Hallo,
noch ein Zusatz.
Vor vielen Jahren habe ich mal einen Profifotografen in Indien bei der Arbeit begleitet. Er hat alles und jeden (ohne zu fragen), teilweise aus ziemlicher Nähe fotografiert. Er hat Grundstücke und Innenhöfe von Häusern betreten (natürlich ohne vorher um Erlaubnis zu fragen) und alles fotografiert was ihm vor die Kamera kam.
Er war für mich ein abschreckendes Beispiel.
Gruß
Volker
Macht einen Photographieren zum Voyeur?
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Ob als Urlauber oder Hardcore- Traveler: Reisen bildet und ändert das Bewusstsein. Freier Austausch unter Betroffenen.
Hier im Plauderbereich der Reisecommunity aber bitte KEINE konkreten Reiseinfos fragen oder posten, denn die gehören einzelthematisch in den Reise-Info-Pool. sodass sie als Sachthemen ergänzbar, aktualisierbar und für andere hilfreich findbar bleiben. Danke!
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Macht einen Photographieren zum Voyeur?
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Besucht doch auch mal mein Blog:
http://www.foto-reiseberichte.com
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Macht einen Photographieren zum Voyeur?
Hallo allerseits,
ich für meinen Teil habe mir schon immer schwer getan, mich als Touristin zu outen. Darum gibt es immer sehr wenige Fotos von mir aus besiedelten Gebieten oder mit Menschen.
Am leichtesten ging das, wenn ich ohnehin mit Touris (als Begleiterin) unterwegs war und so in der Gruppe nicht auffiel.
Als ich einmal den Auftrag hatte, allerlei Alltagssituationen in Russland zur Veröffnetlichung zu fotografieren, ging es dann plötzlich. In den drei Wochen, die ich damals dafür im Land unterwegs war, habe ich mehr Fotos gemacht als all die Jahre zuvor.
Aber mit den Jahren wird man ja auch reifer und ich versuche mit den Leuten ein Gespräch anzufangen...
Und dann ist das mit dem Fotografieren eigentlich kein Problem mehr.
Gestellte Bilder finde ich sowieso nicht so schlecht. Die Leute wollen doch so gesehen werden, wie sie sich präsentieren, warum sollte ich sie dann überraschen?
Und wer fotografiert werden möchte, der lässt mich auch mit der Kamera halbwegs nah ran, damit ich kein Tele brauche.
Wenn ich länger in einer Gesellschaft bin, dann drücke ich schon auch mal einem Einheimischen aus der Runde meine kleine Schnappschussknipse in die Hand und lasse ihn fotografieren, was mir nicht gefällt, wird dank Digi gelöscht. Wenn ich dann mit meiner großen Kamera komme, ist die Situation schon so entspannt, dass sich keiner mehr verkriecht.
Wenn ich mir in manchen Ländern ansehe, wie sich eigene Landsleute gegenseitig mit ihren Handys aufnehmen (wissentlich und unwissentlich), dann braucht man sich eigentlich auch nicht mehr mit einem richtigen Foto zu verstecken. Da tritt der wahre Voyeurismus zutage, oder?
Und noch eins: Manche Situationen sind so schön, dass es zu schade wäre durch den Sucher zu gucken, die behalte ich dann lieber im Kopf.
Liebe Grüße
Eliane
ich für meinen Teil habe mir schon immer schwer getan, mich als Touristin zu outen. Darum gibt es immer sehr wenige Fotos von mir aus besiedelten Gebieten oder mit Menschen.
Am leichtesten ging das, wenn ich ohnehin mit Touris (als Begleiterin) unterwegs war und so in der Gruppe nicht auffiel.
Als ich einmal den Auftrag hatte, allerlei Alltagssituationen in Russland zur Veröffnetlichung zu fotografieren, ging es dann plötzlich. In den drei Wochen, die ich damals dafür im Land unterwegs war, habe ich mehr Fotos gemacht als all die Jahre zuvor.
Aber mit den Jahren wird man ja auch reifer und ich versuche mit den Leuten ein Gespräch anzufangen...
Und dann ist das mit dem Fotografieren eigentlich kein Problem mehr.
Gestellte Bilder finde ich sowieso nicht so schlecht. Die Leute wollen doch so gesehen werden, wie sie sich präsentieren, warum sollte ich sie dann überraschen?
Und wer fotografiert werden möchte, der lässt mich auch mit der Kamera halbwegs nah ran, damit ich kein Tele brauche.
Wenn ich länger in einer Gesellschaft bin, dann drücke ich schon auch mal einem Einheimischen aus der Runde meine kleine Schnappschussknipse in die Hand und lasse ihn fotografieren, was mir nicht gefällt, wird dank Digi gelöscht. Wenn ich dann mit meiner großen Kamera komme, ist die Situation schon so entspannt, dass sich keiner mehr verkriecht.
Wenn ich mir in manchen Ländern ansehe, wie sich eigene Landsleute gegenseitig mit ihren Handys aufnehmen (wissentlich und unwissentlich), dann braucht man sich eigentlich auch nicht mehr mit einem richtigen Foto zu verstecken. Da tritt der wahre Voyeurismus zutage, oder?
Und noch eins: Manche Situationen sind so schön, dass es zu schade wäre durch den Sucher zu gucken, die behalte ich dann lieber im Kopf.
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- Christian.Rio
- Reise-Geburts-Helfer
- Beiträge: 278
- Registriert: 19 Feb 04 13:54
Macht einen Photographieren zum Voyeur?
Ich war fast 2 Monate mit einem Japaner unterwegs. Japaner sind gnadenlos, was das Fotografieren anbetrifft. Er hat einfach geknipst, was das Zeug hält. Und er war noch schlimmer als das allgemeine Klischee! Aaaaber: Es war genau deshalb unglaublich skurril und witzig. Wir haben verdammt viel gelacht - und die Leute, die jeweils vor Ort waren, auch. Dabei war es vollkommen egal, ob die Fotos gestellt waren oder nicht. Mit der Zeit hatte er mich damit total angesteckt. Es wurde schon fast eine Art gemeinsamer Sport draus. Aber es ging dabei gar nicht um das Fotografieren, sondern um den Spaß drumherum. Wenn ich die Fotos heute anschaue, könnte ich mich immer noch kaputtlachen. Allein würde ich allerdings nie so abgehen. Es war einfach der gemeinsame Spaß dabei. Man muss dazu sagen, dass er auch ein ziemlich schräger und liebenswürdiger Vogel ist und die Leute mit seiner Art schnell anstecken kann. Also Fotografieren muss nicht immer seltsam oder lästig sein. Es kommt viel auf die Menschen an - und natürlich die eigene Einstellung. Wenn ich allein unterwegs bin, fotografiere ich im Allgemeinen selten oder gar nicht. Die Kamera nervt mich dann eher. Es ist mir auch nicht wichtig, Erinnerungen dieser Art zu haben. Ich fotografiere eigentlich weniger für mich, als vielmehr um interessierte Freunde zuhause an den Erlebnissen teilhaben zu lassen. Hätte ich z.B. nicht die Neugier einer sehr guten Freundin von mir im Hinterkopf, würde ich vielleicht nicht einmal eine Kamera mitnehmen. Da du nun aber sehr gern fotografierst, kann ich dir nur zuraten, etwas "japanischer" an die Sache heranzugehen
Macht einen Photographieren zum Voyeur?
Das ist sehr wahr! Man hat dieses spezielle Bild vor sich und diese besondere Atmosphäre und wenn man es denn mit der Kamera festhalten will, macht man bloß die Atmosphäre kaputt und so ganz komplett einfangen lässt es sich eh nicht, weil zB der Geruch fehlt oder der Geräuschpegel. In solchen Fällen lasse ich die Kamera auch lieber stecken und genieße den Moment. Man behält ihn ja im Kopf.Eliane hat geschrieben:Und noch eins: Manche Situationen sind so schön, dass es zu schade wäre durch den Sucher zu gucken, die behalte ich dann lieber im Kopf.
Grüße, Coog
What is the use of straining after an amiable view of things, when a cynical view is most likely to be the true one?
G.B.Shaw
G.B.Shaw