Campinggas - Neue Bestimmungen ab 2007

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KlausFleischer
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Campinggas - Neue Bestimmungen ab 2007

Ungelesener Beitrag von KlausFleischer »

Flüssiggas im Freizeitfahrzeug: Einheitliche Regelung ist ab 2007 europaweit vorgeschrieben

Im Urlaub stellt man es schnell fest, das Gassystem im – vereinten – Europa hat deutlichen Nachholbedarf. Es ist ganz einfach so, dass häufig einfach gar nichts passt. Im positivsten Fall behilft man sich mit Kauf-Flaschen, bei unterschiedlichen Gewinden mit Reduzierstücken oder Adaptern, sogar Basteleien am Rande der Legalität kommen vor. Aber: Längst nicht alle Flaschenformen passen auch in die Gasflaschenkästen der Freizeitfahrzeuge. Das wird sich ab 2007 ändern, die Übergangsfristen laufen bereits, Altfahrzeuge erhalten Bestandsschutz, interessant wird’s nur bei Neufahrzeugen. Damit’s dann überall warm bleibt, stellt Truma jetzt ein neues Gasregelsystem vor, das die dann verbindlichen Normen bereits vorwegnimmt.


Bestrebungen der Gesetzgeber hatten schon seit längerem das Ziel, für eine Vereinheitlichung zu sorgen. Jetzt ist es so weit. Seit Oktober 2004 dürfen Fahrzeuge bereist nach den neuen Europavorschriften ausgelegt sein, im Januar 2006 endet die Übergangsfrist und ab 1.1.2007 können dann anders ausgelegte Fahrzeuge überhaupt nicht mehr erstmals zum Verkehr zugelassen werden. Truma hat in Zusammenarbeit mit Druckminderer-Hersteller GOK wandmontierte Gasdruck-Regeleinrichtungen entwickelt, weist jetzt auf die dann geltenden Richtlinien hin und stellt ein Lösungssystem vor, das sich schnell zum neuen Standard entwickeln dürfte.



Dabei wird die in vielen europäischen Ländern übliche Praxis umgekehrt, nach der der Flaschendruck unmittelbar am Flaschenventil auf den Betriebsdruck von 30 Millibar gesenkt wird. Statt dessen strömt das Gas von der Flasche über einen Hochdruckschlauch bis zu einem fest an der Flaschenkastenwand montierten Druckminderer und von dort ins Leitungssystem.



Dichtheitsprüfung und ständige Kontrolle inklusive
Da der Druckminderer auf der Anlagenseite mit einem Prüfanschluss versehen ist, kann die Anlage auf Dichtheit geprüft ausgeliefert werden. Die vorgeschriebenen Folgeprüfungen werden erledigt, ohne dass der ausführende Servicebetrieb ein Teil der Anlage abschrauben müsste. Auf der Flaschenseite stehen Hochdruckschläuche in verschiedenen Längen und mit sechs unterschiedlichen Flaschengewinden zur Verfügung. Diese kann der Camper selbst je nach Landes-System völlig legal tauschen, ohne in den dichtgeprüften Anlagenteil einzugreifen.



Wie der heutige Druckminderer verfügt der Hochdruckschlauch über Weichdichtungen und wird lediglich mit der Hand fest angezogen. Gegenüber früher ergibt sich für den Camper hier zusätzlich eine eindeutige Kontrollmöglichkeit: Jede Undichtigkeit wäre unter Hochdruck als deutliches Zischen zu hören.



Sogar Frankreichfahrer, wo man bislang verbotswidrig handelte, wenn man bei der Fahrt den Kühlschrank mit Gas betrieben hat, kommen mit dem Gesetz dann nicht mehr in Konflikt. Dort ist es nämlich derzeit noch Vorschrift, dass die Gasflaschenventile der Gasanlagen während der Fahrt geschlossen sein müssen. Das entfällt mit dem neuen System: In der Reisemobil-Variante heißt Trumas Lösung „SecuMotion“, soviel wie „sicher in Bewegung“. Eine integrierte Schlauchbruchsicherung verhindert, dass im Falle eines Leitungsschadens ungewollt Gas austritt. Zur Information: Das System funktioniert ähnlich wie der Aquastop an der heimischen Waschmaschine: Wird plötzlicher extrem starker Gasfluss bemerkt, schließen Ventile die Gaszufuhr. Für Caravans, in denen sich ja während der Fahrt keine Personen aufhalten, hat Trumas Entwicklungspartner GOK einen maßgleichen Regler zur Wandbefestigung entwickelt. Bei ihm ist die Schlauchbruchsicherung entbehrlich.



Truma hat sein neues System natürlich auf sein bisheriges Angebot abgestimmt. Deshalb gibt es vom Start weg ein automatisches Umschaltventil für Zwei-Flaschen-Anlagen. Es heißt in diesem Fall „DuoComfort“ und ist für die Wintercamper mit Eis-Ex, der elektrischen Reglerbeheizung und Fernanzeige sowie passenden Gasfernschaltern aufrüstbar. Damit kommt man auch beim Wintercamping mit dem Gesetz nicht mehr in Konflikt: Wer nämlich bislang eine Groß-Gasflasche vor dem Caravan aufstellt, muss den kurzen Verbindungsschlauch mit dem Druckminderer („Gasregler“) vom Leitungsnetz des Wohnwagens abschrauben und durch einen langen ersetzen. Dadurch entspricht die Gasanlage nicht mehr den Vorschriften und der Versicherungsschutz steht in Frage. Spätestens beim Rückbau wäre eine Dichtheitsprüfung nötig – macht natürlich jeder von uns...



Jetzt sind die Hersteller gefragt
Die norm- und regelgerechte Umstellung erfordert allerdings Konstruktionsänderungen. Das neue System braucht mehr Platz, das heißt, die Gaskästen dürften zukünftig wieder höher werden. Für Camper erleichtert sich damit das Positionieren der Gasflaschen mit ihren Schutzkappen. Auf Grund der höheren Gaskästen ist es allerdings nicht möglich, bestehende Gasanlagen mit SecuMotion oder dem entsprechenden GOK-Caravanregler nachzurüsten. Das hat Truma in der Form auch nicht vorgesehen. Fazit: Wer in den kommenden Jahren an einen Neukauf denkt, sollte schon heute darauf achten, dass die ab 2007 gültige Regelung umgesetzt ist.

Quelle: camping-club.de / Viktoria Groß

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