Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

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Moe!!!
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von Moe!!! »

Hallo,

zum offtopic Thema Strahlengefahr/Vergiftungsgefahr habe ich nur anzumerken, dass es ja auch das Golfkriegssymptom gibt. Das im englischen uebrigens auch "Balkansyndrom" genannt wird. Das wird in erster Linie auf Uranmunition zuruckgefuehrt, ist zugegeben aber noch nicht abschliessend medizinisch geklaert.
Die Bundeswehr verwendet uebrigens keine Uranmunition, obwohl die deutlich bessere Penetrationswerte hat und eine billige Loesung zur Entsorgung des Urans ist. Das sollte einem schon zu denken geben.
Ich glaube nicht, dass man nur gefaehrdet ist, wenn man im Augenblick des Abschusses neben einem Panzer steht, sondern ich persoenlich wuerde mich auch nicht dicht an ein altes Panzerwrack stellen. Ich glaube aber nicht, dass vom Trinkwasser bei kurzem Aufenthalt Gefahr ausgeht.

Zu Afghanistan: Ich bin im Januar von einer Afghanistanreise zurueck gekommen. Und wuerde die Reise auch heute, Ende April 2016, noch starten. Fuer den Wakhan Korridor ganz oben im Norden kann ich sagen, dass dieser Landesteil absolut sicher war. Ich spreche aber eben nur vom Wakhan, nicht von ganz Afghanistan.
Und das diese gute Sicherheitslage bisher durchgaengig angehalten hat, bis jetzt also Verlass darauf war.
Andererseits stehen die Taliban nur ein paar Kilometer vom Eingang des Korridors entfernt und die Gewalt ueber einen Distrikt ist in Afghanistan schnell und billig zu erkaufen.
Sicherheitslagen koennen sich in allen Stan Staaten in ein paar Stunden radikal aendern. Ich habe das schon ein paarmal erleben duerfen. Von "lazy to crazy in an eye blink" Eben noch uebertrieben schlaefrig und ploetzlich liegen ueberall Leichen. z.B. in Osh 2010, in Khorogh 2012, in Gilgit 2012 oder bei Ferry meadows 2013.
Ich kann mich Michael Mayer und seiner positiven Sicherheitsdiagnose also nicht vollkommen anschliessen. Zumal ich kein "Afghanisches Volk" erkennen kann. Sondern nur ganz verschiedene Ethnien, die Auslaendern auch tatsaechlich sehr unterschiedlich entgegentreten. Und die allermeisten sind eben keine edlen Wilden, sondern einem guten Geschaeft nicht abgeneigt. Und damit meine ich Loesegeld.
Zitat Michael Mayer "Das afghanische Volk ist, von einigen ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, sehr gastfreundschaftlich." Ich habe auch schon jede Menge Arschloecher in Afghanistan kennengelernt. Man wird ja in der Regel auf dem Platten Land nicht beklaut. Unabhaengig, wo auf der Welt man sich befindet. Richtige Kriminalitaet findet man ja meist nur in den Staedten. In einem Monat Afghanistan bin ich auf dem Land zwei Mal beklaut worden. Habe das mal mit einem Guide von Secret Kompass besprochen. Der sagt, bei jeder ihrer Expeditionen durch die Bergeinsamkeit seien Sachen weggekommen. Einen gewissen Verlust muesse man in Afghanistan eben immer einplanen.

Zum Plan einer Afghanistandurchquerung mit dem Auto nach Pakistan:
Im Wakhan kann man wegen fehlender Strassen nicht Richtung Pakistan fahren. Da ist Hochgebirge.
Abgesehen vom Sicherheitsrisiko bei der Durchquerung, kenne ich jetzt auch keinen fuer Auslaender geoffneten Grenzuebergang zwischen den beiden Laendern.
Ich war mal in Peshawar. Der Khyberpass war jedenfalls fuer Auslaender zu und das Netz behauptet, dass dies immer noch so ist.
Zwischen Quetta und Kandahar gibts noch einen Grenzuebergang. Keine Ahnung, ob der offiziell fuer Auslaender geoffnet ist. Weiss aber auch nicht, ob der sich offiziell ueberhaupt noch unter Kontrolle der Regierung befindet. Kandahar ist ja Hochburg der Taliban.....
TripToTheMoon7
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von TripToTheMoon7 »

Ich empfehle jeden einmal in seinem Leben nach Afghanistan zu reisen, denn die Natur und die Berge dort sind echt atemberaubend schön und unverwechselbar...Kabul ist mittlerweile etwas unsicher, weil es ein Ballungsgebiet ist wo gerne mal Attentäter ihr Unwesen treiben aber den Norden kann man ruhig mit einem Guide bereisen und Städte wie Mazare Sharif, die an U zbekistan und T adshikistan grenzen...auch Herat ist herrlich schön und ziemlich sicher soweit..das Tal von Bamiyan ist ein muss mit den Statuen, die als Weltwunder einzuschätzen sind :)

Hoffe ich konnte paar gute Tipps liefern und wünsche gute und sichere Reise :)
onurb
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von onurb »

TripToTheMoon7 hat geschrieben: mit den Statuen, die als Weltwunder einzuschätzen sind :)
:)
Und die 2001 von der Taliban komplett zerstört wurden?
https://de.wikipedia.org/wiki/Buddha-St ... on_Bamiyan

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ccc
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von ccc »

In Afghanistan kann von Sicherheit keine Rede sein: Vielerorts kommt es zu heftigen Kämpfen, Bomben-Anchläge sind an der Tagesordnung, Teile des Landes kontrollieren die Taliban. Durch die bewaffneten Konflikte verlieren jedes Jahr Tausende Menschen ihr Leben, ihre Häuser, ihre Lebensgrundlage. Hundert-tausende Afghanen befinden sich bereits auf der Flucht – viele davon als Binnenflüchtlinge oder in den direkten Nachbarländern.

In ganz Afghanistan, auch in den Städten sowie in der Hauptstadt Kabul, besteht für die Touristen ein hohes Risiko, Opfer einer Entführung oder eines Gewaltverbrechens zu werden. Kriminelle Gruppen haben Ausländer als Ziel von Angriffen und Überfällen erklärt. Es gibt keine gänzlich sicheren Orte.

Dazu kommt noch Pandemie der Coronavirus-Krankheit (COVID-19).

Die COVID-Tragödie in Afghanistan
Tonicek
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von Tonicek »

@ ccc: Vielen Dank f. d. Zeilen, aber woher kommen diese Zeilen? Gibt's eine Quelle dafür?
Und, ja, wenn es wirklich so gefährlich wäre oder auch ist, wieso werden dann " Flüchtlinge " von Europa aus zurück nach Afghan. geschickt . . . ?
ccc
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von ccc »

Tonicek hat geschrieben: 30 Jul 21 13:18 Vielen Dank f. d. Zeilen, aber woher kommen diese Zeilen? Gibt's eine Quelle dafür?
Und, ja, wenn es wirklich so gefährlich wäre oder auch ist, wieso werden dann " Flüchtlinge " von Europa aus zurück nach Afghan. geschickt . . . ?
Sorry, habe die Links vergessen:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/auss ... eit/204692

https://www.proasyl.de/thema/unsicheres-afghanistan/

In Afghanistan hat der Westen kapituliert und es ist wirklich gefährlich dort, kann bestätigen. Warum man Flüchtlinge nach Afghanistan direkt in den Krieg zurückschickt, bleibt für mich nach wie vor unklar...

Die afghanische Regierung hat europäische Staaten dazu aufgefordert, Abschiebungen in das Land für drei Monate auszusetzen. Wegen der zunehmenden Gewalt der militant-islamistischen Taliban und steigenden Zahl an Corona-Infektionen sei die Rückführung abgelehnter Asylbewerber derzeit ein Grund zur Sorge, heißt es in einer Erklärung des für Flüchtlinge zuständigen Ministeriums. Außerdem sei man besorgt über eine wachsende Zahl von Menschen, die im Ausland Asyl suchten sowie im Land selbst auf der Flucht seien.
Viele europäische Länder schieben abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan ab, darunter auch Deutschland. Erst am Mittwoch war eine Maschine mit 27 abgeschobenen Männern an Bord in Kabul eingetroffen. Es war die 40. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016. Damit haben Bund und Länder bisher 1.104 Flüchtlinge nach Afghanistan zurückgebracht.
Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am Montag allerdings gesagt, er halte die bisherige Abschiebepraxis trotz der Zunahme der Gewalt noch für vertretbar. Die Bundeswehr hat Afghanistan Ende Juni verlassen. Der Abzug der US-Truppen sei zu mehr als 90 Prozent abgeschlossen, teilte das Pentagon am Dienstag mit. Auch zwei Jahrzehnte nach Beginn des internationalen Militäreinsatzes zum Sturz der Taliban ist Afghanistan laut dem Global Peace Index noch vor den Bürgerkriegsländern Syrien und Jemen das unsicherste Land der Welt.


https://www.zeit.de/amp/politik/ausland ... ban-corona

Herr Heiko Maas sollte auf dem Landweg durch das Land reisen und sich selber überzeugen, wie sicher dort ist. Ein kurzer Besuch mit der kugelsicheren Weste von nur 1-2 Tagen, bringt es eben nicht viel… :wink:
Tonicek
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von Tonicek »

Dank f. d. Link, aber -nimm es mir nicht übel- , wenn ich " proasyl " lese, dann weiß ich Bescheid, woher der Wind weht - ein einziger Lobby-Verein, der am liebsten die gesamte 3. Welt nach Westeuropa einladen will - ist nicht so richtig mein Fall, deswegen fragte ich mal nach . . .

Als Replik auf Deinen Link könnte ich hier Hunderte von Links einstellen, die genau das Gegenteil dessen schreiben, was "proasyl" meint schreiben zu müssen . . .
ccc
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von ccc »

Tonicek hat geschrieben: 30 Jul 21 15:39 Dank f. d. Link, aber -nimm es mir nicht übel- , wenn ich " proasyl " lese, dann weiß ich Bescheid, woher der Wind weht - ein einziger Lobby-Verein, der am liebsten die gesamte 3. Welt nach Westeuropa einladen will - ist nicht so richtig mein Fall, deswegen fragte ich mal nach . . .

Als Replik auf Deinen Link könnte ich hier Hunderte von Links einstellen, die genau das Gegenteil dessen schreiben, was "proasyl" meint schreiben zu müssen . . .

Bitte @Tonicek, aber ich brauche keine Links, war vor Ort 9 Tage im März, bin nicht nur intern geflogen, aber auch auf dem Landweg gereist, unter anderem über Taliban Terra und habe ein eigenes Bild von dem Land.
In dem Zitat, was ich vorher gepostet habe, muss ich "proasyl" wirklich Recht geben, es stimmt zu 100%. :wink: Leider…
Tonicek
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Afghanistan: Sicherheitslage für Individualtourismus?

Ungelesener Beitrag von Tonicek »

Guten Morgen, ccc, und auch ein schönes, hoffentlich genauso sonniges Wochenende wie hier in Böhmen . . .
Ich achte Deine persönl. Erfahrungen von der Vorort-Reise, nichtsdestotrotz bestehe ich auf meiner Meinung betr. der Organisation "proasyl", das sind meine Erfahrungswerte und, ja, bayerische Politiker haben sich mal dieses betreffend über einen "Asyl-Tourismus" geäußert, das sagt ja eigentlich schon alles.

Und über den anderen Politiker, namens Struck, der der Meinung war, wir verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch, über diesen brauchen wir gar nicht erst zu reden.
Wie die Bundeswehr unsere Freiheit in 20 Ja. "Hindukusch" verteidigt hat, sehen wir ja jetzt sehr genau . . .

Hast Du betr. Deiner Afghan.-Reise irgendwo einen Bericht eingestellt? Habe ich da etwas evtll versäumt?
Wie war das mit der Visa-Besorgung? Wo? Einfach oder kompliziert?

Würde mich alles sehr interessieren, da ich auch in absehbarer Zeit vorhabe, mich in Pakistan umzusehen. Von da aus würe ja eine Weiterreise an den Hindukusch sehr gut möglich.-

Wie ich schon gesehen habe, hab' ich eine Afghan. Botschaft bei mir vor der Haustür.
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