Höhenbergsteigen - Pulsmessung notwendig?

Gesund auf Reisen: Einzelthematisches zur (Tropen-) Krankheitsvorbeugung, Auslandskrankenversicherung, Impfungen, Medikamente zur Prophylaxe, Reiseapotheke, Gesundheitsrisiken, Expositionsprophylaxe, Hygiene ... (Nicht: Suche und Angebote von unbenutzten Medikamenten -> Reisemarkt)
Forumsregeln
Info-Pool zu Gesundheit, Krankheitsvorbeugung und Behandlungsoptionen auf Reisen sowie Auslandskrankenvericherungen
Wie überall im WRF-Info-Pool:
1. WRF-Suche, ob zu Deiner Gesundheitsfrage bereits ein passendes Sachthema existiert -> Dort lesen, ggf. zur Ergänzung & Aktualisierung nachfragen.
2. Andernfalls zu jeder Gesundheits- oder Krankenversicherungsfrage ein neues separates Einzelthema mit aussagekräftigem Betreff aufmachen.
3. Auf Gegenseitigkeit posten wie in der WRF-Anleitung erklärt.
Danke! :)
Benutzeravatar
MaxCartagena
Ex-Mitglied
Beiträge: 468
Registriert: 02 Dez 08 22:02
Wohnort: Cartagena/Colombia

Höhenbergsteigen - Pulsmessung notwendig?

Ungelesener Beitrag von MaxCartagena »

leider kann man in dem von astrid "themenfremd" genannten, abgesplitteten thread nicht antworten.

ein punkt wuerde es jedoch verdienen, im zusammenhang mit dem bergsteigen in großer höhe diskutiert zu werden (ich selbst hab noch nie einen 6000er bestiegen und kann nicht mitreden, aber ich wuerde es trotzdem gerne wissen) :

empfiehlt nun ein fachmann die pulsmessung beim höhenbergsteigen oder nicht?

2 zitate zum thema:
Fe hat geschrieben:Um wenigstens auf einen Punkt einzugehen: Ich habe meinen Ruhepuls nicht gemessen und die Begleiter auch nicht, da wir kein Pulsgerät hatten und mich so etwas auch einfach nicht interessiert. Ich traue meinem Körper einiges zu, wenn ich ihn (wie ich finde) angemessen vorbereitet habe und möchte dann auch die Herausforderung genießen und mich nicht immer an eine piepsende Uhr klammern
http://www.reise-forum.weltreiseforum.d ... 1791#71791

Gast007 hat geschrieben:Kein Ruhepuls gemessen, bei einer Besteigung eines fast 6000er, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, so etwas habe ich noch nie gehört.

http://www.reise-forum.weltreiseforum.d ... 1793#71793






[Anm. Astrid: Beitrag einzelthematisiert ;) und aus der Kategorie Südamerika in Gesundheitspool verschoben.
"Leider" im Geiste mit "zum Glück" ersetzt - mit Themenzerredung ist nämlich niemandem gedient. :idea: Es ging da um C otopaxi-B ergführer!]
gruesse

MaxC
JSBroker
Aktives WRF-Mitglied
Beiträge: 97
Registriert: 26 Mär 06 23:53
Wohnort: Heilbronn

Ecuador: Tourguide-Empfehlung für Cotopaxi-Besteigung?

Ungelesener Beitrag von JSBroker »

Also bei uns auf der Tour waren relativ viele Laien dabei die auch noch nie so hoch gestiegen sind. Allesamt hatten wir keine Probleme und die Guides haben zu keinem etwas vom Pulsmessen gesagt.
Benutzeravatar
Astrid
Globaler Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: 04 Dez 02 23:25
Wohnort: weltreisend seit 2000

Höhenbergsteigen - Pulsmessung notwendig?

Ungelesener Beitrag von Astrid »

Hallo :)

Inwieweit eine Pulsmessung beim Höhenbergsteigen sinnvoll, empfehlenswert oder gar notwendig ist, läßt sich nicht einheitlich mit Ja oder Nein beantworten.

Die der Pulsmessung in großen Höhen zu Grunde liegende Idee ist simpel:
Den ab ca. 2500m durch den verminderten Sauerstoffpartialdruck spürbar verminderten Sauerstoffgehalt im Blut versucht der Körper regulatorisch auszugleichen, u.a. durch vermehrte Produktion roter Blutkörper und Erhöhung der Herzfrequenz.
Letztere kann grob orientierend als Anhalt für den Grad einer Höhenanpassung bzw. Indikator einer bevorstehenden Überlastung genutzt werden.
Allerdings schwankt der Ruhepuls schon bei gesunden Individuen etwa zwischen paarunfünfzig und paarundachtzig und die individuelle Schwankungsbreite wird bei Belastung noch größer.
Ob erfahrener Guide oder unerfahrener Bergsteiger - Personen, die mit der Pulsmessung und deren Implikationen nicht vertraut sind und die ihren Ruhepuls oder ihr Pulsverhalten unter Belastung gar nicht kennen, wird das Zählen des Pulses wenig helfen, kann sie u.U. sogar verwirren und beunruhigen.
Solchen Personen würde ich eher empfehlen, auf ihren Körper zu hören, ungewöhnliche Symptome (z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erschöpfung) beim Höhenbergsteigen nicht zu übergehen, sondern anzuhalten, eine längere Pause (nicht Minuten, sondern Stunden) einzulegen bzw. zur Besserung der Symptome wieder in niedrigere Höhen zu wechseln, um eine u.U. tödlich verlaufende Höhenkrankheit zu vermeiden vgl. Höhenkrankheit.

Für jemanden der seinen Ruhepuls unter normalen Bedingungen kennt und Veränderungen unter Belastung interpretieren kann, ist die Methode der Pulsmessung ein relativ guter Anhalt dafür, wann der Körper sich an veränderte Höhenverhältnisse akklimatisiert hat und für einen Aufstieg bereit ist, wann der Aufstieg zu unterbrechen ist und wann er weiter fortgesetzt werden kann.


Wer sein medizinisches Verständnis zum Höhenbergsteigen und die empfohlenen Maßnahmen zur Akklimatisierung und Prävention der Höhenkrankheit weiter vertiefen möchte, dem empfehle ich u.a. die folgenden Quellen:

Fakten zum Höhenbergsteigen
und
Aufwärts - aber sicher.


Liebe Grüße und sicheres Bergsteigen!
Astrid
Eine fremde Kultur ergründen zu wollen, ist wie der Versuch, den Horizont zu erreichen... Irgendwann steht man wieder an dem Punkt, an dem man begonnen hat - doch der Blick zum Horizont ist ein anderer. [A. Bokpe]
  • Ähnliche Themen -> Suchen & dort Nachfragen wenn passend
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
  • Iran: Hotelreservierung notwendig?
    3 Antworten
    8840 Zugriffe
    Letzter Beitrag von giloufilou
  • Indonesien: Sumatra, Pulau Weh - Vorbuchen notwendig?
    5 Antworten
    8980 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Offliner

Zurück zu „Gesundheits-Info-Pool: Reise-Medizin, Reise-Medikamente, Reise-Apotheke, Auslandskrankenversicherung ...“