Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

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Peterpan1708
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Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

Ungelesener Beitrag von Peterpan1708 »

Hallo,

ich möchte mit diesem Beitrag ein vielleicht sehr allgemeines, dennoch für mich wichtiges Thema ansprechen.

Mein Plan ist, von Oktober bis Mitte Februar nach Australien und Neuseeland zu reisen. Ich bin öfter für maximal dreieinhalb Wochen in Südamerika und Asien mit dem Rucksack unterwegs gewesen, und habe dabei immer die abenteuerlustig aussehenden Backpacker beneidet (ich spreche von dem ganz bösen, mit schlechtem Ruf besetzten Gefühl des Neids), die irgendwie so locker die ganze Zeit der Welt hatten und so relaxt und "reich" wirkten. Dabei war ich im allgemeinen nach meinen drei Wochen oder so meistens nicht unglücklich, nach Hause zu fliegen.

Da ich wie viele mich in einem anderen Rahmen erleben möchte, gerne reise und Begegnungen mache und das diffuse Gefühl habe, eine längere Reise könnte mich auf andere Gedanken bringen, und da ich eine gewisse Freiheit und einige finanzielle Möglichkeiten habe, plane ich nun diese 4einhalbmonatige Reise nach AUS und NZ.

Nun merke ich, bestimmte Sachen wie die Gedanken, ob ich nach meiner Rückkehr mit meinem Freiberuflerdasein gut weiter machen kann, ob es mir dort unten wirklich gefallen wird, wie sich alle materiellen Dinge wie die Zahlungen an Versicherungen und an das Finanzamt, Handy-Vertrag, Wohnung und Co. regeln werden, führen dazu, dass ich mir manchmal sage: wäre es nicht besser, es beim drei- bis vierwöchigen Urlaub zweimal im Jahr zu lassen? Bin ich ausreichend motiviert? Kann ich loslassen? Wird sich der ganze "Streß" lohnen?

Wenn ich unterwegs bin und die 20- oder 25jährigen sehe, die gerade das Abi bzw. das Studium hinter sich haben und ihr ganzes Hab und Gut bei Papi und Mami hinterlassen haben, meine ich, es ist (für mich) eine andere Sache, aus einem geregelten Leben Mitte dreißig auszubrechen.

Meine Bedenken sind wahrscheinlich für einige sehr "uncool", dennoch würde ich sie gerne mit Euch teilen. Es würde mich interessieren zu lesen, ob Ihr solche Gefühle kennt bzw. gekannt habt. Gibt es einige von Euch, die den Plan deswegen aufgegeben haben (und es (nicht) bedauert haben)? Oder seid Ihr durch die Zweifel hindurch gegangen und haben es (nicht) bedauert?

Auf Eure Antworten bin ich gespannt.

Peter
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Petra
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Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

Ungelesener Beitrag von Petra »

Hey Peter,

4,5 Monate sind keine sooo lange Zeit!! Nichts wird zuhause passieren und du wirst einfach wieder in dein altes Leben zurück gleiten, wenn du zurückkommst!!

1. Wohnung kann man untervermieten, vielleicht sogar an Freunde.

2. Handyvertrag kann man für die kurze Zeit weiterlaufen lassen und nur die Grundgebühren bezahlen.

3. Wegen der Versicherungen muss man sich direkt erkundigen, was am besten und günstigsten ist.

Du wirst sehen, wenn du dich mit dem ganzen organisatorischen Kram erstmal beschäftigst, ist es gar nicht mehr so schwierig.

Die Entscheidung, ob du die Reise wirklich machen sollst, kann dir keiner hier abnehmen. Ich würde immer wieder dazu raten, da man sich an solche Erlebnisse immer erinnern wird. An 4,5 Monate arbeiten erinnert man sich später nicht mehr.

Also, mach es einfach, deine Ängste werden dir im nachhinein lächerlich vorkommen.

Gruss
Petra
Peterpan1708
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Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

Ungelesener Beitrag von Peterpan1708 »

Hallo Petra,

erstmal danke.

Sachen, die ich mir in letzter Zeit sage, um mich zu ermutigen:

- Im Leben wächst man, wenn man sich dem Unbekannten und seinen Ängsten stellt.

- Man lebt nur einmal.

- Wenn man gewisse Risiken in Kauf nimmt, kann man seinen Standpunkt erweitern.

- Zur Not: falls eine solche Reise nicht so mein Ding ist, dann werde ich es durch die Reise zumindest erfahren.

Peter
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Petra
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Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

Ungelesener Beitrag von Petra »

Wahrscheinlich wirst du zurückkommen, um dann für länger weggehen zu wollen. Pass auf die Reisekrankheit befällt viele Leute.

Wenn es dir wirklich nicht gefällt, kannst du ja immer noch früher zurück fliegen und deine selbständige Arbeit wieder aufnehmen.

Lass uns an deinen Planungen teilhaben.

Gruss
Petra
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Coogar
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Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

Ungelesener Beitrag von Coogar »

Ich denke auch 4,5 Monate sind ja erstmal nicht die Welt. Und nicht alle Reisenden haben die Möglichkeit, alles bei den Eltern unterzustellen plus ein dickes Bankkonto, und ziehen trotzdem los.
Ich denke nicht, dass Du nach der Zeit mit irgendetwas Probleme bekommen wirst, die Zeit wird so schnell rumgehen...
Vielleicht wirst Du Lust auf mehr bekommen, vilelleicht stellst Du aber auch fest, dass es Dein Ding nicht ist, und das war es dann doch schonmal wert, oder?
Grüße, Coog 8)
What is the use of straining after an amiable view of things, when a cynical view is most likely to be the true one?
G.B.Shaw
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Der_Felix
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Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

Ungelesener Beitrag von Der_Felix »

Hallo!

Ich schließe mich meinen Vorschreibern an - tu es!
Und wenn Du nach drei Wochen merkst, es geht nicht mehr oder dass es eben doch nicht Dein Ding ist, kannst Du die Reise ja jederzeit abbrechen und den nächsten Flieger gen Heimat nehmen.

Gute Reise!!!

Felix
Wer immer nur in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren!
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Peterpan1708
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Abwägen: Motivation-Wünsche / Ängste-Ärgernisse-Zweifel

Ungelesener Beitrag von Peterpan1708 »

Hallo Felix und alle anderen,

vielen Dank für Eure Beiträge.

An die Möglichkeit eines Abbruchs, falls es gar nicht paßt, hatte ich nicht gedacht. Es kostet sicherlich ein bißchen Geld, aber sicherlich hat jede Erfahrung auch ihren Preis. Das bringt mich weiter.

Herzliche Grüße!

Peter
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