Afrika: Bücher zum Land - welche liebt Ihr und warum?

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flymaniac
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Afrika: Bücher zum Land - welche liebt Ihr und warum?

Ungelesener Beitrag von flymaniac »

Während einer Tour durch Namibia bin ich mir "Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste" gekauft. Es ist richtig spannend beschrieben wie die 2 so lange in der Wüste von Namibia sich durchgeschlagen haben.
In meiner Auflage gibt es auch Fotos und Karten.

http://www.zeit.de/1997/45/In_die_Wueste
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paukipaul
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Afrika: Bücher zum Land - welche liebt Ihr und warum?

Ungelesener Beitrag von paukipaul »

TC Boyle: Wassermusik
Reisende16
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Afrika: Bücher zum Land - welche liebt Ihr und warum?

Ungelesener Beitrag von Reisende16 »

Ich kann für Afrika-Reisen den "Ilona Hupe"-Verlag empfehlen! Ein kleiner unabhängiger Verlag mit vielen Detail-Infos
Lini123
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Afrika: Bücher zum Land - welche liebt Ihr und warum?

Ungelesener Beitrag von Lini123 »

Hallo,

an dieser hoffentlich richtigen Stelle möchte ich bzgl. Namibia mal einen Buchtipp loswerden, der m.E. unerlässlich ist:

Ulf Stuberger "Ich war ein weißer Farmer in Afrika"

Der Titel klingt nach Klischeekitschroman und eigentlich ist nicht "Afrika", sondern nur Namibia gemeint. Das täuscht. Der Autor lebte 5 Jahre auf einer Rinderfarm und versteht sein Buch nicht nur als Erfahrungsbericht, sondern durchaus auch als Reiseführer. Er behandelt allerdings eine namibische Realität, die in wohl allen anderen Reiseführern und websites ausgeblendet wird - Lohnsklaverei, Rassismus, Benachteiligungen der Schwarzen durch die Weiße Bevölkerung Namibias, insbesondere durch die Weißen Farmer.
Mich hat das Buch umgehauen und ich halte es für absolut empfehlenswert und eigtl. Pflichtlektüre, wenn mensch Namibia besuchen will.
Insofern - viel Spaß beim Lesen und Augen öffnen!


[Vielen Dank für den Buchtipp Lini :) - Beitrag in passenderes Thema verschoben - Astrid]
Lini123
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Afrika: Bücher zum Land - welche liebt Ihr und warum?

Ungelesener Beitrag von Lini123 »

Ach so, es gibt schon einen thread... danke für's Verschieben!

Hab´ noch was:
1. Ruanda:
Jean Hatzfeld (ein Franzose) "Nur das nackte Leben (Berichte aus den Sümpfen Ruandas)"
Gerd Hankel (deutsch) "Ruanda - Leben und Neuaufbau nach dem Genozid" (Wie Geschichte gemacht und zur offiziellen Wahrheit wird)

- in dieser Reihenfolge sinnvoll. Das 1. Buch lässt die Opfer zu Wort kommen, was genau und wie sie in den +/- 3 Monaten überlebt haben und wie sie den Umgang der Regierung mit Tätern, Opfern und gesellschaftlicher Ordnung wahrnehmen. Haarsträubend aber so ist die Wahrheit. Im 2. Buch wird behandelt, wie die ruandische Regierung - alles in allem Paul Kagame, der auch derzeit noch Präsident ist - im Anschluss an den Genozid den Staat unter Kontrolle bekam, mit welchen Mitteln er diese Kontrolle ausweitet(e) und fortführt, wie das offizielle Bild/der ruandische Ruf ist, wie er zustande kam und was dahinter steckt/andere Realitäten, die geheim gehalten werden.

Aus Berichten/Infos 1. Hand weiß ich sicher, dass das, was Herr Hankel in seinem Buch beschreibt, die Wahrheit ist. Habe das (dicke) Buch aber noch nicht ausgelesen und bin ängstlich gespannt, was da noch alles kommt.

An anderer Stelle mehr dazu.
Lini123
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Afrika: Bücher zum Land - welche liebt Ihr und warum?

Ungelesener Beitrag von Lini123 »

2. Fluss Niger
Michael Obert "Regenzauber" - klingt wieder irgendwie kitschig, ich finde diesen Reisebericht aber ziemlich hart. Mr. Obert bereiste - so möglich - den ganzen langen Fluss Niger von Anfang bis Ende, machte unterwegs u.a. schockige Erfahrungen mit Juju/Voodoo und immer begleitet von der je nach durchreistem Land verschieden genannten, doch meist gleich erscheinenden Flussgottheit, die ihm eher furchterregend schien.


Leider auch wieder ein Buch mit europäischen, "weißen" Augen geschrieben, ich komm´ einfach mit dem Lesen nicht hinterher.
Und das von Paul Rusesabagina ("Hotel Ruanda / An ordinary man") kenne ich zwar, ich finde allerdings, dass die oben genannten 2 Bücher über Rwanda die Verhältnisse treffender beschreiben, zumindest aus politischer und gesellschaftlicher Sicht.

Und die Filme sind meist durch us-amerikanische Beteiligung reißerisch aufgemacht, nicht mein Fall. So auch der, der die Schreckensherschaft von Idi Amin (Uganda) behandelt, weiß grad nicht, wie der heißt.
Lini123
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Ungelesener Beitrag von Lini123 »

Nr 3:

Nigeria:

- Joana Adesuwa Reiterer "Die Wassergöttin" - Autobiografie, geht los mit Stigmatisierung als Wassergöttin in ihrem Heimatort, was negativ gedeutet wird. Die Autorin versucht immer wieder, sich ihrem Vater zu nähern, wird jedoch von ihm verstoßen. Es folgt eine Flucht nach Lagos und von da ab durch weitere Verflechtungen nach Österreich, wo sie in die Zwangsprostituierten-Szene integriert werden soll.
Es gibt sehr viele Informationen zur in Österreich stattfindenden Zwangsprostitution, wie auch zu Juju/Voodoo-Praktiken in Nigeria.

Anschließend daran empfiehlt sich dieses Buch:

- Mary Kreutzer "Ware Frau" - Fakten und Erfahrungen zur Zwangsprostitution afrikanischer Frauen in Österreich. Dieses Buch entstand in Zusammenarbeit von Frau Reiterer mit Mary Kreutzer und Corinna Milborn.

- Joana Adesuwa Reiterer "Hexenkind" - Sozusagen die "Fortsetzung" von "Die Wassergöttin", beschreibt dieses Buch den Versuch der Autorin, wieder einen guten Kontakt zu ihrem Vater zu bekommen.
Lini123
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Ungelesener Beitrag von Lini123 »

Hier der nächste Schub:

Republik Südafrika: Malaika Wa Azania "Born free" - Mein Leben im Südafrika nach der Apartheid

Topaktuell sozusagen, da in D 2016 erschienen, 2014 in d. Orig.ausgabe.

Hier werden Lebensrealitäten der armen Schwarzen Bevölkerung beleuchtet.
Sehr gut für einen Blick hinter die Touri-Kulissen, erschütternd aber realistisch. Wie zu Namibia erwähnt, gibt es auch in der Republik SA demnach weitverbreitet rassistisches Denken in der Weißen Bevölkerung, ebenso institutionellen Rassismus, der die Schwarze Mehrheitsbevölkerung benachteiligt und arm hält.
Die Autorin ist Schwarze Südafrikanerin, politisch sehr engagiert, kann sein, dass in Zukunft von ihr noch einiges zu hören sein wird. TOP!

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Kenya: Ingrid Laurien "Kenia"

Länderkunde aber von einer Europäerin geschrieben, die eher kürzere Aufenthalte im Land hat, dafür über die Jahre hinweg einige Umbrüche miterlebt hat. Trockene Daten gibt es nicht, das Buch ist in zusammenhängenden Texten geschrieben und beleuchtet mehrere Lebensrealitäten: Die in Nairobi, Mombasa, Kisumu und teilweise auch auf Land.

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Tanzania: "Aisha, Mussa, Zawadi - Lebensgeschichten aus Tansania"

Es kommen (20? vergessen) Leute zu Wort, die aus ihren Leben erzählen. Aufgrund dessen ein eher neutrales Buch. Zwischendrin beschreibt die Autorin einige Alltagssituationen, die sie als Resident in Dodoma erlebt.

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Ghana: Harriet Bruce-Annan "African Angel - Mit 50 Cent die Welt verändern"

Biografie einer Ghanaerin, die eher widerwillig mit ihrem Mann nach Deutschland kam, um dort nach Auf und Abs schlussendlich durch unbezahlte Arbeit als Klofrau zuerst allein durch die Trinkgelder in einem armen Stadtteil Accras Kindern zu mehr Lebensqualität zu verhelfen und schließlich den Verein African Angel gründet.

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Namibia: Jürgen Leskien - "Dunkler Schatten Waterberg"

Von 2004. Auch hier (wie in einem vorigen Buchtipp unter Namibia) wird die zutiefst rassistische Sichtweise vieler "Südwester" d.h. Namibier deutscher Abstammung beleuchtet. Eigenwillig geschrieben, das Buch. Ohne Anführungszeichen, liest sich bei wörtlicher Rede etwas schwierig. Das schmälert jedoch die Erwähnung von Hakenkreuz-Brötchen, "Mein Kampf"-Kopie und schwarz-weiß-rotem Fahnenhissen an A.H.´s Geburtstags-Anniversary nicht. :shock:
Lini123
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Ungelesener Beitrag von Lini123 »

Afrikanischer Kontinent: Wole Soyinka "Die Last des Erinnerns" - Was Europa Afrika schuldet - und was Afrika sich selbst schuldet"

Wole Soyinka - endlich ein Buch von ihm geliehen. Bin gespannt, hab´s noch nicht gelesen. Einer der Top-Autoren des Kontinents.

------- Nachtrag folgt, wenn gelesen ------
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