Hallo Andi
Tatsächlich wird die Wirkdauer von Anti-Mücken-Mitteln mit durchschnittlich +/-4 Stunden angegeben, hängt aber von der Konzentration des verwendeten Mückenschutzmittels ab (s.a. ->
Repellentien : Moskitospray + Lotion, DEET etc.) .
Während es DEET in Konzentrationen weit über 20% gibt, die dann auch bis 6 Std. lang wirken, ist Bayrepel (R) m.W. nur bis 20% Konzentration erhältlich.
Die Empfehlung, sich in den Dämmerungsstunden mit Moskitoschutz einzucremen oder zu besprühen dient der Verringerung des Malaria-Risikos, da Malaria übertragende Mücken zu den nachtaktiven Stechmücken (Anopheles-Arten) gezählt werden.
Tagsüber dient der empfohlene Gebrauch von Repellentien eher der Reduzierung des Dengue-Fieber Risikos, das durch die tagaktiven Stechmücken (Aedes aegypti) übertragen wird (s.a. ->
! Wann die A.-Mücken stechen...) .
Die aufgetragenen Mückenschutzmittel bilden auf der Hautoberfläche einen Duftmantel (Schutzschildeffekt), der die Insekten fernhält. Da sich dieser langsam verflüchtigt, hält die Wirkung beim Einen länger, beim Anderen kürzer an.
Über mögliche Gründe wird viel geforscht und spekuliert. Zwei Quellen, die sich mit unseren Erfahrungen decken:
Seit Jahren untersuchen Wissenschaftler, wie die sechsbeinigen Winzlinge ihre Opfer ausfindig machen. Die Körperwärme spielt eine Rolle und auch das ausgeatmete Kohlendioxid scheint sie anzuziehen, doch in Sachen Geruchsortung stehen manche Stechmücken auf getragene Socken! Fußschweiß enthält einen Cocktail an Substanzen, wie z. B. Buttersäure. Was für uns Menschen stinkt, ist für die Mücke ein anziehender Duftstoff!
Quelle
Süßes Blut, so lautet eine Erkenntnis, gibt es nicht. Außerdem werden Mücken nicht vom Geschmack, sondern von Düften angelockt – und das über Kilometer hinweg. Der Insektenforscher Dr. Jerry Butler von der Uni Florida weiß: „Besonders in Acht nehmen müssen sich Menschen mit viel Cholesterin im Blut.“ Wie die Mücken das spüren, ist noch unerforscht. Weitere Lockmittel sind offenbar die Duftstoffe bestimmter Kosmetika, Zwischenprodukte bei der Zersetzung von Schweiß, Atemluft, der Östrogenspiegel von Frauen zwischen dem 13. und 18. Zyklustag, dunkle Farben, erhöhte Körpertemperatur...
Quelle
(Bzgl. des Flugradius von Moskitos liest man anderswo aber auch Angaben von wenigen 100m, was auch eher unserer Erfahrung entspricht.)
Wie häufig Du Dich einsprühen / eincremen solltest hängt daher eher von dem vor Ort bestehenden Infektionsrisiko und Deiner persönlichen "Attraktivität" für Mücken als von der offiziell angegebenen Wirkdauer ab.
Liebe Grüße
Astrid
Eine fremde Kultur ergründen zu wollen, ist wie der Versuch, den Horizont zu erreichen... Irgendwann steht man wieder an dem Punkt, an dem man begonnen hat - doch der Blick zum Horizont ist ein anderer. [A. Bokpe]