Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

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pushbike
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Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von pushbike »

Hi Bea,
das mit Neuseeland würd ich mir nochmal überlegen. Siehe obigen Link. Soll teils sehr gefährlich sein (verkehrsmäßig).
Ansonsten hab ich gehört, das es auch landschaftsmäßig nicht der Hit ist. Die Highlights sind etliche Kilometer von der Straße weg (z. B. Milford Sound etc.)
Aber jetzt sind wir OT.

Zum Thema:
@Bea
Hast schon recht mit dem "Erarbeiten". Aber richtig abhängig bist auch nicht, da im Zweifelsfall das Rad immer irgendwo aufgeladen werden kann. Selber das schon in Pakistan und China ausprobieren dürfen.
Das mit den "kleinen Schritten" ist wohl so gemeint, das Du nicht von Tagestouren aus gleich auf ne Welttournee aufbrechen solltest. D. h. eine Steigerung schrittweise. Obwohl auf so ner Weltreise brauchst Du eigentlich fast keine Kondition von zu Hause aus. Kommt von allein.

Gruß peter
Let`s roll and see. Natürlich mit Beinkraft.
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der Bär
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Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von der Bär »

Danke für den Tip!

Achja, ich seh das erstmal ganz entspannt mit Neuseeland. Muss ich zur Zeit nicht entscheiden. Es gibt grad erstmal ganz andere Träume, die verwirklicht werden wollen. Das mit dem Rad und Neuseeland steht noch irgendwann anders an.

Ich hab halt mal Dias (ja, damals gabs noch Dias) von zwei Männern gesehen, die mit dem Rad durch Australien und Neuseeland sind. Und da hats mich angefixt! Ich fand das alles landschaftlich durchaus atemberaubend. Aber gut, das war nur der Eindruck von den Bildern, ich war noch nicht da.
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Bibi88
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Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von Bibi88 »

Hallo allerseits!


Interessantes Thema, das mich selbst gerade sehr beschäftigt!
Ich (w, 21 Jahre) überlege nämlich, meine Reise durch mehrere Kontinente (siehe Vorstellungsthread ) ebenfalls mit dem Rad zu "bewältigen". Mit Flügen zwischen (sagt man zwischen?!?) den Kontinenten versteht sich (soviel Motivation ist dann doch nicht vorhanden :wink: ).

Mich reizt es soooo unglaublich, nicht nur weil ich gern radle, sondern weil man auf diesem Weg so tief ins Land eintaucht. Wie derBär (heißt du wirklich so? :wink: ) schon schön beschrieben hat, jeden Kilometer selbst zu erarbeiten.
Das Gefühl mit dem Rad unterwegs zu sein, gefällt mir jedenfalls zu gut, viel mehr als der "gute" alte Bus.

Leider ist seit ein paar Tagen eine Stimme in meinem Kopf aufgetaucht, die meint ich wär verrückt. Und irgendwie hat sie ein bisschen Recht.

Es wird sehr oft passieren, dass du auf eine wohlgesinnte Stimmung deiner Mitmenschen angewiesen bist. Auf einsamen Strecken wäre eine Frau total ausgeliefert, wenn ein potenzieller Vergewaltiger sein Unwesen treiben möchte. Was soll man da tun???
Die Hunde machen mir da etwas weniger Sorgen, obwohl, doch ein bisschen, weil ich mich nicht Tollwut impfen lassen werde.
Das Technische ist meine geringste Sorge, entspricht meiner Ausbildung, aber ein Rahmenbruch, Laufradbruch (wenn in der Pampa) oder ähnlich Unangenehmes würden mich wohl dazu veranlassen, wieder den Bus zu nehmen.
Auch denk ich mir, dass es teurer wird als mit dem Bus. Nicht zu vergessen die zusätzlichen zwei Kilo Rucksackgewicht!


Die zweite größte Sorge neben gewaltbereiten Männern ist es, ständig ein riesen Ding mit sich rumzuschleppen (auf das man noch permanent ein Auge werfen muss), wenn man es gerade nicht braucht. Abends in der Bar, auf Zimmersuche, auf dem Markt, beim Schlafen im Zelt (nimmt man das dann mit ins Zelt?! da wär mir ein kuscheliger Mann lieber :D).

Leute, ich weiß es nicht! Ist ein schwieriges Kapitel. Obwohl ich es schade finden würde, wenn ich den "Schwanz" einziehe, bin ich sicher nicht enttäuscht von mir, weil ich mich nicht getraut habe.
Es gehört eine ganze Portion Mut dazu und noch viel mehr Vertrauen ins Leben.
Klar durch Öst erreich gehts auch ohne, aber wir reden vermutlich über ferne Länder.
Ich weiß auch nicht, ob es für Frauen, die davor Bammel haben, sinnvoll ist, die Angst so herauszufordern. Wenn man die Angst nicht los wird, macht sie dir die Reise kaputt. Ich will mich nicht die ganze Zeit fürchten müssen, schreckliche Vorstellung.


Nun solche Entscheidungen nimmt einem ja leider keiner ab :?.

Vielleicht nehme ich einige Strecken mit dem Zug. In Äthiopien stell ich es mir nicht prickelnd vor rad zu fahren.
Oder ich mach eine halbe Sache und kauf mir ein Rad in einem Land, das ich damit durchqueren will. Könnte sich schwierig gestalten ein gescheites zu finden.
Aber auch wenn ich mir zu Hause ein Fahrrad zulege, dann eines für max. 300- 400 Euro, wo der Verlust einfach nicht so schmerzt.


Es bleibt auf jedenfall sehr spannend, ob ich dann tatsächlich mit meinem Bike am Flugenhafen steh. Bis dass ich eine Entscheidung treffe, wird es wohl noch ein bisschen dauern...


Liebe Grüße
Bibi!
"Die Seele ist frei- und Gebundenheit ist ihr Spiel."
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der Bär
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Ungelesener Beitrag von der Bär »

Liebe Bibi,

puah, das sind jetzt natürlich viele Fragen und viele Aspekte, die man diskutieren kann. Ich leg dann mal los :wink:
meine Reise durch mehrere Kontinente ( Äth iopien, Tans ania, Sam bia, Paki stan, Indi en, Tha iland- siehe Vorstellungsthread)) ebenfalls mit dem Rad zu "bewältigen". Mit Flügen zwischen (sagt man zwischen?!?) den Kontinenten versteht sich (soviel Motivation ist dann doch nicht vorhanden Wink ).
Ist wahrscheinlich nicht nur eine Frage der Motivation - ich hab jetzt grad die Weltkarte nicht vor mir, aber von Sam bia nach Paki stan oder In dien nach Tha iland kommste wahrscheinlich eh nur per Flugzeug, oder? Naja, Schiff ginge vielleicht noch :wink:


Mich reizt es soooo unglaublich, nicht nur weil ich gern radle, sondern weil man auf diesem Weg so tief ins Land eintaucht. Wie derBär (heißt du wirklich so? Wink ) schon schön beschrieben hat, jeden Kilometer selbst zu erarbeiten.
Ja, ich heiße wirklich so :D zumindest bei vielen meiner Freunde. Kannst mich auch Bea nennen, aber der Bär passt schon ganz gut! :wink:
Nur so als Denkanstoss: mit dem Rad zu reisen, heißt natürlich auch, immer draußen zu sein. Sprich, immer dem Wetter ausgesetzt zu sein. Das soll dich nicht abschrecken, deshalb schreib ich das nicht. Du musst es dir nur einfach klar machen. Wenn es, wie in meinem Fall in Fran kreich, draußen schneit, dann musst du dich u. U. halt aufs Rad quälen und durch den Schnee fahren. Genauso wenns regnet. Das muss dir einfach bewußt sein. Je nachdem, wo du z. B. in In dien oder Pak istan unterwegs bist und wann. Aber: es hat auch seinen eigenen, unglaublich starken Reiz, immer draußen sein zu können und irgendwie Teil der Natur zu sein!!



dass du auf eine wohlgesinnte Stimmung deiner Mitmenschen angewiesen bist. Auf einsamen Strecken wäre eine Frau total ausgeliefert, wenn ein potenzieller Vergewaltiger sein Unwesen treiben möchte. Was soll man da tun???
Ich denke, ein bißchen ist man immer auf die Stimmung der Mitmenschen angwiesen, wenn man reist, vor allem, wenn man allein reist und sich nicht als Insel betrachtet.
Das mit der Vergewaltigung ist natürlich eine schwierige Frage. Manchmal macht ja auch die Gelegenheit Diebe. Ich denke mal, es wird dich niemand vom Rad reissen und vergewaltigen. Wenn du nicht grad in völliger Einsamkeit irgendwo unterwegs bist. Vorsichtig sein sollte man halt damit, wo man wie übernachtet. Musst du immer noch selbst entscheiden. Aber ich würde z. B. mir gut überlegen, ob ich allein irgendwo wild campe. Ob das aber in diesen Ländern überhaupt eine gute Idee ist, ist ja die Frage.

Noch dazu, hast du natürlich Länder auf der Liste, wo es u. U. per se schwierig sein könnte, als Frau allein unterwegs zu sein. Ich denke da nur an Pak istan. Islamisches Land, die Erstarkung der Taliban in manchen Regionen macht mir echt grad Sorgen, generell ein sehr traditionelles und in meinen Augen eben auch rückständiges Frauenbild. Aber ich war noch nie da. Ich will nur sagen, das muss man bedenken und abwägen. Hat aber vielleicht auch weniger damit zu tun, ob du jetzt mit dem Rad allein oder sonstwie allein unterwegs bist.

Du hast keine Angst vor technischen Problemen?! Sei meine Freundin! :lol:

ständig ein riesen Ding mit sich rumzuschleppen (auf das man noch permanent ein Auge werfen muss), wenn man es gerade nicht braucht. Abends in der Bar, auf Zimmersuche, auf dem Markt, beim Schlafen im Zelt (nimmt man das dann mit ins Zelt?! da wär mir ein kuscheliger Mann lieber Very Happy).
Ich weiß nicht, wie andere das halten. Aber ja, ich hatte mein Rad immer bei mir. Gut, ich war nicht allein, da waren noch 2 Männer dabei und wir haben uns natürlich gegenseitig die Verantwortung geteilt. Aber: an dem Rad hängen ja auch deine Gepäcktaschen und alles dran, schon deshalb ist es ratsam, es nicht so lang aus dem Auge zu lassen. Wenns weg ist, dann haste mal schön gelitten! In jeder Beziehung: keine Klamotten mehr und kein Verkehrsmittel.

Rad im Zelt? Müsste dann ein entsprechend großes Zelt sein. Wir hatten zu dritt ein Zelt dabei und die Räder immer draußen aneinandergekettet. Die Gepäcktaschen kamen immer nachts mit ins Zelt.

Ich weiß auch nicht, ob es für Frauen, die davor Bammel haben, sinnvoll ist, die Angst so herauszufordern. Wenn man die Angst nicht los wird, macht sie dir die Reise kaputt. Ich will mich nicht die ganze Zeit fürchten müssen, schreckliche Vorstellung.
Schwierige Frage. Manchmal muss man die Monster unterm Bett rausjagen. Ich denke aber, bevor du das tust, solltest du dir mal ganz klar machen, WOVOR genau du Angst hast. Welches sind die unkalkulierbaren Risiken, wie gefährlich könnte es werden, was kann passieren? Wie gehst du, wenns passiert, damit um, was macht es mit dir, was ist "worst case"?

Dann erst kannst du anfangen, zu überlegen, ob es Sinn macht, eine solche Reise mit dem Rad zu machen. Find ich. Oder?


Oder ich mach eine halbe Sache und kauf mir ein Rad in einem Land, das ich damit durchqueren will. Könnte sich schwierig gestalten ein gescheites zu finden.
Aber auch wenn ich mir zu Hause ein Fahrrad zulege, dann eines für max. 300- 400 Euro, wo der Verlust einfach nicht so schmerzt.
Ich weiß nicht, wie leicht sich in diesen Ländern, die du bereisen willst, ein Rad finden lässt, das solche Strecken/Touren auch mitmacht. Das mag vielleicht jeder Radler/Radreisende anders sehen, aber meine Meinung: so ein gutes Rad, mit dem man auch mal ein paar tausend Kilometer zurücklegen kann und auf dem man jeden Tag drauf sitzt, das findet sich nicht mal eben so bei jedem x-beliebigen Händler. Und die, die was taugen sind in der Regel auch nicht für 300-400 Euro zu haben. Und dann? Was machst du damit? Es wieder verticken?

Du schreibst was von "2 Kilo Rucksackgewicht" - das verstehe ich nicht so ganz. Was meinst du damit? Beim Radfahren finde ich es nicht sooo praktisch, einen Rucksack auf dem Rücken zu haben. Da haben sich die Radtaschen (z. B. von Ortlieb gibts sehr gute) schon eher bewährt.


So, versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht von der Idee abbringen. Hab jetzt einfach mal das kurz zusammengeschrieben, was mir so auf Anhieb eingefallen ist. Was denkst du jetzt?

Schönen Abend
der Bär :P
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Bibi88
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Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von Bibi88 »

Hallo liebe Bea!


Keine Sorge, ich hab jetzt nicht das Gefühl, dass du mich davon abbrigen willst. :D Du gibst mir ja durchaus überlegenswerte Einwände und Ideen, mit der sich frau auf alle Fälle vorher beschäftigen muss/sollte.
Zumindest für mich ist das keine Entscheidung, die man so kurz mal zwischen Tür und Angel fällt.

der Bär hat geschrieben:Nur so als Denkanstoss: mit dem Rad zu reisen, heißt natürlich auch, immer draußen zu sein. Sprich, immer dem Wetter ausgesetzt zu sein. Das soll dich nicht abschrecken, deshalb schreib ich das nicht.

Du hast das lustigerweise als erstes erwähnt, ich hab mir nämlich bisher wirklich keine besonderen Gedanken darüber gemacht.
Sehr wohl weiß ich, dass es so was gibt wie tropische Regenfälle oder unerträgliche Hitze 8).
Aber ich bin tausendmal lieber der Natur ausgeliefert (was ein unbeschreibliches Erlebnis sein kann) als irgendeinem Verückten.
Die Natur meint es nämlich weder gut noch schlecht mit dir. Sie ist dir gegenüber völlig neutral.
Wenn du nun unterwegs bist, es ist anstrengend, du schwitzt wie ein Schwein und bist von diesem scheiß Berg genervt, der sich einfach nicht erklimmen lässt, dann auch noch ein heftiger Regenguss; ich finde das ist dann ein guter Zeitpunkt um Wesentliches im Leben lernen zu können.
Und genau solche Momente werden sich des öfteren ergeben, wo du dich von der Natur herausgefordert und ausgeliefert fühlst, obwohl sie das ja eigentlich nicht tut.
Außerdem habe ich dem Wetter in der Planung viel Aufmerksamkeit geschenkt. (keine Regenzeiten...)


der Bär hat geschrieben:Das mit der Vergewaltigung ist natürlich eine schwierige Frage. ...

Vorsichtig sein sollte man halt damit, wo man wie übernachtet. Musst du immer noch selbst entscheiden. Aber ich würde z. B. mir gut überlegen, ob ich allein irgendwo wild campe. Ob das aber in diesen Ländern überhaupt eine gute Idee ist, ist ja die Frage.
Ich habe letztes Jahr in Tansania ein paar mal wild gezeltet, auch alleine, es ist nix passiert, aber ehrlich gesagt hab ich die Hosen voll gehabt. (bitte nicht wörtlich verstehen 8))
Das war unter anderem an einem sehr einsamen, extrem krebsigen Strand in einem "Palmenwald". Boa, ich hatte echt Angst, vor allem wegen dieser unheimlichen Geräuschkulisse aus dem Wald. Nachts beim Pinklen gehn, war ich manchmal kurz vor einem Herzinfarkt wenn eine Fledermaus in Kopfhöhe vorbeiflog.
Also, wild zelten allein trau ich mir momentan nicht zu, eventuell in Tansania, Thailand oder buddhistische Gebiete von Indien.

Da muss man bedenken, die Etappen so zu wählen, dass man abends in ein Dorf kommt, oder zumindest so was ähnliches.
der Bär hat geschrieben:Noch dazu, hast du natürlich Länder auf der Liste, wo es u. U. per se schwierig sein könnte, als Frau allein unterwegs zu sein. Ich denke da nur an Pakistan. Islamisches Land, die Erstarkung der Taliban in manchen Regionen macht mir echt grad Sorgen, generell ein sehr traditionelles und in meinen Augen eben auch rückständiges Frauenbild.


Ja, da mach ich mir auch Sorgen, hoffentlich können sich die Herren zur Abwechslung mal friedlich bleiben. In Pakistan werde ich mich maximal ein Monat aufhalten, nur um den Flair in einem muslimischen Land einmal gespürt zu haben. Auf Dauer? Nein danke. Dann natürlich ohne campen und mit Kopftuch :D Pakistan scheint mir da gut geeignet zu sein, was ich aus Erzählungen meines pakistanische Onkels so heraushören hab können. Eventuell die ersten Tagen mit Couchsurfing, vielleicht ergibt sich da was.
der Bär hat geschrieben:Du hast keine Angst vor technischen Problemen?! Sei meine Freundin! Laughing


Sehr gern, dann schrauben wir mal ein bisschen an unseren Rädern rum. :D
Leider scheitert es bei mir oft am Öffnen der Muttern, also nicht allzu fest zu schrauben :idea:


der Bär hat geschrieben:Rad im Zelt? Müsste dann ein entsprechend großes Zelt sein. Wir hatten zu dritt ein Zelt dabei und die Räder immer draußen aneinandergekettet. Die Gepäcktaschen kamen immer nachts mit ins Zelt.


Würde ich im Fall der Fälle mit ins Zelt nehmen, wenn ich nichts besseres finde und bei jemandem unterstellen kann. Sicher wird das eng in einem 1-2 Mann Zelt, aber ich bin Backpacker mit minimalen Komfortansprüchen.
der Bär hat geschrieben:Manchmal muss man die Monster unterm Bett rausjagen. Ich denke aber, bevor du das tust, solltest du dir mal ganz klar machen, WOVOR genau du Angst hast. Welches sind die unkalkulierbaren Risiken, wie gefährlich könnte es werden, was kann passieren? Wie gehst du, wenns passiert, damit um, was macht es mit dir, was ist "worst case"?

Dann erst kannst du anfangen, zu überlegen, ob es Sinn macht, eine solche Reise mit dem Rad zu machen. Find ich. Oder?



Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Am besten, man versucht, sich in die Lage zu versetzen, wie es wäre, wenn man sich in seinen entsprechenden Angstsituationen befindet. Du hast recht, man muss seine Ängste kennen. Die Angst zu erforschen; woher kommt sie, ist sie überhaupt sinvoll.
Meine Angst vor Tropengetier (Chamäleons, übergroße Schmetterlinge :oops: und jegliche Arten von Insekten und Reptilien) ist ja irgendwie dämlich. Der würde ich mich auch zweifelslos stellen.
Aber was ist mit der Angst vor männlicher Gewalt? Diese Angst kann ich nicht so leicht angehen, dass ist für mich sehr schwierig, nach einem unschönen Erlebnis, auf das ich nicht weiter eingehen will.

Aber aufgrund dieses Vorfalls, kann ich mich aber gut in eine "worst case" Lage versetzen und kann daher behaupten, dass die Reise für frau an dieser Stelle vorbei sein wird.
"Worst Case" Situationen zu verarbeiten, dauert je nach Frau Monate und Jahre, und das auf einer Reise tun zu können, halte ich für unrealistisch.
Besonders weil du deine Familie oder Freunde brauchen wirst!

Für mich ist das die einzige Angst, die mich noch davon abhält mich auf den Sattel zu schwingen. Alle anderen Ängste sind drittrangig und jeder einzelnen würde ich mich stellen. Dazu gehört auch, dass mein Rad gestohlen wird. Finanzieller Verlust schmerzt vielleicht einen winzigen Bruchteil davon, obwohl ich auch nicht ohne Klamotten dastehen will.

der Bär hat geschrieben: ein gutes Rad, mit dem man auch mal ein paar tausend Kilometer zurücklegen kann und auf dem man jeden Tag drauf sitzt, das findet sich nicht mal eben so bei jedem x-beliebigen Händler. Und die, die was taugen sind in der Regel auch nicht für 300-400 Euro zu haben. Und dann? Was machst du damit? Es wieder verticken?

Du schreibst was von "2 Kilo Rucksackgewicht" - das verstehe ich nicht so ganz. Was meinst du damit? Beim Radfahren finde ich es nicht sooo praktisch, einen Rucksack auf dem Rücken zu haben. Da haben sich die Radtaschen (z. B. von Ortlieb gibts sehr gute) schon eher bewährt.


Wenn mir mein 400 Euro Rad kaputt geht, fahr ich mit dem Bus weiter. Ich überlege die Soft Variante mit Zug, Bus und Fahhrad.
Ich hab einen Beitrag von MArtin gelesen, indem er erzählt, dass sich die beiden öfter vor Ort Fahrräder besorgen und so das Land erkunden. Mit Stirnlampe und Rückstrahler ausgerüstet und laut MArtin geht auch ein (selbstverständlich leichter) Rucksack. Stell ich mir das zu naiv vor?

MArtin oder Astrid, wenn ihr mitliest, könnt ihr mir das vielleicht ein bisschen beschreiben, wie ihr zwei mit dem Fahrrad reist??

Ja, und mein 400 Euro Rad (wenn ich mir eins von zu Hause mitnehm)
verkauf ich dann, oder schenk es jemandem wenn ich es nicht mehr haben will. Der Vorteil eines vor ort gekauften ist natürlich, es jederzeit ganz leicht loswerden zu können, ein Land aussetzen mit radln und z.B in Thailand wieder eins kaufen. Mein Mitgebrachtes könnte halt lästig werden, wenn ich es z.B in Pakistan und Indien nicht brauche, aber dann wieder in Thailand. Totale Softvariante, aber ich finde sie gut.


Sorry, ist ein bisserl länger geworden. Ich hoffe du bist nicht eingeschlafen und hast noch ein paar Comments für mich übrig 8)


Liebe Grüße aus Österreich!
Bibi
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der Bär
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Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von der Bär »

Liebe Bibi,

einschlafen wenns ums Reisen geht? Da müsstest du mir schon Valium geben, also keine Angst, ich finde das, was du schreibst, sehr spannend!
:)
Wenn du nun unterwegs bist, es ist anstrengend, du schwitzt wie ein Schwein und bist von diesem scheiß Berg genervt, der sich einfach nicht erklimmen lässt, dann auch noch ein heftiger Regenguss; ich finde das ist dann ein guter Zeitpunkt um Wesentliches im Leben lernen zu können.
Genau. Zum Beispiel, wo seine persönlichen Grenzen sind und wie man sie überwindet. Das war für mich bei dieser Radreise eine ganz wesentliche Erfahrung. Ich mache keinen Hehl daraus: sunshine is liquid gold for me, ich hasse Regen, Schnee, Wind, vor allem, wenn ich reise. Vielleicht kannst du dir vorstellen, was es für mich bedeutet hat, Ende März in Frankreich unterwegs zu sein: Regen, Wind, Schnee, fast nie Sonne. Da war jeder Tag eine Herausforderung.

Was ich aber auch sagen will, und das bezieht sich halt auch auf die Gepäckfrage: du brauchst halt auch je nach dem wo und wann du unterwegs bist, eine entsprechende Ausrüstung. Ich hatte damals eine super Regenjacke, aber eine mistige Regenhose, die war an den Nähten undicht und so hatte ich immer kalte, klatschnasse Beine. Igitt. Aber gut, das nur nebenbei, du wirst das schon selbst wissen! Da erzähl ich dir bestimmt nix Neues.


Also, wild zelten allein trau ich mir momentan nicht zu, eventuell in Tansania, Thailand oder buddhistische Gebiete von Indien.

Da muss man bedenken, die Etappen so zu wählen, dass man abends in ein Dorf kommt, oder zumindest so was ähnliches.
Find ich persönlich sehr beruhigend. Ich bin echt kein Angsthase, aber ich weiß halt nicht, ob man da nicht auch was herausfordern würde. Keine Ahnung. Klar, in völlig verlassenen Gegenden kommt wahrscheinlich auch niemand vorbei. Aber wenn da was passiert, biste halt echt am Ende.
Ich glaube, die Gefahr bei mir wär vielleicht eher, dass ich mich "into the wild" so sicher fühlen würde und mir wenig Gedanken machen würde, was da passieren kann. Und dann nicht vorbereitet bin? Schwieriges Thema.

:roll:


, nur um den Flair in einem muslimischen Land einmal gespürt zu haben. Auf Dauer? Nein danke. Dann natürlich ohne campen und mit Kopftuch Very Happy Pakistan scheint mir da gut geeignet zu sein, was ich aus Erzählungen meines pakistanische Onkels so heraushören hab können. Eventuell die ersten Tagen mit Couchsurfing, vielleicht ergibt sich da was.
Couchsurfing, Hospitality-Club, das ist bestimmt generell ne gute Idee.
"Flair in einem muslimischen Land" - hm, ok, aber muss es dann ausgerechnet Pakistan sein? Ich bin da echt kritisch, vielleicht hab ich mich zu sehr mit dem Islam beschäftigt. Feel free. Aber mich hat zum Beispiel schon extrem genervt, in den südlichen muslimischen Provinzen Thailands wie ein Mensch 2. Klasse behandelt zu werden. Oder aber in Indonesien ständig angemacht zu werden, weil ich nicht mit nem Mann unterwegs war. Das waren jetzt keine Gefahrsitutationen, aber ich bin da echt ein bißchen empfindlich, wenns um meine persönliche Freiheit geht. Und die fühlte ich da einfach total beeinträchtigt. Aber das ist natürlich auch so was sehr individuelles. Und außerdem: Männer erfahren sowas komplett anders! In Südthailand z. B. war ich mit meinem damaligen Freund unterwegs. Dem ist das garnicht aufgefallen, dass mich die Männer einfach ignorieren, als ich z. B. ein Busticket kaufen wollte. Das hat der erst gemerkt, als ich ziemlich pissig war deswegen und es ihm erklärt hab.


Meine Angst vor Tropengetier (Chamäleons, übergroße Schmetterlinge Embarassed und jegliche Arten von Insekten und Reptilien) ist ja irgendwie dämlich. Der würde ich mich auch zweifelslos stellen.
Aber was ist mit der Angst vor männlicher Gewalt? Diese Angst kann ich nicht so leicht angehen, dass ist für mich sehr schwierig, nach einem unschönen Erlebnis, auf das ich nicht weiter eingehen will.
Oh ja, ich hab kein Problem mit Tierchen: Spinnen, Insekten, Geckos etc. Aber Schlangen - schon der Gedanke, dass ich eine auch nur sehen könnte, macht mich verrückt! Interessanterweise hab ich überhaupt keine Angst vor männlicher Gewalt. Liegt aber auch daran, dass ich bislang noch keinerlei Erfahrungen in der Richtung gemacht hab. Mich hat nur einmal ein Typ im Basar in Jerusalem angefasst und wollte mich in seinen Teppichladen zerren, weil er mir irgendwas verkaufen wollte. Ich hab dem aus dem Affekt so eine gesemmelt und ihn angemotzt, der war wie vom Donner gerührt und hat mich sofort losgelassen.

Aber: sexuelle Gewalt ist halt eine komplett andere Kategorie, finde ich. Meine Sexualität ist ein ganz entscheidender Teil meiner Persönlichkeit und ich weiß nicht, wie ich mit einem solchen Trauma klarkommen sollte, wenn die mal irgendwie von außen verletzt/gestört wird.

Ich hab einen Beitrag von MArtin gelesen, indem er erzählt, dass sich die beiden öfter vor Ort Fahrräder besorgen und so das Land erkunden. Mit Stirnlampe und Rückstrahler ausgerüstet und laut MArtin geht auch ein (selbstverständlich leichter) Rucksack. Stell ich mir das zu naiv vor?
Ach, ich dachte, du hättest vor, dein Gepäck im Reiserucksack aufm Rücken zu transportieren. Das hier liest sich eher so, wie eine Art Daypack oder sowas. Das ist dann bestimmt was anderes.

Noch eins zum Thema Rad kaufen:
vielleicht kannst du das mit jemand anderem noch diskutieren. Ich bin da ein bißchen eigen. Aber das liegt auch daran, dass ich echt ein super Rad hatte, das wie für mich gemacht war. Und ich weiß, wie es ist, wenn z. B. der Rahmen zu hoch ist, der Sattel zu weit weg vom Lenker (Rückenprobleme!) etc. All die Kleinigkeiten, die man halt nicht merkt, wenn man mal eben so ein paar km in der Stadt rumdüst. Die sich aber ganz deutlich bemerkbar machen, wenn man mehrere 100km oder noch mehr auf dem Ding sitzt, mit Gepäck, den ganzen Tag.

So, it's your turn! Liebe Grüße nach Östereich
der Bär
...and I, I took the one less travelled by, and that has made all the difference. Robert Frost
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Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von Bibi88 »

Liebe Bea!

Bist auch ein Sonntags-vorm-PC-Verbringer? :D
Ist ja eigentlich viel zu schönes Wetter dafür...
der Bär hat geschrieben: Ich mache keinen Hehl daraus: sunshine is liquid gold for me, ich hasse Regen, Schnee, Wind, vor allem, wenn ich reise. Vielleicht kannst du dir vorstellen, was es für mich bedeutet hat, Ende März in Frankreich unterwegs zu sein: Regen, Wind, Schnee, fast nie Sonne. Da war jeder Tag eine Herausforderung.

Was ich aber auch sagen will, und das bezieht sich halt auch auf die Gepäckfrage: du brauchst halt auch je nach dem wo und wann du unterwegs bist, eine entsprechende Ausrüstung. Ich hatte damals eine super Regenjacke, aber eine mistige Regenhose, die war an den Nähten undicht und so hatte ich immer kalte, klatschnasse Beine. Igitt. Aber gut, das nur nebenbei, du wirst das schon selbst wissen! Da erzähl ich dir bestimmt nix Neues.
Mit Ende März habt ihr euch kein leichtes wetter ausgesucht. Kann mir sehr gut vorstellen, wie "gepeinigt" du da teilweise gewesen musst. Ich bin auch kein Freund des Windes!! :evil:

Eigentlich wollte ich gar kein Regengewand mitnehmen. Geht das nicht ohne?
Mit kurzer Hose und Top? Komm mir blöd vor, das fragen zu müssen, vor allem weil sich viele Forenmitglieder intensiv mit Regenschutz beschäftigen, aber ist es nicht egal wenn der Körper nass wird? Ich mein, ich bin ja in keiner Regenzeit unterwegs und wenns mal regnet, dann kann ich ja auch eine Woche in einem Dorf warten. Und die Regenfälle sind ja meistens nur kurz, dafür sehr stark? Hab ich da einen Denkfehler?
der Bär hat geschrieben: "Flair in einem muslimischen Land" - hm, ok, aber muss es dann ausgerechnet Pakistan sein? Ich bin da echt kritisch, vielleicht hab ich mich zu sehr mit dem Islam beschäftigt. Feel free. Aber mich hat zum Beispiel schon extrem genervt, in den südlichen muslimischen Provinzen Thailands wie ein Mensch 2. Klasse behandelt zu werden. Oder aber in Indonesien ständig angemacht zu werden, weil ich nicht mit nem Mann unterwegs war. Das waren jetzt keine Gefahrsitutationen, aber ich bin da echt ein bißchen empfindlich, wenns um meine persönliche Freiheit geht. Und die fühlte ich da einfach total beeinträchtigt. Aber das ist natürlich auch so was sehr individuelles. Und außerdem: Männer erfahren sowas komplett anders! In Südthailand z. B. war ich mit meinem damaligen Freund unterwegs. Dem ist das garnicht aufgefallen, dass mich die Männer einfach ignorieren, als ich z. B. ein Busticket kaufen wollte. Das hat der erst gemerkt, als ich ziemlich pissig war deswegen und es ihm erklärt hab.

Das mit dem Busticket ist mir auch genauso passiert. Und ja, es hat mich ebenfalls mit der Zeit genervt. Und ich glaub dich zu verstehen, wenn du sagst, dass du empfindlich bei Einschränkung deiner Freiheit bist.
Mir wirds da auch so gehn, und deshalb habe ich nicht vor lange zu bleiben. Auch glaube die Gegend um Karachi ist unbedenklich. Da gibts sicher einige Touristen. Hast du Alternativen zu Pakistan??
Es liegt halt so schön neben Indien und ich habe es doch bewusst gewählt. Iran hab ich schweren Herzens gestrichen, aber damit nehme ich mir zu viel vor. Irak, Afghanistan fällt flach. Jemen, Oman weiß nicht so recht?! Türkei? Ist nicht so mein Favourit.

der Bär hat geschrieben: Ach, ich dachte, du hättest vor, dein Gepäck im Reiserucksack aufm Rücken zu transportieren. Das hier liest sich eher so, wie eine Art Daypack oder sowas. Das ist dann bestimmt was anderes.

Noch eins zum Thema Rad kaufen:
vielleicht kannst du das mit jemand anderem noch diskutieren. Ich bin da ein bißchen eigen. Aber das liegt auch daran, dass ich echt ein super Rad hatte, das wie für mich gemacht war. Und ich weiß, wie es ist, wenn z. B. der Rahmen zu hoch ist, der Sattel zu weit weg vom Lenker (Rückenprobleme!) etc.

Oje, hihi, doch Bea, du hast mich schon richtig verstanden. Und ich glaube auch dass MArtin gemeint hat, mit dem kompletten Rucksack. Also nicht nur Daypack.
Ich habe mich auch gewundert, warum er den Rucksack auf den Rücken nimmt und nicht am Gepäckträger montiert (der muss dann vorhanden sein). Ich werde bei Gelegenheit ausprobieren, wie es sich mit einem 13kg Rucksack fährt. Ich werde, wenn ich mir ein Rad mitnehme, damit auf jedenfall längere Strecken probefahren. Und das ebenfalls mit Gepäck. Bei uns in den Bergen kannst du dir sicher vorstellen, dass ich da einen guten Übungsplatz habe.

Du scheinst von der Idee ohne spezielles Rad von zu Hause nicht angetan zu sein. Inklusiver Ausrüstung.
Aber was mache ich denn mit einer Radtasche wenn ich ein Land pausieren möchte? Eine Radtasche kommt für mich nicht in Frage, auch wenn ich alles mit dem Rad machen will, aber nach dem 4. Land reicht es mir??? Das ist mir zu riskant. Ich bin gewöhnlich nicht der spontanste Mensch (bin auch eine von denen, die im Supermarkt mangels Entscheidungsunfähigkeit überfordert sind), aber auf meiner Reise da soll Spontan mein zweiter Vorname sein. (ich werde mich mit meinem Reiseführer selbst verprügeln, wenn ich einen mitnehme :lol: )

Ich hab mir gedacht, es könnte ein Kompromiss für die radbegeisterte Frauenwelt sein, wenn man das ganze etwas dosiert und einzelne länder auswählt, und auch in diesen schwierige Etappen per Bus reist.


Ich hab jetzt mal Lust eine Runde zu radln!
Schönen Tag!
bibi
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Ungelesener Beitrag von der Bär »

Liebe Bibi,

ich hatte grad wieder kurz Skrupel, ob wir uns hier so austauschen können oder obs demnächst von nem Moderator nen Fullstop gibt :wink: Aber ich glaube, hier ist Laberbereich und es ist kein Problem, außerdem ists ja vielleicht für andere nicht komplett uninteressant.. :)

Bei schönem Wetter vorm PC? No way! Ich muss arbeiten und hatte zwischendrin ein bißchen Leerlauf.

Ok, dann mal zur Klamottten-Diskussion:
Eigentlich wollte ich gar kein Regengewand mitnehmen. Geht das nicht ohne?
Mit kurzer Hose und Top? Komm mir blöd vor, das fragen zu müssen, vor allem weil sich viele Forenmitglieder intensiv mit Regenschutz beschäftigen, aber ist es nicht egal wenn der Körper nass wird?
Bei mir wars damals ja so, es war kalt, also stellte sich die Frage nach kurzer Hose und Top garnicht. Wie gesagt, eines Nachts war Schnee gefallen und wir haben ausschließlich gezeltet.

Ich überlege grad, was gegen dein Outfit sprechen könnte. In den Tropen, bei konstanten Temperaturen zwischen 25 und 30 oder noch mehr Grad? Hmm...eigentlich nix. Ich denk mir nur, wenn so ein tropischer Regen runterkommt, dann ist halt in Sekunden keine Faser mehr trocken. Ich hab das einmal erlebt, sogar die Klamotten in meinem Rucksack waren pitschenass :)

Vielleicht macht dann ja so Radler-Funktionskleidung Sinn? Also diese Trikots/Hosen aus Chemiefasern und so?

Ich hatte sowas damals nicht. Aber die beiden Jungs haben auf ihr Rad-Trikot geschworen. Gibts auch langärmelig. Ich hab ihnen gedroht, dass sie ausm Zelt fliegen, wenn das Trikot anfängt zu stinken. Aber siehe da - kein Gestank!
:wink:

Und die Dinger sind halt im null komma nix trocken und man kann sie z. B. abends waschen und am nächsten Morgen nochmal anziehen.

Radhosen würd ich inzwischen sogar empfehlen. Da gibts ja auch welche, die ganz gut aussehen. Die Polster sind halt unschlagbar! Ich hatte damals unter meinen Regenhosen immer Jeanshosen an und hab mich an diesen Sch....nähten an den ersten beiden Tagen wund gerieben. Das waren Schmerzen!! Mammamia!

Ich wollts kaum glauben, aber sogar die Nähte von Unterhosen können so wunde Stellen verursachen, wenn man den ganzen Tag draufsitzt. Meine beiden Begleiter (radreise-erfahren, natürlich) hatten sich vorher so Liebestöter aus Feinripp gekauft. Ich hab sie mal schön ausgelacht. Dann haben sie mir mal erklärt, dass die Dinger eben perfekt für ne Radreise sind, weil sie keine Nähte haben!

:lol:


[
Hast du Alternativen zu Pakistan??
Es liegt halt so schön neben Indien und ich habe es doch bewusst gewählt. Iran hab ich schweren Herzens gestrichen, aber damit nehme ich mir zu viel vor. Irak, Afghanistan fällt flach. Jemen, Oman weiß nicht so recht?! Türkei? Ist nicht so mein Favourit.
Ich würde mich da echt auf dünnes Eis wagen, ich war noch nie in Pakistan und habe mich zwar schon mit dem Land auseinandergesetzt, aber nie unter dem Aspekt "wie wäre es, als Frau da allein zu reisen". Da müsste ich jetzt erstmal recherchieren - wenn du ein paar Tage Zeit hast? Bei Karachi fällt mir halt sofort der Fall Daniel Pearl ein. Aber es wäre ziemlicher Blödsinn, dir aufgrund dieses Einzelfalls zu raten, das von deiner Liste zu streichen.

Alternativen? Also die genannten Länder sehe ich auch nicht als Alternative, außer vielleicht die Türkei. Wenn es dir um eine gewisse Ursprünglichkeit und die muslimische Kultur geht - ich glaube, Ostanatolien ist ein komplett anderer Groove als die übrige Türkei oder die West-Küsten-Region, die ja doch vergleichsweise verstädtert und moderner ist.

Ansonsten müsst ich mal nachdenken...was ist mit Nord-Indien? Wenn Indien eh dein Ziel ist. Gibts da nicht auch muslimisch geprägte Gebiete? Kaschmir? Red ich jetzt Müll...ich hoffe nicht.

Ich werde bei Gelegenheit ausprobieren, wie es sich mit einem 13kg Rucksack fährt. Ich werde, wenn ich mir ein Rad mitnehme, damit auf jedenfall längere Strecken probefahren. Und das ebenfalls mit Gepäck. Bei uns in den Bergen kannst du dir sicher vorstellen, dass ich da einen guten Übungsplatz habe.
UNBEDINGT! :) Mach das mal und dann berichte mir hier! Denn: ich glaube, damit hat sich die Idee für dich sofort erledigt. Ich weiß ja nicht, ich hab mir ja damals für die Tour 4 Taschen gekauft (2 kleine für vorne, 2 große für hinten) und deshalb 13-15 Kilo-Rucksack nie ausprobiert. Aber ich stelle mir das EXTREM unbequem vor, beim Radfahren so ein Ding aufm Rücken zu haben. Du bist dann ja auch in deiner Beweglichkeit total eingeschränkt. Das Gute bei den vier Taschen ist halt, dass das Gewicht schön auf das ganze Rad verteilt ist bzw. verteilt werden kann.

Aber was mache ich denn mit einer Radtasche wenn ich ein Land pausieren möchte? Eine Radtasche kommt für mich nicht in Frage, auch wenn ich alles mit dem Rad machen will, aber nach dem 4. Land reicht es mir??? Das ist mir zu riskant
Pfffff. Das überfordert mich jetzt grad. Die Radtaschen, die ich hatte, hatten so ein sehr pfiffiges Klick-System, super-easy vom Gepäckträger ab und wieder dran zu kriegen. Und Tragegriffe. Kann man schon mal mit sich rumtragen, aber nur kurze Strecken.
Aber wenn du z. B. ein Land ohne Rad bereist, brauchste nen Rucksack, ganz klar.


Naja, alles ham wir ja jetzt doch nicht gelöst. Aber vielleicht wenigstens die Klamottenfrage?
:P

liebe Grüße
der Bär
...and I, I took the one less travelled by, and that has made all the difference. Robert Frost
pushbike
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Radreisen als Frau allein - Erfahrungen?

Ungelesener Beitrag von pushbike »

Aaaalso,
da gibts einige Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind:
- Pakistan unter keinen Umständen wild campen. Das nächste Dorf aufsuchen ist wohl das beste. Belästigungen bleiben so dann auch aus.
- Vergiß es, unterwegs, ein Rad zu kaufen. Auch ein 400-€-Rad hier zu kaufen ist neuer Schrott. Und dann noch das äthiopische Hochland mit den "sehr guten" Straßen.
Wie willst Du überhaupt durch Kenia?
- Das Gefühl von Gewalt ist subjektiv und, wie ihr erkannt habt, oft nicht real. Deshalb mein Tip: immer in der Nähe von anderen Menschen bleiben. Und sollten trotzdem Annäherungsversuche der ungewünschten Art kommen, laut werden. Das hat bisher noch jeden in die Flucht geschlagen.
-Tollwut ist auf der Strecke eine Pflicht. Unterschätz die Hunde nicht (v. a. in Äthiopien, Tansania, Sambia) In Pakistan ists kein Problem. Einfach bücken und nen Stein aufheben. Bei Indien würd ichs auch so probieren. Mit Erfahrungen dort kann ich aber nicht dienen.
-Vergiß den Rucksack. Entweder Du fährst mit Rad und Packtaschen oder Bus. Du scheinst die Höhen zu unterschätzen. Allein in Äthiopien gehts mal so bis zu 1500 hm rauf bzw. runter ins Rift Valley. Und dort gibts regionsweise steineschmeissende Kinder (= Jungs). Mit denen ist echt nicht zu spaßen. Überfälle (wegen Geld) solls dort in der Vergangenheit auch gegeben haben.
- Rad im Zelt? Keine gute Idee. Dann hast den ganzen Dreck der Piste im Zelt. und sehr wenig Platz dazu.
- Laß das Rad (auch mit Taschen) immer an belebten Orten. Dann suchst Du nen vertrauenserscheinenden Typen (z. B. Händler, etc.) der die ganze Zeit dort bleibt, bis Du wieder dort bist.
Bei mir hat es zwar auch ohne die o. g. Maßnahme gereicht, aber Afrika ist nun mal anders.
- Das "Flair" in einem "muslimischen" Land ist durchaus unterschiedlich. Von welchem Land reden wir? Die Mentalität in Iran z. B. ist ganz anders als Pakistan. Das unterscheidet sich wieder von Jordanien, Turkmenistan, Kirgistan, Indonesien. Da solltest Du dich schon entscheiden.
- Die Natur kann ganz schön nerven, wenn es so an die 40 Grad hat und kein Schatten weit und breit. Das Wasser brühwarm (wie entkeimen?), das nächste Dorf noch 50 km weit weg etc.

@bea
Du darfst so was wie ignorieren im Süden Thailands nicht als Mißachtung o. ä. deuten. Es ist so was wie Unsicherheit im Umgang mit Dir.

In Indonesien hätte ein "Ehering" geholfen. Oder Du erzählst von Deinen fiktiven Kindern, Ehemann. Fiktive Fotos helfen da sehr.
Und schon hast Du deine persönliche Freiheit.

Gruß peter
Let`s roll and see. Natürlich mit Beinkraft.
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