Wildcampen in Deutschland - Erfahrungen?

[Sebael]

Hallo,

also ich habe in den letzten Jahren auf meinen Radreisen auch schon öfters in Deutschland wild gezeltet und noch nie irgendwelche Probleme gehabt.
Ich suche mir immer, wenn möglich, entfernt von Ortschaften, eventuell in der Nähe von Flüssen oder Seen, einen geschützten Platz am Waldrand oder hinter Büschen, von wo aus man mich vom nahen Weg nicht sehen kann.
Auch habe ich schon mal an direkt an der Weser, südlich von Hameln, 100 m von einer Wohnsiedlung entfernt, gezeltet. Dazwischen war hohes Gras, sodass man mein Zelt vom Weserradweg aus nicht sehen konnte. Am Abend kamen noch eine Spaziergängerin mit ihrem Hund und ein Angler vorbei. Aber sie haben nur freundlich gegrüßt. Am nächsten Morgen kam ein Bauer mit seinem Traktor und mähte die Wiese ab. Ich dachte schon, der meckert bestimmt gleich. Aber es hat ihn überhaupt nicht interessiert, dass ich hier zelte.
Man sollte natürlich immer seinen Müll mitnehmen und den Platz so verlassen wie man ihn vorgefunden hat. Dann gibts auch keine Probleme.
Viele Grüße Sebastian

[slurmel]

Zecken, Zecken und ZECKEN!
In einer hohen Wiese am Waldrand habe ich in 6 Tagen locker 180 Zecken von meinen Klamotten und der Haut gesammelt und zerdrückt. Trotz Vorsichtsmaßnahmen wie Hose in die Strümpfe stecken, Klamotten abklopfen und absuchen haben mich dann 4 Stück erwischt. Eine ganz garstig direkt zwischen den Schulterblättern

[Mareike z.]

Beschäftige mich auch gerade mit dem Thema und habe da durch ein anderes Forum folgenden Link aufgetan:

Übernachten-im-freien
(OT: wie kriege ich das hin, dass hier nur ein kleines "Linkwort" steht, ohne das die hässliche URL hier steht?)

Sehr interessant, wenn auch etwas schwierig geschrieben, weil es die Thematik von der juristischen Seite beleuchtet.

Quintessenz: wild zelten ist in Deutschland ersteinmal verboten, außer es gibt Sonderregelungen, draußen schlafen ist grundsätzlich ersteinmal nicht verboten. grundsätzlich heißt aber ja immer, es gibt Ausnahmen, wie z.B. Naturschutzregelungen, etc. Der Artikel hat drei Teile, im Dritten werden alle Bundesländer einzeln mitbehandelt. Als Beispiel wird Baden-Württemberg "auseinandergepflückt", die Unterschiede in anderen Bundesländern werden dann dargelegt.

Für mich persönlich würde ich aus diesem Text, aber auch aus relativ vielen Erfahrungen die in verschiedenen Outdoorforen so gepostet werden, ziehen, dass ich nicht unbedingt wild zelte, durchaus aber in Schutzhütten oder ohne Zelt draußen schlafe, wenn es nicht gerade ein Naturschutzgebiet o.ä. ist. Ich denke auch, dass man wenn man z.B. in einer Schutzhütte übernachtet, die Umwelt und Natur weniger stört, als wenn man sein Zelt im Wald aufbaut, oder auch sich dort so ein Nachtlager sucht.

Oberste Regel dann natürlich alles an Müll etc. mitzunehmen, und auch während dem Aufenthalt nicht zu störend auf die Umwelt zu wirken.
Natürlich wäre es ebenso selbstverständlich nicht um jeden Preis auf mein "Recht" dort zu schlafen zu beharren; Freundlichkeit und Einsicht helfen wahrscheinlich auch gegenüber dem örtlichen Förster eher als alles Andere.

LG

[TheReiser]

Hey,

also ich persönlich hab noch nicht wildgecampt. Campen ist allgemein nicht so meins:D. Aber ein sehr guter Freund hat es ein paar mal auf einer etwas längeren Fahrradtour gemacht. Natürlich haben wir auch ein bisschen darüber geredet.
Erstmal sollte man nicht in Naturschutzgebieten widcampen. Wenn man dann mal erwischt wird kommt das nicht so toll;).
Und ansonsten halt das üblich: Camp nicht direkt auf dem Weg sondern halt etwas abseits. Campe so, dass du wirklich niemanden behinderst und schaut zu, dass ihr nicht ewig an einem Ort bleibt.
Die Chancen um 8 erwischt zu werden sind geringer als um 11;). Wenn du das beherzigst sollte es eigentlich passen.

[Vinnie]

Also soweit ich weiß ist EINE Nacht meistens geduldet...sozusagen als "Notübernachtung", weil man z.B. nichts anderes gefunden hat. Aber danach kann es wirklich teuer werden. Vor allem, wenn man z.B. im Naturschutzgebiet ist. 50€ muss man da wohl schon hinlegen...