Wohin in dieser grossen Welt? - Dein grösstes Abenteuer?

[dani]

Hallo alle zusammen!

Seit einiger zeit gehöre auch ich zu den „kranken“ Menschen. Habe mich vor gut zwei Jahren, wie fast alle von uns, mit dem Virus „Reisefieber“ infiziert. Ok, eigentlich ist es ja schön, doch jetzt quält er mich gerade wieder ziemlich stark. Mein Problem: die Welt ist einfach soooooo (zu) grooss, und es gibt unzählige magische Orte, wer kann sich da schon entscheiden !?!?

Habt ihr nicht auch Probleme bei der Reiseroute? Nein, bei mir ist es eigentlich nicht einmal die Route, die das Problem darstellt. Nein, es ist überhaupt schon wie ich reisen will? Wohin soll die Reise gehen? Wie lange soll es dauern? Was will ich in diesem Land machen? Was auslassen? Was auf keinen fall verpassen?... kurz gesagt, ich weiss noch fast nichts, und bin noch ganz am Anfang meiner Planung gucke in den riesen Atlas und weiss nicht wo ich anfangen soll... Es soll auch erst Ende 2005 für max. 12 Monate losgehen, und von dem her habe ich auch noch keinen Stress.

Ich schaue jedoch jetzt schon in die Zukunft und träume von fremden Kulturen, unendlichen Landschaften, fernen Mentalitäten und ewig bleibenden Momenten und Situationen. Doch bei diesen Gedanken zerstreut es mich über den ganzen Globus hinweg!!! Von Zentralasien über Südostasien, DownUnder über kleine Inseln, Afrika und Südamerika ja sogar das ewige Eis (Nord- Südpol) würde mich reizen!!! Und hier jetzt zu meiner eigentlichen Frage:

Was sind eure Highlights?
Welche Orte waren für euch die schönsten und besten? Was war die verrückteste eurer Reisen oder trampen alle nur immer von Backpacker zu Backpacker? (nicht dass das langweilig ist! )
Ich suche einfach so ein wenig das Spezielle, und da brauch ich eure Hilfe...
(war selber letzen Winter für 1.5 Monate in Nordschweden als Doghandler arbeiten, und das war einfach der Hammer!)

Würde mich riesig über Berichte eurer besten und speziellsten Abenteuer freuen! -> vielleicht find ich ja was zum nachahmen und komm in meiner Planung mal ein Stückchen weiter...

Grüsse aus der Schweiz
dani

[gestein]

Hey Dani,

Dein Problem kommt mir bekannt vor - insbesondere wenn ich nur für maximal acht Wochen planen soll / kann / muss. Da faellt mir die Wahl auch immer recht schwer, vor allem, wenn ich mein Mopped mitnehmen will

Schoenste Orte, schoenste Erlebnisse, ich denke, dass haengt viel auch von Dir selbst ab, was Dich am meisten begeistert, Tempel, Dschungel, Metropolen... Beispiel: ich war um Neujahr herum in der Atacamawueste, beileibe nicht eine regenreichsten Gegenden. Dementsprechend ist halt die Landschaft. Ich fand es trotzdem wunderbar, ich habe mich selten so ueber eine Landschaft gefreut. Eine Freundin von mir war nur wenige Wochen zuvor auch dort - sie hat fast am Rad gedreht und hat die Gegend fluchtartig verlassen....

Sammle Deine eigenen Eindruecke und Bilder, von den Menschen, Kulturen, Landschaften. Und Du wirst sehen, es gibt viele tolle Orte, die in keinem Reisefuehrer stehen, und manch ein "toller" Ort des Reisfuehrers hat mich angeoedet ....

Gruesse aus dem Rheinland

[dani]

Hi gestein

Danke für Deine Antwort. Klar, das eigene Empfinden eines Ortes / einer Reise ist sehr unterschiedlich, und dem einen gefällt das, dem andere etwas anderes. Zum glück, sonst wären ja "meine" besten Orte auch voll überflutet an Menschen!

Und eben diese eigenen besten Erfahrungen nehmen mich wunder. Wie empfinden andere? Was / wer hat Euch extrem fasziniert? Ich denke nämlich, dass genau diese Erlebnisse sonst nirgends zu finden sind, in keinem Reiseführer. Das sind Ideen die erfährt man nur von Mund zu Mund (und über solche Foren! ), und genau auf so etwas bin ich aus!

Im Februar und März war ich ja für ein paar Wochen in Lappland als Doghandler tätig. Und in welchem Reiseführer wäre das schon gestanden? Zu dem bin ich auch nur durch das Forum hier gekommen...

alsodann, mal sehen was da noch so kommt. bin gespannt was Ihr so erlebt habt und Euch dann so fasziniert hat...

Grüsse
Dani

[Mandaley]

Wir sind die Kreuzritter moderner Kreuzzüge. Glück, schrieb Fontane, ist, dass man gut geschlafen hat und die Schuhe nicht drücken. Beides ist auch auf den luxuriösesten Reisen nicht ohne weiteres zu haben. Einigermassen thrombosefrei gelangen wir von West nach Ost. Wir möchten versinken in der Aura eines Landes. Freuen uns auf Pagoden und verwunschene Tempel. Doch der Weg zu den Sehenswürdigkeiten gleicht einem Spießrutenlauf durch einen Spalier aus Armut und Schweigen. Nicht einmal die goldenen Buddhastatuen können unsere Beklommenheit lösen. Wir wollen reisen, ja, aber uns nicht dafür schuldig fühlen.
Auf den Seychellen könnten wir eine Insel ganz für uns haben, vorausgesetzt, wir verdienen so gut wie ein Waffenhändler.
Oder in einer Suite für fünfzehntausend Euro pro Nacht, vielleicht wäre das etwas gewesen. Nein, natürlich nicht. Auch dort hätten wir am Fenster gestanden, und sehnsüchtig auf das winzige Boot geschaut, das jetzt gerade aufs Meer hinaustuckert. Mit diesem Fischer auf den Mond zugleiten, das wäre es. Denn all das nicht zu brauchen, was Luxus heißt, das ist das Glück.
Erst jetzt, auf unserer teuersten Reise, verstehen wir den sonderbaren Satz von Blaise Pascal:
Alles Leiden des Menschen kommt daher, dass er nicht ruhig in seinem Zimmer bleiben kann. Die Wünsche führen immer in die Ferne, in die Zukunft, zu Besser und Mehr, immer weiter weg von uns und vom scheinbar ungenügenden Augenblick.