Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

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TimK
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Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von TimK »

Hallo, ich hoffe, ich habe die Antwort auf mein Anliegen nicht irgendwo im WRF überlesen...
Mein Beitrag zur Gemeinschaft ist die Anregung zu dieser "hoffentlich bestehenden" Möglichkeit, sich bei knapper Finanzlage eine Weltreise leisten zu können!
FRAGE AN DIE ALLGEMEINHEIT:

Wer hält es für möglich, sich durch den Verkauf von Waren (z.B. Kleidung, Handys, Handarbeitswaren), wegen des geringen Anschaffungspreises, z.B. in Thailand, die Weltreise, bzw. den Aufenthalt zumindest im jeweiligen Land zu finanzieren? Man kauft z.B. in Thailand für'n Appel und 'n Ei Klamotten und verkauft diese am PC eines Internetcafe's im deutschen Ebay. Davon wird man garantiert nicht reich, aber es dürfte doch eigentlich den finanziellen Handlungsspielraum erweitern, für weniger Gesegnete (wie mich), die sich mit aller Mühe ihr lächerlich verschwindend geringes Budget zusammenkratzen müssen, oder?
Hat jemand Erfahrungen damit?
Kennt sich jemand mit den Zollbestimmungen z.B. in SO-Asien aus?
Viele liebe Grüsse, Tim
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Caveman
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Re: Grenzüberschreitender Handel über Ebay/Deutschland

Ungelesener Beitrag von Caveman »

Da spielt weniger der Zoll im Herkunftsland eine Rolle, als der Einfuhrzoll in Deutschland. Aber den muss ja der Empfänger bezahlen (wenn das Päckchen tatsächlich mal hängen bleibt). Hinzu kommt dann auch noch die Einfuhrumsatzsteuer (z.Zt. 16%).

Ebenso werden die Versandkosten sehr deutlich zu Buche schlagen. Schließlich wollen die Käufer in Deutschland ja nicht 3 Monate lang warten, also wirst du mit Luftpost versenden müssen. Rechne mal mit 10 bis 15 Euro Portokosten für ne Hose, bei versichertem Versand mit mehr als dem Doppelten.

Weiterhin müsste geklärt werden, wie das bei Reklamationen mit der Rücksendung laufen soll und wie du das mit der Gewährleistung und dem Rücktrittsrecht handhaben willst. So, wie du das vorhast, wärest du ja als gewerblicher Händler anzusehen. Da kannst du dann das Rücktrittsrecht nicht mehr wirksam ausschließen und hängst zudem volle 2 Jahre in der Gewährleistung.

Ebenso wären die Bestimmungen des Markenrechts zu beachten. Die gewerbliche Einfuhr von markenrechtlich geschützten Produkten geht nur, wenn du die Genehmigung des Markeninhabers hast.

Ich weiß nicht, ob sich das wirklich lohnt.

Gruss
Caveman
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Der_Felix
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Re: Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von Der_Felix »

Ich würde pauschal auch einfach mal sagen: unmöglich.

Caveman hat da ja schon eine ganze Reihe von Gründen genannt, die Dein Vorhaben erschweren, und ich denke, das ist erst die Spitze des Eisbergs.

Mal ehrlich: würdest Du bei jemandem kaufen, der gerade ein paar Monate in Asien ist und Dir dann Deine Jeans auf dem Markt besorgt und zuschickt? Der wohlmöglich nicht mal eine feste Adresse in Asien hat und den ich auch nicht ohne weiteres kontaktieren kann.

Neben den rechtlichen gibt es in meinen Augen schon massig rein praktische Probleme:
Angefangen damit, dass Du eine Adresse brauchst, unter der man Dich erreichen kann. Schon als psychologische Sicherheit für den Käufer. Du müsstest zudem eine ganze Weile an einem Fleck bleiben, um Dein "Geschäft" überhaupt aufzubauen. Du bräuchtest eine Internetplattform oder ähnliches inklusive sicherer Bestellmöglichkeit, Du müsstest dafür sorgen, dass die Leute Deine Seite finden und sich dort so sicher fühlen, dass sie auch etwas kaufen. Wenn dann jemand was kauft, müsstest Du loslaufen, die entsprechende Ware finden und besorgen und verschicken - im schwülen Wetter und bei Bangkoker Verkehrschaos sicher keine Freude, usw. usw.

Ich denke, letzten Endes wird der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag des Ganzen stehen, es sei denn, es gelingt Dir, ein mittelschweres Versandunternehmen aus dem Boden zu stampfen.
Caveman hat geschrieben:Ebenso wären die Bestimmungen des Markenrechts zu beachten. Die gewerbliche Einfuhr von markenrechtlich geschützten Produkten geht nur, wenn du die Genehmigung des Markeninhabers hast.
Gerade die ach-so-billigen Produkte sind ja oft gefälschte Markenprodukte. Streng genommen ist hier sogar die Einfuhr eines einzelnen, gefälschten T-Shirts nach Deutschland illegal, sogar wenn man es als Tourist tut (oder irre ich?).
Zumal ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele dieser Fälschungen qualitativ alles andere als hochwertig sind. Deinen Kunden dürfte das nicht gefallen, gerade weil die Sachen dank der Versandkosten und weil Du ja auch etwas daran verdienen willst letzten Endes auch gar nicht mehr so viel billiger sind.

Wie wäre es, wenn Du, statt einen Versandhandel aufzuziehen, zum Beispiel Englisch unterrichtest?

Gruß, Der Felix
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Gast

Re: Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von Gast »

Erstmal danke für die prompten Antworten, aber ich glaube, ich habe nicht rüberbringen können was mein eigentliches Vorhaben ist!:
Ich möchte kein Handelsunternehmen aufbauen und auch quantitativ nicht so arbeiten, dass das ganze unter gewerbsrechtlichen Gesichtspunkten zu betrachten ist.
Ich dachte lediglich daran, den ein oder anderen Artikel pro Woche zu verkaufen, mit Ebay/Deutschland als www-Plattform. Wenn dabei pro Woche ein Reingewinn von 25 Euro abfällt, schlafe ich zumindest schonmal die eine oder andere Nacht in Thailand "umsonst", bzw. kann davon mal ein zwei Bustickets erwerben, oder aber auch 5 Tage hiervon essen und trinken. Mehr erwarte ich mir davon gar nicht...!
Vielleicht können Felix und caveman sich dies vor Augen führend ihre Meinung erneut kund tun, wär sehr interessant, was Ihr dazu meint!
Gruss Tim
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Der_Felix
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Re: Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von Der_Felix »

Schade, hätte ein neues Handelsimperium irgendwie interessant gefunden ;-)

Spaß bei Seite.
Die Idee, vom Nebenverdienst durch Kauf und Verkauf hatten sicher schon viele Reisende, weil nun mal fast jeder in Bangkok mehr oder minder groß einkaufen geht und sich über die billigen Preise freut. Ich selber habe mir dort vor dem Heimflug noch einen kleinen Vorrat an Kopfschmerztabletten gekauft, weil die einfach so gnadenlos preiswert waren (allerdings will ich die nicht hier verticken) und noch eine ganz schöne (gefälschte) adidas-Jacke für fünf oder sechs Euro erstanden.

Angenommen, ich hätte die Jacke jetzt via ebay verkauft, anstatt sie selber zu tragen:

Zunächst einmal hätte ich mit ziemlicher Sicherheit Ärger bekommen, weil die Hersteller von Markenklamotten mittlerweile sehr penibel auf das Recht an Ihrem Namen pochen. Ich meine mich an einen Fall zu erinnern, wo Rolex erfolgreich gegen einen Verkäufer prozessiert hatte, der Uhren "im Stile von Rolex" verkauft hat (und ausdrücklich darauf hingewiesen hat, das die Chronographen eben nicht von jener Nobelmarke kämen).

Caveman hat schon zu bedenken gegeben, dass der Versand relativ teuer wird, wenn die Ware zuverlässig und relativ flott in Deutschland ankommen soll. Wenn Du trotzdem noch Deine Gewinnmarge von 25 Euro haben willst (umgerechnet auf den Aufwand des Kaufens, Verpackens und Verschickens, Internetkosten etc. sollte es wohl nicht viel weniger sein) kostet die Jacke für den Käufer schon nicht mehr fünf, sondern 40 oder 50 Euro. Da kann er sie im Prinzip auch schon hier im Geschäft kaufen.

Aber bleiben wir optimistisch und gehen davon aus, er wählt trotzdem Dich, vielleicht weil er noch eine Hose dazu nimmt und, ich kenne die genauen Versandkosten nicht, sich das vielleicht dann schon eher lohnt.

Die Jacke wird also von Dir losgeschickt, kommt sogar durch den deutschen Zoll und findet ihren Weg zum Käufer. Der behauptet nun aber einfach, die Sachen seien nie angekommen.
Oder die Ware kommt an, geht aber schon beim ersten Waschen kaputt, was sich natürlich zumindest negativ in Deinem Verkäuferprofil niederschlagen würde.
Oder der Verkäufer bucht nach dem Kauf dreist das Geld wieder zurück und Du musst nun von Thailand aus versuchen, an Deine Kohle zu kommen.
Oder ...

Zugegeben, nicht alle Möglichkeiten sind wahrscheinlich, aber deswegen noch lange nicht unrealistisch.
Abgesehen davon, dass so ein Handel rechtlich bestimmt nicht einwandfrei wäre, stünde der Ertrag am Ende in keinem Verhältnis mehr zu dem Aufwand, den Du betreibst.

Gruß, Der Felix
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Caveman
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Re: Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von Caveman »

Anonymous hat geschrieben: Ich möchte kein Handelsunternehmen aufbauen und auch quantitativ nicht so arbeiten, dass das ganze unter gewerbsrechtlichen Gesichtspunkten zu betrachten ist.
Ist es aber automatisch ab dem Moment, in dem du etwas zum Weiterverkauf extra einkaufst. Auch wenn du in der Woche nur eine einzige Hose ein- und wieder verkaufst, ist das nicht mehr privat und unterliegt den gesetzlichen Regelungen für gewerblichen Handel. Der Umfang spielt da vorerst überhaupt keine Rolle und kommt dann erst bei der Beurteilung der Umsatzsteuerhandhabung ins Spiel. Gewährleistung und Rücktrittsrecht lassen sich bei deinem Vorhaben einfach nicht umgehen, Markenrecht gilt natürlich ebenso!

Bei Zoll und Einfuhrumsatzsteuer ist es sogar völlig egal, ob du gewerblich oder privat verkaufst. Nur beim Verschenken wäre das bei geringem Warenwert etwas anderes. Aber beim Verschenken kommt ja auch keine Kohle fürs Busticket rein.

Gruss
Caveman
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TropicHeat
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Re: Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von TropicHeat »

Die Ebay Idee halte ich für ziemlich "unausführbar" wegen Versandkosten, Unzuverlässigkeit der Thai-Post (mein letztes Paket kam aufgerissen an mit der Hälfte fehlend - war nur pers. Übergepäck), etc.

Aber es gibt Wege eine Reise teilweise auf der Reise zu finanzieren; Schmuck (oder Schmuckteile wie Halbedelsteine) bietet die beste Möglichkeiten, da klein und leicht - aber nur wenn Du Dich echt auskennst und nicht über's Ohr gehauen wirst...
Z.B. sind viele Steine in Nepal und Indien sehr billig, Silberarbeiten sind in Sri Lanka (und Thailand oder Bali) besser als in Indien, also kann man Steine in einem Land kaufen, im nächsten 'setzen' lassen (ggf. Tauschgeschäft gegen Steine), und dann in Australien oder NZ auf Märkten/Strasse verkaufen. In Australien wiederum sind Opale billiger und besser als in Europa. Mit kleineren Mengen kommt man meist ungehindert durch den Zoll...

Dienstleistungen bieten eine andere Möglichkeit, unterwegs etwas Geld zu verdienen (oder zu sparen)! Entweder für andere Reisende, wie z.B. Haareschneiden, spezielle Massagen (Reiki, etc.), oder direkt bei den Guesthouses (besser in der Nebensaison, wenn nicht alle Räume belegt). Ich weiss nicht wieviele Menüs ich unterwegs geschrieben habe; ich beherrsche eine klare Plakatschrift, kann fliessend Englisch, gut Französisch, und natürlich Deutsch - und eine 'fehlerfreie' Speisekarte ist immer was wert (ein gutes Essen oder eine freie Nacht). Speziell auf Sumatra, wo viele Losmens nur von Frauen geführt wurden, habe ich mehrere male 'handwerkliche Arbeit' gegen Übernachtungen getauscht: Zimmer neu streichen, klemmende Türen und wackelige Betten reparieren, etc. An Lake Toba habe ich mal 2 neue Badezimmer gefliest - das hat über 'ne Woche gedauert, da ewig irgendwas fehlte (wäre normalerweise in 2 Tagen fertig), aber dafür habe ich auch zwei Wochen freie Unterkunft direkt am Ufer des Sees und viele gute Essen genossen, und natürlich neue Freunde gewonnen...
Im Camper unterwegs durch Amerika von 03/06 bis 05/09: http://dare2go.com
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Re: Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von Caveman »

Auch wenn TropicHeats Vorschläge durchaus praktikabel erscheinen, sollte man doch nicht ganz aus den Augen verlieren, dass derartige kleine Dienstleistungen in vielen Ländern SOAs bereits als genehmigungpflichtige (oft aber nicht genehmigungsfähige) Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gelten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man nun nem Einheimischen gegen Kost und Logis die Küche streicht, oder anderen Reisenden gegen Entgelt die Rücken massiert. Wenn einen einer anschwärzt, kann es richtig Ärger geben.

Zumindest in Thailand wäre dies bereits ein Grund für eine Inhaftierung und anschließende Ausweisung. Wie es hingegen in anderen Ländern SOAs aussieht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich nehme aber an, dass das in Indonesien, Malysia u.s.w. nicht viel anders ist.


Gruss
Caveman
TimK
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Re: Von SOA über Ebay in Deutschland verkaufen?

Ungelesener Beitrag von TimK »

Caveman, dein Realismus ist geradezu niederschmetternd. Hast du denn alternativ 'ne bessere Idee??? Sonst seh' ich echt langsam schwarz, mit meinen ca. 2000 Eu's allzu weit zu kommen...!
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