Hallo fortvonhier,
mit einem Schmunzeln las ich deine Fragen, weil ich einerseits schon seit langer Zeit Solar auf Reisen verwende und tatsächlich einiges über Langzeiterfahrungen berichten kann - und andererseits grade heute (echt jetzt! Wäsche angeworfen und Laptop gestartet... zum ersten Mal seit langem in einem stabilen Netz ordentlich Mails lesen... 'n drrrraum!) den ersten Tag nach einer längeren Europareise bzw. dem drangehangenen Hackercamp OHM2013 zurück bin und über meine Erfahrungen mit größeren und vor allem aktuellen Solarpanels schreiben wollte. Zuerst sind natürlich so banale Dinge wie Auspacken, Wäsche waschen und Aufräumen dran... aber dann! Ich gehe davon aus, dass ich in den nächsten paar Tagen zu einem ausführlicheren Bericht komme - von dem du, und sicherlich auch andere, profitieren werden.
Hier möchte ich dir auf die Schnelle die Eckpunkte meines Setups geben, damit du kurzfristig etwas zum Vergleichen hast.
Auf meine Europareise bin ich vor über zwei Monaten gestartet mit einem abnehmbaren Sistech SolarLite DIECI Panel auf dem Dach meines MicroCampers, welcher über einen ziemlich idiotensicheren Solarregler (ebenfalls von Sistech) an eine 120Ah AGM Batterie von Effekta gekoppelt war [siehe ->
Mobiles Solarladegerät (Solarpanel/Solarzelle) für Wohnmobil].
Diese Kombination war für die stromhungrigen Sachen zuständig - also Kühlbox, Laptop, Autoventilator und ähnliches. Eine elektrische Verbindung zu meiner Hauptbatterie hatte die Versorgerbatterie nicht, denn meine Lichtmaschine wäre ohnehin nicht stark genug um beide zu laden - und nötig war es auch nicht!
Für die kleinen Dinge des Lebens wie Kamera, Smartphone oder Ipad war mein mobiles Solarsystem zuständig, mit welchem ich mich unterwegs in der Schweiz eingedeckt habe: nämlich die SolarFold "Mitra" kombiniert mit der PowerBank XL-41 (
http://www.swisssolarcharger.com/data/h ... 41-new.pdf ).
Außerdem habe ich mir den PowerTank XXL-88 geholt für meinen EeePC 1215B, der mit knapp 40 Watt ja doch ziemlich gefräßig ist.
Aber dafür genieße ich jetzt den Luxus eines großen Displays

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Mein Reisepartner hat sich ebenfalls den PowerTank XXL-88, sowie die SolarFold "Volta" mit immerhin 46W gekauft.
Damit lud er nicht nur seine Kleinelektronik und Kameraakkus, sondern betrieb vom Powertank 88 soweit ich das überblicken kann, sehr oft sein 12V Netbook (ebenfalls ein eeePC, aber mit kleinerem Display und besserem Powermanagement als meiner es hat).
Er sagte, er sei mit dem System zufrieden und werde selber noch einen ausführlicheren Blogpost darüber machen. Da er normalerweise auf Z ypern wohnt, plant er das Panel nicht nur zum Reisen, sondern auch stationär in seinem Fenster zu benutzen und davon auch weiterhin umweltfreundlich und schlichtweg geldsparend diverse Elektronik zu laden.
Beim Gebrauch im Süden Europas zeigte es sich, dass nur wenige Stunden Mittagssonne ausreichen, um mit dem Volta den PowerTank 88 voll zu kriegen. Und das wiederum sind einige Stunden Blogschreiben am Rechner!
Ich werde meine DIECI später vom Camper nehmen und ihr einen Fensterplatz in meinem Zimmer zuweisen. Ich habe die Stromkabel am Camper so organisiert, dass ich das System jederzeit entfernen und woanders nutzen kann.
Diese flachen Solarpnels sind übrigens ideal für jemand, der z.B. Licht in seinem Fahrradschuppen haben will und zwischendurch mit dem Panel verreist. Der Montageaufwand ist echt minimal

und ich habe bezüglich Montage ein paar schicke Ideen entwickelt.
Für dich allerdings sind die faltbaren Sonnenmodule das Mittel der Wahl! Schau dir wirklich mal die Volta an - oder wenn du es dir leisten kannst - eine von den leichteren SolarFolds.
Allerdings muss du abwägen, wann du sie benutzen willst:
Eine kleinere kannst du beim Wandern dauerhaft am Rucksack haben (also ggf. die Mittagssonne nutzen!), eine große nur abends, wenn die Sonne eben nicht mehr so stark ist, im Basecamp auslegen.
Mehr Leistung = größere Zelle.. ist ja klar.
An deiner Stelle würde ich nach Möglichkeit den 65W Laptop zu Hause lassen und dich mit was stromsparenderem eindecken. Spart Gewicht, Geld, Nerven.... seriously! Denn was nützt dir ein Laptop, den du dauernd nachladen musst und dafür früher das Camp aufschlagen musst, um dessen Stromhunger mit einer womöglich großen und teuren Solarzelle zu befriedigen?
Lieber einen kleineren Laptop, dazu eine alltagstaugliche weil angemessen große Solarzelle.... und mehr vom Tag haben

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Das so fürs erste.
Alles in allem bin ich von der Effizienz der Zellen positiv angetan, insbesondere auch im Vergleich zur ersten Generation, die ich vor einigen Jahren gekauft hatte (siehe entspr. Berichte).
Exakt vergleichen kann man dies aber kaum, weil die erste Generation an die Erfordernisse damaliger Geräte angepasst war: Ich hatte damals bloß ein mindestens 5 Tage mit einer Akkuladung laufendes Nokia Handy, ein relativ stromsparendes Navi, klar, auch einen MP3-Player... aber eben kein Ipad, das statt des früheren Standards nicht mehr mit 500mA, sondern plötzlich mit 2,1 Ampere bei 5V gefüttert werden möchte. Selbiges gilt für mein Motorola Defy Smartphone (welches nach gut drei Jahren so langsam einen Nachfolger sucht).
Geradezu genial finde ich die Faltbarkeit der Reisesolarzellen!
Das macht im Gepäck wirklich viel aus! Gerade bei Busreisen habe ich bei meinen ehemaligen Solarzellen darauf achten müssen, dass ich sie knickfrei und kratzfrei verpacke, bevor der Rucksack im "Busbauch" verschwand! Mit einer faltbaren Solarzelle ist das gar kein Thema mehr - im Gegenteil, die paßt einfach ins Handgepäck und steht somit zur Verfügung, wenn man einen schicken Fensterplatz in einem dieser asiatischen Fernbusse ergattert hat

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Ein paar Tipps zu Handhabung und Befestigung möchte ich dann in dem angekündigten Beitrag geben, das dann aber denke ich in einen eigenen Themenstrang gehört. Nur Geduld
Herzliche Grüße,
sphaera