Private Krankenversicherung - Anwartschaft abschließen?

[Beppo]

Hallo,
ich frage mich gerade was passiert, wenn man als ehemals privat Krankenversicherter ohne Krankenversicherungsanwartschaft krank von seiner Langzeitreise heimkehrt?
Welche Krankenversicherung nimmt schon einen Kranken auf? Wenn man reiserückkehrend im Krankenhaus liegen sollte, kann man sich auch nicht arbeitslos melden und über das Arbeitsamt krankenversichert werden (GKV) ...

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Beppo





[Update: Durch Gesundheitsreform 07 veraltete Inhalte gelöscht, bzw. korrigiert. MArtin]

[Ralph]

Hallo Beppo,

dafür gibt es bei privaten Krankenversicherungen die Möglichkeit einer Krankenversicherungsanwartschaft.
Es gibt auch Auslandsreisekrankenversicherungen die Deutschland (temporär) mit abdecken.
Ich würde mir nicht so sehr den Kopf über dieses Thema zerbrechen. In vielen Ländern der Welt ist die medizinische Versorgung besser als in Deutschland. Im Zweifelsfalle bleibst Du halt ein bisschen länger auf Reise und kommst erst zurück, wenn du wieder fit bist.

Happy Trails,

Ralph

[Ev]

Hier nochmal was zur Krankenversicherungsanwartschaft:

Also ich war heute bei meiner Krankenkasse und habe wegen einer Anwartschaft angefragt.

Ich bekomme eine Anwartschaft, auch wenn ich zu privaten Zwecken ins Ausland gehe. Ich muss monatlich 40 Euro für die Anwartschaft zahlen und werde, wenn ich vorzeitig oder krank nach Hause komme, zu 100% wieder bei meiner Krankenkasse aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt müsste ich dann 130 Euro Kranken- und Pflegeversicherung im Monat zahlen.
Diese Information habe ich schriftlich bekommen.

LG Eva

[Matthes]

Im Zweifelsfalle bleibst Du halt ein bisschen länger auf Reise und kommst erst zurück, wenn die wieder fit bist.

So sehen wir das auch und schließen keine Anwartschaft ab.

[MArtin]

... Im Zweifelsfalle bleibst Du halt ein bisschen länger auf Reise und kommst erst zurück, wenn die wieder fit bist...

So sehen wir das auch und schließen keine Anwartschaft ab.

Wäre mir das, was mir zu meinem Riesenglück gerade in D passiert ist, unter der besagten Versicherungskonstruktion im Busch geschehen, wäre ich zwar länger auf Reise geblieben - aber todsicher in einer hölzernen Kiste zurück gekommen, vgl. http://www.worldtrip.de/Karibik/weihnac ... eckblick06 .
In meinem Fall war der Teufel zwar ein Eichhörnchen, aber ein ähnliches Szenario kann ich mir unschwer auch im Falle eines (nie ausschließbaren) Motorradunfalls vorstellen, dessen Folgen sich vielleicht nicht allein durch Zeit und Paracetamol im Buschkrankenhaus reparieren lassen.

Wir sind in vielerlei Hinsicht auch optimistische Draufgänger und müssen an allen Ecken und Enden sparen - aber einen lückenlosen Inlands- und Auslandkrankenversicherungsschutz halten wir (selbst als Ärzte, die sich gegenseitig helfen können) für ziemlich essentiell.
Wie mehrfach gesagt, jetzt erstmals am eigenen Leib gespürt und durch eine 16cm lange Bauchnarbe auch lebenslang beweisbar.


Liebe Grüße - am besten: Gesund bleiben!

[Ev]

Wir sind in vielerlei Hinsicht auch optimistische Draufgänger und müssen an allen Ecken und Enden sparen - aber einen lückenlosen Inlands- und Auslandkrankenversicherungsschutz halten wir (selbst als Ärzte, die sich gegenseitig helfen können) für ziemlich essentiell.

Wie mehrfach gesagt, jetzt erstmals am eigenen Leib gespürt und durch eine 16cm lange Bauchnarbe auch lebenslang beweisbar.

Ich stimme dir da absolut zu.
Es passiert immer schneller was als man denkt, ich kann hiervon auch ein Liedchen singen.
Hatte gerade vor 2 Monaten einen Mountenbikeunfall in Österreich und war heilfroh ne Auslandskrankenversicherung gehabt zu haben. Wenn ich mir vorstelle mir wäre das auf meiner Weltreise passiert, vor allem mit den Folgen (kann jetzt erst wieder langsam anfangen meinen Arm zu bewegen), dann doch lieber Auslandskrankenversicherung und Anwartschaft für die private Krankenversicherung daheim.
Kann das wirklich jedem nur empfehlen.
Man ist da vielleicht echt ziemlich blauäugig, wenn einem noch nichts passiert ist.

Grüße Eva

[Matthes]

Wenn ich mir vorstelle mir wäre das auf meiner Weltreise passiert, vor allem mit den Folgen (kann jetzt erst wieder langsam anfangen meinen Arm zu bewegen), dann doch lieber Auslandskrankenversicherung und Anwartschaft für die private Krankenversicherung daheim.

Auslandskrankenversicherung ist natürlich Pflicht für uns. Logisch.

Und klar kann man immer und überall einen Unfall haben.
Doch wenn ich keine Anwartschaft habe, dann muss ich eben damit leben, dass ich im Ausland behandelt werde.
Die Erstversorgung wird eh dort stattfinden. Und wenn ich wirklich soooo schwer verletzt bin, dann bin ich sicherlich auch nicht transportfähig genug, um von "Wo-auch-immer" nach Deutschland geflogen zu werden.

Da meine Auslandskrankenversicherung ja nur die Kosten für die Auslandsbehandlungen übernimmt, könnte ich mich ja nach G roßbritannien fliegen lassen.

[MArtin]

Doch wenn ich keine Anwartschaft habe, dann muss ich eben damit leben, dass ich im Ausland behandelt werde.

Nicht jede Krankheit / jeder Unfall endet mit einer völligen Gesundung. Ohne Anwartschaft würden private Krankenversicherungen beim Wiedereintritt bei Reiserückkehr die ggf. neu erworbenen Krankheiten und Gebrechen nicht mitversichern (neue Gesundheitsprüfung und höheres Versicherungseintrittsalter).

Kleine Ergänzung zur Krankenversicherungsanwartschaft bei privaten Krankenversicherungen noch:

Man unterscheidet bei den privaten Krankenversicherungen zwei Anwartschaften, die beide einen Wiedereintritt in die Vollversicherung der privaten Krankenkasse ohne erneute Gesundheitsprüfung und unter Einschluß der inzwischen evtl. hinzu gekommenen Erkrankungen ohne Aufpreis garantieren:

Kleine Krankenversicherungs-Anwartschaft:
Bei Krankenkassen-Wiedereintritt wird das bei Wiedereintritt erreichte Lebensalter als Versicherungs-Eintrittsalter angenommen.

Große Krankenversicherungs-Anwartschaft:
Das Versicherungs-Eintrittsalter verändert sich nicht, es bleibt auf dem ursprünglichen Stand.

Hintergrund: Die Versicherungsprämien der privaten Krankenversicherungen hängen vom Eintrittsalter ab: Je jünger man eingetreten ist, desto geringer die Krankenversicherungskosten.

Die große Anwartschaft ist folgerichtig teurer als die kleine.
Ob sie sich lohnt, hängt vom individuellen Fall ab - grundsätzlich ja, meine ich.


Liebe Grüße

[Ev]

Das Argument sich dann einfach im Ausland weiterbehandeln zu lassen oder gar nicht erst Heim zu kommen, ist einfach gesagt und bei kleineren Krankheiten auch sicherlich machbar.
Aber wenn man mal richtig krank oder verletzt ist, kann sich die Behandlung monatelang hinziehen. Und dann doch lieber zuhause.

Sicher ist dies jedem seine eigene Entscheidung, und ich würde dies wahrscheinlich auch auf die leichte Schulter nehmen, wenn ich nicht schon monatelang Krankgeschrieben wäre wegen eines dummen Mountenbikeunfalls, bei dem ich mir total die Schulter zerstört habe. Folgen: OP, Reha und kann Arm immer noch nicht richtig bewegen.
Wenn mir sowas auf meiner großen Reise passiert, dann will ich ganz bestimmt sofort nach Hause .