Planung oder Improvisation - brauche Bodenhaftung!

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Der_Felix
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Planung oder Improvisation - brauche Bodenhaftung!

Ungelesener Beitrag von Der_Felix »

Hallo!

Ein wenig Angst macht er mir schon, der Berg, der sich da auf meinem Fußboden angehäuft hat.
Anfangs war ja noch alles halbwegs ordentlich, sortiert und übersichtlich. Mittlerweile ist von der Ordnung nicht mehr viel übrig. Mehrfaches Ein- und Auspacken hat ein wirres Durcheinander aus buntem Stoffgewühl hinterlassen. Mittendrin: mein 65-10 Liter Rucksack, den ich bis jetzt immer für sehr groß gehalten habe.

Doch genug der langen Vorrede: ich bin beim Probepacken.
In zwei Wochen werde ich gerade meinen ersten Tag in Buenos Aires verbringen, dem Ausgangspunkt für meine vier- bis sechsmonatige Weltreise (Route: siehe PS). Und wie schon angedeutet erscheint mir mein Rucksack mittlerweile viel kleiner als gedacht. Dabei will ich doch bewusst mit wenig Gepäck reisen und mich eben nicht mit allem möglichen Zeugs belasten - ein Novum für einen eher doppelt planenden Menschen wie mich, der am liebsten auf alle Eventualitäten vorbereitet ist (welch Illussion, ich weiß!)

Macht es wirklich Sinn, sechs oder sieben T-Shirts einzupacken oder reichen nicht auch zwei oder drei?
Soll ich wirklich zwei kurze Hosen, eine Jeans und eine Zip-Hose mitnehmen oder ist das nicht eigentlich Quatsch?
Kann ich nicht eh erstmal auf fast alles verzichten, da man es doch auch fast immer nachkaufen kann?
Fragen über Fragen!


Ja, im Grunde genommen sind es wohl gerade zwei Herzen, die in meiner Brust schlagen und die gerade mit einander streiten.
Das Eine, dass (vielleicht aus Feigheit) möglichst alles und jede Eventualität einplant.
Das Andere, dass weiß, dass ich doch bisher auch immer irgendwie klar gekommen bin und sich nicht unnötig belasten will.

Im Endeffekt ist es wohl einfach Reisefieber, und ich bin halt auch einfach gut, mich in sowas reinzusteigern.
Dennoch würde ich einfach gerne mal hören, wie es Euch geht?

Wie bremst Ihr den unterschwelligen Planungspedanten in Euch drin?
Oder kennt Ihr sowas gar nicht und nur ich den?


Das mag doof klingen, aber ich fromuliere das jetzt bewusst offen und mal ganz ohne großes Nachdenken) - schreibt einfach was Euch dazu einfällt.


Vielen Dank und frohes Reisen / Planen / was-auch-immer,

Der Felix


PS: Meine Route führt mich ab dem 1. November diesen Jahres über Argentinien, Chile, Neuseeland, Australien und Thailand per RTW-Ticket einmal um den Globus
Wer immer nur in die Fußstapfen anderer tritt hinterlässt keine eigenen Spuren!
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StefanDA
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Planung oder Improvisation - brauche Bodenhaftung!

Ungelesener Beitrag von StefanDA »

Hi Felix,
klingt ja wirklich so, als waerst du richtig im Stress. Da bin ich ja richtig froh, dass ich noch ein paar Tage vor meinem Abflug eine wichtige Pruefung hatte und daher gar keine grosse Zeit hatte, alles so zu planen.
Im Prinzip fand ich es so gar nicht so schlecht, da ich meinen Kopf mit anderem vollhatte, hab ich mich selbst gar nicht so verrueckt gemacht.
Gepackt habe ich in der Nacht vorm Abflug, um 2 Uhr war ich fertig mit packen und um 4 wollte ich am Flughafen sein.
So einen grossen Planungsdran wie du hab ich nicht, ich hab meine Klamotten dabei und ansonsten: Schau'n mer mal :)

Im Prinzip hat Martin das auch schon mal in einem anderen Threat gesagt, irgendwie unter: Was brauch man wirklich oder so...
Ich hab nur Klamotten und Hygieneartikel eingepackt. All diesen Kleinkram, wie Kompass, Taschenmesser, Taschenlampe und all das andere (damit alleine kann man sich ja fast schon einen Rucksack vollmachen, aber mal ehrlich, ich brauch das alles nicht unbedingt) hab ich gar nicht erst gekauft. Hab seitdem auch nur die Taschenlampe wirklich einmal gebraucht und sie deshalb in Bolivien auf dem Markt gekauft - haelt sogar immer noch :)
Ich hab inzwischen nur noch 14 Kilo Gepaeck dabei und da ist noch ein dicker Fliespulli dabei, der auch bald rausfliegt. Es geht auch mit weniger.
Zu dem was du einpacken wolltest: Von den Hosen her hab ich das genauso gemacht, T-Shirts ein paar weniger, bisschen Unterwaesche... Ist gar nicht so viel. Den meisten Platz nehmen wirklich Schlafsack und Schuhe weg.
Mein Tip an dich also: Belaste dich nicht unnoetig, ist auch nicht so angenehm beim reisen, wie ich finde. Habe hier eine deutsche getroffen, die hatte 25 Kilo auf dem Ruecken und fand sich ganz toll dabei. Kann ich nicht nachvollziehen!
Pack mal Probe und dann schau nochmal nach ob du wirklich alles brauchst und wie schwer dein Rucksack ist.

Gruss
Stefan
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Christian.Rio
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Planung oder Improvisation - brauche Bodenhaftung!

Ungelesener Beitrag von Christian.Rio »

Hi Felix!

Bin jetzt seit mehr als 5 Wochen unterwegs und kann nur sagen, dass all meine Planung, die ich vorher immer so hatte, voellig unnuetz war. Bin mittlerweile aus Spontanitaet in Neuseeland angekommen, obwohl ich urspruenglich bis Neujahr in Suedostasien bleiben wollte...! Mein One-Way Ticket hat sich uebrigens fuer mich angesichts meiner spontanen Reiseroute als goldrichtig herausgestellt! Es ist zwar etwas teurer, aber ich bin voellig frei.

Was Packen anbetrifft: Ich bin so heilfroh, dass ich nur 3 T-Shirts eingepackt hab. Hosen: 1 Jeans und 1 kurze Hose reichen mir vollkommen, in Asien und Australien koennte ich auf die Jeans sogar verzichten. Eine Multifunktionshose, die sich in kurz oder lang verwandeln laesst, ist hier angesagt. Ebenso hatte ich auch nur ein langes Oberteil mitgenommen, naemlich 1 Longsleeve. Fuer Neuseeland um diese Zeit etwas duenn und ich wuerde beim naechsten Mal auf jeden Fall irgendwas mit Flies einpacken. Dennoch scheint es jetzt so, dass ich das auch nicht mehr brauche, weil sich das noch anfaenglich kalte Wetter hier seit gestern gebessert hat und es jetzt doch waermer ist.

Somit ist meine zusammenfassende Erfahrung auf jeden Fall die, dass man vor Ort besser entscheiden kann, was man braucht und dann meist guenstig nachkaufen kann. Bin jetzt in 5 Wochen durch 4 verschiedene Klimazonen gekommen und war so froh, dass ich keine 10 T-Shirts im Gepaeck hatte. Allerdings stellte ich fest, dass meine Kalkulation mit nur 3 Paar Socken zeitweilig etwas knapp war, in Brisbane aber z.B. wiederum waren Socken total ueberfluessig. Was ich aber auch bestaetigen kann, ist dass ein 65 Liter Rucksack knapp sein kann - aber ausreichend. Gezwungenermassen muss man vernuenftig packen und erspart sich so unnoetiges Gewicht. Notfalls kann man den Schlafsack (wuerde ich beim naechsten Mal auch erst vor Ort kaufen) ja auch aussen anbringen, was ich demnaechst machen werde, damit ich etwas mehr Raum fuers Packen hab. Auch Schuhe kann man unterwegs locker aussen anhaengen.

Fazit:
Mach' dir keinen Kopf! Du wirst alles unterwegs herausfinden!!! :idea: :!:

Liebe Gruesse

Christian
Stefan81
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Planung oder Improvisation - brauche Bodenhaftung!

Ungelesener Beitrag von Stefan81 »

Ich muss sagen 65 Liter ist -jedenfalls für mich- das Minimum.
Den mach ich immer so voll das grad noch ein paar Souvenirs reinpassen oder das man auch schnell alles "reinstopfen" kann.

Ich mach das immer so das ich erstmal alles auf einen Haufen lege was ich evtl. brauchen könnte. Und dann kann man immer noch genug weglassen.
Beim ersten Mal packen bin ich auch etwas erschrocken und musste ein wenig umschlichten und etwas weglassen. Aber das wird schon...
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Der_Felix
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Planung oder Improvisation - brauche Bodenhaftung!

Ungelesener Beitrag von Der_Felix »

Hallo Ihr ...

... und vielen Dank für die vielen Antworten :-)
Habe gestern noch ein wenig rumprobiert und den Berg nach und nach auf das Notwendigste reduziert (obwohl ich vermutlich unterwegs feststellen werde, dass ich immer noch zu viel mit habe). Und das Schöne dabei: ich fühle mich besser so!
Denn auch wenn mein Planungs-Ich sicherlich ebenfalls locker 25 Kilo zusammenpacken könnte, dem Rest von mir wäre das im Endeffekt überhaupt nicht Recht. Ich will doch gerade möglichst unbelastet losziehen - körperlich wie geistig (und ich bin der festen Überzeugung, das beides zusammenhängt).
Zudem kenne ich mich ja mittlerweile. Bin ich erst mal unterwegs, ist eh alles plötzlich viel entspannter. Ich stelle, so blöd das klingt, fest, dass auch am vermeintlichen Ende der Welt in der Regel Zahnpasta zu kaufen gibt und kann gar nicht mehr nachvollziehen, wieso ich mir vorher eigentlich so einen Stress gemacht habe.

Naja, vermutlich habe ich auch wirklich einfach zu viel Zeit zum Nachdenken (meinem Planungs-Ich verdanke ich, das ich die meisten nötigen Vorbereitungen, Impfungen etc., mehr als rechtzeitog angegangen bin). Ich habe leider auch keine schwere Klausur mehr in Aussicht, denn mit dem Studium bin ich fertig und habe das letzte halbe Jahr zur Finanzierung meiner Weltreisepläne gearbeitet.

Die eine oder andere Frage habe ich trotzdem noch (z.B. wie Ihr das mit Reiseführern haltet, etc.), aber dafür werde ich der Übersichtlichkeit wegen ein neues Thema anfangen.
Mein Lob vorerst noch mal an dieses GROSSARTIGE Forum und dessen Schöpfer, MArtin und Astrid, sowie all die unzähligen Anderen, die sich hier engagieren!


Gruß + Frohes Reisen,

Der Felix
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