Trotz aller (gesunden) Vorsicht...

Weltreisend oder im Urlaub schlechte, vielleicht "ortstypische" Erfahrungen mit Trickbetrügern, abgekarteten Spielen, Halunken und Räubern gemacht- und daraus gelernt? - Hier kannst Du es schildern, Andere warnen - und Trost finden.
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sumselkawumsel
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Trotz aller (gesunden) Vorsicht...

Ungelesener Beitrag von sumselkawumsel »

Ich kann leider bereits zwei Erfahrungen aus der Dominikanischen Republik beitragen.

Lernpunkte zusammengefasst:

1. Selbst auf einem Strand der durch häufige Polizeikontrollen und Watchmen gesichert wird, und auf dem sich diverse andere Urlauber aufhalten: Augen NIE von der Tasche nehmen. Schlüssel auch zum Schwimmen immer mitnehmen.

2. Einsamer Strand ist allein ein No-Go. Auch wenn es der Traum vieler Reisender ist.

Habe mich auf dem Strand entspannt, und als ich die Augen aufschlage und mich umsehe, habe ich keinen Rucksack mehr. Der lag hinter mir am Strand, aber er lag außerhalb meines Blickfeldes. Das hat ein Gelegenheitsdieb erkannt und unbemerkt die ganze Tasche mitgenommen. Der größte Schaden hier war der Rucksack selbst. Für den Dieb nahezu wertlos, da 16 Jahre alt, idealer Reiserucksack aufgrund schäbigen Aussehens und perfekter Funktionalität. Leider ist an meinem Reiseort kein ähnliches Produkt zu bekommen, selbst wenn man bereit wäre das entsprechende Geld dafür auszugeben. Allerdings stand ich dann ohne Schlüssel, ohne Geld, ohne Telefon und ohne Klamotten (!) nur noch mit Badehose und Handtuch bewaffnet an einem Strand, von dem ich ohne fremde Hilfe nicht mal nach Hause gekommen wäre. Schlüssel auch zum Schwimmen immer mitnehmen, mit Sicherheitsnadel an der Badehose. Ort des Geschehens: Dominikanische Republik, Halbinsel Samana, Ort Las Terrenas, Playa Bonita.

Zwei Wochen später liege ich an einem anderen Strand, und nehme die Augen nicht von meinem Zeug. Man lernt ja. Zwar langsam, aber man lernt. Ich idiot habe sogar noch mehr Zeug dabei, weil ich diesen entlegenen Strand als unglaublich malerisch und einmalig beschrieben bekommen habe, und das gebührend dokumentieren wollte, mit meiner fetten Spiegelreflex. Da taucht plötzlich so ein Typ auf. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, um zu signalisieren, hey Typ, ich pass auf mein Zeug auf und hab dich gerade gesehen. Da merke ich folgendes:
1. Der Typ ist maskiert und in Tarnfarbe bekleidet,
2. Er fühlt sich nicht ertappt und geht auch nicht weg,
3. Er hat eine Machete in der Hand.
Daraufhin schwingt er seine Machete in meine Richtung, um zu signalisieren: Bewegst du dich, stirbst du. Dann geht er mit vorgehaltener Machete seelenruhig zu meinem Zeug, nimmt sich alles was irgendeinen Wert hat. Ich sage noch, auf spanisch, lass mir wenigstens meine Hose und meine Karte mit den Fotos. Er bestätigt, was mich zumindest ein kleines bischen beruhigt oder mit Hoffnung auf gemäßigten Schaden beseelt. Dann entfernt sich mit all meinem Zeug. Übrigens zu einem zweiten gleich gekleideten und bewaffneten Typen der sich unweit entfernt in Beobachtungsposition aufgehalten hat. Von mir abgewendet, nimmt er seine Gesichtsmaske ab um besser suchen zu können und filzt mein Zeug. Er findet alles was Wert hat. Anschließend kommt er auf mich zu, und legt meinen Rucksack in meinem Blickfeld ab. Die beiden verschwinden. Die Räuber haben tatsächlich nur die Werthaltigen Gegenstände mitgenommen. Später finde ich sogar die SD Karte mit meinen Fotos säuberlich in einer Hosentasche meiner Jeans abgelegt. Der Schaden ist also materieller Natur - naja und mein Sicherheitsgefühl ist leider auch stark beschädigt. Das waren Vollprofis, die nett genug waren mir meine Klamotten und Fotos zu lassen. Bis heute weiß ich nicht, warum die nicht auch mein Motorrad genommen haben. Das stand genau neben mir, und es war offensichtlich dass ich dazu die Schlüssel haben muss. Denn der Strand war außer mir und den Räubern menschenleer. Vielleicht haben sie keinen Hehler für Fahrzeuge sondern sind auf elektronische Spielzeuge und Bargeld spezialisiert. Immerhin war der Tank noch voll und ich konnte allein nach Hause kommen. Und das wichtigste: Ich bin unverletzt. Die Räuber machten zu keiner Zeit den Eindruck, mich beschädigen zu wollen. Sie waren sehr fokussiert auf mein Zeug. Ort des Geschehens, immernoch Dom Rep, Samana, Playa Rincon bei Las Galeras.

Also Leute, passt auf euch auf. Ich hab erstmal keinen Bock mehr und schaue nach Flügen aus diesem Land raus.

Das Blöde ist, ich glaube nicht, dass diese Erfahrungen sonderlich landesspezifisch sind. Darum habe ich sie auch hier gepostet, und nicht in einem speziellen Beitrag zur Dominikanischen Republik. Manche Sachen kann man einfach nicht machen.
Beste Grüße, sumselkawumsel
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