bevor wir unsere Reise starten, habe ich einige Nachforschungen hier und im Web angestellt, dazu Banken kontaktiert etc. Alles zum Thema: wie komme ich unterwegs günstig an Geld?
Nun will ich mal meine Ergebnisse kurz darstellen und am Ende weitere Fragen loswerden. Vielleicht hilft das dem Einen oder Anderen.
Wie in einem Aktienportfolio ist es sinnvoll und wichtig, die finanziellen Ressourcen zu splitten. Nachfolgend kurze Erläuterungen zu den Möglichkeiten. Gegeben sind:
1.) Bargeld
MUSS den kleinsten Teil ausmachen, da es sehr unsicher und nicht widerbeschaffbar ist, falls es geklaut, geraubt oder verloren wird. Dabei sind die meisten User im WRF der Ansicht, dass Landeswährung am wichtigsten ist. Allerdings gibt es auch manchmal mit US-Dollar klasse Umrechnungskurse im Land selber (Bolivien und Venezuela glaube ich mich zu erinnern). Also lohnt sich eine Teilung US-$ sowie Landeswährung.
In wenigen Ländern sicher auch Euro, aber da kenne ich mich außerhalb der Euro-Zone zugegebenermaßen nicht gut aus.
2.) Debit-Karten: MAESTRO und CIRRUS (in Amerika)
Geld aus dem Geldautomaten (ATM's) bekommt man durch verschiedene Arten. Die wohl preiswerteste ist die Debit-Karte. Je nach Bank fallen unterschiedliche Gebühren dafür an, siehe
-> Die günstigste Geldkarte für's Ausland?.
Bei meiner Karte liegen sie bei 1% der Verfügung, mind. aber 4,5 Euro. Das wären bei einer Bargeldverfügung mit 200 Euro Gegenwert zwar 4,5 Euro, aber mit steigender Verfügungssumme würde diese Gebühr immer kleiner werden (gut wenn man beispielsweise zu zweit unterwegs ist).
Hier gibt es noch einen Trick, Geld zu sparen: Kunden von Banken, die weltweit operieren (z.B. Citibank, für Studenten kostenlos), können international meist gebührenlos abheben.
3.) Kreditkarten
Mit Kreditkarten (KK) kann man sowohl in vielen Geschäften und Restaurants bezahlen (sinnvoll) als auch an Geldautomaten Geld abheben. (nicht sinnvoll). Die gängigen Auslandsgebühren liegen zwischen 1 bis 2 Prozent pro Verfügung außerhalb des Eurolandes. DAZU kommt bei Geldabheben eine Gebühr der lokalen Bank, die meist bei 2% der Verfügung, mindestens aber 5 bis 7,5 Euro liegt.
Es geht aber auch billiger, siehe: Die billigste Kreditkarte für's Ausland.
Der Einsatz als bargeldloses Zahlungsmittel in Geschäften ist lohnenswert, trotz aller Gebühren, da auch mit Debitkarte das Abheben an Automaten kaum billiger sein kann (schon gar nicht bei kleinen Summen). Ich würde bei meiner KK mit 1,75% Auslandsverfügungsgebühr bei einem Kaufpreis von 200 Euro 3,5 Euro Gebühr zahlen.
Beim Abheben von umgerechnet 200 Euro am Automaten wäre allerdings wesentlich teuer: Auslandsgebühr 1,75 Prozent (3,5 Euro) plus Bankgebühr (mind. 5 Euro), also mind. 8,5 Euro!!
Wesentlich bei KK's sind auch die ausgebenden Kreditinstitute und Banken, nicht nur wegen der Auslandsgebühren, sondern auch die Versicherungspakete betreffend, die bei manchen Karten (besonders goldenen) inkludiert sind (z.B. kurzzeitige Auslandskranken-, Unfall-, Purchase- und andere Versicherungen). Manchmal lohnt sich so was zu beachten, aber meistens sind das abgespeckte Leistungen. Ich habe die Miles & More Card der Lufthansa, mit der bin ich sehr zufrieden! 1,75 Prozent Auslandsgebühr sind zwar nicht wenig (aber wenn man mal bedenkt, dass die normalerweise niedrigste Rate bei 1 Prozent liegt, ist der Mehrpreis nur 7,5 Euro pro mit der KK bezahlten 1000 Euro). Dafür bietet die Card aber coole Versicherungen: Purchase, Reisemittelunfall, Reiserücktritt und vor allem eine weltweite Vollkaskoversicherung bei Autoanmietung!!! Kostet 95 Euro pro Jahr, lohnt sich aber z.B. in Deutschland bei vier Tagen Mietwagen pro Jahr locker. Zudem sammelt man Miles mit jedem Euro.
Hinweisen will ich auch auf die TUI Card, bei der die Auslandseinsatzgebühr bei 0 Prozent liegt. Sehr geil, aber dafür mit wenig anderen Leistungen 50 Euro pro Jahr zu blechen finde ich sehr heftig! Außerdem kosten Ersatzkarten.
4.) Traveller Cheques
Auf die klassischen Traveller Cheques (TC) schwört man oder man hasst sie. Diese Reiseschecks bieten den großartigen Vorteil, dass verlorene, gestohlene oder geraubte Cheques sofort weltweit ersetzt werden (soweit sie richtig eingesetzt wurden).
TC's sind zu unterschiedlichen Konditionen in 7 verschiedenen Währungen erhältlich. In Deutschland bezahlt man meistens eine Ausstellungsgebühr von 1 Prozent sowie Versands- und manchmal andere Kosten. Die billigste Möglichkeit bietet der ADAC, der ab 750 Euro Ausstellungswert auf sämtliche Gebühren verzichtet (wurde mir von AmEx telefonisch bestätigt). Hier fällt also nur der Geldwertverlust durch Währungstausch an, der sich aber in Grenzen hält.
Das Problem ist, dass oftmals TC nicht eingetauscht werden können (v.a. auf dem Lande in Entwicklungsländern) bzw. zum Teil nur mit hohen Einlösegebühren, auf die AmEx keinen Einfluss hat. Allerdings gibt es AmEx-Partnerbanken, die garantiert keine Einlösegebühren verlangen (sollen). In jedem Fall fallen beim Einlösen Verluste durch Geldwertverlust (Wechselkurse) an. Besonders teuer wird das, wenn man zum 2. Mal tauscht (Euro in Dollar-TC's, die dann wieder in Landeswährung).
TC sind ein sicherer, aber auch oft überteuerter Weg, eine Art Bargeld zu haben. Allerdings kann man es nicht überall verwenden. Daher kann es sehr umständlich werden. Manche Reisende berichten auch von Problemen mit Annahmestellen und dem Ersatz verloren gegangener TC's. *Quotation needed
Eine Alternative ist die neue Traveler Cheques Card (TCC), die laut AmEx viele Vorteile bieten soll. Sie ist eine wiederaufladbare Karte (so wie Prepaid). Besonders gut seien die niedrigen Kosten bei Abhebung im Ausland (2,5 Euro). Die Ausstellungskosten sind 20 Euro, alle drei Jahre muss man bei Verlängerung weitere 5 Euro zahlen.
Wer nun meint, das sei ein guter Deal irrt gewaltig!! Wenn man ins Kleingedruckte schaut wird einem echt schlecht (wenn man das ganze Angepreise von AmEx vorher liest und hört): bei Barabhebung beträgt der Unterschied zum weltweiten Wechselkurs (Interbankrate) fette 4 Prozent!!! Das heisst, man bezahlt am Automaten für einen Gegenwert von 200 Euro 2,5 Euro fest plus einen Abschlag vom Wechselkurs von 8 Euro, insgesamt also 10,50 Euro. Wenn man sagen wir mal 20 Mal mit dem Ding abhebt, kann man noch mal 1 Euro anteilig von der Ausstellungsgebühr draufrechnen, so sind wir bei 11,50 Euro für eine Bargeldverfügung. Da kann ich echt nur sagen: "Die spinnen!"
Siehe dazu auch
-> American Express Travelers Cheque Card.
So, die TCC kann man auch in Geschäften anstatt einer KK einsetzen. Aber auch dort fallen 2 Prozent Auslandseinsatzgebühr an, also mehr als auf den meisten Kreditkarten.
Und während normale TC's für den Kunden keinen Schaden verursachen können, haftet man bei der TCC mit max. 50 Euro selber.
Also, von der TCC auf jeden Fall Finger weg!











So, damit beende ich nun meine Zusammenfassung!
Ich habe nun vor, mir eine Citibank Debit-Karte (gilt für MAESTRO und CIRRUS) zu holen, dazu habe ich meine Debit-Karte (MAESTRO) meiner Hausbank. Dazu kommen meine goldene M&M-VISA und eine neue MasterCard von Karstadt (keine Jahresgebühr, nur 1 Prozent Auslandseinsatz). Ebenso will ich Traveller Cheques (Euro oder US-$) mitnehmen, für einen Gegenwert von ca. 1000 Euro. Die sollen mir vor allem da helfen, wo es keinen Citibank-ATM gibt.
Meine Frage an die Gemeinschaft lautet nun: als Betriebswirt will ich möglichst null Euro für alles Geldbeschaffen dieser Welt ausgeben

Gibt es nun also Leute unter Euch, die noch andere Alternativen sehen?
Seid bestens gegrüßt!!
Gunnar