Liebe Lani
Auf jeden Fall sollte man m.E. die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes - und die von anderen Travelern berichteten typischen Betrügereien und Gefahren (->
Vorsicht Falle!) lesen, Formulierungen vergleichen - und eher daraus für sich lernen, als sie grandios zu belächeln.
Zu den Sicherheitshinweisen und Reisewarnungen des auswärtigen Amtes: (und ähnlicher offizieller Institutionen anderer Länder vgl.
Weltreise-Links)
Im und für das auswärtige Amt arbeiten Spezialisten, die für ihr lokales Resort z.T. schon Jahrzehnte zuständig sind, teilw. dort leb(t)en, auch politische Hintergründe kennen und vor allem die Sicherheits-relevanten Berichte aller Auslandsreisenden über die deutschen Vertretungen im Ausland (Botschaften) bekommen und auswerten.
Zwangsläufig hat das auswärtige Amt so die akkuratesten Informationen zur Sicherheitslage von Ländern, denn die Opfer wenden sich ja nicht unbedingt an Reiseforen, aber immer an die jeweilige deutsche Botschaft vor Ort, die es ans AA weiter leitet.
Botschaften sind bekannter Maßen neben der örtlichen Polizei die erste Anlaufstelle für alle, die im Ausland irgendwie in Bredouille geraten sind.
Wenn also jemand aktuell Bescheid weiß zur Sicherheitslage eines Landes / Ortes, dann die Botschaften
der verschiedenen Länder.
Insofern macht es auch Sinn, gleich auch noch die Sicherheitshinweise anderer Länder mit bekannt gutem außenministerischem Bürgerdienst zu lesen - eine Auswahl davon siehe Institution-Links der ->
Weltreise-Links.
Ich habe selbst vor gefährlicheren Reisevorhaben mit Mitarbeitern des auswärtigen Amtes über meine Reisepläne gesprochen - und meine Gesprächspartner vom AA haben immer einen SEHR kompetenten Eindruck auf mich gemacht.
Auch die Wortwahl der Sicherheitshinweise / Reisewarnungen auf
www.auswaertiges-amt.de ist sorgsam bedacht, individuell gewählt und enthält alle grobe und feine Abstufungen, um sich ein Bild zu machen.
Beim auswärtigen Amt gibt es auch Teilreisewarnungen für bestimmte Regionen, sodass Länder vom AA im Rahmen des Finanzierbaren nicht über einen zu groben nationalen Kamm geschoren werden.
Reisewarnungen bedeuten auch nicht, dass etwas passieren
muss.
Wer auf seiner Reise in bewarnten Gebieten nur freundlichen hilfsbereiten Menschen begegnet ist (das sind ja > 90% der Individuen aller Bevölkerungen weltweit), hat deshalb keinerlei Anlass für eine Herabwürdigung der offiziellen Reisewarnhinweise!
Es ist für Andere sehr hilfreich, wenn jemand in den länderspezifischen Sicherheitsthreads (
WRF-Suche: Landname + Sicherh*) seine eigenen Reiseerfahrungen (wie lange dort gewesen?) beschreibt und seine daraus gewonnene Einschätzung zur Sicherheitslage eines Landes bekannt gibt.
Die meisten WRF-Mitglieder sind dabei realistisch genug, ihre guten Individualerfahrungen nicht zum Anlass zu nehmen, die Sicherheitshinweise und Reisewarnungen des auswaertigen Amtes "korrigieren" zu wollen. (Wo dies vehement doch vorkommt, deuten meist auch andere Beiträge des Posters z.B. auf eine selbst überschätzende Grandiosität oder andersweitig verzerrte Realitätswahrnehmung hin.

)
In einer Welt, in der auch kleine Randgruppen und Individuuen Terrorismus betreiben und wo ahnungloses in Sicherheitswiegen und akutes Überfallgeschehen nur eine Sekunde oder ein Handytelefonat auseinander liegen können, ist es schwierig, allgemein gültige Sicherheitsratschläge zu geben:
Es bleibt Glück oder Pech, ob man betroffen wird - Statistiken und Fremd-Vorerfahrungen geben nur einen Anhalt.
Verbesserungswunsch an das auswaertige Amt:
Was ich mir von den Reisehinweisen und Sicherheitswarnungen des Auswärtigen Amtes noch wünschen würde, wäre eine zeitliche Nachvollziehung, wann welche Anmerkungen / Änderungen gemacht / entfernt wurden. (Deshalb ist es m.E. durchaus legitim und hilfreich, Snapshot- Zitate des AA in WRF-Sicherheitsbeiträgen zu posten und zu belassen.)
Mehr Wissen zur Interpretation der
Reisehinweisen, Sicherheitshinweisen und Reisewarnungen des auswärtigen Amtes:
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laend ... _node.html
Zum Vorsicht-Falle-Forum:
Eine detaillierte Beschreibung und Besprechung von (orts-) typischen Touristenfallen ist wichtig - und ich möchte alle WRFler dazu ermutigen, ihre Negativ-Erfahrungen auf Reisen dorthin zu posten!
Liest man dort z.B. von Überfällen an ATMs, ist man eher bereit, sich mancherorts erstmal 2 Minuten abseits in eine Ecke zu stellen, um zunächst die Umgebung intensiv wahr zu nehmen...
oder man ist auf Offerten von TUK-TUK-Fahrern in Thailand vorbereitet...
oder man lässt an manchen Orten Südamerikas seinen original-geöffneten Drink nicht rumstehen, um nicht Opfer von K.O.-Tropfen zu werden.
Zu den Sicherheitshinweisen in Reiseführern:
Haben ihre Existenzberechtigung, sind aber weder so aktuell wie das AA, noch so interaktiv wie das Vorsicht-Falle-Forum.
Zur eigenen Sicherheitsbeurteilung:
"Trau schau wem" gilt überall, aber man sollte auch nicht paranoid werden.
Die Trennlinie erfährt sich nur durch Austausch mit Anderen.
"Gesunde Vorsicht" ist besonders immer dann angebracht, wenn sich Dir jemand aktiv nähert, um Dir irgendein Angebot zu unterbreiten.
Reisend entwickelt man ein gutes Gespür für gefährliche Orte und Menschen. Je besser der Kontakt zu den Locals, desto besser kann man Situationen einschätzen.
Traue Deinen (geschärften) Instinkten!
In den letzten Monaten sind wir sehr häufig (20-40mal!) auf den verschiedenen karibischen Inseln von Einheimischen vor möglicher Gefahr gewarnt worden.
Wir erkundigen uns dann eingehend, an welche Situationen, Leute oder Tricks die Warner denn genau gedacht haben - und lernen.
In bislang 5,5 Jahren Reisetätigkeit ist uns so bisher noch nichts gestohlen oder zu Leid getan worden (tock tock tock), obwohl wir uns oft in
sehr untouristischen und manchmal recht dunklen Orten rumtreiben.
Im Vorsicht-Falle-Forum stehen auch schon ein paar Tips dazu, was man anders tun sollte als diejenigen, denen das "V" für "Victim" bereits von weitem sichtbar auf der Stirn geschrieben zu stehen scheint.
Leben ist stets mit Risiken verbunden - beim Reisen, und darüber sollte man sich im Klaren sein, allerdings in vieler Hinsicht mehr als "zu Hause".
Dafür ist das Reiseleben herausfordernder, bunter - und macht mehr Spaß...!
Aber das weißt Du ja alles längst.
Und Du hast auch die einleuchtende Erklärung für Deine jetzigen Zweifel und Ängste genannt:
Es ist eine wichtige Phase der Reisevorbereitung, die (auch von uns) vor jedem Reiseantritt durchlaufen werden muss, z.B. um nicht ganz unvorbereitet ins möglicherweise offene Messer zu laufen...
... und wenn doch, gibt's ja zum Glück das
SOS-Forum!
Liebe Grüße,
und denk an die 1.Regel des
intergalaktischen Reiseführers: Keine Panik!