei z.B. an die hier abgebildeten Fotos.
  • Familienhygiene- Disziplin entwickeln ->
    Bisherige Erfahrungen mit dem neuen Coronavirus deuten darauf hin, dass es leicht im engen Familenkontakt oder in Wohngemeinschaften übertragen wird und dass gute Hygiene das Infektionsrisiko verringert. Also z.B. benutzte Taschentücher nicht rumliegen lassen, sondern gleich entsorgen & Händewaschen, separate Zahnbürsten, Straßenkleidung häufiger waschen, Straßenschuhe an Türschwelle gegen Hausschuhe tauschen, Besteck nach Benutzung spülen, für gute Durchlüftung sorgen etc. Coronaviren können mit Alkohol (ideal 70%), Chlor oder Bleiche abgetötet werden.
  • Tips speziell für Flugreisende

So, jetzt seid erstmal Ihr dran, diesen Anfang fortzuführen, vielleicht sogar schon mit der Erfahrung von selbst Betroffenen?
Gebt Eure gefundenen Tipps und Strategien zum Sars-CoV-2 hier an Andere weiter bzw. stellt Eure Überlegungen zur Diskussion.

Und wie immer im WRF: Bitte ohne kommerzielle (Hinter-) Absicht.

LG, bleibt gesund
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muger
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Meine Anti-Covid-19 Strategien - und Deine?

Ungelesener Beitrag von muger »

Die Wahrscheinlichkeit am Corona-Virus zu sterben entspricht etwa einem Lotto 6-er :!: Und mit diesem Risiko komme ich gut klar.

IMMER die Hände waschen und vor allem nicht mit den Händen in den Mund greifen! Das sind meine normalen Vorsichtsmassnahmen. Damit konnte ich bisher die bei vielen Touristen verbreiteten Durchfälle vermeiden.
Und das hilft wohl auch recht wirkungsvoll gegen diese Corona-Viren.

Wir bahnreisen demnächst kreuz und quer durch Italien. Und wir freuen uns jetzt schon auf die zurzeit etwas leereren Züge und Städte.

liebe Grüsse vom Muger
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NathanW
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Meine Anti-Covid-19 Strategien - und Deine Coronavirus- Abwehrtaktik?

Ungelesener Beitrag von NathanW »

Das Sterberisiko wäre nicht meine erste Sorge. Auch nicht mein Hauptkriterium. Ist ja nicht wie im Kino, wo einer eine Kugel kriegt und tot umfällt.
Bevor jemand an Coronavirus stirbt, gehen dem Tage von Atemnot und Siechtum voran. Atemnot an der Grenze zur Todesangst ist eine grausame Erfahrung. Können Asthmatiker und jeder bestätigen, der mal ernsthaft versucht hat, den Freitauchrekord zu brechen. Letztendlich zu überleben ist zwar Klasse, gänzliche Vermeidung aber besser. Dafür teile ich gerne ein paar zusätzliche Gedanken zur Prophylaxe.

2 Dinge von meiner Seite:
- Ab Montag setze ich "Abstand halten" um, indem ich statt Fahrgemeinschaft mit eigenem Auto zur Arbeit fahre.
- Ich trage jetzt immer einen eigenen Kugelschreiber mit, um nicht mehr mit Gemeinschaftskulis zu unterschreiben.
LG Nathan
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muger
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Meine Anti-Covid-19 Strategien - und Deine Coronavirus- Abwehrtaktik?

Ungelesener Beitrag von muger »

NathanW hat geschrieben: 02 Mär 20 1:16Das Sterberisiko wäre nicht meine erste Sorge. ... Bevor jemand an Coronavirus stirbt, gehen dem Tage von Atemnot und Siechtum voran. Atemnot an der Grenze zur Todesangst ist eine grausame Erfahrung. Können Asthmatiker und jeder bestätigen, der mal ernsthaft versucht hat, den Freitauchrekord zu brechen. ...
Die nackten Zahlen: In Deutschland gibt es im Verkehr pro Monat etwa 250 Tote und 25‘000 Verletzte. In Italien gab es im Februar 2020 wegen des Corona-Virus etwa 30 Tote und bis jetzt keine Verletzte.
Man sollte aber auch beachten, dass am Corona-Virus fast ausschließlich alte und sehr kranke Menschen sterben [ MOD: Zahlen dazu siehe -> Coronavirus- Nur alte Menschen? ] .
Die jungen und einigermaßen gesunden Menschen werden bloß etwas krank und genesen innert kurzer Zeit vollständig. Trotzdem ist eine gewisse Vorsorge und Vorsicht sicher richtig. Zum Beispiel immer erst rechts und links gucken beim Überqueren einer Strasse...

Gruss Muger
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NathanW
Kiebitz
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Meine Anti-Covid-19 Strategien - und Deine Coronavirus- Abwehrtaktik?

Ungelesener Beitrag von NathanW »

Ich respektiere Deine Meinung, muger und kann auch gut deinen Verantwortungsdruck als Familienvater nachvollziehen. 8)

Aber trotzdem zur Richtigstellung:
Die "nackten Zahlen" für Italien zeigen noch am 21.2. nur 3(!) tags zuvor neu gemeldete Covid-Erkrankungsfälle. Aus denen wurden nur innerhalb der letzten 4 Februartage dann "etwa 30" italienische Todesfälle. Allein letzte Nacht kamen 11 neue Todesfälle hinzu, Gesamttodeszahl jetzt 54, Gesamt-Erkrankte inzwischen 2.036. Und das ist erst der Anfang... der zweiten Woche.
Um bei deiner m.E. nicht so treffenden Analogie zu bleiben:
Die Wahrscheinlichkeit, dass 11 Leute in einer Nacht 6 Richtige im Lotto haben ist etwa so groß wie die eines Lotto 6-ers :!:
muger hat geschrieben: 02 Mär 20 8:07 Man sollte aber auch beachten, dass am Corona-Virus fast ausschließlich alte und sehr kranke Menschen sterben...
Was aber doch bestimmt nicht implizieren wollte, dass sich Junge deshalb keine Gedanken zur Vermeidung einer weiteren Covid Verbreitung zu machen brauchen, oder?
muger hat geschrieben: 02 Mär 20 8:07... Zum Beispiel immer erst rechts und links gucken beim Überqueren einer Strasse...
Die WHO warnte heute erneut, dass die Welt mit Übertragung und Ausbreitung des Coronavirus "Neuland betritt".
Alt-Klugheit ist also nur noch bedingt gültig - vielleicht doch sicherheitshalber auch mal nach oben gucken?


Mein Beitrag zum Thema:

- Schutzmaßnahmen nicht wegen sozialem Druck vernachlässigen!
Heute hat z.B. Seehofer mal was richtig Nützliches gemacht, indem er "Abstand haltend" das Merkelsche Handschütteln verweigert und damit dem Volk gezeigt hat, worauf es jetzt ankommt. Fand ich gut. Auch, dass meine Kollegen mir inzwischen nacheifern, in der Kantine vorzugsweise nur noch mit einer weiteren Person am anderen Kopfende des Tisches Mittag zu essen.
Weder Seehofers noch meine Geste sind dabei Ausdruck von Panik, sondern nur von "gesundem" Menschenverstand.
LG Nathan
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MaryJane
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Meine Anti-Covid-19 Strategien - und Deine Coronavirus- Abwehrtaktik?

Ungelesener Beitrag von MaryJane »

High!

Ist mir heute erst aufgefallen, als es schon zu spät war:
- Zahlen beim ATM-Geldabheben nicht mit bloßen Fingern eingeben.

Und, schon länger:
- Nicht mehr an Gemeinschafts-Joints nuckeln! :sm


love & peace
Why drink & drive if you can smoke & fly?
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