Paraguay: Filadelfia, Mennoniten: Eigene Erfahrungen?

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pedito
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Paraguay: Filadelfia, Mennoniten: Eigene Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von pedito »

Hallo Sun,

Berichte du doch über deine Erfahrungen in Filadelfia! Ich habe gesehen, du hast an anderer Stelle berichtet, dass du da warst und welche Verkehrsverbindungen es gibt, aber nichts über das Leben dort und deine Erfahrungen und Eindrücke.

Ist man denn in solchen Kolonien als Besucher überhaupt willkommen?

Holst du das hier nach? Ich würde mich freuen.

Grüße
Pedito





[Anm. Astrid: Fragen aus Paraguay: Transport zur Mennonitenkolonie Filadelfia? abgesplittet]]
Sun
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Paraguay: Filadelfia, Mennoniten: Eigene Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von Sun »

Hallo Pedito und alle anderen Paraguy-Interessierten

Gerne berichte ich ein bisschen über Paraguay und das Leben dort. Ich war allerdings nicht sooo lange dort und es war im 2004. Also hat sich vielleicht schon einiges geändert.

Am meisten gesehen habe ich von Asuncion, Villarica und Filadelfia. Überall trifft man Deutsche und auch Schweizer, die sich in Paraguay niedergelassen haben. Es ist ein beliebtes Land um auszuwandern.

In einem anderen Thread wurde ja auch die Frage gestellt, ob man als Tourist in den Mennonitenkolonien willkommen sein. Ich kann dies jedenfalls nur bestätigen, ich wurde sehr gut aufgenommen und willkommen geheissen. Gerade in Filadelfia hat mich der Hotelbesitzer (Deutscher) einen ganzen Tag lang rumgefahren, die Gegend gezeigt, war mit mir beim Fortin Boqueron (Schauplatz des Chaco-Kriegs), in weiteren Kolonien, in einem Indianerreservat etc. Es war jedenfalls ein sehr informativer Tag.

Die Mennoniten haben praktisch alles für sich alleine, angefangen von eigenen Spitälern bis zum eigenem Steuersystem. Einerseits faszinierend was sie alles geschaffen haben, andererseits ziemlich befremdlich. Das Leben in einer Mennonitenkolonie ist jedenfalls völlig anders als im restlichen Paraguay. Irgendwie ist es schon einbisschen wie in Deuschland, nur mit anderer Umgebung. Die Mennoniten sind jedenfalls zurückhaltender als Paraguayaner, obwohl sie schon sehr lange dort leben. Sie haben sich wie ihre eigene Welt geschaffen.

Typisch "Touristische-Highlights" gibt es aber in Paraguay, vor allem im Chaco, nicht. Wenn man nicht wirklich dort wohnt oder jemanden besucht den man kennt, hat man das meiste innert kurzer Zeit gesehen. Das soll sich jetzt nicht abwertend anhören, doch aussert den Kolonien (die nicht wirlich gross sind), gibt es nicht wirklich viel im Chaco. Dies einfach aus der Sicht eines Rucksacktouristen ohne Auto.

Paraguay ist wirklich ein sehr schönes Land mit lieben Menschen, jedoch als Rucksachtourist etwas schwer zu bereisen. Am einfachsten wäre es sicherlich mit eigenem Auto, so könnte man auch alle die Naturschönheiten geniessen, was auf den wenigen Busstrecken eben nicht wirklich geht. Sobald man in einer Stadt oder einem Dorf ist, gibt es keine grossen Möglichkeiten per Bus sich etwas anzusehen. Ohne eigenes Auto ist man voll und ganz auf die Einheimischen angewiesen (was ich ja aber nicht als Problem empfunden habe).

Ich fand die Reise durch Paraguay jedenfalls sehr interessant!

Für weitere Infos stehe ich natürlich gerne zur Verfügung!

Lg, Sarah
pedito
Verdientes WRF-Mitglied
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Paraguay: Filadelfia, Mennoniten: Eigene Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von pedito »

Hallo Sarah,

danke für die Informationen, aber noch Zusatzfragen:

War der Hotelbesitzer auch Mennonit?

Konntest du dich mit (anderen) Mennoniten "normal" unterhalten?
Ich meine damit: Begegnen sie einem nicht mit einer gewissen Zurückhaltung, weil man ein Mitglied einer anderen, von ihnen abgelehnten Welt ist?
Oder weil sie befürchten, man könnte Mitgliedern der Kolonie, die nicht so ganz in der Ideologie gefestigt sind, vor allem jungen Leuten, durch Demonstration eines anderen Lebensstils eine Art "Verführer" sein?

Grüße
Pedito
Sun
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Paraguay: Filadelfia, Mennoniten: Eigene Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von Sun »

Hoi Pedito

Nein, keineswegs. Jedenfalls nicht meinen Erfahrungen nach. Sie leben zwar völlig in ihrer eigenen Welt, aber doch eher "Familienintern". Wenn ich nicht gewusst hätte dass sie Mennoniten sind, hätte ich es nicht mal gemerkt!

Der Führer aus meinem Hotel war ja auch Mennonit und mit ihm habe ich mich so normal unterhalten wie mit allen anderen Menschen auch. Sie reden auch offen über ihren Glauben und ihre Weltanschauungen und lassen die Meinung anderer gelten.

Dies war einfach meine Erfahrung, anderen Orten oder andere Menschen mögen anders sein.
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