Auswandern in unsere Wälder

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Sven.
Kiebitz
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Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von Sven. »

Hallo zusammen!

Zuersteinmal möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Sven. Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Gedanken meinen Kram zu packen und endlich anzufangen richtig zu leben. In meinem Sinne muss das so sein wie die Menschen vor mehreren Tausend Jahren es auch gemacht haben. Nun ich habe immer nur darüber nachgedacht, ich bin übrigens Musiker und habe ganze Alben darüber geschrieben jedoch bin ich mir nun sicher: Ich werde gehen! Nun ich habe schon einige Themen hier im Forum durchgelesen aber es war nie das dabei, was ich selbst machen möchte. Der Gedanke stimmt, die Gründe wieso man geht ebenfalls, jedoch nicht die Richtung in die gegangen wird. Denn, so absurd es vielleicht klingen mag, ich habe vor in die europäischen Wälder zu ziehen und mir dort ein Leben aufzubauen auf nahezu 100%tiger Naturbasis. Das ich natürlich nicht 100% von mir selbst leben kann habe ich eingesehen, es gibt immer Menschen auf die man angewiesen ist - und wenn es nur der Arzt ist weil man sich aus Dummheit etwas gebrochen hat... - jedoch möchte ich die wichtigen Dinge selbst in die Hand nehmen. Hüttenbau, Nahrung und Wasser beschaffen, Werkzeug und Material bauen und sammeln - unabhängig von der Jahreszeit!
Im Moment sieht es so aus das ich alle Verpflichtungen und Verträge die bestehen kündige und mich von jeglichem Mist den ich eh nicht mehr brauche trenne und Ihn in Geld verwandle, welches ich für den Anfang benötige. Z.B. für die erste zivilisierte Ausrüstung, Werkzeug, Anreise/Rundreise bis ich einen geeigneten Platz gefunden habe, Bücher und Wissen allgemein, usw...
Ich besitze bereits einiges wenn nicht viel Wissen, habe das letzte Jahr bewusst in der Natur verbracht und mich auf meinen Ausstieg vorbereitet, Survivalbücher, Kenntnisse und Fertigkeiten besitze ich zu genüge...woran es mangelt ist im Endeffekt an etwas Zeit, denn ich möchte bereits nächstes Frühjahr aufbrechen und mein Glück versuchen.
Ihr fragt Euch sicher wohin ich gehen will...genau kann ich es Euch leider nicht sagen, aber der Grund weshalb ich diesen Beitrag hier auch schreibe (das mache ich übrigens jetzt da ich im Moment noch auf der Arbeit ins Internet kann), ist das ich Erfahrungen und Tipps bekommen möchte was folgende Orte und deren Wälder angeht:

Allgäu/Alpen
Schweden/Nordschweden
Norwegen
Schweiz

Diese 4 Länder würden für mich in Frage kommen.

Allgäu und Schweiz bevorzuge ich deshalb, weil ich der Deutschen Sprache mächtig bin und mich somit auch verständigen kann, sei es bei der 1-wöchigen Arbeit auf einem Bauernhof um etwas Mehl oder einen Schlafplatz zu bekommen oder um einen seltenen Ausflug in die Zivilisation zu überstehen.

Norwegen und Schweden ist da schon schwieriger, da müsste ich mich vorher auf die Sprache vorbereiten, mir mindestens ein Grundwörterbuch zulegen und so weiter...

Mir geht es ebenfalls um die Natur. Ich möchte dort Leben wo ich in Ruhe gelassen werde, wo sich mehrere Jahre keiner um mich schert, wo ich in Ruhe mit der Natur leben kann. Ich brauche gesundes Wasser, also einen Bach (der übrigens auch Fische führt) oder eine zugängliche Quelle, ich brauche eine Landschaft in der noch urtümlich Pflanzen und Früchte wachsen und so weiter...im Prinzip brauche ich die sehr utopische Landschaft von Robinson Cruso nur eben in Europa!

Was ich noch anmerken möchte: Ich habe vor ersteinmal in den genannten Ländern bis Sommer 2008 zu verweilen, dann würde sich ein Gleichgesinnter zu mir gesellen und wir wollten Schweden oder Norwegen in Angriff nehmen, zu zweit. Das jetzige Erlebnis wird 99 prozentiger Sicherheit alleine stattfinden.

Mir ist es völlig klar das durch meinen Beitrag ettliche Fragen aufgetaucht sind, ich könnte hier tausend Seiten schreiben was ich vor habe, wie ich mir alles vorstelle, aber das würde Tage wenn nicht Wochen dauern und ich denke die wichtigsten Sachen habe ich angesprochen. Trotzdem dürft ihr alles fragen, denn ich möchte ja schließlich Hilfe oder Tipps von Euch.

Ich grüße und danke,
Sven
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Der_Felix
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Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von Der_Felix »

Hallo Sven + willkommen im Forum!

um es in ein Wort zu packen: mutig! Mein Ding wäre das nicht, aber ich finde es grundsätzlich gut, wenn Leute ihren eigenen kopf haben und zudem den Mut finden, das dort produzierte auch zu leben.

Etwas macht mich jedoch stutzig: Du schreibst, richtig, wie ich finde, ganz wirst Du nicht auf Zivilisation verzichten können, Arzt etc. Das sehe ich auch so. Ich gehe allerdings einfach mal davon aus, dass Du als Waldmensch (das Wort ist ohne negativen Beiklang gemeint) kein festes Einkommen haben wirst und in so fern auch in keinerlei Sozialversicherung / Rentenkasse einzahlen wirst. Das bedeutet Schwierigkeiten bei besagteer Arztabrechnung, auf lange Sicht aber auch mit der Altersvorsorge.
Leider schreibst Du nicht, wie alt Du bist, allerdings kommt diese Frage natürlich auch auf Dich zu, wenn Du 20 bist.

Ich weiß nicht, welche Ausbildung / Schulabschluss etc. Du hast oder was Du jetzt beruflich machst, aber gäbe es nicht vielleicht einen Kompromiss? Ich sehe Dich jetzt gerade als Autor und/oder Spezialurlaubs-Organisator in einer einsamen, schwedischen Blockhütte an einem See. Sowas halt.

Bin jedenfalls gespannt, wie es mit Deiner Idee weitergeht.

Gruß, zugegeben, vom heimischen PC aus,

Der Felix
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Matthes
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Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von Matthes »

Altersvorsorge fällt ja dahingehend flach, weil er ja wohl eh bis zu seinem Lebensende (wie das klingt :wink: ) nicht mehr in die Zivilisation will/kommt.
Das mit den Arztbesuchen ist natürlich eine Sache, die es zu überlegen gilt.
Das wird sicher recht kostspielig.

Deine Ruhe und Frieden wirst Du wohl in Skandinavien eher genießen können.
Denke mal, in Deutschland wird Dich die Bevölkerung des nächstgelegenen Ortes argwöhnisch beäugen und mit Vorurteilen belegen.

Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob man überhaupt so bedenkenlos eine Hütte in den Wald bauen darf.
Denke mal, dass fast alle Wälder verpachtet sind an Jagdgemeinschaften oder so.
Und der Forst, als Waldschützer, wird da auch ein Wörtchen mitreden wollen, wenn da einer Bäume fällt für Feuerholz.

Als ich Deinen Beitrag gelesen hatte, viel mir eigentlich ganz spontan KANADA ein!
Sauberes Wasser und fischreiche Seen bzw. Flüsse findest Du dort sicher eher als in Deutschland.
Und Besuch von unfreundlich gesinnten Menschen hat man wohl auch nicht so oft.
Und viel kälter als in Norgwegen wird es dort im Winter wohl auch nicht sein.

Bin auf Deine weiteren Ausführungen gespannt!
bye, Matthes :wink:
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Sven.
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Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von Sven. »

Guten Abend miteinander!

Ich danke für die bereits erhaltenen Antworten!

Nun ersteinmal die Antworten für ein paar Fragen:

Ich werde bald 20 Jahre alt, im Sommer 2006 werde ich wenn alles klappt meine Berufsausbildung als Industriekaufmann abgeschlossen haben und so früh als möglich nach der mündlichen Abschlussprüfung die Kurve kratzen.

Mein Vorteil - ich bin ungebunden (keine Freundin) und habe auch sonst keine allzugroßen Verpflichtungen die ich einhalten muss. Von den weltlichen werde ich jedenfalls alle ablegen, ich denke doch das geht? Bankkonto kündigen, Versicherungen kündigen, Auto verkaufen (geht auf jeden Fall) und mir meine Vermögenswirksamen Leistungen auszahlen lassen die ich in über 4 Lehrjahren eingezahlt habe (ich bekomme zwar nicht so viel Geld wie wenn ich sie weiterlaufen lasse, aber zumindest soviel das ich es in Naturalien wie Gold / Silber eintauschen kann das ich bei meiner Mutter hier in Deutschland postiere - einfach falls etwas schief geht und ich wieder komme und Mittel brauche!

Das mit Kanada klingt gut. Ich habe wie gesagt nur ein Problem bzw. wie man es sieht:

Ich muss mich bis Sommer 2008 vollkommen alleine durchschlagen, dann nämlich würde mein bester Freund, Gleichgesinnter und Weggefährte ins Bot einsteigen und dann(!) könnten wir ohne Probleme nach z.B. Norwegen, Schweden, Kanada, was weis ich wo. Das bedeutet ich muss die fast 2 Jahre irgendwo alleine bewerkstelligen. Das ist aber meiner Meinung nach garnicht so schlecht, denn da werde ich viel lernen, Erfahrungen sammeln und und und...alles eben was man in z.B. Kanada mehr als genug brauchen kann.

Das mit dem Kontakt der Zivilisation sieht so aus. Ich werde wohl die erste Zeit, falls mir etwas an Ausrüstung oder Nahrung fehlt, von z.B. Bauernhof zu Bauernhof ziehen müssen, dort etwas arbeiten um Hilfe zu bekommen. Gut kann ich mir das im Allgäu vorstellen...die Gastfreundschaft wird sicher nicht unter aller Sau sein, so gehe ich zumindest davon aus.
Sollte ich mich schwer verletzen, verunglücken oder Ähnliches, so muss ich zu einem Arzt. Ich glaube aber nicht das ein Arzt, egal welcher, einem in Not geratenen Menschen nicht hilft, egal was er für Versicherungen oder Bezüge zur zivilisierten Welt hat - oder liege ich da falsch?
Ich gehe aber davon aus das ich mit kleinen Wunden, Krankheiten usw. alleine klar kommen werde, zumal die meisten von uns so geliebten Krankheiten eh zivilisierten Ursprungs sind!

Nun um euch das nochmal zu verdeutlichen was ich vor habe:

Es muss einfach nur ein im Winter warmer Schlafplatz vorhanden sein und genug Nahrung/Wasser für mich aufzutreiben sein, egal was...hauptsache von der Natur und es hält einen am Leben bzw. versorgt einen mit den lebensnotwendigen Stoffen.

Ich dachte an folgendes. Die erste Zeit (da ich im Frühjahr bzw. Sommer starten werde) muss ich damit verbringen einen gescheiten Unterschlupf für den Winter vorbzuereiten. Ebenfalls Nahrung sammeln, Holz sammeln, Rohstoffe usw. sammeln und schließlich alles lagern. Danach kann ich wenn alles gut geht beruhigt in den Winter gehen und auf das kommende Frühjahr warten.

Das alles geschieht natürlich mit zivilisierter Erst- und gleichzeitig auch Letztausrüstung. Ich werde mich mit dem besten was es an Schlafsack, Äxten, Spaten, Werkzeug, Messer usw. gibt eindecken und alles notwendige mitnehmen um mir den Einstieg zu erleichtern.

Am Samstag ist es z.B. wieder soweit. Ich werde mit meinem gleichgesinnten Freund im Wald übernachten. Kuhle graben, ausfüllen, Feuer machen und bis zur Morgendämmerung warten. Jedoch ohne groß zivilisierte Schlafsäcke und Kleidung. Umso härter die Vorbereitung umso leichter die tatsächliche Praxis - so bin ich zumindest der Meinung.

Wenn man es genauer anschaut ist es doch eigendlich ganz einfach solange man die zwei oben genannten wichtigsten Punkte erreicht (Warmer Unterschlupf und Nahrung/Wasser)

Um nochmal auf Kanada zurückzukommen. Ich bin mir wie gesagt nicht sicher ob ich es packe in einer vollkommen fremden Gegend auf einem fremden Kontinent ganz alleine zu überleben. In den deutschen bzw. europäischen Wäldern kenne ich mich aus, habe Erfahrungen gesammelt und kenne die groben Bedingungen. In Kanada gibt es auch wilde Tiere wie Bären, Wölfe usw. mit denen ich einfach keinerlei Erfahrung habe. Ich denke ich muss mich da langsam rantasten - oder was meint ihr?

Zu dem Problem in Deutschland mit dem Forstrecht, dem Bau einer "Hütte", dem Jagen und Fischen etc. - ich denke ich muss einfach einen Platz finden an den es gut wie niemanden verschlägt...nur irgendwie habe ich das Gefühl das ich den in Deutschland und Mitteleuropa nicht finden werde.

Was also tun?

Nun habe ich wieder viel zu viel in elektronischer Weise geschrieben und werde auf eure Antworten warten. Ich bin gespannt!

Ich grüße und wünsche noch einen erholsamen Abend,

Sven
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Matthes
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Ungelesener Beitrag von Matthes »

Andere grundlegende Fragen:

- Wie lange willst Du das durchziehen? - Bis zum Lebensende?
- Willst Du nie eine Partnerin an Deiner Seite haben?
- Einen festen Wohnsitz hast Du dann auch nicht mehr?


Meine "Bedenken":

- Wenn Dir in Kanada was passiert, dann kriegt das keiner mit und Hilfe kannst Du wohl vergessen.
- Kann Dir natürlich auch passieren, wenn Du Dich in einem deutschen Wald verletzt.
- Denke mal, dass es nur sehr wenige wirklich "unerforschte" Wälder im mitteleuropäischen Raum gibt. Bedingt ja auch, dass das Waldstück fernab jeglicher Zivilisation ist. Somit ist der Weg zum Bauern auch recht lang und im Winter bzw. der matschigen Übergangszeit recht beschwerlich.
- So wie die Ärzte mittlerweile "jammern" und Kassenpatienten als "Zweitklassenpatienten" behandelt werden, wirst Du wohl nicht von vielen Ärzten völlig kostenfrei behandelt.
Keine Ahnung, inwieweit die sich an die Familienangehörigen wenden können oder ab ein Sozialamt da zuständig wäre.


Und nun noch eine persönliche Frage:

- Wie kommt man als 19-jähriger auf so eine Idee bzw. wie erlangt man so eine Überzeugung für eine Sache, seine komplette Zukunft umzustricken und allen zu entsagen ???

Entschuldige bitte, aber das ist für mich unbegreiflich.
Ist es Abenteuerlust? Oder aus irgendeiner Laune raus?

Es gibt doch sicher eine passende "Historiengruppe", die diese Sachen auch ausleben.
Das wäre sicher eine informative Anlaufstelle.

Oh ich habe noch so viele Fragen und Gedanken, aber das können wir ja später noch bereden. :wink:
bye, Matthes :wink:
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Der_Felix
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Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von Der_Felix »

Mhm, auch wenn ich die Idee weiterhin interessant und mutig finde, ich sehe da zu viele Unwägbarkeiten und Dinge, die einfach nicht voraussehbar sind, gerade weil das Ganze ja unter Umständen auf 70 Jahre oder sogar länger ausgelegt ist (oder willst Du irgendwann in die Zivilisation zurückkehren? Wenn ja stellt sich die Frage: wie soll das praktisch aussehen?).

Was die ärztliche Vorsorge angeht: natürlich ist ein Arzt theoretisch verpflichtet, Nothilfe zu leisten (oder?), aber das war es auch schon. Was ist mit "Banalitäten" wie Zahnschmerzen (man denke an die Schlittschuszene in "Castaway" mit Tom Hanks ...)?
Wie willst Du das handlen, wenn Du Dir z.B. ein bein brichst und damit irgendwo versteckt im tiefsten kanadischen Forst hockst? Verhungern?
Das droht doch selbst dann, wenn Dir dieser Beinbruch in Deinem Unterschlupf passiert?

Versteh mich nicht falsch, ich will Dir Deine Idee nicht madig machen, aber gerade bei so tiefgreifenden Folgen für die eigenen Existenz sollte man meiner Meiunung lieber einmal zu viel als einmal zu wenig unken.

Bis gespannt, wie sich Deine Idee entwickelt!

Gruß, Felix

PS: Ich befürchte, auch als Waldmensch bist Du in Kanada den Visumsbestimnmungen unterworfen - ich denke, es dürfte schwierig werden, die Regierung von Deinem Vorhaben zu überzeugen.
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Sven.
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Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von Sven. »

Nach Möglichkeit bis an mein Lebensende, ansonsten solange wie ich es für richtig halte.
Eine Partnerin klar - wäre ja schlimm wenn nicht. Jedoch wäre es auch so das ich später alle paar Jahre weiter ziehen wollte, in dem Stil einen Großteil der Welt bereisen und Leute kennen lernen, da ist vielleicht auch eine passende Partnerin dabei. Im heutigen Leben hatte ich bisher nicht das richtige Gefunden, wieso also nicht auf Reisen, sozusagen unter (fast)Gleichgesinnten.
Fester Wohnsitz? Nein - im Moment wohne ich bei einem Elternteil, danach würde ich alles aufgeben.

Meine Argumente für oder gegen die Bedenken:

Mir passiert was in Kanada - nunja...es ist eben passiert - ich kann genauso jeden Moment vom Auto überfahren werden wenn ich meine Brötchen beim Bäcker auf der anderen Straßenseite hole. Ich meine ich werde nachher noch was über die Gründe schreiben wieso ich fort gehen werde, jedoch halte ich es nicht für schlimm vielleicht früher zu sterben als in der Zivilisation. Es ist kaum zu beschreiben was ich fühle (deshalb auch die Umsetzung in Musik und Lyriken) - und meiner Ansicht nach ist der Sinn des Lebens sich zu verwirklichen und den Weg zu gehen den man in seinem Herzen verfolgt - und das tu ich. Es ist meiner Meinung nach egal wieviel Besitztum man hat, es kommt auch nicht darauf an wieviel man im Leben erarbeitet hat sondern einfach was man aus seinem Leben gemacht hat, egal wie das Leben aussah. Ich kann Arzt sein, eine Villa im Grünen haben aber trotzdem unglücklich sein weil ich ein Leben lang den gleichen maroden, vielleicht falschen, eventuell hinterhältigen und korrumpierten Beruf hatte, jeden Tag die gleiche lärmende und krankmachende Stadt um mich rum hatte, jeden Tag mehr von den Massenmedien verdummt wurde und nur als Verbraucher sowie Personal der Bundesrepublik benutzt wurde. Das ist meiner Meinung nach einfach nicht die Erfüllung. Es ist der bequeme Weg bei dem man nicht viel denken muss, der Weg der einem vorgelebt wird und wo man sich nur einklinken braucht. Egal in welchen Bereichen, schaut doch nur was aus unserer Menschheit, den Völkern, den Werten und dem Denken geworden ist. Was die Politik, Religionen und die Wirtschaft angerichtet haben. Wenn uns fremde Wesen aus dem All sehen könnten und mitbekommen würden was wir aus der Erde und dem Leben gemacht haben, die würden umkehren und sagen das sie in 10000 Jahren vielleicht wiederkommen, wenn die Menschheit reif genug ist.

Zu Deiner persönlichen Frage.

Ich weis es nicht. Jedoch habe ich nach nun mehr als 2 jahren diesen Denkens aufgehört mir einzubilden es sei eine Phase. Ich war schon immer Jemand der gegen den Strich anderer lebt. Ich mochte die hektische und schnelllebige Welt noch nie wirklich. Ich habe einen Drang zur Natur wie bestimmt nur sehr wenig andere Leute. Die Menschen in meinem Umfeld die mich nicht verstehen halten mich wohl für komplett verrückt, aber gerade diejenigen die mir etwas bedeuten sprechen mir zu und machen mir Mut. Egal ob gleichaltriger Weggefährte oder ein fast 3 mal so alter Freund...alle verstehen sie was ich meine und will.
Es hängt viel mit meinem Wissen zusammen was ich mit meinen bisher 19 Lebensjahren bereits erhalten habe. Egal ob die Leute damit übereinstimmen oder nicht, ich kann in der Welt wie sie Heute ist nicht mehr glücklich werden. Das kann ich meiner Meinung nach erst wenn ich in einer Umgebung lebe in der all die negativen und modernen Werte und Normen nicht mehr vorhanden sind. Es ist wahnsinnig schwer darüber so einfach zu schreiben, es ist fast unmöglich - selbst in einem Gespräch würde ich Tage wenn nicht gar Wochen brauchen um dem Gegenüber begreiflich zu machen um was es mir geht und was ich eigendlich will.

Es ist auch nicht so wichtig. Für mich habe ich den Entschluss gefasst. Ich freue mich zwar über solche Fragen und beantworte sie wenn es mein Gewissen zulässt, jedoch helfen mir themenbezogene Praxistipps mehr - solche die ich einfach brauche um mein Vorhaben zu verwirklichen!

Außer es finden sich weitere Gleichgesinnte - ich würde eher nicht darauf wetten aber man kann nie wissen.

Gruß

Nachtrag zu Felix:

Klar - es ist schon alles sehr verrückt - aber nur nach heutiger Ansicht. Das mit dem Visum...wenn keiner weis das ich da bin dann will auch keiner ein Visum. Außerdem kommt dann mit dem Freund auch ein Weiterziehen in Frage. Das mit dem Arzt usw. sehe ich wie oben beschrieben, ich denke auch es gehört einfach zum Risiko. Wenn ich mich von der Zivilisation trenne so darf ich schließlich auch keine Hilfe oder Verständnis von ihr verlangen. So sehe ich das.
jimmy87
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Registriert: 13 Nov 05 17:06

Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von jimmy87 »

Find ich echt super von dir. hab auch schon mit dem Gedanken gespielt, in die Wälder zu ziehen, aber ich möchte lieber nicht alleine losziehen, wie du es tust. Ich möchte allerdings lieber raus aus Europa. Nach meinen vorstellungen wäre Jungel auch irgendwie geeignet, weil man da nicht mit kälte zu kämpfen hat und Wasser und Nahrung gibts da auch reichlich. Da hat es zwar grössere/gefährlichere Tiere, was aber auch ein Vorteil sein kann, wenns mal Fleisch zwischen die Beisser gibt.

Dass du 2 ganze Jahre alleine verbringen willst, finde ich schon ziemlich kass, aber wenn du das für das beste hälst, solltest du das machen und auf keine faulen Kompromisse eingehen.

Ich wünsch dir alles gute auf deinem steinernen Weg, und mir wünsche ich, einen Begleiter zu finden:)

Gruss Jimmy
Sven.
Kiebitz
Beiträge: 7
Registriert: 17 Nov 05 7:57

Auswandern in unsere Wälder

Ungelesener Beitrag von Sven. »

Sei gegrüßt Jimmy - wie alt bist du denn? Wie lange hast du das denn schon vor? Wäre super wenn du mir ein bisschen darüber erzählen kannst! Vielleicht im Vorstellungsbereich oder über die Option "Private Nachrichten".

Gruß
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