für uns war es gar nicht so einfach, uns nach knapp 3jähriger Reisetätigkeit wieder (vorübergehend) in den deutschen Alltag zu integrieren.
Wir haben zwar ungeheuer viel Energie gehabt, aber irgendwie und in vielen Beziehungen war nicht Alles beim Alten.
Deutschland hatte sich zwischenzeitlich verändert - und wir auch.
Gleich am Flughafen Frankfurt hielten wir z.B. erstmals Euros in der Hand und wunderten uns, noch stets instinktiv in DM umrechnend, wie teuer hier alles geworden ist.
Ohne ins Detail gehen zu wollen, schien uns das allgemeine Lebensgefühl und die Stimmung in BRD verdüstert, strebsame Effektivität, konsum- und leistungsorientierte Angepasstheit eher verstärkt zu sein.
Vom viel zitierten "Klagen auf hohem Niveau" haben wir in Gesprächen nichts gemerkt. Eher hat uns oft eine klaglose Duldsamkeit trotz erschöpfender Dauervollbelastung und bürokratischer Zerwaltung imponiert.
Frisch aus dem "Königreich Kava" zurück gekehrt, wo wir 15 Monate gelebt hatten, erlebten wir das Leben hier wie von einem unbarmherzig schnellen Zeittakt diktiert und unnatürlich beschleunigt.
Etwa so, als betrete man unerwartet ein getuntes Personenförderband auf einem Flughafen oder als sei man Teil des Rolltreppen- Gewusels in Coppolas Kultfilm Koyaanisqatsi...
Natürlich haben auch wir uns in den Reisejahren verändert.
Noch immer fühlen wir uns hier ein wenig wie Beobachter von einem anderen Stern.
Erstmals erlebten wir z.B. die Schönheit des Rheintals zwischen Bingen und Koblenz nicht als Anrainer, sondern mit ferntouristischen Entdeckeraugen.
Mächtige Steinbauten wie der Mainzer Dom und die Massenmenschhaltung in den Großstädten flößten uns großen Respekt ein.
Das Wort "ver-rückt" hat eine neue, auf uns zutreffende sinnbildliche Bedeutung gewonnen. Subjektiv erleben wir das als große Bereicherung.
Manchem unserer Freunde bleibt dieser positiv empfundene Aspekt jedoch obskur und suspekt.
Das Thema ist vielschichtig und viel gäbe es dazu hier noch zu sagen.
Am liebsten im Austausch mit Anderen, die nach längeren Auslandsaufenthalten vielleicht Ähnliches (oder Anderes) empfinden.
Darauf freuen wir uns.

Liebe Grüße