Straßenmusik - Als Straßenmusiker unterwegs ?

[Gast]

Die Sängerin und Gitaristin Dota der band Stadtpiraten verfügt auch über StraßenmusikerInnenerfahrung in Europa und Südamerika. Es scheint wohl doch außerhalb Europas möglich sein.
http://www.kleingeldprinzessin.de/dota/ ... tseite.php

[Dome]

Auch wenn der Thread schon etwas älter ist, möchte ich meine Erfahrung trotzdem kurz hier festhalten:

Ich war bisher nur in Deutschland unterwegs, kann also die finanzielle Situation für Straßenmusik im Ausland nicht einschätzen.

Allerdings kann ich sagen, dass man mit der Musik wirklich ne Menge Geld verdienen kann! Wir haben zum Beispiel 500€ in zwei Wochen verdient! Dafür haben wir aber auch fast jeden Tag gespielt!

Wir sind zu dritt unterwegs - zwei Gitarren, drei Stimmen! Ab diesem jahr haben wir noch ein paar exotische Instrumente wie eine Lapsteel etc. mit an Board und werden auch in einigen kleinen Irish Pubs spielen!


Wichtig ist immer, Spass an der Sache und den Songs zu haben - denn das merkt der Zuschauer!

[Tobilein]

Es gilt zu bedenken:

Ohne ein entsprechendes Visum (Arbeitsvisum, Künstlervisum,....) ist eine derartige Beschäftigung in vielen Ländern illegal.

Es gibt Länder, in denen sowas schnell in Abschiebehaft enden kann (in
T hailand würde ich keinesfalls mit offen herumliegenden Geld irgendwo Musik machen) in anderen interessieren sich die Behörden wiederum nicht dafür.

[Jonas streikt]

Hey,

meiner Meinung nach kann man mit Musik super dazu verdienen auf Reisen, vor allem wenn man gut ist. Spiel in Bars eine Stunde fuer kostenloses Essen und ein paar Drinks. Auf der Strasse in den mehr entwickelten Gegenden (Australien, Neuseeland, Russland und auch eine Geige koennte sich gut machen) oder einfach in den Hostals (du wirst oft auf Drinks usw. eingeladen).

Allerdings ist es besser, laengere Zeitraeume an einzelnen Orten zu verweilen (Melbourne soll eine grossartige Musikszene haben zum Beispiel), um den Ort kennen zu lernen, gute Orte fuer Strassenmusik finden, vielleicht an ein paar Konzerten teilzunehmen (wenns nur ein bisschen irische Folklore in einem Pub ist) usw. Das ist das tolle an dem Beruf Musiker, man kann seine Arbeit einfach ueberall hin mitnehmen, ein echt super Traveler Job.

Liebe gruesse,

Jonas



[Beitrag aus diesem und diesem Vorstellungsthread gefischt - Danke Jonas ]

[hutchi]

hallo!

ich war letzten sommer mit zwei freunden auf einem floß auf der donau unterwegs. wir hatten klavier, geigen, gitarre und akkordeon dabei und wollten versuchen, uns mit hilfe der straßenmusik zu finanzieren. das hat ganz gut funktioniert, solange das wetter gut war. wir sind in die städte gegangen, mit oder ohne klavier, oder haben an stränden und flussrestaurants musik gemacht. am besten hat die strandmusik funktioniert - kurz anhalten, ein paar lieder spielen, mit dem hut rumgehen und weiterfahren.
bis beldgrad konnten wir uns so finanzieren. danach war erstens das wetter nicht mehr so schön - sprich weniger menschen am ufer - und auch die "straßenmusikermentalität" hat sich ein bisschen geändert. in bulgarien und rumänien war es eher so, dass man spielt, wenn man irgendwo rangerufen wird, und zwar so lange, wie einem geld zugesteckt wird. irgendwann wird dann abgewunken und man zieht eben weiter. manchmal wird man auch einfach in schnaps ausbezahlt. (auch nett, aber füllt leider nicht die reisekasse)
ein bisschen enttäuschend fand ich, dass wir unterwegs kaum einheimische musiker getroffen haben, von denen wir etwas hätten lernen können. das hatten wir uns etwas anders vorgestellt.
ich denke wir hatten aber auch einen großen vorteil mit dem floß. das war einfach ein hingucker, da sind die leute sowieso schon interessiert, man hat was zu erzählen...

viele grüße,
ruth

[Stefan09]

Ich bin selber total unmusikalisch, habe also keine eigenen Erfahrungen. Aber ich habe viele Straßenmusiker und Künstler unterwegs getroffen.
Ob man davon leben kann oder nicht hängt wahrscheinlich in erster Linie von seinen Ansprüchen ab. Ich würde mal sagen für ein Hotel wird es knapp.

Obgleich Emilio, ein Argen tinischer reisender während seines 6 wöchigen D ubrovnik Aufenthaltes ausschließlich im Hostel gewohnt hat und dort mit seiner „Arbeit“ Geld erwirtschaftete um weiterreisen zu können. Seine Masche war lebende Statue.

2 junge I sraelinnen die ich gleich am ersten Tag meines Aufenthaltes in dieser Stadt traf erwirtschafteten in 2 Stunden rund 30 Euro mit i sraelischer Volksmusik. Darüber hinaus fanden sie auf diese Weise einen Schlafplatz. Ich habe sie nämlich eingeladen.

Kevin, hab ich auch dort getroffen war mit seiner Gitarre unterwegs. Ich traf ihn in der Stadt als er nicht spielte und forderte ihn schon bald auf gemeinsam ein Bier trinken zu gehen. Er sagte er habe kein Geld, setzte sich vor ein Geschäft, spielte 2 Songs und lud mich kurz darauf auf so einen Gerstensaft ein. Auch Ihn lud ich ein. Seine Gitarre bescherte nicht nur Ihm, mir und zwei weiteren Freunden einen Abend Freibier in einer Gaststätte sondern auch noch 4 frische Pizza im Restaurant. Gesponsert von einigen Touristen die ein Geburtstagsständchen haben wollten als sie seine Gitarre sahen.

Eine Gruppe junger Franzosen finanzierte mit Ihrer Band „Les autz dos comes“ Ihren 2 Monatigen Sommerurlaub. Auch mit ihnen war ich „Arbeiten“ und vor allem trinken *gg.

Etwas ausführlicher beschreibe ich meine Erlebnisse mit diesen Menschen auf meiner HP:
http://www.myhomeismycar.com/reiseberic ... index.html
Teilweise auch mit Videomaterial Ihrer Darbietungen.

Ich habe unterwegs noch weit mehr Leute getroffen die von Musik und Straßenkunst leben, aber nirgends so viele in so kurzer Zeit das ich mit nur einem Link gleich mehrere Erlebnisse aufführen kann.
Radreisende in der T ürkei. Ohne Kohle, nur mit einem Radio und Krempel zur Feuerjonglage ausgerüstet haben die es bis I stanbul geschafft. Einen ganzen Strassenzirkus in B ulgarien. Die lebten da richtig von, waren immer auf Achse oder eine Theatergruppe in S plit. Reisefinanzierung Tanz und Jounglage.

Ich würde mal sagen das geht. Selbst wenn man nicht wirklich gut ist. Und ne super Kontaktquelle ist es allemal. Ich selbst lade diese Leute gerne ein einige Tage bei mir im Wagen zu wohnen. Dann gehen wir gemeinsam auf Tour und ich erlebe live mit wie vielen coolen Leuten man so in Kontakt kommt. Zitat von meiner HP:
„Meine neuen Freunde jonglierten in jeder freien Minute und ich betätigte mich als "Geldeintreiber". Jeder der ein Foto der 3 geschossen hat und sich von dannen machen wollte ohne "zu zahlen" wurde von mir angesprochen: "Pleace, make a small donation for a beer, my friends are thirsdey." Die Masche zog, kaum ein Angesprochener widersetzte sich meiner Bitte. Mit Ausnahme eines jungen Mannes mit dread locks und kaputter Jens. "Donation?! … wait …. no money …. but …. here!" Der Mann warf eine überlange selbstgedrehte Zigarette in Tütenform in meinen Hut.“
Quelle: http://www.myhomeismycar.com/reiseberic ... /index.php
Übrigens auch mit Video

Ich Hoffe Mut gemacht zu haben
Allzeit gute Reise
Stefan

[Charlymelon]

In Neuseeland beispielsweise kann mensch vom busken leben, siehe
-> Neuseeland: Mit Straßenmusik Geld verdienen / durchschlagen?
In Australien ist es etwas schwieriger, siehe
-> http://www.reise-forum.weltreiseforum.d ... 0521#90521 .

[dasa marie]

Hallo,

letzte Woche bin ich von einer 1 1/2 jährigen Reise durch Lateinamerika wiedergekommen.
Die Reise war fantastisch und ich möchte gerne in einigen Monaten wieder zurück.
Da ich meistens alleine gereist bin und noch dazu mein (low Budget hauptsächlich während der Reise mit Auftritten - ich spiele Gitarre- verdient habe, habe ich viele Leute von dort kennen gelernt, mit ihnen gelebt und angefreundet und viele Dinge erlebt und gesehen, die man als "normaler" Reisender eigentlich nicht erfährt.

-> siehe bitte auch meine Frage unter http://www.reise-forum.weltreiseforum.d ... 205#101205


[Beitrag aus Frage einzelthematisiert - Astrid]