MArtin hat geschrieben:(...) am besten nur mit Fischerbooten mit
- funktionierendem Funkgerät und / oder
- kleinem Zweitmotor als Ersatz (zumindest: Paddel!)
Stimmt. Das sehe ich genauso, und die Gefahren sind real und werden oft unterschätzt oder ignoriert. Aber tatsächlich passiert gar nicht wirklich so viel - vielleicht 2 bis 3 mal im Jahr geht ein Fischerboot verloren und manchmal wird es noch rechtzeitig entdeckt - in der Regel so nach 2 bis 3 Tagen. Man sagt, wenn man sich eine Woche treiben lässt, kommt man automatisch nach Fiji - aber das ist natürlich nur ein böser Witz (Wer will denn schon nach Fiji...).
Aber auch gut ausgerüstete Boote gehen verloren, wie jüngst die Yacht Navillus, die im Juni 2012 komplett verschwand, inclusive 2 Mann Crew, und von der nur vereinzelte Wrackteile aus dem Wasser gefischt wurden.
In der Praxis haben die tonganischen Fischerboote kein Funkgerät da die Dinger entweder zu teuer oder kaputt sind, und niemand in Tonga kann sie reparieren. Ausserdem benötigt man eine Funk-Lizenz, für die keiner das Geld ausgeben würde. Nach spätestens einem Tag wird man ja auch vermisst und dann beginnt die Suche, sofern das Wetter es zulässt bzw die Küstenwache Diesel für ihre Schiffe bezahlt bekommt.
Ebenso verhält es sich mit Zweitmotoren. Ein kurzer Blick in den Fischerboothafen in Nuku'alofa bringt ein ernüchterndes Ergebnis bei der Zählung von Fischerbooten mit Notmotor: Null! Also zumindest darauf achten, dass man 2 Paddel an Bord hat. GPS ist auch ganz hilfreich (hat ja heutzutage schon jede 2. Kompaktkamera eingebaut).
Meine Erfahrung in Nuku'alofa ist auch, dass man als Tourist ohne Kontakte kaum nur gegen Benzingeldbeteiligung mitgenommen wird, denn die Fischer sind viel zu schlau (und zu arm) um auf weitere Kostenbeteiligungen zu verzichten (wie Katarina schon sagte: Köder, Eis, Getränke und Verpflegung, etc, etc... da wird schon mal die Gier geweckt.)
Ganz anders sieht es natürlich aus, wenn man ein kommerzielles Game Fishing Boot mieten will. Da ist die Bootsausstattung i.d.R. gut in Schuss, die Angelausrüstung ist komplett und für Grossfische ausgelegt, und das sind schnelle und mobile Boote, mit denen man auch mal 2 oder 3 Tage auf dem Wasser bleiben kann. Das kostet aber natürlich auch ein bisschen mehr (500 Euro am Tag sind im Rahmen, die man sich dann aber auch mit 2 oder 3 Leuten teilt). Gute Kontakte zu privaten Bootseignern vermittelt gerne auch der Nuku'alofa Fishing Club.
Als Tourist braucht man meines Wissens nach keinen Angelschein, aber irgendwann kommen die Behörden bestimmt noch auf die Idee, dass man damit den Touristen ja noch ein paar Kröten mehr aus der Tasche ziehen kann. Ist bestimmt nur eine Frage der Zeit (zB will man jetzt den Seglern dafür Geld abknüpfen, dass sie ja in Tonga einfach so VHF Frequenzen für ihren Sprechfunk benutzen können...).
Gruss,
Mahimahi