von Iquitos entlang des Amazonas nach Manaus?

[Roland]

würde diese strecke gerne per schiff auf meiner weltreise einbauen. gibts es jemanden der diese strecke schon absolviert hat und mir ein paar tips geben kann:
- wie lange dauert diese fahrt
- gibt es mehrere anbieter
- mit welchem preis kann man rechnen?


danke ganz lieb

Roland

[albatross02]

Hallo Roland,

sieht so aus das Dir hier erst mal keiner weiter helfen kann.
Ich vermute das diese Strecke durchaus von Aquarianern und Wasserpflanzenliebhabern gefahren wird.
Vielleicht kannst Du nach einem Forum im Internet suchen.

http://www.aquaristik-forum.de/ vielleicht, kenne das Forum aber nicht.
Kann Dir nur noch viel erfolg wünschen.

Gruss
Dieter

[Jess]

Also gut, dann werde ich mich jetzt mal versuchen:

Also von Iquitos nach Manaus gibt es die fast schon übliche südamerikanische Krankheit, das es keine durchgehende Verbindung zwischen Städten in verschiedenen Länder gibt und man eigentlich wie fast immer quasi über die Grenze "laufen" muß um auf der anderen Seite wieder in den nächsten Bus, Boot oder was auch immer steigen muß!
Für die Strecke Iquitos-Manaus heißt das:

Iquitos-Santa Rosa (sind nur paar Hütten und eine peruanische Zollstation) - dann über den Fluß(alle Schiff aus Iquitos fahren dich da noch rüber, weil in Sta.Rosa wirklich 0! ist) nach Tabatinga(Brasilien)/Leticia(Kolumbien) (sind zusammengewachsen und keiner will am Hafen oder an der eigentlichen grenze Co-Br einen Pass sehen - Einreisestempel gibts am jeweiligen Flughafen auf kol. bzw. bras.(was du brauchst) Seite. Kannst du im Prinzip alles zu Fuß machen oder mit einem der leicht abgegammelten VW Bullibusse oder Taxis, Flughäfen, "Hafen" usw liegen nur wenige Kilometer auseinander. (Übernachtung eher in Leticia, hat zumindest 2 brauchbare Hotels dort).

Aber zurück zum Transportmittel:

Iquitos-Manaus: 3 Möglichkeiten:

1. Die normalen "Holz"-Dampfer und Amazonasboote wie man sie von bilder kennt. Vorteil günstigstes Verkehrsmittel aber seit die Schnellboote verkehren gelten die als etwas unsicher (Überfälle). Aus Sicherheitsgründen unbedingt mit größerem Boot fahren! Gibt immer wieder Berichte, das sich bei kleineren Booten, Räuber unter die Passagiere mischen und wie in einem mir bekannten Falle allen 20 Miteisenden die Kehle durchgeschnitten haben um keine Zeuge am Lben zu lassen.

2. Die Schnellboote: Zwischen Iquitos und Tabatinga fahren täglich kleine Schnellboote (also ca. 10-15M langer schmale Boote mit Aluminiumrumpf mit etwa 20 Sitzen und dickem Ausenbordmotor). Mittel der Wahl für alle Personen, die in dem Bereich arbeiten (Beamte usw.) und sich die Kosten von ca50$ leisten können. Anders als bei anderen Booten läßt sich am Preis fast nicht verhandeln (da die für eine Fahrt bald 250Liter Benzin verbrauchen). Anders als beim den normalen Dampfer, Tickets am besten vorher kaufen! Fahrzeit ca. 10h

3. Flugzeug: Zwischen Iquitos und Tabatinga verkehrt eine der vielen Tans
Südamerika - jede Popelgesellschaft nennt sich Tans irgendwas. Und auch das ist eine Popelgesellschaft. Eher so was wie buschflieger und besitzen wohl genau ein Wasserflugzeug und die fliegen, wenn das Flugzeug nicht gerade mal wieder kaputt ist (Und es war jedesmal kaputt wenn ich dort gefragt habe ) Kosten ca. 80$ und sicher ein Erlebnis, in niedriger Höhe über den urwald zu fliegen, und ich wär da gerne mal mitgeflogen...

Also würde sagen: IQT - TBT: Flugzeug wenn möglich, ansonsten Schnellboot

TBT - Manaus: 2 Möglichkeiten:

1. Flugzeug
Tabatinga ist ein nationaler Flughafen von Brasilien und wird wohl auch von Varig angeflogen. Naja für alle die schnell weiterkommen wollen, das Abenteuer hassen , auf das Reisen mit modernen Maschine stehen oder einfach nur einen Flugpass und noch mehr vorhaben. Naja damit ist alles gesagt oder

2. Mit den normalen Amazonasdampfer... häufige Verbindungen, kein großes Problem dort weg zu kommen, Reisedauer ca. 3-4 Tage. Denke mal Mittel der Wahl, wenn man relaxt reisen will. Hängematte aufspannen und dem Tag leicht schaukelnd vor sich hin drihlen, die vorbeiziehende Natur zu geniessen und sich ansonsten mit den anderen Reisenden vergnügen. ich kann's nur wärmstens empfehlen!!!


So, meine ausführlichen 2 Cent zu dem Thema. Hoffe mal es hilft dir weiter!
Jess

[Roland]

danke für die infos.

das hört sich ja nicht gerade einfach an und ich habe mir das wahrscheinlich anders vorgestellt, dachte mir, ich setz mich in iquitos in den amazonasdampfer und genieße für einige tage die landschaft und steig in manaus wieder aus, um von dort nach venezuela zu gelangen.

auch das mit den durchgeschnittenen kehlen baut mich nicht auf, obwohl solche "geschichten" hört man ja öfter wo.

werde wahrscheinlich um brasilien einen bogen machen und von equuator nach caracas fliegen und mir schon in bolivien intensiver den regenwald ansehen.


lg

Roland

[Jess]

Hallo Roland

Ach was, ist alles halb so schlimm! Ohne umsteigen geht halt nix, aber das ist auch nicht so schlimm...ein wenig rumfragen und suchen und schon findet man das richtige Boot. Nur nicht an so was wie feste Fahrpläne denken. Da steht dann schon 4 Tage vorher Abfahrt morgen dran und die nächsten 3 Tage "Abfahrt heute" aber fahren tun die erst wenn sie voll sind. Aber wie gesagt total relaxt sehen!
Und das mit den kleinen Booten ist halt wirklich eine allgemeine Sache. Außerhalb der Ansiedlungen hört halt die Zivilisation mit ihren Gesetzen halt irgendwie auf und es herrscht halt noch immer so was wie das Gesetz des Stärkeren und wenn du "verloren" gehst, wird halt mit ziemlicher Warscheinlichkeit nie ein Jogger irgendwann über deine Überreste stolpern. Deshalb übrigens auch nie mit einem unbekannten(nicht registrierten) Guide alleine in den Urwald gehen und immer dafür sorgen, das andere wissen (und er es am besten mitbekommt) mit wem du da unterwegs bist. Ist halt ne Grundregel nicht mehr.
Aber das ist halb so schlimm und gilt für alle, nicht nur für Touristen, weshalb die Leute dort auch zusammenhalten... z.Bsp. da es keine Schließfächer an Bord gibt, achtet man schon gegenseitig auf die Sachen und wenn ich mich wieder mal am Bug verquatscht habe und mich im Dunkeln zu meiner Hängematte getastet habe, weil das Licht schon ausgeschaltet war, kam stets irgendwoher aus der Dunkelheit ein Zischen und erst nachdem ich gesagt habe, das ich es bin, war es ok. Also die Leute passen schon aufeinander auf und es gibt mehr als genug großartige, ehrliche Leute dort!
War auch schon im Dschungel per Bus wo möglich (etwa Bolivien usw.), aber nix ist vergleichbar mit dem in einer Hängematte hängend bei leichtem Fahrtwind perfekt temperiert (nach Möglichkeit immer das offene(Plane als Dach) obere Deck benutzen) einen Fluß hoch/runtertuckern und einfach nur nix tun außer essen,schwätzen und abhängen (weils einfach nix zu tun gibt) - das warscheinlich Entspannensde was man auf unserer hektischen Welt noch machen kann! Würde ich an deiner Stelle auf GAR KEINEN Fall auslassen, wann immer du die Möglichkeit hast!
Und wie gesagt alles halb so schlimm!

[Roland]

wenn du mir so vorschwärmst werde ich mir das ganze wirklich noch einmal durch den kopf gehen lassen. will halt kein besonders großes risiko eingehen, andererseits ist eine weltreise vielleicht eine einmalige gelegenheit ohne zeitdruck und fixen plan so eine fahrt zu geniessen.


danke jedenfalls für die infos

lg

Roland

[TropicHeat]

wenn du mir so vorschwärmst werde ich mir das ganze wirklich noch einmal durch den kopf gehen lassen. will halt kein besonders großes risiko eingehen, andererseits ist eine weltreise vielleicht eine einmalige gelegenheit ohne zeitdruck und fixen plan so eine fahrt zu geniessen.
Roland

Roland!
Wer nix wagt gewinnt nix! (altes doofes Sprichwort, aber wahr)...

Ich war zwar noch nicht in Südamerika, bin aber sonst ganz gut in der Welt herumgekommen, und alles was ich sagen kann (aus Erfahrung):
den Leuten, die ständig mit Sorgen und Angst rumreisen, passiert am ehesten was! Wenn Du auch nur für 5 Pfennig (oder ist das jetzt Cents?) Menschenverstand hast und etwas Intuition, dann kommst Du damit bestens durchs Leben und unbekannte Situationen!

Ich verlass mich immer auf "meinen Bauch", und ausser einem gestohlenen Swiss-Army-Knife ist mir noch nie was wirklich schlimmes passiert - ein paar brenzlige Situationen, ja, aber immer heil rausgekommen (und da waren Geschichten wie uns Reisende Transfer-Bus hijacken, da der Fahrer mitten in der Fahrt plötzlich das doppelte Geld haben wollte oder nicht weiterfahren wollte - also haben WIR den Fahrer rausgeschmissen und den Bus bis zum Busplatz in der nächsten Stadt gefahren... das war in Afghanistan, wo wirklich jeder Mann 'ne Waffe trägt!).

Geniess die Reise mit all Ihren (unerwarteten) Abwechslungen!

[Jess]

Roland,

Ich kann nur sagen mach es! Wirst es nicht bereuen!

Und zu wissen, was es im Prinzip für Gefahren gibt, heißt ja nicht daß es jeden 2.Tag passiert und kann nur von Vorteil sein, ist halt in 99% der Fälle den Unwissenden den es trifft, weil er gegen irgendeine popelige Regel verstößt. Gelegenheit macht halt auch aber nicht nur Diebe!
Du wirst auch keine 20000€ in Deutschland in deinem Portemonnaie mit dir rumschleppen und mit dem Geldbeutel (liegen lassen) einen Tisch reservieren Leider gibts jede Menge Reisende, die sich im Ausland ähnlich bescheuert verhalten.
Also wie Tropicheat schon sagt, wer nix wagt hat eh schon verloren und sollte besser Urlaub mit seinen Eltern in Österreich machen (ist jetzt nix gegen Ö liebe Öis)

[elle]

hallo roland

meines wissens gibt es genau eine direkte verbindung zwischen iquitos und manaus, das ist ein touristenboot das einmal im monat fährt und ziemlich teuer ist. die normalen peruanischen boote würde ich nicht emfehlen, das sind eher schwimmende container. die brasilianischen boote sind aber in ordnung. bin vor einem jahr von manaus nach iquitos wie folgt gefahren: flug manaus-téfé mit rico, dann brasilianisches boot bis tabatinga und dann schnellboot nach iquitos.

gruß