Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
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2. Andernfalls zu jeder Gesundheits- oder Krankenversicherungsfrage ein neues separates Einzelthema mit aussagekräftigem Betreff aufmachen.
3. Auf Gegenseitigkeit posten wie in der WRF-Anleitung erklärt.
Danke!
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Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
Hallo,
wir wollen bald mit Wohnmobil und Baby nach Marokko. Der Kleine ist nicht geimpft. Bin jetzt kein totaler Impfgegner, aber seeehhr seeehr kritisch eingestellt. Zumindest wollte ich vor 18 Monaten gar nichts impfen (zum Zeitpunkt der Reise wird er 11 Monate alt sein). Und wenn ich impfe, dann auch nur das absolut Notwendige (Polio, Diphterie, Tetanus).
Aber jetzt schon für die Reise?
Bin ich jetzt total verantwortungslos wenn ich's einfach lasse? Alles was ich bisher gelesen habe plus Meinung meines Kinderarztes geht eher in die Richtung dass das Risiko auch nicht höher ist als in anderen Mittelmeerländern. Also für Diphterie, Polio, Tetanus.
Es gibt ein erhöhtes Riiko für Hepatitis A, aber das scheint mir vertretbar -die Krankheit ist für Kinder ungefährlich, und einmal durchgemacht besteht lebenslange Immunität. Hep B würde ich sowieso nicht impfen lassen.
Was also tun? Bin im Moment eher auf der Schiene einfach vorsichtig zu sein. Also immer alles schön abkochen, schälen ... eventuelle Wunden ausbluten lasse, desinfizieren ... Nur die Diphterie bereitet mir etwas Sorgen, da sie über Tröpfeninfektion übertragen wird. Und so schöne blonde Babys werden ja sicher gern mal auf den Arm genommen
Zumindest das Wohnmobil bietet ja auch einen gewissen Schutz, dadurch kommt man mit weniger Menschen in Kontakt als in überfüllten Verkehrsmitteln. Essen haben wir auch immer dabei, und außerdem stille ich auch noch. Also im Prinzip scheint es nicht wirklich gefährlicher als in Franreich oder Spanien, oder täusche ich mich?
Freue mich über Meinungen (aber bitte keine Impfen pro und kontra Diskussion )
wir wollen bald mit Wohnmobil und Baby nach Marokko. Der Kleine ist nicht geimpft. Bin jetzt kein totaler Impfgegner, aber seeehhr seeehr kritisch eingestellt. Zumindest wollte ich vor 18 Monaten gar nichts impfen (zum Zeitpunkt der Reise wird er 11 Monate alt sein). Und wenn ich impfe, dann auch nur das absolut Notwendige (Polio, Diphterie, Tetanus).
Aber jetzt schon für die Reise?
Bin ich jetzt total verantwortungslos wenn ich's einfach lasse? Alles was ich bisher gelesen habe plus Meinung meines Kinderarztes geht eher in die Richtung dass das Risiko auch nicht höher ist als in anderen Mittelmeerländern. Also für Diphterie, Polio, Tetanus.
Es gibt ein erhöhtes Riiko für Hepatitis A, aber das scheint mir vertretbar -die Krankheit ist für Kinder ungefährlich, und einmal durchgemacht besteht lebenslange Immunität. Hep B würde ich sowieso nicht impfen lassen.
Was also tun? Bin im Moment eher auf der Schiene einfach vorsichtig zu sein. Also immer alles schön abkochen, schälen ... eventuelle Wunden ausbluten lasse, desinfizieren ... Nur die Diphterie bereitet mir etwas Sorgen, da sie über Tröpfeninfektion übertragen wird. Und so schöne blonde Babys werden ja sicher gern mal auf den Arm genommen
Zumindest das Wohnmobil bietet ja auch einen gewissen Schutz, dadurch kommt man mit weniger Menschen in Kontakt als in überfüllten Verkehrsmitteln. Essen haben wir auch immer dabei, und außerdem stille ich auch noch. Also im Prinzip scheint es nicht wirklich gefährlicher als in Franreich oder Spanien, oder täusche ich mich?
Freue mich über Meinungen (aber bitte keine Impfen pro und kontra Diskussion )
Marokko mit ungeimpftem Baby - verantwortungslos?
Hallo Ana
Davon gehe ich in meiner Antwort jetzt mal aus.
Ich bin auch kritisch hinterfragend, sehr sogar.
Allerdings muß kritischer Non-Konformismus m.E. auch dort eine Grenze finden dürfen, wo repräsentative Zahlen zwingend eine eigene Fehleinschätzung nahe legen.
Impfschutz gegen Polio, Diphterie, Tetanus halte ich auch für absolut notwendig:
- Poliomyelitis ist in Afrika verbreitet ( http://de.wikipedia.org/wiki/Poliomyelitis ) und hinterlässt behinderte Kinder. Ein Wieder-Erstarken der Kinderlähmung mit vielen Polio-Opfern droht, v.a. wegen Impfmüdigkeit und Impfskepsis fehlinformierter Eltern.
Die letzte Polio-Epidemie in Afrika, die Tausende von lebenslang schwerbehindert gelähmten Opfern hinterlassen hat, wurde durch ungeimpfte Touristen ausgelöst, die auf Grund der fehlenden Polioimpfung Polioviren ausgeschieden haben, ohne selbst krank geworden zu sein. Insofern besteht Verantwortlichkeit nicht nur gegenüber sich selbst (bzw. seinem Kind), sondern auch gegenüber der lokalen Bevölkerung, die sich vielleicht auch gerne impfen ließe, aber im Gegensatz zu uns weder die Mittel noch die fürsorgliche Infrastruktur dafür haben.
- Tetanus endet ohne Intensivstation in > 90% tödlich, der Erreger ist weltweit in jeder Handvoll Erde nachweisbar ( http://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus )
- An Diphtherie erkrankte Kinder ersticken dramatisch schnell oder erleiden im Überlebensfall langfristige Folgen. Auch im Fall von Diphtherie führt Impfskepsis zu der Gefahr eines Seuchenausbruchs ( http://de.wikipedia.org/wiki/Diphtherie ).
Bzgl. des Erkrankungrisikos liegst Du leider falsch: Es ist für Diphterie, Polio und Tetanus in Marokko höher als in europäischen Mittelmeerländern, siehe o.g. Links und die medizinischen Weltreise-Links.
Häufiger als Polio oder Diphtherie tritt Keuchhusten (Pertussis) auf, dessen Erkrankungsrate sich in den neuen Bundesländern seit der Wiedervereinigung verdreifacht hat, nachdem die in der DDR bestehende Pertussis-Impfverpflichtung zugunsten einer Impfempfehlung aufgehoben wurde. Pertussis- Todesfälle weltweit in 2003: 280.000 lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Pertussis .
Gegen Keuchhusten existiert eine hoch wirksame, empfohlene Impfung - Stillen verleiht einem Säugling jedoch keine Immunität gegen Keuchhusten.
Deine Ausführungen zu Hepatitis A kann ich nachvollziehen und halte eine Impfung dagegen für nicht erforderlich, zumal für dieses Alter noch nicht empfohlen.
Allerdings weiß ich nicht welche Überlegungen dazu führen, größere Gefahren in den anderen o.g. Impfungen zu sehen als in einer möglichen DPPT- Erkrankung selbst. Mir ist auch nicht ganz nachvollziehbar, inwiefern anonyme, evtl. inkompetente Forenbeiträge zur Relativierung einer wissenschaftlich fundierten ärztlichen Meinung zu einem ihm bekannten Patienten heran gezogen werden könnten.
Eine Fortsetzung des Stillens kann die Resistenzlage Deines Babys auch gegenüber anderen, hier jetzt nicht zu nennenden Krankheiten verbessern und ist schon deshalb empfehlenswert. Ganz besonders dann, wenn Du Dich entgegen Jahrzehnte langer, statistisch breit verifizierten Impferfahrungen gegen die DP(P)T- Impfung Deines Babys entscheiden solltest.
Das wäre nach den Gedanken die Du Dir dazu gemacht hast m.E. zwar nicht verantwortungslos, aber bei aller in diesem System angebrachten Skepsis sicher auch nicht wohlinformiert verantwortungsbewußt.
Ja, jetzt schon. Aber nicht (nur) für die Reise, sondern für größere Chancen auf ein gesunderes (Über-) Leben Deines Sohnes.
LG, bleibt gesund
Das hört sich so an, als sei Dein (10-monatiges?) Baby noch gar nicht geimpft / grundimmunisiert? (vgl. Impfschema der STIKO (GSK))ana wandert aus hat geschrieben:Der Kleine ist nicht geimpft. Bin jetzt kein totaler Impfgegner, aber seeehhr seeehr kritisch eingestellt.
Davon gehe ich in meiner Antwort jetzt mal aus.
Ich bin auch kritisch hinterfragend, sehr sogar.
Allerdings muß kritischer Non-Konformismus m.E. auch dort eine Grenze finden dürfen, wo repräsentative Zahlen zwingend eine eigene Fehleinschätzung nahe legen.
Was genau sagt denn der Kinderarzt Deines Vertrauens dazu?ana wandert aus hat geschrieben:Und wenn ich impfe, dann auch nur das absolut Notwendige (Polio, Diphterie, Tetanus).
Impfschutz gegen Polio, Diphterie, Tetanus halte ich auch für absolut notwendig:
- Poliomyelitis ist in Afrika verbreitet ( http://de.wikipedia.org/wiki/Poliomyelitis ) und hinterlässt behinderte Kinder. Ein Wieder-Erstarken der Kinderlähmung mit vielen Polio-Opfern droht, v.a. wegen Impfmüdigkeit und Impfskepsis fehlinformierter Eltern.
Die letzte Polio-Epidemie in Afrika, die Tausende von lebenslang schwerbehindert gelähmten Opfern hinterlassen hat, wurde durch ungeimpfte Touristen ausgelöst, die auf Grund der fehlenden Polioimpfung Polioviren ausgeschieden haben, ohne selbst krank geworden zu sein. Insofern besteht Verantwortlichkeit nicht nur gegenüber sich selbst (bzw. seinem Kind), sondern auch gegenüber der lokalen Bevölkerung, die sich vielleicht auch gerne impfen ließe, aber im Gegensatz zu uns weder die Mittel noch die fürsorgliche Infrastruktur dafür haben.
- Tetanus endet ohne Intensivstation in > 90% tödlich, der Erreger ist weltweit in jeder Handvoll Erde nachweisbar ( http://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus )
- An Diphtherie erkrankte Kinder ersticken dramatisch schnell oder erleiden im Überlebensfall langfristige Folgen. Auch im Fall von Diphtherie führt Impfskepsis zu der Gefahr eines Seuchenausbruchs ( http://de.wikipedia.org/wiki/Diphtherie ).
Selbst das bestehende Erkrankungsrisiko in Frankreich & Spanien führte dazu, dass alle drei Impfungen dort allgemein eingeführt sind und obligatorisch(!) vorgenommen werden.ana wandert aus hat geschrieben:Alles was ich bisher gelesen habe plus Meinung meines Kinderarztes geht eher in die Richtung dass das Erkrankungsrisiko [in Marokko] auch nicht höher ist als in anderen Mittelmeerländern. Also für Diphterie, Polio, Tetanus.
Bzgl. des Erkrankungrisikos liegst Du leider falsch: Es ist für Diphterie, Polio und Tetanus in Marokko höher als in europäischen Mittelmeerländern, siehe o.g. Links und die medizinischen Weltreise-Links.
Häufiger als Polio oder Diphtherie tritt Keuchhusten (Pertussis) auf, dessen Erkrankungsrate sich in den neuen Bundesländern seit der Wiedervereinigung verdreifacht hat, nachdem die in der DDR bestehende Pertussis-Impfverpflichtung zugunsten einer Impfempfehlung aufgehoben wurde. Pertussis- Todesfälle weltweit in 2003: 280.000 lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Pertussis .
Gegen Keuchhusten existiert eine hoch wirksame, empfohlene Impfung - Stillen verleiht einem Säugling jedoch keine Immunität gegen Keuchhusten.
Deine Ausführungen zu Hepatitis A kann ich nachvollziehen und halte eine Impfung dagegen für nicht erforderlich, zumal für dieses Alter noch nicht empfohlen.
Allerdings weiß ich nicht welche Überlegungen dazu führen, größere Gefahren in den anderen o.g. Impfungen zu sehen als in einer möglichen DPPT- Erkrankung selbst. Mir ist auch nicht ganz nachvollziehbar, inwiefern anonyme, evtl. inkompetente Forenbeiträge zur Relativierung einer wissenschaftlich fundierten ärztlichen Meinung zu einem ihm bekannten Patienten heran gezogen werden könnten.
Eine Fortsetzung des Stillens kann die Resistenzlage Deines Babys auch gegenüber anderen, hier jetzt nicht zu nennenden Krankheiten verbessern und ist schon deshalb empfehlenswert. Ganz besonders dann, wenn Du Dich entgegen Jahrzehnte langer, statistisch breit verifizierten Impferfahrungen gegen die DP(P)T- Impfung Deines Babys entscheiden solltest.
Das wäre nach den Gedanken die Du Dir dazu gemacht hast m.E. zwar nicht verantwortungslos, aber bei aller in diesem System angebrachten Skepsis sicher auch nicht wohlinformiert verantwortungsbewußt.
Meine Meinung:ana wandert aus hat geschrieben:... das absolut Notwendige (Polio, Diphterie, Tetanus). Aber jetzt schon für die Reise?
Ja, jetzt schon. Aber nicht (nur) für die Reise, sondern für größere Chancen auf ein gesunderes (Über-) Leben Deines Sohnes.
LG, bleibt gesund
MArtin
Mein Vorstellungsthread
www.weltreisend.de
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Langzeitreise- / Weltreise-Vorbereitung - Einreise & Visa - Geld & Reise - Weltreise-Kamera & Datenträger - Auslandsrecherchen - Unterkunftssuche unterwegs - Das richtige Reise-Moskitonetz - Weltreise-Ausrüstung - Musik unterwegs - Sicherheit auf Individualreise - Telekommunikation - Stromversorgung - Trinkwasser auf Weltreise - Online-Banking - Hand gegen Koje-Kreuzfahrten...
Weltreise-Links für jede Lage
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Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
Kannst du machen, aber er kriegt mit sicherheit die Schießerei, außer du bringts alles ernährungstechnische aus Deutschland mit.
Nur Flaschenwasser trinken.
Infektionsmäßig sehe ich da absolut keine Gefahr. Marrokko ist mehr das europäische Afrika was sowas angeht.
Nur Flaschenwasser trinken.
Infektionsmäßig sehe ich da absolut keine Gefahr. Marrokko ist mehr das europäische Afrika was sowas angeht.
Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
Kann MArtin nur zustimmen; ich würde deinen Sohn auch gegen die verbreitetsten und gefährlichsten Krankheiten impfen lassen. Sprich unbedingt noch einmal mit einem Facharzt darüber und lass dich beraten, welche Impfungen in diesem Alter notwendig sind, um die Reise ohne Bedenken antreten zu können.
Eine gewisse Skepsis gegen Impfungen mag angebracht sein, aber die Nebenwirkungen einer Impfung sind einer lebenslangen Beenträchtigung wohl eindeutig vorzuziehen.
Eine gewisse Skepsis gegen Impfungen mag angebracht sein, aber die Nebenwirkungen einer Impfung sind einer lebenslangen Beenträchtigung wohl eindeutig vorzuziehen.
Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
Ich bin generell was Impfungen betrifft auch eher skeptisch, habe das schon so von meinen Eltern mitgekriegt;-) Aber bei einer Reise nach Marokko und noch dazu mit einem kleinen Säugling würde ich ihn auch auf alle Fälle gegen die wichtigsten Krankheiten/Infektionen impfen lassen. Sicher ist sicher und ich denke, dass ihr dann auch beruhigter seid und entspannter Resien könnt;-))
Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
nja das schlaueste isses ach net nen säugling zu impfen, weil man den quasi künstlich erkranken lässt damit er antikörper bildet. ist ne belastung die man einem kind erst später antut. besonders wenns en coctail ist.
marokko ist hygienischer als man denkt, besonders, wenn man darauf achtet.
marokko ist hygienischer als man denkt, besonders, wenn man darauf achtet.
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Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
Hallo,
danke an alle für Eure Antworten, danke Martin auch für deine ausführliche und sehr nett formulierte Kritik
Wir haben uns mittlerweile entscheiden nicht impfen zu lassen, aus mehreren Gründen. Es hat sich mttlerweile auch sowieso erledigt, zum einen weil wir das Impfschema eh nicht mehr einhalten konnten (zumindest 2 Impfungen in einem Abstand von 1 Monat). Und jetzt kränkelt der Kleine etwas (Schnupfen), da wird auch nicht geimpft.
Ich wollte aber noch etwas mehr meine Beweggründe erklären, denn Uninformiertheit steckt sicher nicht hinter meiner Entscheidung
Wikipedia ist auch mein Freund und erster Ansprechpartner, aber beim Thema Impfungen hab ich mich auch mit anderen Quellen befasst.
Impfschäden sind schwer zu beweisen, da sie meist diffuse Krankheitssymptome hervorrufen, und da quasi alle Kinder geimpft sind kaum Studien möglich sind. Aber ich wehre mich gegen Aussagen wie diese:
Wenn ich jetzt in Marokko einen Autounfall habe weil der Verkehr chaotischer ist, dann ist das ja eigentlich auch meine Schuld, denn ich habe mein Kind ja wissentlich einem größeren Risiko als in Deutschland ausgesetzt!
Ich habe einen Bekannten, der hat multiple Sklerose. Die Hepatitis B Impfung steht im Verdacht diese auszulösen. Ist das jetzt besser oder schlechter als an Hepatitis B zu erkranken? Eine lebenslängliche Beeintrchtigung ist es auf jeden Fall...
Ich selbst habe mit schwer mehrfach behinderten Kindern gearbeitet. Auch da gab es einen Fall in dem eine Impfung im Verdacht steht die Behinderung ausgelöst zu haben ...
Mir ist schon bewusst, dass wir auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung haben. Aber viele Krankheiten wurden auch allein ducrh bessere Hygienestandards ausgerottet. Und die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, wie weit geht sie? Ist nicht auch sich für ein Leben auf Reisen und ohne Arbeit zu entscheiden gegen die Gesellschaft? Ich nehme ja nicht mehr an der Vervielfältigung des "gesellschaftlichen Reichtums" teil.
Ich denke Impfen sollte wie meine Lebensweise eine individuelle Entscheidung sein. Der Blick auf die Zahlen bestätigt auch, dass "Impfmüdigkeit" eigentlich eher Panikmache ist. Deutschland hat zum Beispiel auch ohne Impfpflicht ähnlich hohe Durchimpfungsraten wie Länder mit Impfpflicht. Weil einfach die meisten Eltern nicht das geringe Risiko einer (sicherlich vermeidbaren!) Krankheit eingehen wollen, und das lieber gegen das nicht bestimmbare Risiko eines Impfschadens tauschen.
Das gilt jetzt alles NICHT für DPT, das möchte ich schon hervorheben. Da finde ich Impfungen ja wie gesagt auch sinnvoll. Die Frage ist nur WANN?
Meine individuelle Impfentscheidung sah so aus, dies nicht vor 18 Monaten zu impfen. Die Reise nach Marokko hat mich kurz zweifeln lassen. Aber wenn das Risiko nicht höher ist als in Südeuropa traue ich mir zu das zu tragen. Polio und Diphterie sind sehr seltene Krankheiten. Und Tetanuserreger sind zwar tatsächlich überall, aber mein Krabbelkind lass ich ja eh nie alleine. Und damit Tetanus ausbricht braucht es tiefe Wunden, an die kein Sauerstoff kommt. Das kann man mit desinfizieren und ausbluten lassen verhindern. Und im Zweifelsfall wird im Krankenhaus eh geimpft, Grundimmunisierung hin oder her!
Das ist übrigens alles mit 2 Kinderärzten abgesprochen. Dazu muss ich sagen dass ich sogar in einem der besagte Länder mit Impfpflicht lebe! Die gilt aber erst ab 18 Monaten. Der Grund dass so früh geimpft wird ist eher ein organsatorischer - im ersten Jar sind die Eltern noch oft beim Kinderarzt, so wird die höchstmögliche Zahl von Kindern erreicht. Die Kleinen haben aber noch ein sehr empfindliches Immunsystem - es fühlt sich für mich so falsch an da hineinzupfuschen ...
danke an alle für Eure Antworten, danke Martin auch für deine ausführliche und sehr nett formulierte Kritik
Wir haben uns mittlerweile entscheiden nicht impfen zu lassen, aus mehreren Gründen. Es hat sich mttlerweile auch sowieso erledigt, zum einen weil wir das Impfschema eh nicht mehr einhalten konnten (zumindest 2 Impfungen in einem Abstand von 1 Monat). Und jetzt kränkelt der Kleine etwas (Schnupfen), da wird auch nicht geimpft.
Ich wollte aber noch etwas mehr meine Beweggründe erklären, denn Uninformiertheit steckt sicher nicht hinter meiner Entscheidung
Wikipedia ist auch mein Freund und erster Ansprechpartner, aber beim Thema Impfungen hab ich mich auch mit anderen Quellen befasst.
Impfschäden sind schwer zu beweisen, da sie meist diffuse Krankheitssymptome hervorrufen, und da quasi alle Kinder geimpft sind kaum Studien möglich sind. Aber ich wehre mich gegen Aussagen wie diese:
Das hört sich ja fast so an, als wäre die sog. lebenslange Beeinträchtigung schon sicher? Und als sei Nicht-Impfen der einzig mögliche Auslöser?Eine gewisse Skepsis gegen Impfungen mag angebracht sein, aber die Nebenwirkungen einer Impfung sind einer lebenslangen Beenträchtigung wohl eindeutig vorzuziehen.
Wenn ich jetzt in Marokko einen Autounfall habe weil der Verkehr chaotischer ist, dann ist das ja eigentlich auch meine Schuld, denn ich habe mein Kind ja wissentlich einem größeren Risiko als in Deutschland ausgesetzt!
Ich habe einen Bekannten, der hat multiple Sklerose. Die Hepatitis B Impfung steht im Verdacht diese auszulösen. Ist das jetzt besser oder schlechter als an Hepatitis B zu erkranken? Eine lebenslängliche Beeintrchtigung ist es auf jeden Fall...
Ich selbst habe mit schwer mehrfach behinderten Kindern gearbeitet. Auch da gab es einen Fall in dem eine Impfung im Verdacht steht die Behinderung ausgelöst zu haben ...
Mir ist schon bewusst, dass wir auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung haben. Aber viele Krankheiten wurden auch allein ducrh bessere Hygienestandards ausgerottet. Und die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, wie weit geht sie? Ist nicht auch sich für ein Leben auf Reisen und ohne Arbeit zu entscheiden gegen die Gesellschaft? Ich nehme ja nicht mehr an der Vervielfältigung des "gesellschaftlichen Reichtums" teil.
Ich denke Impfen sollte wie meine Lebensweise eine individuelle Entscheidung sein. Der Blick auf die Zahlen bestätigt auch, dass "Impfmüdigkeit" eigentlich eher Panikmache ist. Deutschland hat zum Beispiel auch ohne Impfpflicht ähnlich hohe Durchimpfungsraten wie Länder mit Impfpflicht. Weil einfach die meisten Eltern nicht das geringe Risiko einer (sicherlich vermeidbaren!) Krankheit eingehen wollen, und das lieber gegen das nicht bestimmbare Risiko eines Impfschadens tauschen.
Das gilt jetzt alles NICHT für DPT, das möchte ich schon hervorheben. Da finde ich Impfungen ja wie gesagt auch sinnvoll. Die Frage ist nur WANN?
Meine individuelle Impfentscheidung sah so aus, dies nicht vor 18 Monaten zu impfen. Die Reise nach Marokko hat mich kurz zweifeln lassen. Aber wenn das Risiko nicht höher ist als in Südeuropa traue ich mir zu das zu tragen. Polio und Diphterie sind sehr seltene Krankheiten. Und Tetanuserreger sind zwar tatsächlich überall, aber mein Krabbelkind lass ich ja eh nie alleine. Und damit Tetanus ausbricht braucht es tiefe Wunden, an die kein Sauerstoff kommt. Das kann man mit desinfizieren und ausbluten lassen verhindern. Und im Zweifelsfall wird im Krankenhaus eh geimpft, Grundimmunisierung hin oder her!
Das ist übrigens alles mit 2 Kinderärzten abgesprochen. Dazu muss ich sagen dass ich sogar in einem der besagte Länder mit Impfpflicht lebe! Die gilt aber erst ab 18 Monaten. Der Grund dass so früh geimpft wird ist eher ein organsatorischer - im ersten Jar sind die Eltern noch oft beim Kinderarzt, so wird die höchstmögliche Zahl von Kindern erreicht. Die Kleinen haben aber noch ein sehr empfindliches Immunsystem - es fühlt sich für mich so falsch an da hineinzupfuschen ...
Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
allen ist deine entscheidung ziemlich egal, und du brauchst nicht zu begründen was du alles in deinem leben anstellst
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Marokko mit ungeimpftem Säugling - verantwortungslos?
Das weiß ich schon, hab mich auch gar nicht angegriffen gefühlt, im Gegenteil
Ich wollte meine Entscheidung nur begründen um zu sagen dass ich nicht aus Uninformiertheit nicht impfe/bzw. vorhabe später zu impfen. Wie alles im Leben bleibt das ja eine eigene Entscheidung - die man aber ruhig kritisieren darf, für Austausch ist dieses Forum ja auch da!
Ich wollte meine Entscheidung nur begründen um zu sagen dass ich nicht aus Uninformiertheit nicht impfe/bzw. vorhabe später zu impfen. Wie alles im Leben bleibt das ja eine eigene Entscheidung - die man aber ruhig kritisieren darf, für Austausch ist dieses Forum ja auch da!
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