Coogar hat geschrieben:Gehst Du trotzdem sicher nach Nepal zurück oder haderst Du noch?
Na, klar gehe ich zurück! Ernsthaft hab ich das eigentlich nie in Zweifel gestellt, auch wenn ich ziemlich gut im Hadern bin.
Da bin ich einfach zu stur, was ich mir vorgenommen habe, wird auch gemacht. Wenns dann nix ist, hab ich es wenigstens ausprobiert. Und lieber was bereuen, was man getan, als etwas, was man nicht getan hat, oder? (Aber bereuen werd ich's sicher nicht, dafür ist es zu spannend und außerdem hab ich ja grad keine wirkliche Alternative, die mir besser gefiele )
Irgendwie glaube ich auch, dass ich nicht die größte Angst davor habe, nach Nepal zu gehen, denn ich weiß, dass ich überall gut zurechtkomme, wenn es mir gut geht. Ich hab vor allem Angst vor mir selbst, dass ich mich selbt nicht im Griff habe, dass meine Depression mich immer mehr im Griff hat und ich irgendwann einfach keine Kraft mehr habe, weiterzuleben. Aber andererseits weiß ich auch, dass Aufgeben nicht mein Ding ist. Und phasenweise lebe ich einfach zu gerne, um es ganz aufzugeben - ich hoffe, dass ich das immer irgendwo im Hinterkopf wissen werde.
Da fällt mir ein: Irgendwo, weiß nicht mehr wo, hab ich mal von einer Theorie gelesen, dass es unendlich viele Parallelwelten gibt. Und in denen, da es unendlich viele sind, gibt es zufällig bzw. stochastisch gesehen auch uns selbst in der exakt selben Umgebung unendlich oft. In diesen Parallelwelten kann es also sein, dass wir in derselben Situation uns anders entscheiden und wir theoretisch alle möglichen Lebensentwürfe mit allen möglichen Entscheidungen irgendwo erleben. Verwirrend, oder? Schade, dass wir dabei nicht Mäusle spielen können...Coogar hat geschrieben:Naja, irgendwie kehrt sich alles ständig um, im Endeffekt kann man nicht wissen, ob man das Richtige tut, weil man es ja nicht im Parallelleben testen kann.
Ja, aber diese Phasen kommen eben überall, gell? Egal, ob zu Hause oder unterwegs (wobei es zuhause ja dann eher andere als Sprachprobleme sind ). Eine Tiefphase in der vertrauten Umgebung ist vielleicht gemütlicher, aber wachsen tut man mehr daran, wenn es schwieriger ist, meint Ihr nicht? Hilfe, wir müssten alle ja schon über 5m groß sein!Coogar hat geschrieben: Ich freue mich zwar schon auf Südamerika, aber jetzt kommen auch so die Gedanken, dass ich dort Phasen haben werde, wo ich mich einsam fühle und keinen Bock mehr habe, mir mit der Sprache einen abzuquälen usw. Weil ich weiß, dass man diese Phasen auf Reisen eben hat.
Sollte ich mir vielleicht aufschreiben und übers Bett hängen, dass ich es nicht vergesse bei all dem Hadern!Eliane hat geschrieben:man darf bei einer Langzeitreise und erst recht beim Auswandern auch nicht vergessen, warum man eigentlich weg wollte.
Grad war ich ja 3 WRFler besuchen, und es ist schon so, dass andere Reisende manche Sachen viel besser verstehen und man mit ihnen anders reden kann als mit den Daheimgebliebenen. Ich hatte in wenigen Tagen so viele gute Gespräche, dass mir immer noch der Kopf brummt! Ich liebe meine alten Freunde, aber auf die neueren Traveler-Freunde will ich genauso wenig verzichten!Eliane hat geschrieben:Und sie versteht meine Sorgen und Probleme sehr viel besser, als alle Daheimgebliebenen.
Warum nur zwei Wiesen, Felix????Felix hat geschrieben:Man kann im Prinzip endlos zwischen den beiden Wiesen hin- und herspringen, das Gras scheint komischerweise immer an der Seite grüner, an der man gerade nicht ist ...
Wohl wahr. Aber wehe, es gibt zu wenig Veränderung, dann wird es ganz schnell langweilig und alles wird umgeschmissen...Felix hat geschrieben:Veränderung ist immer anstrengend und der Mensch nun mal ein bequemes Tier.
So, gute Nacht, Ihr Lieben!
Eure Julia