Wasseraufbereitung - Wasserentkeimung unterwegs - wie?

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Stefan81
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Wasseraufbereitung - Wasserentkeimung

Ungelesener Beitrag von Stefan81 »

Ich hab mir vor meiner Nepal-Reise "Aquamira" [update: inzwischen Relags Aquaventure ] zugelegt.
Ist ein flüssiges Entkeimungsmittel und soll -was man so hört und liest- das beste sein. Dementsprechend auch der Preis...

Dieses Set enthält 2 Fläschchen und zur Entkeimung muss man zuerst 7 Tropfen jeden Mittels in den beigepackten Becher geben und dort 5 Minuten drinnen lassen. Dann in einen Liter Wasser schütten und rühren/schütteln. Danach 15 Minuten nicht trinken. Bei kaltem Wasser soll man je 14 Tropfen verwenden und für 30 Minuten stehen lassen.

Soll angeblich für 120 Liter reichen und hat damals etwa 25,- gekostet!

Hatte mit dem Wasser auf der Reise nie Probleme 8)
MichiP
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Wasseraufbereitung - Wasserentkeimung

Ungelesener Beitrag von MichiP »

Hallo

Fuer Suedamerika habe ich mich fuer Micropur entschieden. Kleine Tablaettchen, leicht im Gewicht...

Ich Trekke sehr viel hier und Mikropur ist meiner Meinung nach gut fuer diese Region. Nachteil von Mikropur eventuell fuer andere Regionen: Toetet keine Einzeller ab.
Fuer mich spricht auch, dass Mikropur geschmacksneutral ist, im Vergleich von anderen Mitteln, die ich bei Anderen gesehen habe, wo das Wasser anschliessend wirklich einen haesslichen Geschmack hatte.

Oft benutze ich allerdings in den Bergen auch oft kein Mikropur. Irgendein kleines Bergbaechen mit wirklich frischem Wasser kann ein eingewoehnter Magen ohne Probleme drinken. Wie Martin sagte, gewoehne deinen Magen auch an Leitungswasser, ich hatte wie er nie Probleme.

Gruesse
Michi
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Gast

Wasseraufbereitung - Wasserentkeimung in PET-Flasche

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hallo zusammen,
ich komme eben aus dem südlichen Afrika zurück und hatte zum Glück kaum Probleme mit dem Trinkwasser bzw. konnte diesen mit gekauftem Wasser umgehen...
Was ich aber interessantes gehört habe:
Wasser kann trinkbar gemacht werden, indem es in einer durchsichtigen Plastikflasche für mindestens 6 Stunden in die Sonne gestellt wird - ganz ohne Chemie, nur durch die Wirkung von UV-Strahlen.
Ich kann nicht beurteilen, wie sicher dieses Verfahren wirklich ist, aber ich habe darüber auch schon in deutschen Zeitungen gelesen, wonach dieser Tipp wohl durchaus ernstgenommen werden kann.
Viele Grüße, Chris



Update / Anm. MArtin:
Siehe zur Wasseraufbereitung mit PET-Flaschen & Sonne:
-> Workshop Trinkwasser auf Weltreise
LG
Stefan81
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Trinkwassergewinnung auf Reise - wie?

Ungelesener Beitrag von Stefan81 »

Hab ich zwar noch nie gehört, das Ganze ist ja leider nicht machbar wenn man unterwegs auf Reise ist.
Joern
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Entkeimung durch Pet-Flasche

Ungelesener Beitrag von Joern »

Dieser PET-Idee meines vorletzten Schreibers kann ich nur zustimmen:
Mann/Frau nehme eine durchsichtige Pet-Flasche, fülle sie zu 3/4 mit dem Wasser, kräftiges schütteln zum anreichern von Sauerstoff im Wasser, die restliche Wassermenge auffüllen und die Flasche auf einer möglichst Blechunterlage (Wellblechdach) mind. 6 Stunden der Sonne aussetzen.
Nach dieser Zeit haben sich die Keime so weit reduziert, dass das Wasser trinkbar geworden ist. Diese Idee hat übrigends in der letzten Zeit einen Preis erhalten.
Organisationen versuchen mittlerweile diese Art der Entkeimung in Afrika der Bevölkerung nahe zu bringen. Erst letzte Woche habe ich einen interessanten Bericht im österreichischem TV darüber gesehen.
Laut Laborversuche sind fast alle Keime unschädlich gemacht worden, das Wasser schmeckt wieder und hat in den Regionen in denen die Idee angewand wird zu einer starken Reduzierung von Durchfällen und damit verbundenem Kindersterben geführt...
Heb sie auf die Welt, so lange Du jung und ungebunden bist...
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MArtin
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Trinkwassergewinnung auf Weltreise

Ungelesener Beitrag von MArtin »

Hallo :)

Die PET-Methode der Trinkwassergewinnung ist erstaunlich, denn eigentlich müssten sich einige der vorhandene Bakterien (z.B. Legionellen, die sich zwischen 25-50°C am wohlsten fühlen) unter diesen Bedingungen dankbar vermehren!
Hast Du seriöse Quellen?

Sollte es wirklich zu einer signifikanten Keimreduzierung kommen, könnte die vielleicht neben der Hitze- und UV-Bestrahlung auch (mit-) entstanden sein durch UV-Licht, das massiv schädliche Kunststoff-Weichmacher aus dem PET gelöst hat, sodass dessen Konzentration im Wasser nicht mehr mit dem Überleben von Mikroorganismen vereinbar war?


Liebe Grüße
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Matthes
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Ungelesener Beitrag von Matthes »

Ich glaube, ich hatte mal gelernt, wenn man stehendes Wasser über längeren Zeitraum dem Sonnenlicht aussetzt, bilden sich Algen.
Deswegen ist um die fast durchsichtigen flexiblen Trinkwasserleitungen immer ein lichtundurchlässiger Schutzschlauch.

Ich weiß nun nicht, ob das mit Licht "im Allgemeinen" oder speziell der UV-Strahlung zu tun hat und ich kann auch nicht sagen, was da als "längerer Zeitraum" gilt, aber ich denke, wenn es so einfach wäre, dann wären da schon andere drauf gekommen.
Wäre wirklich interessant, die Quelle dieser "Theorie" zu erfahren.

Vielleicht kann man ja dann Unmengen an Geld sparen. :wink:
bye, Matthes :wink:
- - - - - - - - - - - - - - - - - - -
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Joern
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Re: Wasseraufbereitung - Wasserentkeimung

Ungelesener Beitrag von Joern »

Hallo Martin,
hiermit möchte ich eine "saubere Quelle" für die Entkeimung in einer Pet Flasche nennen:
Diese Idee hat den "Energy Globe Award 2004" in der Kategorie "Sonderpreis" gewonnen. Bitte schaut Euch diese Sache an und ich bin davon Überzeugt, daß alle die das angezweifelt haben sehr erstaunt sind. So wie ich diese Idee grandios finde...

Ciao Jörn
Am 19.12. geht es los...3 Jahre...
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Matthes
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Wasserentkeimung zur Trinkwassergewinnung auf Reisen

Ungelesener Beitrag von Matthes »

Hallo Jörn.

Du hast Recht und ich bin beeindruckt.

Habe dies gefunden:
Ein Sonderpreis für die Entwicklung einer solaren Wasserdesinfektion ist an die EAWAG/SANDEC in der Schweiz vergeben worden. Das Projekt besteht aus einem einfachen Recycling von PET-Flaschen, die zwölf Stunden lang direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dadurch werden Krankheitserreger abgetötet. Die einfache Technologie kann sich jeder leisten. Mio. Menschen, die durch verschmutztes Trinkwasser erkranken und daran sterben, kann damit geholfen werden.
Im Dezember und Januar wird die TV-Dokumentation über den Energy-Globe-Award über internationale TV-Sender weltweit mit einer Reichweite von 2,5 Mrd. Haushalten ausgestrahlt.
Quelle: http://www.innovations-report.de/

und:
Einreicher: EAWAG/SANDEC
Land: Schweiz
Kontinent: Europa
Sonnige Aussichten für sauberes Trinkwasser
Low-Tech aus dem High-Tech-Land Schweiz. Wie man mit einer simplen Plastikflasche für sauberes Wasser sorgt, zeigt eine neue Methode zur solaren Wasserdesinfektion des Schweizer Bundesinstitut für Umwelt, Wissenschaft und Technologie EAWAG und der Wasserabteilung SANDEC. Verschmutztes Wasser wird in transparente PET-Flaschen gefüllt und sechs Stunden lang dem Sonnenlicht ausgesetzt. Sonnenlicht sorgt über die UV-Strahlung und die erhöhte Temperatur dafür, dass krankheitserregende Mikroorganismen abgetötet werden. Diese einfache Technologie kann sich jeder Haushalt leisten. Millionen Menschen, die in Entwicklungsländern an verschmutztem Wasser erkranken und sterben, haben damit endlich Hoffnung auf ein besseres Leben.
1991 entwickelte das Schweizer Bundesinstitut für Umwelt, Wissenschaft und Technologie - EAWAG und die Wasserabteilung SANDEC eine neue Methode zur solaren Wasserdesinfektion - SODIS. Etwa 1,1 Mrd. Menschen in Entwicklungsländern haben keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das hat katastrophale gesundheitliche Folgen: pro Jahr erkranken 4 Mrd. Menschen an schweren Durchfallerkrankungen, 2,5 Millionen davon enden tödlich. Alle 15 Sekunden stirbt ein Kind an Dehydrierung wegen Durchfall. SODIS ist eine brillant einfache Technologie zur Verbesserung der mikrobiologischen Qualität von Trinkwasser, die sich jeder Haushalt leisten kann. Dabei wird ganz einfach die Sonneneinstrahlung zur Abtötung von pathogenen Mikroorganismen eingesetzt. Verschmutztes Wasser wird in transparente PET Flaschen gefüllt und sechs Stunden lang dem Sonnenlicht ausgesetzt. Sonnenlicht beeinflusst das Wasser über zwei Mechanismen: über die UV-Strahlung und über die erhöhte Temperatur. Für die herkömmliche Methode, Wasser durch Abkochen zu desinfizieren, wird Brennholz gebraucht, das in vielen Gegenden rar und teuer ist. Die Beimengung von Chlor ist auch möglich, das Wasser schmeckt jedoch nicht, und wird zumeist abgelehnt. Seit 1995 informiert SANDEC über diese neue Methode, bietet lokalen Institutionen technische Unterstützung und Beratung an und promoted SODIS weltweit. Von der WHO wurde SODIS als günstige und einfache Methode der Trinkwasserbehandlung empfohlen. Im Oktober 2000 wurde die " Fundación Sodis" gegründet, um die Umsetzung in Lateinamerika zu starten. 2001 folgte die "Solaqua Foundation" die lokale NGO's in K enya, S üdafrika, S ambia, U sbekistan, P akistan, N epal, I ndien, S ri L anka and K ambodscha unterstützt.
Quelle:http://www.energyglobe.at


Sehr interessant! :idea:
bye, Matthes :wink:
- - - - - - - - - - - - - - - - - - -
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