
Unterwegs oder auch im eigenen Land trifft man ja immer mal wieder auf andere Reisende. Nicht auf alle trifft man dabei übermäßig gern oder hat über den/die ein oder andere/n auch schon mal die Augen verdreht.
In Dublin zB trifft man häufig und regelmäßig mitten in der Innenstadt auf Reisende in 'praktischer Funktionskleidung' inkl. Wanderstiefel. Unschwer sind sie an den leuchtenden Farben ihrer Goretex-Jacken zu sichten, bei Paaren auch gerne mal in doppelter Ausführung.
Weitaus angepasster gekleidet, aber nicht minder nervtötend sind die Alternativweltenbummler. Zugegeben, sie haben enorm unterhaltsame Geschichten zu erzählen, sind nie um eine Lösung irgendeiner Freilandproblematik verlegen und 5 Sprachen fließend zu sprechen ist durchaus beeindruckend. Weniger beeindruckend ist die Verachtung, die sie weniger erfahrenen Reisenden (also allen anderen) entgegenbringen. Ach, du warst erst einmal in Tibet, naja, ich bin ja dort inzwischen mit jedem verbrüdert. Wie, du hast Angst vor Spinnen? Tja, da wärst du aber im australischen Busch verloren! Natürlich spielen sie unzählige exotische Instrumente und Bongo trommeln hat man ihnen im afrikanischen Busch schon beigebracht, als unsereins noch in die Windeln gekackt hat. Und Kampfsportarten haben sie in asiatischen Einöden bis zur Perfektion trainiert. Naja, in meinem Heimatland nennen sie mich nur noch El Loco, das heißt der Verrückte (nee, echt, kann man ja nicht wissen als langweiliger Durchschnittsreisender...).
Die Ballermänner sind auch eine nette Truppe. Man trifft sie häufig und so gut wie ausschließlich in Hostels, wo sie schon nachmittags anfangen dem Alkohol zu frönen, um dann gegen Abend jedem um den Hals zu fallen und ewige Freunschaft zu schwören, wahlweise zu versichern, wie beliebt sie doch überall auf der Welt seien (vornehmlich Iren). Den nächsten Tag schlafen sie komplett durch oder schlafwandeln verkatert durch die Herberge. Welche Erinnerungen ihnen wohl von der Reise bleiben?
Dann gibt es noch die Eremiten, die sich in Unterkünften erstaunlich bedeckt halten und auf die Frage wer/woher sie denn seien ein unverständliches Müpfeln von sich geben. Ganz Hartnäckige finden dann irgendwann heraus, dass diese traveller es leid sind, jeden Tag drei Dutzend mal die gleiche Frage zu beantworten und ja eigentlich bloß in Ruhe reisen wollen (irgendwie nachvollziehbar und nicht ganz unsympathisch

Welche sind Euch noch begegnet?
(Man darf seine Mitreisenden und sich selbst ja ruhig auch mal kritisch (mit einem Augenzwinkern) betrachten, nicht?)
Liebe Grüße, Coog