Per Hentian hat geschrieben:Imo ist es eher unfreiwillig komisch, hier den erhobenen Zeigefinger zu bemuehen, waehrend der Billig-Wahn in diesem Forum die uneingeschraenkte Oberhand besitzt.
Im herrschenden System ist genau dies der gewollte Marktmechanismus:
Auf der einen Seite stehen Produzent und Verkäufer, deren egoistisches Ziel die Gewinnmaximierung sein soll. Auf der anderen Seite soll der Konsument legitimer Weise versuchen, Produkte möglichst preisgünstig zu erstehen.
Das ist mit Angebot und Nachfrage die so gewollte "unsichtbare Hand" des Marktes, die zu einem realistischen Marktpreis führen soll.
Übersteigerte (Profit-) Gier und "Billig-Wahn" bedingen sich dabei gegenseitig, sind die zwei Seiten derselben Medaille und eine logische Folge des auf die Spitze getriebenen kapitalistischen (Geld-) Systems, das auch andere fatale Folgen für Planeten und unser soziales Miteinander hat.
Dass einige davon, z.B. die durch geplante Obsoleszenz unnötig beschleunigte Verschrottung von Mutter Erde hier unabhängig vom Forenkontext besprochen werden können, hat weder mit erhobenem Zeigefinger noch mit Komik zu tun.
Per Hentian hat geschrieben:Von nachhaltigem Handeln der Forenmember ist Nichts zu sehen geschweige denn zu spueren.
Das tut nichts zur Sache, wäre eher ein Argument dafür, das Thema hier anzusprechen.
Davon abgesehen sehe ich das anders:
Hier tummelt sich eine breite Bandweite, auch etliche Vegetarierer und Veganer, Greenpeaceler, Grüne, Mitglieder von Be The Change, TZM, free world charter und andere Leute, die auf ihren Reisen ihr Bewusstsein erweitern, nachhaltiger Leben und Handeln oder Volontariate in dieser Richtung absolvieren wollen.
Da das WRF zudem noch viele Junge, aber auch viele gehalt- und konsumreduziert lebende Mitglieder hat (Langzeitreisen führt zu Verdienstausfall), ist die Suche nach möglichst billigen Reisemöglichkeiten auch weniger Ausdruck einer wahnhaften Lebensphilosophie, wie Du zu meinen scheinst, sondern eine Notwendigkeit mangels finanzieller Mittel.
Per Hentian hat geschrieben:... dann auf einmal und wie aus dem Nichts, wird ueber den Missstand auf unserem Planeten echauffiert
Eigentlich "echauffiert" sich hier außer den habituellen Widerhakern und, wichtiger, dem Erdklima, niemand. Letzteres wahrscheinlich in direkter Folge unseres nicht-nachhaltigen Wirtschaftssystems.
Aber angesichts zunehmender Vergiftung von Wasser, Erde und Luft, bei absehbar drohender Ressourcenverknappung und wahrscheinlich hausgemachter Klimakatastrophe könnte man ja mal anfangen, sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen, wie sich eine Globalkatastrophe vielleicht noch vermeiden ließe, bzw. wodurch sie überhaupt produziert wird. (Möglichst ohne von Querschießereien von Leuten, die es offenbar vorziehen mit dem Kopf im Sand zu leben bis es zu spät ist, unqualifiziert unterbrochen zu werden.)
Und da wäre m.E. neben der Erkenntnis, dass wir als Menschen egal wo auf der Erde alle im selben, gerade untergehenden Boot sitzen, in erster Linie an eine rasche Änderung unseres maximal verschwendenden Wirtschaftssystems zu denken.
Unfreiwilliger Weise hat Gaby aka MaxC oben mit seinem "ganz einfältigen" Glühlampen-Beispiel auf
http://www.reise-forum.weltreiseforum.d ... 594#109594 ja aufgezeigt, dass unser momentan herrschendes kapitalistisches Wirtschaftssystem nicht ohne Ressourcenverschwendung und Müllanhäufung, ergo weitere Zerstörung von Habitat funktionieren kann.
pppaul hat weitere Beispiele für unverantwortliche Ressourcenvernichtung genannt, denn geplante Obsoleszenz betrifft bei Weitem nicht nur Glühlampen, sondern eine breite Palette an Konsumgütern und sie wird, z.B. im Falle von Mode und Neuauflagen von Gadgets auch bewusst manipulierend inszeniert...
Wenn wir uns also absehbar zwischen der Erhaltung einer von uns belebbaren Erde oder der Erhaltung eines auch sonst zunehmend fragwürdigen Wirtschaftsystems entscheiden müssen - was hat da wohl Vorrang?!
Und damit meine ich natürlich nicht, dass Kommunismus oder irgendein anderer politischer -ismus eine Lösung wäre.
Der m.E. einzige, wenn auch aus dem momentan vorherrschenden Bewusstseinstand utopisch anmutende Ausweg aus der Katastrophe scheint mir wie gesagt der Denkansatz zu sein, der in den auf
www.reise-forum.weltreiseforum.de/viewtopic.php?t=15461 verlinkten
Zeitgeist-Movies zum Ausdruck kommt und die Entwicklung eines nicht-monetären Ressourcen-orientierten Wirtschaftssystems propagiert.
Utopisch vielleicht, aber für einen ersten Schritt braucht man eine Richtung ...
LG
P.S.
Per hat geschrieben:Ob das nun zum Kotzen ist sei mal dahingestellt...
Niemand außer Dir hat hier vom Kotzen geredet.