Aussicht auf Sabbaticalgenehmigung schlecht ... wer hilft???

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Ace
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Aussicht auf Sabbaticalgenehmigung schlecht ... wer hilft???

Ungelesener Beitrag von Ace »

Hallo alle miteinander,

nachdem ich mich heute abend mit meinem Chef zusammengesetzt habe und ihm mein Sabbaticalplan offenbahrt habe, scheint dieser Traum nun für mich gestorben zu sein. Ich habe mich gut vorbereitet, so dachte ich, aber innerhalb von 10 Minuten war mein schöner Plan dahin. Die Verteilung meiner Aufgaben für ein halbes Jahr auf meine Kollegen wäre so nicht machbar hieß es ... das dumme ist, Chefe hat sogar Recht!
Ich bin über so einen Zeitraum nicht entbehrlich, da Teile meiner Aufgabenbereiche nun mal nicht noch nebenbei von bereits vorhandenen Personal erledigt werden können. Eine Vertretung allerdings würde bedeuten, daß ich nicht mehr zurück kann.

Ich stehe grade vor einem Scherbenhaufen, der bis vorhin noch meinen größten Traum darstellte. Ich weiss einfach nicht weiter.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht bei seinen Verhandlungsgesprächen? Wer kann mir helfen.

Mein Chef ist ja sogar ein recht toleranter umsichtiger Mensch und wir haben uns darauf geeinigt, uns nächste Woche nocheinmal zusammenzusetzen und darüber zu sprechen. Nur weiss ich wirklich nicht, wie ich ihn noch überzeugen könnte!

... mein Kopf ist momentan wie leer gefegt ... mir fehlen die Worte. Bitte helft! Soll ich mit Kündigung drohen oder nicht? Fragen über Fragen.

Gruß
René
Gabi
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Kündigen ist auch eine Möglichkeit

Ungelesener Beitrag von Gabi »

Hallo Rene,

wenn Du so unendlich betrübt bist, würde ich kündigen. Ich werde nächstes Jahr wohl genau das tun müssen, da es bei mir jobmäßig ähnlich aussieht. Deinen Traum solltest Du unbedingt erfüllen, dafür ist das Leben einfach da. Es ist halt eine Frage der Prioritäten, Sicherheit zuhause oder zwischendurch das "Risiko" der Arbeitslosigkeit. Eine Veränderung kann oft sehr gut sein,

Gruß Gabi
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MArtin
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Sabattical Diskussion mit dem Chef

Ungelesener Beitrag von MArtin »

Hallo Rene,
sorry, habe Deinen traurigen Eintrag gerade erst gelesen :(
Die Antwort Deines Chefs muss sehr bitter für Dich sein.

Die Idee, das Thema erstmal zu vertagen ist sicherlich hilfreich - so können beide nochmal in sich gehen, Argumente ordnen und ein bißchen emotionale Distanz gewinnen, um sich nicht Worte an den Kopf zu werfen, die das anscheinend gute Verhältnis nachhaltig belasten könnten.
Lasst die Frage auch beim nächsten Gespräch lieber noch mal offen, statt endgültig feste Positionen zu beziehen.

Bei offenbar vorhandenem Verständnis seitens Deines Chefs kommt es letztendlich auf eine plausible Argumentation an, die ihm die Vorteile Deines Plans für die Firma vor Augen führen.
Dabei ist es sicher hilfreich, wenn Du in einem flexiblen Zeitrahmen denken kannst, bei dem es Dir auf ein paar Monate früher oder später nicht ankommt.
Wenn Du ihm und der personell/ wirtschaftlichen Firmenentwicklung ein bißchen Zeit lässt, könnte sich durchaus eine Situation ergeben, wo er Dir für Deine angebotene Personalflexibilisierung sogar dankbar ist.

Hast Du außer den hier genannten Argumenten für Dein Sabbatical denn noch andere gefunden?

Da Details über Dein berufliches Umfeld nicht bekannt sind, versuche ich mal unspezifisch ein bißchen zu stochern:

Ist die derzeitige personelle Besetzung der Firma wirklich ideal und der (zu erwartenden) Marktlage angepasst? Sowohl bei zuviel als auch bei zuwenig Personal lassen sich mit entsprechender Vorbereitungszeit Modelle finden, die einer fexibleren Personalplanung Deines Chefs zuträglich sind.
Mit einer längerfristigen Vorbereitungszeit sollte es möglich sein, Dein Tätigkeitsfeld vorübergehend harmonisch zu verteilen, was einer Schulung Deiner Kollegen gleichkommt und größere Flexibiltät für zukünftige (z.B. krankheitsbedingte) Personalausfälle bringt.

Schreib' doch mal ein paar Einzelheiten als Grundlage zum gemeinsamen Weiterdenken.

Ich stimme Gabi durchaus zu, was den Sinn des Lebens betrifft, denke aber, dass Du nur mit Kündigung drohen solltest, wenn Du nach reiflicher Überlegung tatsächlich zu diesem Schritt auch bereit wärst und es in Dein Lebenskonzept passt.
Vorzuziehen wäre m.E. ein Dialog mit Deinem Chef, bei dem niemand den Anderen unter Druck setzt, sondern Ihr gemeinsam an einem Strang ziehend eine Lösung sucht.

Also, brich nichts übers Knie, sondern nutze ruhig die Chance, hier gemeinsam mit Anderen noch ein bißchen weiter zu denken.

Liebe Grüße, halt die Ohren steif
Ace
Kiebitz
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Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Ace »

Ersteinmal danke ich Euch für Eure Hilfe!

Gabi, ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg!

Nachdem ich mich wieder erholt habe nach diesem Gespräch und nochmal in Ruhe drüber nachgedacht habe, ist mir klargeworden, daß meine Kündigung wirklich der letzte Schritt für mich wäre. Dafür fühle ich mich in der Firma einfach zu wohl. Außerdem habe ich keine Ausbildung, Studium oder ähnliches vorzuweisen, was den Wiedereinstieg für mich recht schwierig machen würde, denke ich.

Die Standardargumente Motivation, Loyalität und Flexibilität habe ich im ersten Gespräch schon benutzt ... ohne viel Erfolg.
Ich denke, ich werde Wohl oder Übel mehr Kompromisse eingehen müssen, als geplant. Deswegen habe ich mir gedacht, ich werde mich relativ unvorbereitet mit Chefe zusammensetzen und ihm einfach versuchen, klarzumachen, wie wichtig die ganze Sache für mich ist. Dann soll er mir sagen, was aus seiner Sicht möglich wäre und vielleicht trifft man sich in der Mitte. Also im Prinzip, wie Du vorgeschlagen hast Martin, ohne Druck für Chefe oder mich.

Drückt mir die Daumen! :wink:

Gruß
René
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Feuereule
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Noch ein paar Gedanken....

Ungelesener Beitrag von Feuereule »

Hi Rene :) ,

jetzt muss ich doch noch was dazu schreiben :? .....Ich glaube da schwierigste daran ist einfach festzulegen und zu fühlen, jetzt muss es sein. Alles andere, regelt sich dann. Aber man hat IMMER einen Grund es nicht zu machen, sei es Freundin, Job, Studium usw. Es ist schon eine Frage der Prioritäten, und man sollte Kompromiss bereit sein. Aber wo ich beschlossen hatte vor 1,5 Jahren es nun durchzuziehen, nachdem ich dies schon seit Jahren vor mir her schiebe, hatte ich eben auch den festen Willen es unter allen Umständen durchzusetzen. Mit dieser Einstellung bin ich zu meinen Chef gegangen, habe selbstsicher argumentiert, Kompromissbereitschaft signalisiert und ihm Zeit gegeben. Schließlich kam ein Super Teilzeitmodell raus, und ich mache am 01.11.03 für ein Jahr los.

Aber wie gesagt, das wichtigste ist die Enstcheidung zu treffen und den Willen dazu zu haben. Ich hätte auch gekündigt, ein Jahr unbezahlt genommen usw., ICH WOLLTE ES. Klar, Kompromise muss man machen, statt im März los zu kommen, musste ich es eben auf November verschieben.

Wünsche Dir jedenfalls viel Glück, und denke daran, das wichtigste ist der Willen. Wenn man von etwas überzeugt ist, bekommt man auch eine Art von Souveränität. Willst Du mal mit 60 Jahren Deinen Enkeln sagen: "Ach wäre ich doch damals...?". In desem Zusammenhang noch ein Buchtipp:" Der Alchemist" von Paolo Coelho

Gruß, Axel :)
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Gast

Ungelesener Beitrag von Gast »

Es freut mich für Dich Axel, daß die Durchsetzung Deiner Träume bei Deinen Vorgesetzten so schön geklappt hat. Da hast Du wohl die richtige Argumentation gefunden, aber auch die richtigen Vorrausetzungen im Job gehabt. Denn mit Willen und der Entscheidung zu seinem Vorhaben klärt sich mit Sicherheit nicht alles von alleine. Das dazu.

Meine Situation hat sich mittlerweile übrigens weiterentwickelt.
Ich hatte heute ein weiteres Gespräch mit Chefe. Und es lief RELATIV gut. Meine Vorstellungen von einem halben Jahr am Stück kann ich jedenfalls begraben. Chefe stellte mir einen Zeitraum von max. 3 Monaten am Stück in Aussicht ... WENN ÜBERHAUPT, denn auch er ist nicht der letzte Entscheider. Dabei wären dann (wie gesagt alles vorerst nur hypothetisch) aber auch z.B. zweimal 3 Monate am Stück in z.B. 1 bis 2Jahren möglich. Wir haben uns auf ein weiteres Gespräch geeinigt, um das ganze zu konkretisieren ... blablabla. Einzelheiten.
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Was ich mich jetzt wrklich frage ist, in wieweit kann ich meine Vorstellungen mit einem Zeitraum von ca. 3 Monaten am Sück anstatt 6 Monaten verwirklichen???
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Nämlich meinen Alltag komplett hinter mir lassen zu können und dabei ohne Zeitdruck noch z.B. zwei Länder, wie Mexiko/Kolumbien/... und Australien zu bereisen. Damit meine ich natürlich nicht flächendeckend zu bereisen. Aber ich träume davon, fremde Kulturen (was heißt das eigentlich?) und das Leben und die Leute in diesen Ländern hautnah mitzuerleben ... daran teilzuhaben. Ich möchte die geregelten Bahnen meines Alltaglebens ablegen und etwas ganz anderes erleben. Ich brauche keine Sehenswürdigkeiten oder Ähnliches, nein ich möchte die Natur, das Leben, die Menschen und deren Einstellung dazu erleben und vielleicht mitleben, wenn möglich. Wie ich mir das genau vorstelle, das weiss ich selbst noch nicht. Detaillierte Gedanken darüber habe ich ersteinmal hinter die Vorbereitung dieser Reise gestellt (was sich jetzt ja auch als sehr sinnvoll herausgestellt hat).
Sind meine Vorstellung in so einem relativ kurzen Zeitraum, wie 3 Monaten überhaupt realisierbar? Selbst bei nur einem Land als Reiseziel?
Oder wäre z.B. eine 3 Monatige Reise in zwei bis drei Länder, sozusagen zum Vorschnuppern, ratsam, um dann in evtl. 3 weiteren Monaten etwas tiefer in eines der Länder "einzudringen"?
Ich frage mich halt, ob ich für den Fall, daß dieses "3 Monats Modell" genehmigt werden sollte, dieses auch wirklich so in Anspruch nehmen möchte. Denn wenn meine Vorstellungen damit nicht umsetzbar sind, dann kann ich mir das auch schenken und mir gleich überlegen wann/ob ich kündige.

Sorry, das wurde jetzt sehr ausführlich, aber meine Gedanken flossen. Für Rat wäre ich SEHR dankbar.

Gruß
René
Ace
Kiebitz
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Wohnort: Hamburg

Ungelesener Beitrag von Ace »

Ups ... hab vergessen, mich einzuloggen. Der "Gast"-Kommentar, kommt natürlich von mir! :roll:

Also, nochmal viele Grüße und eine geruhsame Nacht wünsche ich! Die werde ich jetzt nämlich einläuten.

René
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Petra
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Wohnort: Berlin

3 Monate

Ungelesener Beitrag von Petra »

Hallo Rene,

ich hatte dieses Jahr im Frühjahr das Glück 3 Monate von meinem Chef beurlaubt zu werden. Nach drei Jahren arbeiten mit max. 3 Wochen Urlaub am Stück, war das der reinste Luxus und ich konnte es am Anfang gar nicht fassen.
Ich habe mich für eine Reise nach Südostasien entschieden (Thailand, Laos und Kambodscha), weil es erstmal billig ist nach BKK zu kommen und mir der asiatische Raum als teilweise Alleinreisende angenehm erschien (was sich auch 100 % bestätigt hat).
Drei Monate erschienen mir am Anfang wie eine Ewigkeit, aber natürlich nachdem 1 Monat vergangen war, raste die Zeit nur so.....
Trotzdem war es eine überschaubare Zeit, die jedoch trotzdem Raum gelassen hat auch mal länger an einem Ort zu bleiben, das Längste war bei mir 14 Tage, und Einblicke in das Leben von den Leuten zu bekommen.

Da ich meinen festen Job hier in Berlin noch hatte, war es auch kein Problem mit dem Geld ein bisschen grosszügiger umzugehen, was auch sehr angenehm war. Ich habe tolle Sachen gekauft und es mir einfach gut gehen lassen, da ich ja wusste, dass wieder Geld reinkommt. Das war ein Umstand, den ich doch sehr genossen habe.
Ich habe Langzeitreisende getroffen, die wirklich jeden Pfennig umdrehen mussten.

Ich würde mir auf keinen Fall zu viel auf einmal vornehmen, vor allem, wenn du wirklich am Leben teilhaben willst. Eine Freundin von mir war beispielsweise 8 Monate nur in Mittelamerika unterwegs und fand es super soviel Zeit in einer so kleinen Region zu verbringen.

Hoffentlich habe ich dir ein bisschen geholfen
Grüsse
Petra
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Ralph
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Registriert: 03 Dez 02 21:25
Wohnort: Reichelsheim / Wetterau

Auszeit

Ungelesener Beitrag von Ralph »

Hallo René,

wie heißte es so schön....alles ist relativ! Wer hat schon die Möglichkeit, drei Monate am Stück "Urlaub" zu machen. Insofern muß ich Petra zustimmen - der reinste Luxus! Verglichen mit Astrid's & MArtin's vergangener Weltreise sind drei Monate eher mager. Du könntest z.B. die drei Monate nur in einer Stadt verbringen oder eine ganz Region wie SOA bereisen. Letztendlich geht es hierbei nur um Dich und darum wie Du die Sache siehst. Wenn für Dich Sicherheit wichtig ist, z.B. die Gewissheit zu haben nach der Reise noch einen Job zu haben, finde ich drei Monate okay. Letztendlich mußt Du ganz alleine diese Entscheidung treffen und den einzigen Rat den ich Dir gebe ist Deinem Herzen zu folgen.

Zum Thema Verhandeln habe ich noch eine Buchempfehlung: Das Harvard-Konzept von Fischer & Ury.

Happy Trails,

Ralph
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