Hallo
Samy hat geschrieben:So super sicher ist man scheinbar auch nach der Tollwutimpfung nicht gegen Tollwut geschützt:
Wird man gebissen muss man die Wunde sofort mit Seife und Wasser ausspülen und dann noch so einige Spritzen über sich ergehen lassen.
Die Wundreinigung dient dazu, möglichst erst keine Tollwutviren in den Körper eindringen zu lasssen, mit denen sich das körpereigene (evtl. durch Tollwutimpfung geboosterte) Immunsystem dann auseinandersetzen muß.
Mit alkalischer Seife (was untypisch ist und bei anderen Verletzungen nicht empfohlen wird), weil Tollwutviren in saurem Milieu leichter in Körperzellen eindringen können.
Der Kampf des Körpers gegen Tollwutviren ist in etwa mit einem Infantriekrieg vergleichbar: Möglichst viele Soladten (Antikörper) sollen restlos alle Feinde (Lyssaviren) töten. Überlebt ein einziges Tollwutvirus, bedeutet das ein Todesurteil. Je näher am Kopf (zentralen Nervensystem) sich der Eindringort der Tollwutviren befindet, desto weniger Zeit bleibt zur Rettung.
Zum Thema:
Aktive Tollwut-Impfung ab wann wirksam?
Wann der Impfschutz einer (vollständig durchgeführten) Tollwutimpfserie eintritt ist individuell verschieden und hängt davon ab, wie schnell und wieviele Antikörper der mit den toten Tollwutviren geimpfte Körper aktiv Antikörper gegen
Tollwut entwickelt.
Bei klinischen Untersuchungen hatten alle Probanden 2 Wochen nach Abschluß der Tollwutimpfung genügend Tollwut-AK entwickelt, sodass ein Impfschutz bestand.
Das Wissenswerte zu einer zusätzlichen passiven post-expositionellen Tollwutimpfung mit fertigen fremd-gebildeten Antikörpern (zusätzliche Soldaten zur Virenabwehr) hat Samy oben schon geschrieben. Dasselbe aktiv / passiv - Procedere wird übrigens auch bei Verletzungen zur Vermeidung von T etanus durchgeführt.
Evtl. noch wissenswert, falls man sich nach Hundebiss nicht sicher ist:
Überlebt der bissige Hund die nächsten 7 Tage, dann hatte er keine Tollwut.
LG